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F o rsc h u n g ssch w erp u n k t U m w eltpolitik ( In te rn a tio n a le s In s titu t fü r Umwelt und G esellsch aft - IIUG ) W issenschaftszentrum B erlin fü r S o zialfo rsch u n g IIUG rep 87-6

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Academic year: 2022

Aktie "F o rsc h u n g ssch w erp u n k t U m w eltpolitik ( In te rn a tio n a le s In s titu t fü r Umwelt und G esellsch aft - IIUG ) W issenschaftszentrum B erlin fü r S o zialfo rsch u n g IIUG rep 87-6"

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( I n t e r n a t i o n a l e s I n s t i t u t f ü r Umwelt u n d G e s e lls c h a f t - IIUG ) W is s e n s c h a fts z e n tru m B e r lin f ü r S o z ia lfo rs c h u n g

IIUG re p 87-6

D-1000 Berlin fWestl on ISSN 0256-729

Tel.: 25 491-o " ' ' Der v o r lie g e n d e B e itra g e n t s t a n d im Rahm en d es F o r s c h u n g s p r o je k ts

" Ö k o lo g is ie ru n g d e r A g r a r p o l i t i k " , d a s zum II U G - P ro je k tb e re ic h IV:

'E v a l u a t i o n a u s g e w ä h l t e r P o li tik b e r e i c h e u n t e r U m w e ltg e s ic h ts p u n k te n ' g e h ö r t . Es w ird g em ein sam vom I n t e r n a t i o n a l e n I n s t i t u t f ü r Umwelt u n d G e s e lls c h a f t d e s W is s e n s c h a fts z e n tru m s B e rlin u n d dem I n s t i t u t d es H a u te s E tu d e s e n A d m in is tra tio n P u b liq u e a n d e r U n iv e r s itä t L a u s a n n e u n t e r d e r L e itu n g von D r. J o b s t C o n ra d u n d P ro f. D r. P e te r K noepfel d u r c h g e f ü h r t .

IIUG - P o ts d a m e r S tr . 58, 1000 B e rlin (W est) 30, T e l.: (030) - 26 10 71

(2)

im Zusammenhang von L andw irtschaft und Umwelt - Trinkw asser-N itratbelastung -

Bei dem Forschungsprojekt handelt es sich um eine vergleichende Politikanalyse, in der Strukturen und Prozesse sowie Möglichkeiten und G renzen der Ökologisie­

rung von Politik am Beispiel der A grarpolitik rek o n stru iert, an aly siert und eva­

lu iert werden.

In th eo retisch er Hinsicht z ie lt das Projekt auf ein verb essertes Verständnis der H andlungsspielräum e der U m w eltpolitik im A grarsektor in w estlichen Industrielän­

dern ab, insbesondere auf die Bestimmung der D eterm inanten, Form en und Erfolgs Chancen um w eltpolitischer Prozesse. In der Analyse der entsprechenden E ntschei­

dungsprozesse über den gesam ten Poiitikzyklus hinweg un ter der Bedingung einer größeren Zahl gegeneinander a b g esch o tteter Arenen ist der w esentliche politik­

th eo retisch e B eitrag des Projekts zu sehen.

In praktischer H insicht geht es um eine Evaluation der A grarpolitik unter Um welt­

gesichtspunkten und die Vorbedingungen und A nsatzpunkte einer um w eltv erträg li­

chen A grarpolitik, die Problem sensibilisierung der b eteilig ten A ktoren sowie die Einschätzung ihrer Positionen und S trateg ien in einem gesellschaftlichen und poli­

tischen G esam tzusam m enhang.

Die L eitfrag e nach einer Ökologisierung der A grarpolitik wird in drei Schritten angegangen:

- E rm ittlung von Themen, A ktoren, A ktorm erkm alen und Regulierungen im Bereich L andw irtschaft und Um welt in w estlichen Industriestaaten zur Bestimmung von Ähnlichkeiten und U nterschieden zwischen nationalen R egierungsstrategien.

