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Archiv "Gicht und Wassersucht: Die Krankheiten der Hohenzollern" (02.11.2012)

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A 2184 Deutsches Ärzteblatt

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Heft 44

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2. November 2012

GICHT UND WASSERSUCHT

Die Krankheiten der Hohenzollern

In früheren Zeiten wurde die Gicht auch „Krankheit der Reichen“ genannt, weil sich nur die Wohlhabenden Fleisch auf dem Teller leisten konnten. Vor allem bei den Hohenzollern zeigte sich jedoch eine beeindruckende familiäre Häufung.

E

inige Krankheiten ziehen sich wie ein roter Faden durch die Familiengeschichte der Hohenzol- lern. Es handelt sich um die Gicht, um den Schlaganfall und um die Wassersucht, die als Diagnosen im- mer wieder Erwähnung finden.

Spekulation ist, ob und inwieweit diese Krankheiten Denken und Ent- schlusskraft der Herrschenden und dadurch vielleicht auch den Lauf der Geschichte beeinflusst haben.

Eine erste Erwähnung von Krank- heiten der Hohenzollern, genauer gesagt, der Gicht, findet man 1486 anlässlich der Wahl von Erzherzog Maximilian von Österreich zum Deutschen König, als der amtieren- de Kurfürst von Brandenburg, Al-

brecht Achill, an den Wahlort Frankfurt am Main im Wagen ge- fahren und in der Sänfte getragen werden musste, weil ihm die Gicht das Reiten nicht erlaubte

Gicht ist seit dem Altertum be- kannt. Das deutsche Wort Gicht stammt ab von dem althochdeut- schen Wort „Gegihte“ und heißt so- viel wie „Gliederlähmung“. Die früher übliche Bezeichnung für die Gicht – „Podagra“ – beschreibt ein Symptom der Krankheit, den Befall des Großzehengrundgelenks, und kann aus dem Griechischen mit

„Fußfessel“ übersetzt werden. Der typische Gichtanfall betrifft vor- wiegend Männer erstmals zwischen dem 25. und 40. Lebensjahr.

Am häufigsten ist das Großze- hengrundgelenk betroffen, außer- dem, mit abnehmender Häufigkeit, Sprunggelenk und Kniegelenk. Spä- ter können auch alle anderen Gelen- ke betroffen sein. Ein Gichtanfall ist einer der schmerzhaftesten Zu- stände in der Medizin überhaupt.

Von Hans Schadewaldt, einem der profiliertesten Medizinhistoriker des 20. Jahrhunderts, stammt die Äußerung, Friedrich II. habe schon wegen der heroischen Duldung sei- ner Gichtschmerzen, die ihn nicht von seinen Staatsgeschäften abhiel- ten, den Beinamen „der Große“ ver- dient. Allein im Winter 1775 hatte er 18 Gichtanfälle, die ihn als Rechtshänder dazu zwangen, mit der linken Hand zu schreiben. Das hat er sich übrigens von seinem gleichermaßen geplagten Vater, dem Soldatenkönig, abschauen können.

Prominente Gichtpatienten wa- ren Karl V., Heinrich VIII., Ludwig XIV., Wallenstein, Goethe, Bis- marck – die Reihe ließe sich belie- big fortsetzen. In früheren Zeiten wurde die Gicht auch „Krankheit

der Reichen“ genannt, weil sich nur die Wohlhabenden Fleisch auf dem Teller leisten konnten. Vor allem bei den Hohenzollern zeigte sich je- doch eine beeindruckende familiäre Häufung. Friedrich der Große hatte bereits damals erkannt: „Als Vor- läufer einer ganzen Armee von Ge- sundheitsfeinden ist die Gicht da.“

Erwähnt wurde bereits Albrecht Achill im 15. Jahrhundert. Dessen Sohn und Nachfolger, ebenfalls Kurfürst von Brandenburg, Johann Cicero, war sehr beleibt und wurde deshalb von Zeitgenossen mit dem Zusatz „magnus“ versehen. Er starb 1499 an der Wassersucht, eine Krankheitsbezeichnung, die als To- desursache bei vielen Hohenzollern auffällt. Wassersucht beschreibt ei- ne vermehrte Wasseransammlung im Körper. Eine mögliche Ursache ist die verminderte Ausscheidung über die Nieren. Die häufigere Ur- sache ist allerdings die Herzinsuffi- zienz. Auch heute noch Hauptursa- che der Herzinsuffizienz ist der Bluthochdruck. Dieser wiederum ist meistens eine Folge von Überge- wicht, und beide sind oft vergesell- schaftet mit der Gicht. Durch Blut- hochdruck werden die allermeisten Schlaganfälle verursacht.

