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Märchen und Fabeln - 16 fertige Unterrichtsstunden

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Academic year: 2022

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Klippert Zeitgemäß unterrichten

Die vorliegenden Kopiervorlagen sind so aufge- baut, dass im Heft zwei Kernthemen behandelt werden. Zu Beginn wird ein Überblick über die vor- gesehenen Lernspiralen gegeben, die zusammen- genommen je eine Lerneinheit (= Makrospirale) ergeben.

Jede Lerneinheit (= Makrospirale) umfasst sechs bis zehn Lernspiralen. Jede Lernspirale wiederum dau- ert durchschnittlich ein bis zwei Unterrichtsstun- den und wird in der Weise entwickelt, dass ein eng begrenzter Arbeitsanlass (z. B. Film erschließen) in mehrere konkrete Arbeitsschritte der Schüler auf- gliedert wird. Das führt zu kompetenzorientiertem Arbeitsunterricht.

Wichtig ist ferner der progressive Aufbau jeder Lerneinheit. In der ersten Stufe durchlaufen die Schüler Lernspiralen zur Bearbeitung themenbe- zogener Vorkenntnisse und Voreinstellungen. In der zweiten Stufe erarbeiten sie sich neue Kennt- nisse und / oder Verfahrensweisen zum jeweiligen Lehrplanthema. Und in der dritten Stufe schließ- lich sind sie gehalten, komplexere Anwendungs- und Transferaufgaben zu bewältigen.

Zu jeder Lernspirale gibt es bewährtes Lehrer- und Schülermaterial. Was die Lehrkräfte betrifft, so werden ihnen die methodischen Schritte konkret vorgestellt und erläutert. Wichtige Begriffe und Abkürzungen werden im Glossar am Ende des Heftes deiniert. Die zugehörigen Schülermateri- alien sind übersichtlich gestaltet; Spots und Mar- ginalien geben wertvolle Lern- und Arbeitstipps für die Schüler- wie für die Lehrerseite.

Das alles ist als „Hilfe zur Selbsthilfe“ gedacht. Wer wenig Zeit hat, kann die dokumentierten Lernspi- ralen und Materialien durchaus Eins zu Eins ein- setzen. Wer dagegen einzelne Teile ergänzen bzw.

modiizieren möchte, der kann das natürlich eben- falls tun.

Viel Spaß und Erfolg bei der Umsetzung der Lern- spiralen wünscht Ihnen

Heinz Klippert Dr. Heinz Klippert,

gelernter Maschinen- schlosser; Absolvent des Zweiten Bil dungs- weges, Ökonom und Soziologe; Promotion in Wirtschaftswissen- schaften.

Lehrerausbildung und mehrjährige Lehrertätigkeit in einer Integrierten Gesamtschule in Hessen. Seit 1977 Dozent am EFWI (Lehrerfortbildungs- institut der ev. Kirchen) in Landau / Pfalz.

Klippert zählt zu den renommiertesten Experten in Sachen Lernmethodik und Unterrichtsentwick- lung. Sein Lehr- und Lernkonzept zielt auf eigenverantwortli- ches Lernen und um- fassende Methoden- schulung.

Klippert hat zahl- reiche Bücher und Aufsätze geschrieben und zahllose Lehr- kräfte fortgebildet.

Sein Programm wird derzeit in Hunder- ten von Schulen in mehreren Bundes- ländern erfolgreich umgesetzt. Einschlä- gige Evaluationen bestätigen dieses.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Schule und Unterricht beinden sich im Umbruch.

Die Schüler verändern sich, die Heterogenität in den Klassen nimmt zu, die Belastungen für die Lehrkräfte wachsen. Neue Bildungsstandards und Prüfungen sind angesagt. Neue Kompetenzen sol- len vermittelt, neue Lernverfahren praktiziert wer- den. Das alles verunsichert.

Sicherlich haben auch Sie sich schon gefragt, wie das alles bei laufendem Schulbetrieb bewerkstel- ligt werden soll und kann. Druck und guter Wille alleine reichen nicht. Nötig sind vielmehr überzeu- gende und praxistaugliche Hilfen und Unterstüt- zungsangebote von außen und oben – Lehrerfort- bildung und Lehrmittelverlage eingeschlossen.

Die neue Lehr- und Lernmittelreihe „Klippert Me- dien“ stellt ein solches Unterstützungsangebot dar. Die dokumentierten Lernspiralen und Kopier- vorlagen sind von erfahrenen Unterrichtsprakti- kern entwickelt worden und sollen Ihnen helfen, den alltäglichen Unterricht zeitsparend, schülerak- tivierend und kompetenzorientiert vorzubereiten und zu gestalten.

Dreh- und Angelpunkt sind dabei die sogenann- ten „Lernspiralen“. Sie sorgen für motivierende Arbeits- und Interaktionsschritte der Schüler / in- nen und gewährleisten vielfältige Differenzierung – Tätigkeits-, Aufgaben-, Produkt-, Methoden- und Lernpartnerdifferenzierung. Die Schüler fordern und fördern sich wechselseitig. Sie helfen, kontrol- lieren und erziehen einander. Das sichert Lehrer- entlastung.

Die Lernspiralen sind so aufgebaut, dass sich die Schüler in das jeweilige Thema / Material / Problem regelrecht „hineinbohren“. Das tun sie im steten Wechsel von Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppen- arbeit und Plenararbeit. Sie müssen lesen, schrei- ben, zeichnen, nachschlagen, markieren, struk- turieren, ordnen, diskutieren, experimentieren, kooperieren, präsentieren, Probleme lösen und vieles andere mehr.

Diese Lernarbeit sichert nachhaltiges Begreifen und breite Kompetenzvermittlung im Sinne der neuen Bildungsstandards. Selbsttätigkeit und Leh- rerlenkung gehen dabei Hand in Hand. Fachliches und überfachliches Lernen greifen ineinander. Zur Unterstützung dieser Lernarbeit können spezi- ische Trainingstage zur Methodenklärung ange- setzt werden (vgl. dazu die Trainingshandbücher im Beltz-Verlag).