- Analyse der zu bestim m ten Handlungsprogram men führenden Politikprozesse und A renenstrukturen in der Phase der Politikform ulierung in einigen ausgew ählten Ländern am Beispiel der T rinkw asser-N itratbelastung.

- Analyse von Politikergebnissen und -Wirkungen auf regionaler und lokaler Ebene in Abhängigkeit von Politikprozessen, Politikprogram m en und lokalem Problem ­ druck in der Im plem entationsphase, wiederum am Beispiel der T rinkw asser-N itrat belastung in den ausgew ählten Ländern.

Im intern atio n alen Vergleich wird insbesondere untersucht,

- ob die Integration von U m w eltbelangen in einem e ta b lie rte n Politikbereich zu deren politischer Entschärfung führt;

- ob eine in stitu tio n ell eigenständige U m w eltpolitik erfolgversprechender ist als deren Aufgehen in anderen Fachpolitiken, in diesem Fall A grarpolitik;

- w eiche wirkungsvollen Koppelungen von U m w eltschutz- und anders gelagerten Interessen ex istieren .

Die Fallstudien werden zusam m en mit national verankerten L änderteam s im Kooperationsverbund e ra rb e ite t. Ein Teil der Forschungsarbeiten wird durch D rittm itte l g efö rd ert.

(3)

Analysis and Comparison of Some Selected Scenarios for Agricultural Development

This report examines the structure, force of expression, and relative value of scenarios in selected studies on agricul­

tural development in the Federal Republic of Germany (FRG) and the European Community (EC). The author proposes a

"realistic" scenario and a "desirable" scenario for the development of agricultural policy and policy impacts within the EC up to the year 2000. The scenario method is shown to be in principle ideal for describing various possibilities of development within a complex system and for making clear the consequences of given, basic policy decisions. Both scenarios developed in this report demonstrate clearly that the continuation of present agricultural policy cannot solve the urgent problems of the EC agricultural market. On the other hand, an agricultural policy with just this aim can expect to meet with massive resistance not only from the majority of farmers, but also from the food and food pro­

cessing industry, the fertilizer industry, and the chemical industry.

ZUSAMMENFASSUNG

Szenarien zur Entwicklung der Landwirtschaft. Vergleich und Ausarbeitung ausgewählter Szenarien.

In diesem Report werden zunächst Stellenwert, Anlage und Aussagekraft von Szenarien in ausgewählten Studien über die Entwicklung der Landwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland und in der Europäischen Gemeinschaft (EG) unter­

sucht. Im Anschluß daran entwirft der Autor ein "realisti­

sches" und ein "wünschenswertes" Szenario zur Entwicklung der Agrarpolitik und deren Auswirkungen in der EG bis zum Jahr 2000.

Es zeigt sich, daß die Szenario-Methode prinzipiell geeignet ist, unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten eines kom­

plexen Systems zu beschreiben und die Folgen von grundlegen­

den Entscheidungen deutlich zu machen.

Die beiden in diesem Report entwickelten Szenarien machen deutlich, daß eine Fortsetzung der gegenwärtigen Agrarpoli­

tik die drängenden Probleme des EG-Agrarmarktes nicht grund­

sätzlich zu lösen vermag. Eine Agrarpolitik dagegen, die sich dieses Ziel setzen würde, hätte mit massivem Widerstand eines Großteils der Landwirte, der nahrungsmittelverarbei­

tenden, der Düngemittel- und der chemischen Industrie zu rechnen.

(4)

1 - Ein lei tung... ...1

2. Was sind Szenarien?. ... ... 1

3. Szenarien in Untersuchungen über die Zukunft der Landwirtschaft. ... ... 4

3.1 Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft: "Möglichkeiten und Grenzen beim Anbau regenerativer Rohstoffe für Energieerzeugung und ehern. Industrie“ ....6