An gewöhnlichen Tagen bis zu 20 Gänge

So starb ein weiterer Hohenzollern- Nachfahre, Kurfürst Joachim Fried- rich, 1608 auf der Jagd an einem Schlaganfall. Dessen Sohn und Nachfolger Johann Sigismund war extrem beleibt, ein starker Trinker und erlitt 1616, erst 44-jährig, eben- falls einen Schlaganfall und verlor dadurch sein Sprachvermögen. Ihm waren übrigens durch eine ge- schickte Heiratspolitik die Herzog- tümer Kleve und Preußen zugefal- len. Sein Sohn, Kurfürst Georg Wil- Exzessives Essen

und Trinken: Der Soldatenkönig brachte es auf ein

Gewicht von 150 Kilogramm bei einer geschätzten Größe von 1,65 Metern.

Fotos: picture alliance

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helm, war durch eine chronisch ent- zündete Wunde am Oberschenkel zeitlebens auf eine Sänfte angewie- sen und starb 1640, im Dreißigjäh- rigen Krieg, an Wassersucht.

Von fast allen Hohenzollern ist bekannt, dass sie zu Nahrungsmit- tel- und Alkoholexzessen neigten.

Friedrich der Große hatte bereits er- kannt: „Das Podagra nimmt gerne seine Herberge bei mir, weil es weiß, dass ich ein Fürst bin, und weil es glaubt, ich werde es gut be- wirten.“ An der Tafel des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm wur- den an gewöhnlichen Tagen 20 Gänge und bei festlichen Anlässen bis zu 100 Gänge aufgetragen. Er litt an Gicht und Nierensteinen und verstarb 1688 an Wassersucht.

Sein Enkel, der Soldatenkönig, wog bereits mit 50 Jahren 150 kg bei einer geschätzten Größe von 1,65 Metern. Er liebte ein reichhal- tiges Mittagessen mit derber Haus- mannskost und setzte abends die Völlerei und Trinkerei beim be- rühmten Tabakkolleg fort. Bereits fünf Jahre vor seinem Tod begann er an Wassersucht zu leiden, zuvor schon an Gicht und „Blutwallun- gen“, die man retrospektiv als Bluthochdruckkrisen interpretieren muss. Zuletzt konnte er sich nur noch im Rollstuhl bewegen und saß, wie Theodor Fontane schrieb,

„seine Gicht ab“. Einen Monat vor seinem Tod ließ er noch einmal sei- ne heiß geliebten langen Kerls im Potsdamer Schloss an seinem Kran- kenbett aufmarschieren, da er we- gen seiner Gichtbeschwerden nicht aufstehen konnte.

Sein Sohn, Friedrich der Große, übertraf jedoch mit seinen Ess- und Trinkgewohnheiten alle. So berich- tete etwa August Wilhelm von Schwicheldt: „Gemeiniglich trinkt er jeden Mittage eine bouteille Champagne-Wein aus, zuweilen, jedoch selten, kommen noch einige Gläser Bourgogne oder Tokaier hin- zu.“ Im Rheinwein sah der alte Fritz übrigens die Ursache der Gicht und mied ihn deshalb. Der Theologe Anton Friedrich Büsching bemerk- te: „. . .im Essen war er gar nicht Herr und Meister über sich selbst, sondern folgte seinem Appetit.“

Friedrich der Große sagte von sich

selbst: „Ich bin wie die schwange- ren Weiber, die unordentliche Lüste haben.“

Mit 29 Jahren erlitt er seinen ers- ten Gichtanfall, mit 36 Jahren einen leichten Schlaganfall mit vorüber- gehender rechtsseitiger Lähmung.

