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ZUR BRAUCHBARKEIT DES INSEKTIZIDS BROMOPHOS FÜR DEN BEREICH DER REPTILIENHAL TUNG

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Salamandra, Band 6, Heft 1/2, 1970

Aus dem Biologischen Institut Madaus, Köln-Merheim

ZUR BRAUCHBARKEIT DES INSEKTIZIDS BROMOPHOS FÜR DEN BEREICH DER REPTILIENHAL TUNG

The effect of Bromophos (CX 99®) for destroying ectoparasites of snakes was tested. Bromophos is quite poisonous to snakes and is therefore not very appro­

priate for reptilians.

NOEGGERATH (1969) berichtet über die erfolgreiche Beseitigung von Ektoparasiten bei Leguanen, Anolis und Schildkröten mit Brom­

ophos (o,o-Dimethyl-0-2,5-dichlor-4-brom­

phenyl-thiono-phosphat). Diese Verbindung gehört in die Gruppe der Phosphorsäureester und zeichnet sich durch eine relativ niedrige Toxizität für Warmblüter aus (DL5o

1)

Ratte:

3,75-6,1 g/kg p.o. (KINKEL u. Mitarb., 1966).

1) DL5o = Dosis, bei der 50 °/o der Versuchstiere ster­

ben. p.o. = durch den Mund.

NOEGGERATH besprühte große Leguane (Iguana iguana) mit 0,2 °/oiger Lösung, tauchte Anolis (A. carolinensis) in 0,1 °/oige Lösung und badete eine griechische Landschildkröte (Testudo hermanni) für 3 min in einer 1 °/oigen Lösung. Zecken und Grasmilben (Trombicula spec.) wurden dadurch getötet, die Reptilien ließen dagegen keine Störungen des Wohlbe­

findens erkennen. Nach kurzem Eintauchen

· eines Anolis in eine 0,2 °/oige Lösung kam es zu rasch einsetzenden Lähmungserscheinun­

gen, die zum Tode führten. Ebenfalls tödlich verlief ein Bad in einer 0,2 °/oigen Lösung (Dauer nicht angegeben) für eine junge Regen­

bogenboa (Epicrates cenchris). Die Schlange befand sich dabei in einem Beutel, so daß vom Autor auch Ersticken als Todesursache erwo­

gen wird.

In Ergänzung zu meinen, in dieser Zeitschrift

(5: 1-14, 1969) gemachten Angaben über die

Toxizität verschiedener Insektizide für Ter-

(2)

H. D. Lehmann: Zur Brauchbarkeit von Bromophos

51

Tab. 1 Toxizität von Bromophos (CX 99®) und Trichlorphon (Neguvon®) für Schlangenmilben (Ophionyssus natricis), Kaltblüterzecken (Amblyomma testudinis), Schlangen (Natrix n. natrix, 40-50 cm, 15-20 g) und Seefrösche (Rana ridibunda, 50-100 g).

Toxicity of Bromophos (CX 99®) and Trichlorphon (Neguvon®) on snake mites (Ophionyssus natricis), ticks of cold-blooded animals (Amblyomma testudinis), snakes (Natrix n. natrix, 40-50 cm, 15-20 g) and marsh frogs (Rana ridibunda, 50-100 g).

Präparat Milben Zecken Schlangen Frösche

Applikationsart

p.c. p.c. p.c. p.c.

Konz. d. Über- Konz. d. Über- Konz. d. Über- Konz. d. Über-

Lösung* lebens- Lösung* lebens- Lösung* lebens- Lösung* lebens-

zeit zeit zeit zeit

Bromophos

0,2% 2-3 Std 0,2% 1-2 Std 0,2% 45-90 min

(Handels- 11 = 20 11 = 2 11 = 3

11ame: CX99)

0,02% 8-24 Std 0,02% 14 Tage 0,02% 1 Schi. 0,02% 1-6 Std

11 = 20 n = 3 tot nach n=3

18 Std, l Schi.

o. B.

0,002% 1-2 Tage 0,002% o. B. 0,002% o.B.

n = 20 n=2 n=3

Trichlorphon 0,2% 45-60 min 0,2% o.B. 0,2% 1 Frosch

(Handels- n = 10 11 = 2 tot, 2 Frö-

name: sehe über-

Neguvori) lebten

* bezogen ~uf Handelsform, nicht auf Wirkstoff

Erklärung der Abkürzungen: p.c. = percutan = durch die Haut - n = Anzahl der Versucl;lstiere -o. B. = ohne Befund

rarientiere und deren Ektoparasiten habe ich methodisch gleichartige Versuche mit Bromo- phos durchgeführt. Die Firma eela, Ingelheim/

Rhein, stellte mir dafür dankenswerterweise ein Muster ihres im Handel befindlichen Prä- parates ex 99 ® (gegen Schaben und anderes Hausungeziefer, Mühlen- und Vorratsschäd- linge) zur Verfügung. ex 99 ® enthält 40 °/o Bromophos. Verglichen habe ich dieses Präpa- rat mit Neguvon ®, das sich bisher als das für Reptilien am besten verträgliche Insektizid er- wies.

Die Einzelergebnisse dieser Untersuchung sind Tab. 1 zu entnehmen. Die mit Trichlor- phon erhaltenen Werte decken sich mit meinen früheren Angaben. Bromophos erweist sich als eine für Schlangen recht toxische Verbindung (ca. 20ofach toxischer als Trichlorphon), die erst in 0,002 °/oiger Lösung gefahrlos ange- wendet werden kann. Schlangenmilben über- leben bei dieser Konzentration 1- 2 Tage.

Bromophos ist somit für den Bereich der Rep- tilienhaltung ein nur bedingt brauchbares In- sektizid.

(3)

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Salamandra, Band 6, Heft 1/2, 1970 SCHRIFTEN

Kinkel,

J.,

G. Muacevic, R. Sehring und G. Bodenstein (1966): Zur Toxikologie von Bromophos. - Arch. Toxikol. 22: 36-57.

Lehmann, H. D. (1969): über den Wert von Neguvon® und anderen Insektiziden für die Bekämpfung von Ektoparasiten bei Terrarientieren. - Sa­

lamandra 5: 1-14.

Noeggerath, N. (1969): Zur Verwendung moderner Ectoparasitica in der Tierhaltung. - Die Klein­

tierpraxis 14: 162-164.

Dr. Hans Dieter Lehmann, Biologisches Institut Dr.

Madaus & Co., D - 5 Köln-Merheim, Ostmerheimer Straße 198.

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