3.1.1 Szenario 2000— 1: Einkommensorientierung...9

3.1.2 Szenario 2000—2: Marktorientierung... . IO 3.1.3 Szenario 2000-3: Umweltorientierung... ... 12

3.1.4 Kritische Würdigung... ... ... 13

3.2 Bossel u.a.: "Technologiefolgenabschätzung für die landwirtschaftliche Produktion... . 16

3.2.1 Szenario A: "Intensivierung"... 17

3.2.2 Szenario B: "Fortschreibung"... .18

3.2.3 Szenario C: "Ökologisierung"... 18

3.2.4 Kritische Würdigung... 19

3.3 Bechmann u.a.: "Landbau—Wende. Gesunde Landwirtschaft — gesunde Ernährung. Vorschläge für eine neue Agrarpolitik"... ... ... . 22

3. 3. 1 Szenario 1990 und 2030... ... ... ... 22

3.3.2 Kritische Würdigung... 24

3.4 Commins/Higgins: "The End of the Farmworker. The New Farmworker "... 26

3.4.1 Das marktwirtschaftliche Modell...28

3.4.2 Das ökologische Modell... 30

3.4.3 Das agrosoziale Modell... ... ...31

3.4.4 Das "realistische" Modell... ... ....33

3.4.5 Kritische Würdigung... ... ... 36

3.5 Vergleichender Überblick... . 38

4. Zwei Szenarien zur Entwicklung der Landwirtschaft in der EG bis zum Jahr 2000... 40

4.1 Vorbemerkungen... ... ... - 40

4.2 Das "realistische“ Szenario... ..44

4. 3 Das "wünschenswerte" Szenario... ... 51

5. Ergebnisse. ... ... ... .58

Li teraturverzeichn is... ... ... 60

(5)

1. Einleitung

Diese Arbeit ist entstanden im Zusammenhang mit dem Projekt

"Alternative Uses for Land and the new Farmworkers Segrega­

tion versus Integration“. Im Endbericht dieses Projekts (Conrad, 1987) wurde versucht, mögliche zukünftige Entwick­

lungen in der Agrarpolitik mit Hilfe von Szenarien zu skiz­

zieren. Die Ausarbeitung von Szenarien zur Darstellung der möglichen Spannbreite von zukünftigen Entwicklungen ist mittlerweile auch in Studien über die Landwirtschaft ein gebräuchliches Verfahren. In der vorliegenden Arbeit soll nach einer allgemeinen Vorstellung der Szenario—Technik zunächst untersucht werden, zu welchem Zweck Szenarien in verschiedenen neueren Studien über Alternativen der zukünf­

tigen Entwicklung der Landwirtschaft erstellt wurden. Vor dem Hintergrund der Analyse dieser Szenarien wird sodann versucht, die beiden Szenarien des Projektberichts von Con­

rad im wesentlichen qualitativ zu verfeinern.

2. Was sind Szenarien?

Die Szenario—Methode dient dazu, Planungsgrundlagen für weit entfernt liegende Zukünfte zu erarbeiten und Alternativen in die Planung miteinzubeziehen (Knauer 1978,S.13>. "Ein Szena­

rio ist die Beschreibung einer möglichen zukünftigen Situa­

tion. Es zeigt auch die Entwicklungen, die zu dieser Situa­

tion führen. Ein Szenario ist keine Vorhersage oder Prognose im herkömmlichen Sinn. Szenarien sind mögliche 'Zukünfte', die ihren Ursprung in der Gegenwart haben" (Battelle, 1986, S.2). Da ein Szenario eine mögliche zukünftige Entwicklung beschreibt, werden in der Regel mehrere Szenarien einander gegenübergestellt, um den Rahmen der Zukunft abzustecken. Je nach Erkenntnisinteresse können diese Szenarien extrem un­

terschiedlich sein, um so die "Randpunkte" der Entwicklung zu markieren, innerhalb derer die "wirkliche" Entwicklung stattfinden wird, oder aber man konzentriert sich bewuöt auf einen Ausschnitt der möglichen Entwicklung und variiert die

(6)

"Leitideen“ der Szenarien nur geringfügig. "In jedem Fall sind Szenarien keine Prognosen für die Zukunft, sondern in sich stimmige Bilder dessen, was sein könnte. Ihr Wert liegt darin, daß mit ihnen deutlich gemacht werden kann, welche Faktoren in welcher Weise in Wechselwirkung mit anderen Faktoren stehen und in welchem Ausmaß ihre Veränderung die Gesamtentwicklung beeinflussen wird" (Battelle, 1986, S.4).