Typische Symptome für einen Blut- hochdruck – Blutandrang, Ersti- ckungsanfälle, Schlaflosigkeit, un- erträgliches Herzklopfen – schildert Friedrich der Große 1738 in einem Brief an seine Lieblingsschwester Wilhelmine. Sein Privatsekretär, Henri de Catt, berichtete 1758, dem König steige, „sobald er eine gute oder schlechte Nachricht erhielte, das Blut zu Kopfe“, und er pflege bei Erregung „mit feuerrotem Ge- sicht“ zu reagieren. Im Siebenjähri- gen Krieg wurde er zeitweise von seinen Soldaten zu Generalstabssit- zungen getragen und leitete Bespre- chungen vom Feldbett aus, wenn ihn die Gicht wieder einmal ereilt hatte.

Während der berühmten Ge- richtsaffäre um den Müller Arnold im Jahre 1779 wurde er nachweis- lich von heftigsten Gichtanfällen geplagt, was seine überzogenen Re- aktionen (Inhaftierung der Richter) erklären hilft. Der Zeitgenosse und spätere Jakobiner Mirabeau resü- mierte: „Er war in seiner Unmäßig- keit unkorrigierbar.“

Der große Friedrich starb mit 74 Jahren an der Wassersucht, in ei- nem Sessel sitzend, weil er seit Wo- chen im Liegen nicht mehr atmen konnte. Dazu sein Leibarzt Zim- mermann: „Der König hatte die Brustwassersucht, die Bauchwas- sersucht und eine erhebliche Ergie- ßung von Wasser in seinen Schen- keln und Beinen.“ Post mortem wurden, um der schnellen Verwe- sung zuvorzukommen, aus dem Leichnam mittels Trokaren mehrere Liter Flüssigkeit abgelassen.

Der „dicke Willem“ musste das Cellospielen aufgeben Sein Neffe und Nachfolger, König Friedrich Wilhelm II., wurde im Volksmund nur der „dicke Willem“

genannt und musste, obwohl er ein höchst talentierter, gefragter und engagierter Cellist war, wegen sei- nes zunehmenden Leibesumfanges

das Cellospielen aufgeben. In den letzten drei Lebensjahren war er schwer herzleidend und konnte sich ebenfalls nur noch im Rollstuhl be- wegen. Er starb 1797 mit 53 Jahren qualvoll an Wassersucht.

Dessen Sohn und Nachfolger, König Friedrich Wilhelm III. (der Ehemann der berühmten Königin Luise) konnte 1840 nach einem Schlaganfall die Grundsteinlegung des Reiterdenkmals Friedrichs des Großen nur im Sessel sitzend vom Fenster aus verfolgen und verstarb einige Tage später. Sein Sohn und Nachfolger, der Romantiker auf dem Thron und Erfinder der Pickel- haube, König Friedrich Wilhelm IV., war – wie viele andere Hohen- zollern auch – sein ganzes Leben lang sehr dick. Schon als Kind wur- de er „der Butt“ genannt. Er erlitt 1856 den ersten von mehreren Schlaganfällen, die zu Sprachstö- rungen und Gedächtnisverlusten führten. Deshalb musste für ihn in den letzten Lebensjahren sein Bru- der Wilhelm I., sein Nachfolger und der spätere deutsche Kaiser, die Regentschaft übernehmen.

In der psychosomatischen Gicht- forschung stellte man sich einmal

Zum Mittagessen gab es bereits eine Flasche Champagner:

Auch beim Essen war Friedrich der Große

„gar nicht Herr und Meister über sich selbst“.

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die Frage, ob bestimmte Persönlich- keitsmerkmale zur Gicht prädispo- nieren. Es gibt Theorien, dass diese Erkrankung vor allem Führungsper- sönlichkeiten treffe, die ein eher ge- ringes Verantwortungsbewusstsein für andere hätten. Bereits im 18.