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HAU

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1

Inhalt

Klippert Zeitgemäß unterrichten

Inhalt

Märchen

Autor: Sven Gleichauf

LS 01 Assoziatives Zeichnen zum Lieblingsmärchen 5

LS 02 Den Inhalt von Märchen erfassen und weiterverarbeiten 8

LS 03 Märchen auf typische Merkmale hin untersuchen 18

LS 04 Die Kernaussage eines Märchens produktiv nutzen 25

LS 05 Die Erzählzeit eines Märchens vielfältig üben 31

LS 06 Vom Spickzettel zur schriftlichen Nacherzählung 38

LS 07 Aus einem Märchen ein kleines Theaterstück entwickeln 42

LS 08 Aus einer Ideensammlung ein eigenes Märchen entwickeln 46

Fabeln

Autorin: Angelika Röttger

LS 01 Hyde-Park-Corner zu Tiergeschichten durchführen 50

LS 02 In einer Expertengruppe Texte von Tierfabeln vorlesen 54

LS 03 Eigenschaften von Tieren und Menschen erkennen und nachspielen 57 LS 04 Die Fabel in Abschnitte unterteilen und als Rollenspiel erarbeiten 60

LS 05 Eine Fabel in eine Bildergeschichte umwandeln 64

LS 06 Eine Fabel in die Menschenwelt transformieren und gestalten 66

LS 07 Alte und neue Sprache vergleichen und bewerten 68

LS 08 Eine eigene Fabel erinden 71

Die Autoren:

Sven Gleichauf ist Lehrer an einer Grundschule. Er absolvierte die Aus- bildung zum Trainer für die Pädagogische Schulentwicklung bei Dr. Klippert im Staatlichen Schulamt Markdorf in Baden- Württemberg.

Angelika Röttger ist Grundschullehrerin und Trainerin für Un- terrichtsentwicklung in NRW.

Der Herausgeber:

Wolfram Karg ist Leiter einer Sonder- schule in Baden- Württemberg und unterrichtet Deutsch und Sachkunde. Er ist als Trainer in der Erwachsenenbildung mit den Schwerpunk- ten Kommunikation, Kooperative Beratung und Pädagogische Schulentwicklung tätig.

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HAU

(3)

Inhalt

2

Klippert Zeitgemäß unterrichten

Abkürzungen und Siglen LS = Lernspirale EA = Einzelarbeit PA = Partnerarbeit DK = Doppelkreis GA = Gruppen-

arbeit PL = Plenum HA = Hausarbeit /

Hausaufgabe OHP = Overhead-

projektor L = Lehrerin oder

Lehrer S = Schülerinnen

und Schüler In den Erläuterungen zur Lernspirale wird für Lehrerinnen und Lehrer bzw. Schüle- rinnen und Schüler ausschließlich die männliche Form ver- wendet: Dabei ist die weibliche Form stets mitgemeint.

Märchen

Der Lern- und Arbeitsprozess

A Vorwissen und Voreinstellungen aktivieren

LS01 Assoziatives Zeichnen zum Lieblingsmärchen

 einem Lehrervortrag folgen  in Einzelarbeit zum Lieblingsmärchen zeichnen  im Doppel- kreis zu Zeichnungen erzählen und Assoziationen erläutern  mit der Zufallsgruppe die Frage

„Woran erkennt man Märchen?“ erörtern und Stichwortzettel für eine Präsentation vorbereiten

 Ideen im Plenum in Form einer Staffettenpräsentation austauschen  aus Wortkarten und Bildern im Team eine Collage erstellen

LS02 Den Inhalt von Märchen erfassen und weiterverarbeiten

 in Einzelarbeit ein Märchen lesen und Wesentliches markieren  im Lerntempoduett Fragen klären und einen Spickzettel entwickeln  andere Kinder im Rahmen eines Gruppenpuzzles über den Inhalt des gelesenen Märchens informieren  im Gruppenpuzzle Informationen zu weiteren Märchen erfahren  mit einem Team gemeinsam Fragen für ein Interaktionsspiel entwickeln  bei einem Interaktionsspiel regelgebunden fragen und antworten

B Neue Kenntnisse und Verfahrensweisen erarbeiten

LS03 Märchen auf typische Merkmale hin untersuchen

 einem Lehrervortrag folgen  einem vorgelesenen Text Informationen gezielt entnehmen  in Einzelarbeit ein Gedächtnisprotokoll zum Gehörten anfertigen  mit einem Tandempartner Notizen vergleichen und ergänzen  in einer Zufallsgruppe Märchen auf Merkmale hin untersu- chen  eine Tabelle anlegen  eine Präsentation mit Visualisierung zum Thema „Was ist ein Mär- chen und woran erkenne ich es?“ planen  eine Teampräsentation durchführen  in Einzelarbeit ein Märchen selbstständig erlesen und untersuchen

LS04 Die Kernaussage eines Märchens produktiv nutzen

 in Einzelarbeit einen Text erschließen und eine Bearbeitungsaufgabe dazu lösen  den Inhalt eines Märchens im Doppelkreis wiedergeben  in Zufallsgruppen Argumente sammeln  mit einem Team ein Rollenspiel selbst erinden, einstudieren und anschließend der Klasse vortragen

 in einer Zufallsgruppe Assoziationen zum Thema „Glück“ auf einem Plakat darstellen  im Rahmen eines Museumsrundgangs dem Plenum eigene Ideen darlegen und diese begründen LS05 Die Erzählzeit eines Märchens vielfältig üben

 einem Lehrervortrag zur Bildung von Verbformen im Präteritum folgen  selbstständig eigene Beispiele zum Thema inden  im Doppelkreis grammatikalische Strukturen erklären und mit ei- genen Beispielen belegen  in der Zufallsgruppe einen Text arbeitsteilig lesen und markieren  im Team Wortkärtchen erstellen und damit regelgebunden spielen  im Tandem Wahlaufgaben bearbeiten

LS06 Vom Spickzettel zur schriftlichen Nacherzählung

 einem Lehrervortrag folgen und dabei Stichworte aufschreiben  selbst einen Spickzettel an- fertigen  in Zufallsgruppen Notizen vergleichen und komplettieren  anhand von Stichworten einer Kleingruppe ein Märchen erzählen  in Einzelarbeit aus Stichworten einen Text machen  in einer Zufallsgruppe regelgebunden eine Schreibkonferenz durchführen