Auf diese Weise werden "kausale Prozesse” und "Entschei—

dungsknoten" erkennbar (Bückmann/Kolb, 1978, S.25;

s.a. A b b . 1). Als Planungsmethode sind Szenarien maßnahmen- orientiert und werden daher in der Regel entlang einer

"Leitidee", eines politischen Ziels, einem gesellschaftlich wünschenswerten Sollzustand entwickelt (Bückmann/Kolb, 1978, S.26). Dabei erlaubt die Szenario—Methode die Konsequenzana­

lyse "auch für alternative, vom Trend abweichende Entwick­

lungen" (Knauer 1978, S . 13). Sie wird daher auch als Methode des "Spinnens" innerhalb einigermaßen plausibler Entwick—

lungsbandbreiten angesehen. Gerade darin liegt der Vorteil gegenüber gängigen Prognosemethodens im Auffinden und Bewer­

ten neuer Instrumente. Darüber hinaus macht die Szenario- Methode etwas bewußt, was in der mathematischen Prognose in der Regel verdeckt bleibt: die Formulierung und Überprüfung genereller Annahmen für die Entwicklung von System—Rahmenbe­

dingungen (Knauer 1978, S . 13).

Meist enthalten Szenarien die folgenden Elemente:

o Beschreibung des Ist-Zustandes;

o Definition der allen Szenarien zugrundeliegenden Annahmen;

o Auswahl der Einfluöfaktoren, die die Ausprägung der Szenarien definieren;

o Bildung konsistenter Annahmenbündel;

o Ausarbeitung der Szenarien;

o Sensibilitätsanalyse;

o Ableitung von Konsequenzen für das Untersuchungsfeld;

o Ableitung von strategischen Empfehlungen.

Der Komplexität der mit Hilfe von Szenarien beschreibbaren Entwicklungen entspricht die methodische Komplexität der

(7)

Abb. 1

1

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Ausgangssituation

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Ereignisse bzw.

Entscheidungspunkte Hier treten Ereig- nisse auC und es wird entschieden, welche Reaktionen erfolgen bzw. wel- che Konsequenzen auCtreten.

- Zukünftig denkbare Situationen

<:Generelle Annahmen, die den Rahmen der zukünftigen Ent- wicklung .abstecken

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zukün~tig denkbare Situationen

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(8)

Szenario—Technik. Es gibt für die Erstellung von Szenarien in der Literatur keine genaue methodische Festlegung. Einen Eindruck von der methodischen Vielfalt der Szenarien-Lite- ratur vermittelt Tabelle 1.

3. Szenarien in Untersuchungen über die Zukunft der Landwirtschaft

Im folgenden soll die Anwendung der Szenario-Technik in ausgewählten Studien über Aspekte der zukünftigen Entwick­

lung der Landwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland und in der ES untersucht werden. Dabei sollen solche Studien behandelt werden, die sich mit den Chancen und Folgen von Alternativen zur gegenwärtigen Entwicklung beschäftigen.

Durchweg haben Szenarien in solchen Studien den Zweck, le­

diglich grob den Rahmen möglicher Entwicklungen abzustecken und nicht so sehr ein detailgenaues Bild der Zukunft zu entwerfen (wie etwa Bauersachs/Niebuhr, 1980). In unserer Untersuchung stehen folgende Fragen im Vordergrunds

— Welche Funktion haben Szenarien innerhalb der untersuchten Studien?

— Welche Leitideen liegen den Szenarien zugrunde und wie sind sie aufgebaut?

— Sind die Szenarien in sich konsistent und erfüllen sie den ihnen zugedachten Zweck?