Jahrhundert schrieb William Cul- len, der Gründer der medizinischen Schule in Glasgow, Schottland, über die Gicht, dass „Weise eher betrof- fen seien als die Dummen, Robuste und Wohlgenährte mit großem Kopf und breiter Brust eher als die Schwächeren“. Bei psychoanalyti- schen Tests an der Ludwig-Maximi- lians-Universität München, durch- geführt an Gichtpatienten, zeigten sich folgende Charakteristika:

starke Selbstbezogenheit mit dem Bedürfnis, bewundert zu werden

Genießertum

Geltungsstreben, Leistungs- orientiertheit

l tente Minderwertigkeitsge- fühle.

Allen Hohenzollern gemeinsam war eine harte Erziehung; früh ent- zog man sie dem Elterneinfluss und übergab sie der Obhut adliger Pri- vatlehrer. So erklären sich mögliche emotionale Defizite aus der Kind- heit heraus, die beim Erwachsenen zu Problemen bei der individuellen Konfliktverarbeitung führen und durch übersteigerte Nahrungsauf- nahme kompensiert werden.

Eine gewisse Leistungsbereit- schaft, ja sogar Grundaggressivität ist bei den Hohenzollern nicht zu leugnen. So wird über den bereits angesprochenen Albrecht Achill berichtet: „Er war eine Kraftnatur, strotzend von Lebenslust und Ta- tendrang, immer voran im Sturm und Streit, am ganzen Körper mit Narben bedeckt.“ Über den großen Kurfürsten hieß es, er sei ein „Ge- witterkopf“, sein Arbeitseifer war berühmt, seine rücksichtslose di- plomatische Schaukelpolitik und seine politische Raffinesse waren in ganz Europa berüchtigt. Über den Soldatenkönig ist genügend bekannt. Er prügelte sich schon als Kind sehr gerne mit seinem Cou- sin, dem späteren König von Eng- land. Später bezeichnete man ihn auch als „roi sergeant“ (König Feldwebel). Noch in fortgeschrit- tenem Alter schlug er nach dem Zufallsprinzip auf harmlose Pas- santen ein. Friedrich der Große ist auch durch seine rücksichtslose Kriegsführung, die Europa verän- derte, in Erinnerung geblieben.

Ohne jede Vorankündigung über- fiel er in den Schlesischen Kriegen seine Nachbarn. Im Kampf schon- te er weder sich noch seine Pferde und Soldaten. Mehrfach retteten ihm auf dem Schlachtfeld Zufälle das Leben, wie zum Beispiel die berühmte Tabakdose, die in der Schlacht von Kunersdorf 1759 ei-

ne Kugel knapp vor seinem Her- zen abfing. Sein Nachfolger, Friedrich Wilhelm II., der „dicke Willem“, bleibt wiederum der Nachwelt vor allem durch seine ständigen Frauengeschichten in Erinnerung. Bei allen Hohenzol- lern scheint also ein gemeinsames Persönlichkeitsmerkmal das aus- geprägte Erfolgs- oder Machtstre- ben zu sein, fast schon eine Art Brutalität sich selbst oder anderen gegenüber.

Therapie mit Rhabarber und Meereszwiebeln

Zu Zeiten der Hohenzollern gab es keine rational begründbare Thera- pie von Gicht, Bluthochdruck, Wassersucht oder Schlaganfall.

Der Leibarzt Friedrichs des Gro- ßen, ein Schweizer namens Dr.

Ritter von Zimmermann, wurde von manchen seiner Kollegen spöttisch auch als „Ritter Löwen- zahn“ bezeichnet, da er seine Pa- tienten mit ebensolchen Extrakten traktierte. Zusätzlich wurden Rha- barber und Meereszwiebeln ver- ordnet. Was außerdem getan wur- de, darüber geben die unlängst veröffentlichten und im Internet einsehbaren „Schatull-Rechnungen“

aus Sanssouci Auskunft. Stets wie- derkehrende Eintragungen wegen Aderlassens und des Erwerbs zahl- loser Klistierspritzen charakteri- sieren den Stand der damaligen Medizin. Was Friedrich der Große von den einstigen Ärzten hielt, zeigen folgende Bemerkungen in Briefen an seinen Kammerdiener Fredersdorf, wie immer in schau- derhaftem Deutsch:

„Du hast gros recht, das Du die Docters die Wahrheit sagst, sie seindt große Idioten.“ Oder: „Die Ärzte haben mich beinahe durch ih- re Schwitzkuren ins Jenseits beför- dert.“ Erst in höherem Alter wurde er einsichtiger: „Von der Gicht, die mich so belästigt, bin ich durch Enthaltsamkeit und Diät befreit.“

Bekanntlich hat er sich aber eher selten daran gehalten.