C Komplexe Anwendungs- und Transferaufgaben

LS07 Aus einem Märchen ein kleines Theaterstück entwickeln

 einen Text zunächst alleine und dann kooperativ erschließen  einem Lehrervortrag folgen

 im Team einen Text nach vorgegebenen Kriterien markieren  gemeinsam ein Storyboard für ein kleines Theaterstück entwickeln  ein Märchen szenisch darstellen  im Team eine andere Theatergruppe beraten  ein selbst entwickeltes Theaterstück der Klasse vorspielen

LS08 Aus einer Ideensammlung ein eigenes Märchen entwickeln

 in Einzelarbeit Assoziationen aufschreiben  Einfälle in einem Expertenteam anreichern  in der Puzzlegruppe andere über das eigene Spezialwissen informieren  in Einzelarbeit Ideen für ein eigenes Märchen auswählen  einem Team den eigenen Plan für ein Märchen vorstellen und sich Tipps holen  ein erdachtes Märchen ausformulieren  mithilfe einer Textlupe andere Märchenautoren beraten und selbst Ratschläge erhalten  das eigene Märchen optimieren und

in Reinschrift bringen

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3

Inhalt

Klippert Zeitgemäß unterrichten

Fab eln

Der Lern- und Arbeitsprozess

A Vorwissen und Voreinstellungen aktivieren

Die Lernspirale LS 01 dient der Offenlegung des themenspeziischen Vorbewusstseins der Schüler. Sie soll nachdenklich machen, Gespräche in Gang setzen, Problembewusstsein schaffen, Deizite in den Blick bringen und tragfähige Lerninteressen mobilisieren helfen. Die besagte Lernspirale gliedert sich in je- weils mehrere Arbeitsschritte der Schüler. Die betreffenden Arbeitsabläufe werden in Klammern ange- deutet. Detailliertere Ausführungen dazu inden sich auf den nachfolgenden Seiten.

LS01 Hyde-Park-Corner zu Tiergeschichten durchführen

 Fragen beantworten  einem Partner berichten  in Zufallsgruppen erzählen  schreiben und visuali sieren  Museumsrundgang durchführen

B Neue Kenntnisse und Verfahrensweisen erarbeiten

Die Lernspiralen LS 02 bis LS 07 geben den Schülern Gelegenheit, intensiver ins anstehende Thema einzudringen und inhaltlich wie methodisch Neues zu lernen. Sie müssen vielseitig arbeiten und üben, konstruieren und produzieren, kommunizieren und präsentieren. Welche Akzente gesetzt und welche Kompetenzen vermittelt werden, lässt sich aus den nachfolgenden Arbeitsskizzen ersehen.

LS 02 In einer Expertengruppe Texte von Tierfabeln vorlesen

 Lesevortrag erarbeiten  in einer Expertengruppe präsentieren  relektieren und sich aus- tauschen  Cluster anfertigen

LS 03 Eigenschaften von Tieren und Menschen erkennen und nachspielen

 Adjektive zuordnen  sich mit einem Partner austauschen  Körpersprache nachspielen

 Wortkarten erstellen  Pantomimenspiel durchführen  über Wahrnehmung relektieren LS 04 Die Fabel in Abschnitte unterteilen und als Rollenspiel erarbeiten

 Texte interpretieren  Lesevortrag als Rollenspiel durchführen  Rollenspiel schreiben, einü- ben und präsentieren  Strukturen erkennen  Lernplakat anfertigen

LS 05 Eine Fabel in eine Bildergeschichte umwandeln

 durch Markierungen strukturieren  Illustra tionen erinden, durch Austausch anreichern und anfertigen  Arbeitsergebnisse in einem Museumsrundgang präsentieren und bewerten LS 06 Eine Fabel in die Menschenwelt transformieren und gestalten

 Bildergeschichte einem Zufalls partner erzählen  in einem Gruppenbrainstorming Ideen sam- meln  Bildergeschichte zeichnen und erzählen  im Plenum frei sprechen

LS 07 Alte und neue Sprache vergleichen und bewerten

 eine Fabel erarbeiten und bewerten  nach der Bedeutung von Wörtern fragen  einem Part- ner etwas vorlesen  eine Nacherzählung anfertigen und vorstellen

C Komplexe Anwendungs- und Transferaufgaben

Die Lernspirale LS 08 zeichnet sich dadurch aus, dass sie den Schülern relativ difizile und übergreifende Leistungsnachweise abverlangt. Das erworbene Sach- und Methodenwissen muss angewandt, der eigene fachliche Durchblick unter Beweis gestellt werden. Nähere Hinweise zu den betreffenden Anwendungs- und Transferaktivitäten geben die nachfolgenden Arbeitsskizzen.

LS 08 Eine eigene Fabel erinden

 ein Quiz beantworten  in Stationen Ideen sammeln  eine Fabel erinden und präsentieren

 in einem Lerntagebuch relektieren

Hinweis zum Zeitansatz

Eine Lernspirale ist für 90 (45) Minuten konzipiert.

Je nach Größe und Leistungsstärke der Lerngruppe muss der Zeitansatz, der im Stundenraster für jeden Arbeitsschritt ausgewiesen ist, ent- sprechend angepasst werden.

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(5)

Inhalt

4

Klippert Zeitgemäß unterrichten

B eispiel zum Aufbau der Lernspiralen

Zeit Lernaktivitäten Material Kompetenzen

1 EA 10’ S füllen einen Steckbrief aus. M1.A1 – Stichpunkte machen

– Fragen in vollständigen Sätzen beantworten – Aussagen über die eigene

Person formulieren 2 PL /

PA

5’ S führen beim Spiel music stop Kennenlerndialoge und benutzen dabei zunächst Fragekärtchen als Hilfestellung.

M1.A2, M2 3 PL /

PA

5’ S setzen das Spiel ohne Fragekärtchen fort.