Ausgewählt wurden zwei Studien zur Technologiefolgenab­

schätzung landwirtschaftlicher Entwicklungen, die im Auftrag des Deutschen Bundestages erstellt wurden (FAL, 1986 sowie Bossel u . a . , 1986), die Studie: "Landbau—Wende. Gesunde Landwirtschaft — gesunde Ernährung. Vorschläge für eine neue Agrarpol i t i k ( B e c h m a n n u.a. 1987) sowie der Endbericht des EEC-FAST—Projektes "The End of Farm—Workers. The new Farm­

workers (Commins/Higgins, 1986).

(9)
(10)

3.1 Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft! "Möglich­

keiten und Grenzen beim Anbau regenerativer Rohstoffe für Energieerzeugung und chemische Industrie"

Im Auftrag der Enquete—Kommission "Technologiefolgenab—

Schätzung" des Deutschen Bundestages erstellte die Bundes­

forschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig (FAL) 1986 die Studie: "Möglichkeiten und Grenzen beim Anbau rege­

nerativer Rohstoffe für Energieerzeugung und chemische In­

dustrie“. Im Rahmen dieser Studie wurden Szenarien zur Dar­

stellung “alternative(r) Zukunftsbilder im Hinblick auf die Bedingungen der Technik, der Politik, des wirtschaftlichen und sozialen Umfelds der Landwirtschaft und der Ausprägung der natürlichen Umwelt im Zusammenhang mit der Landbewirt—

schaftung" (FAL, 1986, S . 13) entwickelt, die der Analy—

sierung der Folgen des Anbaus und der Verarbeitung nachwach­

sender Rohstoffe dienen sollen. Um das gesamte Spektrum der unsicheren Zukunftsbedingungen bis zum Jahr 2000 abzustecken sollten alternative Szenarien als Extremvarianten formuliert werden. Mit Unsicherheiten wurde gerechnet bei:

— der Versorgung mit Energieträgern und Rohstoffen für die chemische Industrie;

— der NahrungsmittelVersorgung;

— den wirtschafts— und agrarpolitischen Bedingungen;

— den technischen Bedingungen bei Produktion und Verai—

beitung nachwachsender Rohstoffe.

Um dem Sicherheitsanliegen in Bezug auf die Nahrungsmittel—

Versorgung Rechnung zu tragen, wurde vorausgesetzt, daß die Inlandsproduktion den Inlandsbedarf bei Grundnahrungsmitteln nicht unterschreitet (S.14). Auch im Hinblick auf die tech­

nische Entwicklung wurden einheitliche Bedingungen angenom­

men:

— bei Nahrungspflanzen Fortsetzung des bisherigen Pro­

dukt ivitätst rends;

— bei Industriepflanzen eine relativ stärkere Zunahme der Produktivität;

— bei der Verarbeitungstechnologie der gegenwärtige Stand der Technik.

(11)

Nach Erstellung einer Indikatorenliste zur Charakterisierung der für die Szenarienausprägung wichtigen Bereiche Wirt­

schaft, Politik und Technik wurden "die Kombinationsmöglich—

keiten dieser Indikatoren eingeschränkt mit der Bedingung, daß die Szenarien in sich weitestgehend konsistent sind und sich auf wenige extrem divergierende Varianten beschränken, damit die volle Bandbreite denkbarer Entwicklungen erfaßt werden kann” (S.18). Daraus ergaben sich drei Grundtypen von Szenarien in Abhängigkeit von vorherrschenden gesellschaft­

lichen Anliegen und entsprechenden agrarpolitischen Maßnah­

men:

— Szenario 2000— 1: einkommensorientierte Agrarpoltik,

— Szenario 2000-2: marktorientierte Agrarpolitik,

— Szenario 2000—3: umweltorientierte Agrarpolitik.

Innerhalb dieser Szenarien wurde zudem zwischen je zwei Varianten unterschiedlicher Knappheitsverhältnisse und Preise auf den Energie— und Rohstoffmarkten differenziert:

— Variante A: konstant bleibende Preise für Energieträger und Rohstoffe auf dem Niveau des Jahres 1985,

— Variante B: deutlich höhere Preise im Jahr 2000, ver­

glichen mit 1985.