Dr. med. Jochen Kuhl Facharzt für Innere Medizin – Kardiologie E-Mail: doccool@t-online.de

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Literatur im Internet:

www.aerzteblatt.de/lit4412 Ursache der Erkrankung ist in 98 Prozent der

Fälle eine genetisch bedingte Ausscheidungs- störung der Nieren für Harnsäure. Harnsäure entsteht beim Menschen normalerweise als Ab- bauprodukt der Purine, den Bausteinen der DNA im Zellkern. Deshalb führen häufig Nah- rungsmittelexzesse infolge des erhöhten Harn- säureaufkommens, vor allem bei Fleischkon- sum, zu Gichtanfällen. Gesteigerte Alkoholauf- nahme bewirkt an der Niere eine Verzögerung der Harnsäureausscheidung, so dass der Harn- säurespiegel im Blut weiter steigt. Die im Blut gelöste Harnsäure fällt bei Übersättigung auf- grund der der verminderten Umgebungstempe- raturen und der verminderten Blutströmungsge- schwindigkeit in den peripheren Gelenken aus.

Harnsäurekristalle lagern sich ab und bewirken eine lokale Entzündungsreaktion. Die Folge ständiger Gelenkentzündungen ist die allmähli- che Zerstörung der Gelenkflächen. Bei fortge- schrittener Gicht können Ablagerungen in Seh- nen und Schleimbeuteln, sogenannte Gichtkno- ten, sowie in den Ohrmuscheln („Gichtperlen“) auftreten.

Im weiteren Verlauf können die Nieren ge- schädigt werden, denn die Gicht ist eine häufi- ge Ursache von Nierensteinen. Bei massiven Harnsäureablagerungen in der Niere ist sogar eine Niereninsuffizienz, das heißt eine schwere Nierenfunktionsstörung mit Wassereinlagerun- gen im ganzen Körper möglich (die sogenannte Wassersucht).

GENETISCH BEDINGTE STÖRUNG

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LITERATURVERZEICHNIS HEFT 44/2012, ZU:

GICHT UND „WASSERSUCHT“

Die Krankheiten der Hohenzollern

In früheren Zeiten wurde die Gicht auch „Krankheit der Reichen“ genannt, weil sich nur die Wohlhabenden Fleisch auf dem Teller leisten konnten. Vor allem bei den Hohenzollern zeigte sich jedoch eine beeindruckende familiäre Häufung.

LITERATUR

1. Bisky, Jens: Unser König, Rowohlt Berlin, 2011.

2. Clark, Christopher: Preußen, Aufstieg und Niedergang, Pantheon-Verlag, 2008.

3. Klußmann, Rudolf: Gicht-Gier-Größe- Macht, Psychosozial-Verlag Gießen, 1998.

4. Krockow, Christian Graf von: Friedrich der Große, Gustav Lübbe Verlag Bergisch Gladbach, 1987.

5. Kunisch, Johannes: Friedrich der Große, Der König und seine Zeit, C. H. Beck Mün- chen, 2004.

6. Mast, Peter: Die Hohenzollern in Lebens- bildern, Styria Verlag Graz, 1988.

7. Ohff, Heinz: Preußens Könige, Piper Verlag München, 1999.

8. Siedler, Wolf Jobst: Auf der Pfaueninsel, Goldmann Verlag, 1996.

9. Vehse, Karl Eduard: Preussens Könige pri- vat, Hoffmann u. Campe Hamburg, 1851.

10. Wolff, Günther: Friedrich der Große, Krankheiten und Tod, Waldkirch Verlag Mannheim, 2000.

11. Damals, Das Magazin für Geschichte:

Friedrich der Große, Heft 01/2012.

12. GeoEpoche, Das Magazin für Geschichte:

Preußen 1701–1871, Heft 10/2006.

13. Spiegel – Geschichte: Die Hohenzollern, Heft 02/2011.

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