4 EA 5’ S bereiten einen Kurzvortrag über sich vor. M1.A3 5 GA 15’ Simultanpräsentation: S stellen sich in Gruppen vor.

6 PL 5’ Zwei S stellen sich vor der Klasse vor.

Arbeitsschritte Unterschiedliche Sozialformen

Kompetenzen, die die Schüler erwerben können Hinweise

zum Zeitbedarf

Vielfältige Lern- aktivitäten und Methodenanwen- dungen der Schüler

Verweis auf das Material und die Aufgaben in den Kopiervorlagen

Verweis auf die Lern spirale und das Material

Verweis auf die Aufgabe in der Kopiervorlage

LS 01.M2

Notizen:

A3

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(6)

Klippert

LS 01

S. Gleichauf / A. Röttger: Märchen / Fabeln © Klippert Medien – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg

5

Zeitgemäß unterrichten

L S 01 Assoziatives Zeichnen zum Lieblingsmärchen

Zeitrichtwert Lernaktivitäten Material Kompetenzen

1 PL 5‘ L gibt einen Überblick über den Ablauf der Stunde. – eigene Gedanken visualisieren und in Worte fassen

– aktiv zuhören – Ideen sammeln – kommunizieren – begründen

– Gedanken in Stichworten notieren

– präsentieren

– eigene Gedanken in Beziehung zu fremden Äußerungen setzen und Kategorien zuordnen – eine Collage gestalten 2 EA 15’ S malen zu ihrem Lieblingsmärchen. Vorab werden

im Plenum die Titel einiger bekannter Märchen genannt.

M1

3 PA 10’ S stellen ihre Märchenbilder wechselnden Part- nern im Doppelkreis vor.

M1, M2 4 GA 25’ In Zufallsgruppen werden die Zeichnungen noch-

mals ausgelegt und erläutert. Anschließend wer- den Stichworte zur Fragestellung „Woran erkennt man ein Märchen?“ festgehalten. Jedes Kind wählt genau eine Karte für die Präsentation aus.

M1, Plakatstifte,

DIN-A5- Karten 5 PL 15’ In Form einer Stafettenpräsentation werden erste

Gedanken zum Thema „Merkmale eines Märchens“

gemeinsam gesammelt und geordnet.

Magnete oder Klebe-

streifen 6 GA 20’ S erstellen aus Bildern und Wortkarten eine Collage. Plakate

Erläuterungen zur Lernspirale

Ziel der Doppelstunde ist die Einstimmung auf die Unterrichtseinheit Märchen und die Besinnung auf bereits vorhandenes Wissen. Auch wenn dabei bereits erste Merkmale dieser Textgattung zur Spra- che kommen (Arbeitsschritte 4 und 5), geht es nicht darum, diese vollständig zu ermitteln und festzuhal- ten. Das Arrangement soll den Kindern zum einen die Gelegenheit geben, ihre Vorkenntnisse im Bezug auf Märchen zu mobilisieren. Zum anderen erhalten sie durch den Austausch mit ihren Lernpartnern die Gelegenheit, ihre Voreinstellungen und Kenntnisse zu relektieren. Im Rahmen der Stafettenpräsenta- tion wird bereits vorhandenes Wissen verbalisiert, visualisiert und geordnet.

Zum Ablauf im Einzelnen:

Im 1. Arbeitsschritt erläutert der Lehrer das Vorge- hen für die folgende Lernspirale.

Zur Vorbereitung des 2. Arbeitsschritts äußern die Kinder, welche Märchen sie bereits kennen. Diese werden im Folgenden kurz benannt, nicht aber näher erläutert. Der Arbeitsauftrag besteht darin, zum jeweiligen Lieblingsmärchen ein Bild zu zeich- nen. Dabei werden der Kreativität der Kinder keine Grenzen gesetzt. Es dürfen auch Stichworte dazu aufgeschrieben werden. Sollte einzelnen Kindern zu keinem Märchen etwas einfallen, so kann ihnen eine Kopie von M2 als Impuls angeboten werden.

Für den 3. Arbeitsschritt bilden die Kinder einen Doppelkreis. Die Kinder des Außenkreises begin- nen, ihre Märchenbilder dem jeweiligen Partner des Innenkreises vorzustellen und diesem ihre Assoziationen mitzuteilen. Die Zuhörer können ihrerseits Fragen zu den Zeichnungen stellen. Auf

ein akustisches Signal hin wird zum übernächsten Partner gewechselt. Nun darf der Innenkreis den Partnern im Außenkreis präsentieren.

Im 4. Arbeitsschritt werden Zufallsgruppen mit je vier Mitgliedern gebildet. Die Zeichnungen werden zunächst ausgelegt und abermals erläutert.

Gemeinsam wird nun überlegt, woran die ausge- wählten „Geschichten“ als Märchen zu erkennen sind. Die so gewonnen Ideen werden in Stichwor- ten auf A5-Zetteln festgehalten. Zuletzt werden die besten vier Karten – für jeden Partner eine – für die abschließende Stafettenpräsentation aus- gewählt und zugeteilt.

Für den 5. Arbeitsschritt wird die Klasse im Halb- kreis vor der Tafel versammelt. Ein sich freiwillig meldender bzw. ein geloster Schüler beginnt damit, seinen Ansatz, woran man Märchen erken- nen kann, vorzustellen. Die passende Stichwort- karte wird dabei oben an die Tafel geheftet. Hat ein weiteres Kind der Klasse eine ähnliche Idee vorzubringen, so lässt es sich vom Vorredner aufru- fen, heftet nun seine Karte unter die bereits vor- handene und erläutert ebenfalls. Neue Ideen, die mit den vorangegangenen Gedanken nicht unmit- telbar zusammenhängen, können folgen und wer- den neben die bereits angepinnten Punkte gehef- tet. Die Stafette ist dann beendet, wenn jedes Kind seine Idee präsentiert hat. Der Lehrer ergänzt abschließend bei Bedarf.

Der 6. Arbeitsschritt ist optional. In den Gruppen aus dem 4. Arbeitsschritt können aus den Zeich- nungen und Wortkarten Collagen für den Klassen- raum entstehen.

Merkposten Für die Bildung der Zufallsgruppen sind geeignete Losge- genstände (Karten- spiel, …) mitzubrin- gen.