Die folgenden Grundbedingungen gelten für alle Szenarien:

— Konstante Kaufkraft der DM auf dem Niveau der Jahre 1980 bis 19B5,

— konstante Parität zwischen Dollar und DM: 2,5ODM/$,

— sinkende Weltmarktpreise für Nahrungsmittel,

— demographische Fortschreibung der Inlandsbevölkerung,

— Fortschreibung des bisherigen Trends der Inlandsnachfrage für Nahrungsmittel,

— Fortbestehen der EG und Fortschreibung der Handelsströme zwischen der Bundesrepublik und den übrigen EG—Ländern,

— Fortbestehen des GATT,

— einheitliche Absatzgrenzen für nachwachsende Rohstoffe,

— einheitlicher Stand der Technik der Nahrungs— und stoffVerarbeitung (S.23f).

Roh-

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2000-1A 2000-1B 2000-2A 2000-2B 2000-3 Bezeichnung "einkommensorientiert bei "einkommensorientiert bei "marktorientiert bei "marktorientiert bei "umweltorientiert bei

konstanten Energie- und steigenden Energie- und konstanten Energie- und steigenden Energie- und marktorientierter Rohstoffpreisen" Rohstoffpreisen" Rohstoffpreisen" Rohstoffpreisen" Agrarpreispolitik"

wirtschaftliche hohes gesamtwirtschaft­ geringes Wachstum, eher wie 2000—1A

Bedingungen liches Wachstum, hohe niedrige Nutzun^kosten Nutzungskosten für Arbeit, der Arbeit,

hoher Einkommensanspruch, geringe Einkommensansprüche9

niedrige Preise bei Ener­ hohe Preise bei Energie- wie 2000-1A wie 2000-1B gie-, Industrie- und und Industrierohstoffen,

Agrarrohstoffen, niedrige wenig gesunkene Weltmarkt­

Weltmarktpreise für Agrar­

produkte

preise für Agrarprodukte

agrarpolitische Priorität für Einkommens­ Priorität wie 2000-1A Priorität für Effizienz Priorität wie 2000-2A Priorität für

Zielprioritäten sicherung durch Preis­ und kostengünstige Ver­ umweltschonende

stützung sorgung Agrarproduktion i

agrarpolitische aktive Preispolitik, Maßnahmen wie 2000—1A restriktive Preispolitik , Maßnahmen wie 2000-2A Preispolitik wie 2000-2, bo

Maßnahmen Angebotsdrosselung, Einkommenstransfers Verfahrensnormen,

(Flächenstillegung, Produktionsauflagen, 1

Quotensysteme)

Außenhandelsschutz,entfällt

Inputbesteuerung u.-begrenzung, Außenhandelsschutz hoch Außenhandelsschutz hoch Außenhandelsschutz niedrig Bewirtschaftungspr ämien

technische Bedingungen Ertragssteigerung, Agrarproduktion wie Ertragssteigerung Ertragssteigerung Erträge konstant bis rück­

der Agrarproduktion steigender Vorleistungs­ 2000-1A geringer, deutlich geringer läufig, reduzierter Vor­

einsatz , vorleistungssparende

technische Fortschritte,

sonst wie 2000-2A leistungseinsatz,

geringe Rate des erhShte Rate des Strukturwandel gegenüber

Strukturwandels und

wie 2000-1A Strukturwandels und

wie 200Q-2A 2000-2 gebremst, geringere

mechanisch-technischer mechanisch-technischer Rate mechanisch-technischer

Fortschritte Fortschritte Fortschritte

technische Bedingungen

der Verarbeitung/ einheitlich in allen Szenarien: effiziente, kapitalintensive GroBtechnologie nach heutigem Stand des Wissens Konversion

Q u e l le : B u n d e s f o r s c h u n g s a n s t a l t f ü r L a n d w i r t s c h a f t (FA L), B r a u n s c h w e ig - V ö lk e n r o d e , 1 9 8 6, S .2 2 .

(13)

3.1.1 Szenario 2000— 1: Einkommensorientierung

3. 1.1.1 Variante A: Konstante Energie— und Rohstoffpreise 1. Wirtschaft1iche und gesellschaft1iche Bedingungen

- Keine weitere Verknappung bei Rohstoffen und Energieträ­

gern. Sie sind preisgünstig verfügbar und tragen zu hohem Wirtschaftswachstum bei.

