DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
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IVF
Zu dem Artikel „Ärztliche, ethische, rechtliche Probleme der extrakorporalen Befruch- tung", in Heft 22/1985, Seite 1681 ff.:
Schutzgarantie
Primäre Aufgabe einer Ethikkommission wäre die absolute Schutzgarantie menschlichen Lebens, das heilig ist, gerade in den er- sten 13 Tagen nach der Be- fruchtung, wie es im Ge- löbnis ärztlicher Berufs- ordnungen steht. Ein menschlicher Keim ist aber heute weniger schutzberechtigt als ein Schäferhund (Löw), da ein straffreies juristisches Va- kuum von 13 Tagen be- steht. Die In-vitro-Fertilisa-
tion (IVF) ist nach § 6 a der Berufsordnung ein Gewis- sensproblem. Kein Arzt
kann gegen seinen Willen zur Mitwirkung daran ver- pflichtet werden. Ein römisch-katholischer Arzt ist zudem dem höchsten authentischen Lehramt seiner Kirche zu Gehorsam verpflichtet. Das gilt auch für den Moraltheologen Böckle (Bonn). — Wenn nach Semm (Kiel) der Er- folg der Implantationsrate so gering ist (nur 21 Pro- zent der Frauen entschlie- ßen sich zu einer zweiten, nur 9 Prozent für mehrere Versuche), dann gewinnt die IVF doch den Charak- ter eines Experimentes, das gelingen oder mißlin- gen kann. Von Heilbehand- lung (Wolff) möchte ich nicht sprechen, eher von
Wunschbedürftigkeit, eine Ansicht, die im übrigen auch das Landgericht München bei der Kranken- kassenfinanzierung von IVF vertritt.
Die Mißerfolgsquoten sind bei der künstlichen Be- fruchtung mit 80 bis 85 Prozent sehr hoch im Ver- gleich zu den Absterbe- quoten im Verlauf eines natürlichen Geschehens.
In in- und ausländischen Statistiken werden über- einstimmend die Spontan- aborte mit 10 Prozent der Geburten angegeben (Prof. Martius, Lehrbuch 1981). Die Natur macht es also viel besser! Meine Frage: Wer verantwortet mit seinem Gewissen die offenkundige Überzahl an Embryonalleichen, die bei
der IVF zu erwarten sind?
Wie steht es mit der Selek- tion? Was die Zahl der vor der Einnistung absterben- den Zygoten betrifft, so schwankt sie in der Litera- tur zwischen 15 und 80 Prozent. Diese Zahlen sind der Ausdruck einer „natür- lichen Sterblichkeit" — oh- ne exogene und manipula- tive Einwirkung (vergl. Al- terstod). Nach dem Em- bryologen Blechschmidt sind aber diese Zahlen aus der Luft gegriffen ... Mit 14 Tagen ist ein Keim 0,23 mm (!) groß und praktisch nicht auffindbar.
Dr. med. Götz 2. Vorsitzender der Europäischen Ärzteaktion Untere Feldstraße 3 8901 Stadtbergen
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LeverkusenAusgabe A 82. Jahrgang Heft 37 vom 11. September 1985 (5) 2593