Tipp

Der Märchenrahmen (M1) soll die Fantasie der Kinder anregen, kann aber auch durch ein einfaches weißes Blatt ersetzt werden.

Werden alle Pro- dukte, wie zum Beispiel die Collage aus Arbeitsschritt 6, im Klassenraum aufgehängt, entsteht im Verlauf der Un- terrichtseinheit nach und nach eine Mär- chenwandzeitung.

Lerneinheit 1: Märchen

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Klippert

Märchen

7

Zeitgemäß unterrichten

S. Gleichauf / A. Röttger: Märchen / Fabeln © Klippert Medien – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg

LS 01.M2

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Klippert

Märchen

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Zeitgemäß unterrichten

S. Gleichauf / A. Röttger: Märchen / Fabeln © Klippert Medien – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg

LS 04

LS 04 Die Kernaussage eines Märchens produktiv nutzen

Zeitrichtwert Lernaktivitäten Material Kompetenzen

1 PL 5‘ L gibt einen Überblick über den Ablauf der Stunde. – einem Text Informationen entnehmen

– Inhalt eines Textes zusammen- fassend wiedergeben

– einen Spickzettel nutzen – nachfragen und erklären – Argumente inden und in Kurz-

form notieren – kooperieren

– ein Rollenspiel darstellen – Feedback geben

– ein Plakat gestalten

– Gruppenergebnis kooperativ präsentieren

2 EA 15’ S erhalten je nach Lesefähigkeit M1 oder M2, erle- sen das Märchen und füllen den Lückentext M3 aus.

M1–2, M3.A1 3 PA 15’ S bilden einen Doppelkreis und berichten dem

Partner vom Inhalt des Märchens. M3 dient als Spickzettel.

M3.A2

4 GA 30’ Gruppen wählen einen Arbeitsauftrag aus, sam- meln Argumente, die für bzw. gegen das Verhalten von Hans sprechen und notieren diese. Das Rollen- spiel wird vorbereitet.

M4.A1–4, Wortkarten

5 PL 20’ L lost Tandems aus, die ihr Rollenspiel vortragen.

Plenum gibt Feedback und ergänzt die Argumente.

Argument- karten 6 GA 30‘ S sammeln Ideen zum Thema „Glück ist, wenn …“

und gestalten ein Plakat dazu.

Plakate, Klebeband 7 PL 20’ S erklären bei einem Museumsrundgang ihr Plakat. Plakate

Erläuterungen zur Lernspirale

Ziel der drei Stunden ist es, sich mit den Kindern Schritt für Schritt der Kernaussage, also der (ver- mutlich) intendierten Erzählabsicht, eines Mär- chens zu nähern. Beim Text „Hans im Glück“ han- delt es sich nicht um ein klassisches Märchen, sondern um ein Schwankmärchen. Dies kann im Unterricht angesprochen werden, da die vorange- gangene Lernspirale die Merkmale eines klassi- schen Märchens, welche hier fehlen, in den Fokus gerückt hat. „Hans im Glück“ bietet sich für diese Lerneinheit an, da sich der Text besonders gut pro- duktiv nutzen lässt und die Kernaussage noch heute spannend und aktuell ist.

Der Schwerpunkt des ersten Teiles liegt auf dem sinnentnehmenden Lesen. Im zweiten Teil setzen sich die Kinder im szenischen Spiel mit der Frage auseinander, ob es sich bei Hans um einen „Ein- faltspinsel“ handelt, oder ob er einfach entdeckt hat, dass das Glück für ihn losgelöst von Materiel- lem zu sehen ist. Abschließend wird ein persönli- cher Bezug zum Thema hergestellt, indem sich die Kinder der Frage „Was ist Glück?“ widmen.

Zum Ablauf im Einzelnen:

Im 1. Arbeitsschritt erläutert der Lehrer den Kin- dern den Ablauf der bevorstehenden Lernspirale.

Im 2. Arbeitsschritt erlesen die Kinder das Mär- chen „Hans im Glück“ und füllen den Bogen M3 aus, der ihnen anschließend als „Spickzettel“ dient. Um eine Differenzierung bezüglich der Lesegeschwin- digkeit zu gewährleisten, wird das Märchen in zwei Niveaustufen angeboten (M1 und M2).

Im 3. Arbeitsschritt bilden die Kinder einen Dop- pelkreis. Der Außenkreis legt zuerst dem Innen- kreispartner den Inhalt des Märchens dar. Dann wird zum nächsten Partner gewechselt. Nun darf der Innenkreis dem Außenkreis den Inhalt schil- dern.

Für den 4. Arbeitsschritt werden Vierergruppen ausgelost. Die Teams erhalten die Arbeitskarte M4 und wählen einen der Arbeitsaufträge aus.

Gemeinsam überlegen sie zunächst, welche Argu- mente für und welche gegen die Vorgehensweise von Hans sprechen und halten diese schriftlich auf einzelnen Argumentationskarten fest. Anschlie- ßend wird darüber beraten, wie die zwei Rollen zu spielen sind und das szenische Spiel erprobt.

Jeweils zwei Kinder spielen, die beiden anderen beobachten und beraten. Anschließend wird gewechselt. Am Ende dieser Phase bekommt jedes Tandem vom Lehrer eine Nummer zugeteilt.

Im 5. Arbeitsschritt werden einige Tandems aus- gelost (Nummern ziehen), die ihr Rollenspiel vor- tragen. Das Plenum gibt ein Feedback zur Darstel- lung und ergänzt die Argumentation inhaltlich.

Im 6. Arbeitsschritt werden neue Zufallsgruppen gebildet. Die Kinder erhalten die Aufgabe, Ideen zum Thema „Glück ist, wenn …“ zu sammeln und ein Plakat zu gestalten. Nach Abschluss der Arbeit werden die Plakate im Klassenraum aufgehängt.

Im Rahmen eines Museumsrundgangs im 7. Arbeits- schritt wandert die Klasse von Plakat zu Plakat. Die Urheber erklären die Absicht der Plakate.

Merkposten M1 und M2 in der jeweiligen Anzahl der dafür vorgesehenen Kinder (schnelle / langsame Leser) kopieren.