— Wachsende Einkommensansprüche auch der Landwirte.

2. Agrarpolitische Bedingungen

— Weiterhin einkommensorientierte Preispolitik und damit steigende Ausgaben für die Agrarpolitik sowie steigende Nahrungsmittelpreise.

- Wachsender Außenhandelsschutz.

— Steigende Überschüsse.

Hier wird zwischen zwei Versionen des Überschußmanagements differenziert. Version I nimmt Exportbeihilfen für übei—

schüssige Produkte an, so daß die gesamte verfügbare Fläche für die Nahrungsmittelproduktion in Anspruch genom­

men wird. Version II reduziert die Absatzgarantien auf das Niveau der Inlandsnachfrage, so daß nur noch zu Weltmarkt­

preisen exportiert werden kann. Eine andere Möglichkeit der Reduzierung der Angebotskapazitäten wären Flächen- st i 1 legungsprogramme. In beiden Fällen würden Flächen und Arbeitskräfte frei.

3. Technische Bedingungen

- Weitere Ertragssteigerungen durch Einsatz entsprechender Vorleistungen, da die hohen Agrarpreise Anreize dafür bieten.

4. Wirkungen auf die Umwelt

— Stärkerer Stoffaustrag durch weitere Intensivierung.

— Reduzierung der Artenvielfalt durch FruchtfolgenVerengung und regionale Spezialisierung.

(14)

3.1.1.2 Variante B: steigende Energie— und Rahstoffpreise 1. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedingungen

— Deutlich höhere Preise für fossile Energieträger.

— Geringere Wachstumsrate des Sozialprodukts.

Aus diesem Grunde steigen auch die Lohnansprüche der Land­

wirte langsamer, die Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb der Landwirtschaft sind geringer, die Preise für landwirt­

schaftliche Betriebsmittel liegen höher als in Variante A.

— Höhere Weltmarktpreise für Agrarprodukte.

2. Agrarpolitische Bedingungen (wie in Variante A>

Wegen der ungünstigeren Beschäftigungsmöglichkeiten außei—

halb der Landwirtschaft wird angenommen, daß verstärkt nach neuen landwirtschaftlichen Einkommensquellen gesucht wird.

3. Technische Bedingungen (wie in Variante A)

4. Wirkungen auf die Umwelt (wie in Variante A)

3.1.2 Szenario 2000—2s Marktorientierung

3.1.2.1 Variante As Konstante Energie— und Rohstoffpreise 1. Wirtschaft1iche und gesellschaftliche Bedingungen

(wie in Szenario 2000— 1A).

— Sinkende Agrarpreise.

2. Agrarpolitische Bedingungen

— Abbau der Preisstützung bei Beibehaltung der Stabilisie­

rungsfunktion der Preispolitik.

Möglicherweise findet dieser Übergang schrittweise statt.

Der Abbau der Preisstützung und das damit verbundene Ab—

(15)

sinken der Agrarpreise führt dazu, daß ertragsschwache Standorte aus der Produktion herausfallen, während die Produktionsintensität auf guten Standarten weiter an­

steigt, wenn auch nicht in dem Maße wie in Szenario 2000-1. Der Strukturwandel beschleunigt sich und führt zu vermehrter Betriebsaufgabe und zu Konzentration auf guten Böden.

- Reduzierung des Außenhandelsschutzes und der Exporter—

stattungen.

Auch hier werden wie in Szenario 2000— 1 zwei Versionen unterschieden.

3. Technische Bedingungen

- Vorleistungssparende Fortschritte, da der Anreiz zu ertragssteigernden Maßnahmen um jeden Preis sinkt.

- Höherer Mechanisierungsgrad durch Betriebsgrößenstruktui—

wandel.

- Sinkender Arbeitsbedarf je Flächeneinheit.

- Verarbeitung von Nahrungsmitteln und Rohstoffen wie in Szenario 2000— 1.

