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Nr. 37/2016 7. Oktober 2016

DGB Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

BMWi-Studie: Öffentliche Investitionen lohnen sich!

Der DGB fordert seit Jahren eine Investitionsoffensive und rechnet vor, dass öffentliche Investitionen sich auch finanziell lohnen. Von positiven Beschäftigungseffekten und Wettbewerbsvorteilen mal abgesehen. Sie sind öko- nomisch vernünftig und politisch sinnvoll. Seit einer Wo- che ist diese Erkenntnis nun auch amtlich. Eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Ener- gie (BMWi) belegt detailliert die hohe Rentabilität öffent- licher Investitionen.

Worum geht es in der Studie? Kern der Untersuchung sind in diesem Fall die öffentlichen Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur, in die Breitbandnetze, in Kitas und Schulen sowie in Hochschulen. Das alles unter dem Ge- sichtspunkt von gesamtwirtschaftlichen, fiskalischen und Verteilungseffekten. Ausgangspunkt der Überlegungen sind hier öffentliche Mehrausgaben von circa sieben Mil- liarden Euro pro Jahr, auf 20 Jahre verteilt.

Interessant ist dabei, dass unter gesamtwirtschaftlichen Aspekten, die erhöhten Ausgaben im Bereich von Kitas und Schulen zu einer deutlichen Erhöhung der Vollzeit- beschäftigung führen könnten. Schon in den ersten fünf Jahren würden mehr als 400.000 neue Arbeitsplätze ent- stehen. Allein ein Viertel davon kommt aus der Gruppe der Langzeitarbeitslosen und mehr als ein Drittel aus so- genannter atypischer Beschäftigung. Besonders alleiner- ziehende Arbeitslose profitieren hierbei von der verbes- serten Kinderbetreuung. Öffentliche Investitionen zahlen sich auch finanziell aus. Bereits nach elf Jahren würden die gesamtwirtschaftlichen Vorteile die gesamt anfallen- den Kosten übertreffen. Die Finanzierung ist also durch- aus rentabel und nachhaltig.

Die Ergebnisse für Investitionen in die Infrastruktur und in Hochschulen fallen dabei beschäftigungspolitisch mit 49.000 beziehungsweise 43.000 neuen Stellen nach

20 Jahren zwar leicht positiv aus, sind aber immer noch als gut zu bewerten (siehe Grafik). Auch die Finanzierung ist hier gesichert und nachhaltig. Die Investitionen wer- fen gute Renditen ab: Bei Investitionen in Schulen und Kitas 14,3 Prozent, in Verkehrsinfrastruktur und in die Breitbandnetze 7,0 Prozent oder in Hochschulen 8,7 Pro- zent.

In allen drei Varianten der öffentlichen Investitionen würde das Bruttoinlandsprodukt zusammen um insge- samt drei Prozent steigen. Und dabei sind kurzfristige Nachfrageeffekte und die damit verbundenen Wachs- tumseffekte noch nicht mal berücksichtigt. Es muss also davon ausgegangen werden, dass die derzeitige Studie mit ihren Ergebnissen noch unter den zu erwartenden Wachstumseffekten zurückbleibt.

Die BMWi-Studie ist auch unter dem Aspekt der Genera- tionengerechtigkeit interessant. Öffentliche Investitionen bilden viel eher die Grundlage für nachhaltige Arbeits- plätze und steigende Wettbewerbsfähigkeit als blindes Sparen. So hätten unsere Kinder dann auch eine echte Zukunftsperspektive. Das BMWi zeigt deshalb makro- ökonomische Vernunft und politische Verantwortung. Es positioniert sich somit gegen eine Politik des blinden Sparens und der „Schwarzen Null“. Gratulation!

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