M3 muss im Klassen- satz bereitgestellt werden.

M4 wird für jede Gruppe nur einmal benötigt.

Außerdem werden Ziffernkärtchen (halb so viele, wie Kinder in der Klasse sind), Plakate, Moderati- onskarten für die Argumente und Kle- beband benötigt.

Tipp

Die Gruppen im 6.

Arbeitsschritt kön- nen durch Abzählen gebildet werden.

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Klippert

Märchen

26

Zeitgemäß unterrichten

S. Gleichauf / A. Röttger: Märchen / Fabeln © Klippert Medien – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg

LS 04.M1

Hans im Glück

nach den Gebrüdern Grimm

Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu ihm:

„Meister, meine Zeit ist herum, nun will ich gern wieder heim zu meiner Mutter.“

Der Meister antwortete: „Du warst immer treu und l eißig.

Hier ist dein Lohn.“

Er gab ihm ein großes Stück Gold. Hans wickelte den

Klumpen in ein Tuch, setzte ihn auf die Schulter und machte sich auf den Weg nach Hause.

Bald darauf kam ihm ein Reiter entgegen. Hans sprach laut: „Ach, Reiten ist schön! Da sitzt man bequem, wie auf einem Stuhl und kommt doch schnell voran.“

Der Reiter, der das gehört hatte, hielt an und rief: „Ei, warum läufst du auch zu Fuß?“

„Ich muß ja wohl“, antwortete er, „ich habe einen Klumpen Gold heimzutragen, doch der ist so schwer! Mir tut schon alles weh!“

„Weißt du was“, sagte der Reiter, „wir wollen tauschen; mein Pferd gegen deinen Klumpen.“

Hans war sofort einverstanden und freute sich.

Der Reiter stieg ab, nahm das Gold und half Hans hinauf und sprach:

„Wenn du es eilig hast, musst du nur mit der Zunge schnalzen und, hopp hopp rufen.“

Hans war froh, als er auf dem Pferde saß. Nach einer Weile dachte er, dass es schneller gehen könnte.

Da schnalzte er mit der Zunge und rief: „Hopp – hopp!“

Das Pferd begann schneller zu laufen, warf ihn im hohen Bogen ab und er lag im Graben.

Das Pferd wäre auch durchgegangen, wenn es nicht ein Bauer aufgehalten hätte, der mit einer Kuh des Weges kam. Hans stand wieder auf. Er war aber schlecht gelaunt und sprach zu dem Bauer:

„Es ist ein schlechter Spaß, das Reiten, vor allem auf einem Gaul wie diesem.

Auf diesen Gaul setze ich mich nie wieder. Eine Kuh dagegen ist etwas Feines.

Da kann man gemächlich hinterhergehen und hat zudem Milch, Butter und Käse.“

„Nun“, sprach der Bauer, „wenn ihr so gerne eine Kuh hättet, würde ich tauschen.“

Hans willigte mit Freuden ein. Der Bauer schwang sich aufs Pferd und ritt davon.

Hans trieb die Kuh vor sich her und dachte über den guten Handel nach.

„Wenn ich auch nur ein Stück Brot habe – und das werde ich immer haben – kann ich Butter und Käse dazu essen, soviel ich will. Habe ich Durst, so melk‘ ich meine Kuh.“

Die Hitze wurde immer drückender, je näher der Mittag kam. Da wurde es ihm ganz heiß, sodass ihm vor Durst die Zunge am Gaumen klebte. Hans dachte:

„Jetzt will ich meine Kuh melken und Milch trinken.“

Er band sie an einen Baum, aber weil er sich beim Melken ungeschickt anstellte, gab ihm das Tier keine Milch, sondern einen Tritt.

Da kam gerade ein Metzger mit einem Schwein vorbei und half ihm wieder auf.

Hans erzählte, was vorgefallen war. Der Metzger sprach:

„Die Kuh wollte euch keine Milch geben, da sie alt ist. Die taugt höchstens noch zum Schlachten.“

Hans sagte: „Aber ich mag kein Kuhl eisch. Ja, wenn ich so ein Schwein hätte! Das schmeckt!“

„Hört, Hans“, sprach da der Metzger, „ich will ich euch das Schwein für die Kuh lassen.“

04 Die Kernaussage eines Märchens produktiv nutzen

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Klippert

Märchen

28

Zeitgemäß unterrichten

S. Gleichauf / A. Röttger: Märchen / Fabeln © Klippert Medien – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg

LS 04.M2

Hans im Glück

nach den Gebrüdern Grimm

Es war einmal ein junger Mann, der hieß Hans. Nachdem er sieben Jahre bei seinem Herrn gedient hatte, wollte er nach Hause zur Mutter zurückkehren.

Weil er immer l eißig gewesen und sein Meister mit ihm zu frieden war, bekam er für seine Arbeit einen Klumpen Gold als Lohn. Er wickelte den Klumpen in ein Tuch, setzte ihn auf die Schulter und machte sich auf den Weg nach Hause.

Das Gold war ihm bald zu schwer, doch er traf unterwegs einen Reiter.

Da er auch so unbeschwert und schnell durch die Welt kommen wollte, tauschte er den Klumpen gegen das Pferd ein.

Das Pferd aber warf ihn im hohen Bogen ab, sodass er im Graben landete.

Da kam gerade ein Bauer mit einer Kuh daher. Er half Hans wieder auf die Beine.

Ein Pferd, das ihn abwarf wollte Hans nicht haben. Deshalb sprach er zum Bauern:

„So eine Kuh hätte ich auch gerne, dann hätte ich immer Milch!“

Der Bauer bot Hans die Kuh zum Tausch an und er war einverstanden.

Als Hans die Kuh melken wollte, gab sie keine Milch. Außerdem trat sie ihn.

Hans wünschte sich, die Kuh wieder loszuwerden.

Da sah Hans einen Bauern mit einem Schwein.

Der Bauer tauschte mit Hans. Hans war glücklich, weil alle seine Wünsche sich immer gleich erfüllten. Zufrieden zog er mit dem Schwein weiter.

Da traf er einen Jungen mit einer Gans. Der Junge sagte:

„Pass auf! Im Nachbarort ist ein Schwein gestohlen worden.

Wenn sie dich erwischen, glauben sie, du wärst der Dieb.“

Aus Angst tauschte Hans sein Schwein gegen die Gans ein. Er war aber froh, und dachte: „Die gibt einen guten Braten und die Federn stecke ich in ein Kissen!“

Kurz darauf traf er in einem Dorf einen Scherenschleifer, der sprach zu Hans:

„Mit dem Schleifen von Messern ist viel Geld zu verdienen! Wenn du willst,

würde ich dir meinen Stein geben. Ich verlange nichts weiter von dir, als deine Gans!“

Da freute sich Hans, machte das Tauschgeschäft und ging vergnügt weiter.

„Ich muss in einer Glückshaut geboren sein“, rief er aus,

„alles, was ich wünsche, trifft bei mir ein, wie bei einem Sonntagskind.“

Weil er schon so lange unterwegs war, hatte Hans großen Durst.

Deshalb beugte er sich über einen Brunnen. Dabei i el ihm der Stein ins Wasser.

Hans war überglücklich, dass er den schweren Stein nicht mehr tragen musste.

„So glücklich wie ich“, rief er aus, „gibt es keinen Menschen unter der Sonne!“

Mit leichtem Herzen sprang er nun fort, bis er zu Hause bei seiner Mutter war.

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Klippert

Märchen

29

Zeitgemäß unterrichten

S. Gleichauf / A. Röttger: Märchen / Fabeln © Klippert Medien – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg

LS 04.M3

A1 Setze passende Wörter in die Lücken ein.

Du darfst auch in deinem Text nachlesen und Wichtiges markieren!

A2 Nimm deinen Text mit in den Doppelkreis.

Du darfst ihn als Spickzettel verwenden.

Kontrolliert den Lückentext gemeinsam, wenn es Unklarheiten gibt.

nach den Gebrüdern Grimm

(1) Es war einmal ein junger Mann. Der hieß . (2) Er bekam für seine Arbeit von seinem

einen Klumpen .

(3) Doch das wurde ihm zu .

(4) Er es gegen ein .

(5) Aber das warf ihn ab.

(6) Da tauschte er es gegen eine .

(7) Weil die keine gab, tauschte er sie

gegen ein .

(8) Als ein Junge ihm erzählte, dass das im Nachbardorf

gestohlen worden war, bekam er große .

(9) Da tauschte er es lieber gegen eine ein.

(10) Da traf Hans einen .

(11) Dieser behauptete, dass man mit dem Schleifen von

viel verdienen könnte.

(12) Da tauschte Hans seine gegen einen Schleif- ein.

(13) Der wurde ihm bald zu schwer.

(14) Er bekam auch großen .

(15) Daher wollte er an einem etwas trinken.

(16) Und da iel der Schleifstein hinein.

(17) Hans sich darüber und ging glücklich zu seiner .

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Märchen

Klippert

Märchen

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LS 04.M4

Rollenspiele zum Thema „Was ist Glück ?“

A1 Wir spinnen das Märchen von Hans im Glück noch etwas weiter. Suche dir mit deinem Team eine der drei möglichen Fortsetzungen aus, für die ihr ein passendes Gespräch vorbereitet.

A: Hans ist wohlbehalten zuhause angekommen und erzählt seiner Mutter von seiner Reise.

Er ist sich nun aber gar nicht mehr so sicher, ob seine Tauschgeschäfte wirklich gut waren.

Nun denkt er gemeinsam mit seiner Mutter darüber nach, was wichtiger ist – glücklich sein oder all die schönen Dinge zu besitzen …

B: Hans ist wohlbehalten zuhause angekommen und erzählt seiner Mutter von seiner Reise.

Seine Mutter ist gar nicht begeistert von seinen Tauschgeschäften. Sie hätte das Gold und die anderen Dinge gut gebrauchen können. Hans verteidigt sich aber, denn er indet, dass es Wichtigeres gibt …

C: Nachdem Hans nun seit einigen Wochen wieder bei seiner Mutter eingezogen ist, schickt diese ihn auf den Markt zum Einkaufen. Dort trifft er seinen alten Meister. Sein Meister möchte von ihm wissen, was er mit seinem Lohn gemacht hat. Als Hans ihm das erzählt hat, ist er völlig fassungslos und versteht Hans überhaupt nicht. Hans versucht ihm zu erklären, warum er so gehandelt hat. Sein Meister will ihm erklären, was er mit seinem Lohn hätte anfangen können …

A2 Sammelt in der Tabelle unten

– Argumente, die dafür sprechen, dass Hans richtig gehandelt hat.

– Gegenargumente, die zeigen, dass Hans unklug / falsch gehandelt hat.

Argumente, die für das Vorgehen von Hans sprechen

Gegenargumente, die zeigen, dass Hans falsch / unklug gehandelt hat

A3 Überlegt euch nun gemeinsam, wie man Hans und seine Mutter / seinen Meister spielen könnte.

Wählt aus eurer Liste passende Argumente aus und schreibt jedes Argument für sich auf eine einzelne Karte.

A4 Bildet zwei Tandems und übt das Rollenspiel. zur Vollversion

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Fabeln

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Fabeln

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LS 02

LS 02 In einer Expertengruppe Texte von Tierfabeln vorlesen

Zeitrichtwert Lernaktivitäten Material Kompetenzen

1 PL 5’ L gibt einen Überblick über den Ablauf der bevor- stehenden Stunde.

– Textstrukturen erkennen – vorlesen

– Arbeitsergebnisse zusammenfassen

– Texte begründet bewerten 2 EA 10’ S erlesen eine der drei zugelosten Tierfabeln. M1

3 GA 20’ Stammgruppe: Jeder S liest reihum die Fabel vor, die Gruppenmitglieder geben Tipps zur Verbesse- rung des Lesevortrags und klären mögliche Fragen.

M1

4 GA 15’ Expertengruppe: Je 3 S mit den verschiedenen Fabeltexten lesen sich gegenseitig vor.

M1 5 GA 15’ S beantworten die Impulsfrage: „Was ist das

Besondere an Tierfabeln?“ Sie tauschen sich in der Expertengruppe aus und notieren ihre Vermu- tungen.

6 PL 15’ Je ein ausgeloster Gruppensprecher trägt vor, der Lehrer notiert in Stichworten an der Tafel.

7 EA 10’ S relektieren, indem sie die Ergebnisse zusam- menfassen und ihr Interesse individuell begrün- den.

M1

Erläuterungen zur Lernspirale

Ziel der Doppelstunde ist es, dass die Schüler erste Erfahrungen mit Tierfabeln machen und daran Strukturen der Fabel erkennen.

Zum Ablauf im Einzelnen:

Im 1. Arbeitsschritt erklärt der Lehrer den Ablauf der folgenden Stunde.

Im 2. Arbeitsschritt kann bei der Vergabe der Texte eine Differenzierung erfolgen, da diese unterschiedlich lang sind.

Im 3. Arbeitsschritt sollen sich die Schüler mög- lichst it für ihren Lesevortrag in der Experten- gruppe machen, damit die Tierfabeln von den Zuhörern inhaltlich gut verstanden werden kön-

nen. Beim Lesevortrag sollten sie auf angemes- sene Lautstärke, Betonung und lüssiges Vorlesen achten.

Im 4. Arbeitsschritt können sich die Schüler bei nicht passender Anzahl einen Text teilen (Differen- zierungsmöglichkeit für schwache Vorleser).

Im 5. Arbeitsschritt notieren die Gruppenmitglie- der gemeinsam Stichworte für den Gruppenspre- cher auf einem Stichwortzettel.

Hausaufgabe: Lesen der beiden anderen Texte und Bearbeiten der Tabelle Nr. 1. Impulsfrage an der Tafel: „Was ist das Besondere an Tierfabeln?“

Merkposten zur Vorbereitung Losgegenstände Gruppenlose für die 3 Texte, (Beispiel:

bei 6 Gruppen haben je 2 Gruppen den gleichen Text, Lose:

1, 1 , 2 , 2 , 3 , 3) Lose zur Ermittlung des Gruppenspre- chers (zum Beispiel:

erster Vorname im Alphabet)

Notizen:

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Klippert

Fabeln

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LS 02.M1

02 Drei Fabeln vom Fuchs

Der Fuchs und der Rabe

Ein Fuchs entdeckte auf einem Baum einen Raben, der einen Käse im Schnabel hatte.

Dem Fuchs lief das Wasser im Mund zusammen, und er überlegte, wie er an den Käse

herankommen könne.

Er sprach zum Raben:

– „Oh, du schönster aller Vögel!

Welch schöne Gestalt du hast!

Und welch prächtiges Federkleid!

Unglaublich, welch schöne Farbe deine Federn haben!

Wenn du auch noch so schön singen kannst, wie du aussiehst, dann musst du der König der Vögel werden!“

Der Rabe war entzückt über diese Schmeicheleien und wollte zeigen, wie schön er singen konnte.

Er sperrte den Schnabel auf und begann zu krächzen.

Da i el der Käse herunter, und der Fuchs, der ihn sofort schnappte, rief:

„Oh, Rabe, ich habe nur deine Schönheit gelobt, aber nicht deinen Verstand!“

Äsop

Der Fuchs

Der Löwe hatte viele Tiere zu sich in die Höhle geladen, darinnen es gar übel roch und stank.

Als er nun den Wolf fragte, wie es ihm gei ele in seinem königlichen Hause, da sprach der Wolf:

„Oh, es stinkt übel herinnen.“

Da fuhr der Löwe zu und zerriss den Wolf.

Danach, als er den Esel fragte, wie es ihm gei ele, und der arme Esel sehr erschrocken war

über des Wolfs Tod und Mord,

da wollte er aus Furcht heucheln und sprach:

„Oh, Herr König, es riecht wohl allhier.“

Aber der Löwe fuhr über ihn her und zerriss ihn auch.

Als er nun den Fuchs fragte, wie es ihm gei ele

und wie es röche in seiner Höhle, da sprach der Fuchs:

„Oh, ich habe jetzt den Schnupfen, ich kann nichts riechen.“

Denn er wurde mit andrer Leute Schaden klug, dass er sein Maul hielt.

Martin Luther zur Vollversion

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Fabeln

Klippert

Fabeln

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LS 02.M1

Der Fuchs und der Ziegenbock

Ein Fuchs i el in einen tiefen Brunnen und konnte sich nicht heraushelfen. Da kam ein durstiger Ziegenbock zum Brunnen, und als er den Fuchs sah, fragte er ihn: „Ist das Wasser gut?“

Der Fuchs verschwieg, dass er hinabgestürzt war,

und antwortete: „Das Wasser ist klar und schmeckt gut;

komm nur auch herab!“

Das tat der Bock, und als er seinen Durst gelöscht hatte, fragte er: ,,Wie können wir aber wieder herauskommen?“

Der Fuchs entgegnete: ,,Dafür will ich schon sorgen.

Du stellst dich auf die Hinterbeine, stemmst die Vorderbeine gegen die Wand und streckst deinen Hals aus. Dann werde ich über deinen Rücken und deine Hörner hinaufklettern und dir auch heraushelfen.“

Der Ziegenbock tat, was der Fuchs geraten hatte, und sogleich sprang dieser über ihn hinweg und mit einem kräftigen Satz auf den Brunnenrand. Dort tanzte er voll Freude über seine Befreiung und verhöhnte den Bock. Dieser schalt ihn

vertragsbrüchig, der Fuchs aber sagte:

„Wenn du in deinem Kopf so viele Gedanken hättest

wie Haare in deinem Bart, so wärst du nicht hinabgestiegen, ohne zu bedenken, wie du wieder herauskommst!“

Jean de la Fontaine

Wie ist der Fuchs in den drei Fabeln?

Kreuze die Adjektive an, die ihn gut beschreiben.

Adjektive Der Fuchs und der Rabe

Der Fuchs Der Fuchs und der Ziegenbock schlau

eitel

schmeichlerisch boshaft

rücksichtslos freundlich bescheiden gierig ehrlich hinterhältig fürsorglich

berechnend zur Vollversion

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