4. Wirkungen auf die Umwelt

- Langsameres Ansteigen der intensitätsabhängigen Umwelt­

belastung.

- Verstärkte Segregation: Reduzierung von Ackerrandstreifen etc. und Beeinträchtigung des Lebensraums wildlebender Arten.

- Zugleich auf ungenutzten Standorten gezielte Bewirtschaf—

tungsprämien für Landschaftspflege— und Naturschutzmaßnah—

men.

3.1.2.2 Variante B: Steigende Energie— und Rohstoffpreise 1. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedingungen

- Energie— und Rohstoffpreise wie in Szenario 2OOO-1B.

— Agrarpreise wie in Szenario 200O-2A.

(16)

2. Agrarpolitische Bedingungen

— Gegenüber Variante A noch verschärfte Bedingungen für die Landwirtschaft, da bei sinkenden Agrarpreisen aufgrund steigender Energiepreise auch die Vorleistungskosten stei­

gen.

— Gegenüber Variante A beschleunigter Strukturwandel.

— Frage der Exportstützung irrelevant, da Inlandspreise sinken und Weltmarktpreise energiepreisbedingt steigen.

3. Technische Bedingungen

— Gegenüber Variante A verstärkt vorleistungssparende Fort­

schritte (vor allem aufgrund von Züchtung).

4. Wirkungen auf die Umwelt

— Konstantes Intensitätsniveau, daher keine Veränderung der Schadstoffbelastung gegenüber dem Ist— Zustand.

3.1.3 Szenario 2000—3: Umweltorientierung

1. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedingungen

— Ziele: Verbesserung des Boden— und Wasserschutzes sowie der Luftqualität, Erhaltung der Artenvielfalt und des Landschaftsbildes.

— Teilweise Verzicht auf Wohlstand bei der materiellen Güterversorgung.

— Durchsetzung ökologischer Zielsetzungen nur bei niedrigen Energie- und Rohstoffpreisen möglich.

2. Agrarpolitische Bedingungen

— Abbau der Produktpreisstützung.

Eine marktorientierte Agrarpreispolitik läßt sich aus Kostengründen eher mit einer Umweltorientierung in Ein­

klang bringen, zumal in diesem Fall das Intensitätsniveau nicht so stark ansteigt.

— Bewirtschaftungsverbote oder —auflagen etwa in Wasser­

schutzgebieten.

— Bewirtschaftungsprämien für die Aufrechterhaltung der

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Produktion auf Brenzstandorten und Pflege der Kulturland—

Schaft.

— Erhaltung kleinbetrieblicher Strukturen im Interesse kleinparzel1ierter Bewirtschaftungsformen und Erhalt der Artenvielfalt.

— Zielkonflikte mit marktorientierter Preispolitik.

3. Technische Bedingungen

— Sinken des Ertragsniveaus und der Bearbeitungsintensität.

Dieses Szenario wird in der Folge nicht weiter berücksich­

tigt "wegen der zahlreichen Inkonsistenzen bei dem Versuch der Formulierung agrar— und wirtschaftspolitischer Ziel­

setzungen ..., wegen der zum gegenwärtigen Zeitpunkt offenen Fragen bei Abschätzung der zukünftigen politischen Willens­

bildung und Prioritätensetzung, vor allem auch wegen der ungelösten Probleme und der unzureichenden Absicherung und Widerspruchsfreiheit der ZielgröBen im naturwissenschaf11 ich

— technischen Bereich" (S.43).

3.1.4 Kritische Würdigung

Die folgenden Kritikpunkte beschränken sich auf Anlage und qualitative Ausarbeitung der vorgestellten Szenarien; dabei wird zum Teil Bezug genommen auf Expertengutachten, die der Enquete—Kommission des Bundestages vorgelegt wurden.

Zur Anlaqe der Szenarien;

o Als unabhängige Variable dient in dieser Studie die Aus­

richtung der Agrarpolitik. In Abhängigkeit davon werden ökonomische und technische Entwicklungen der Landwirt­

schaft und die Chancen des Anbaus nachwachsender Rohstoffe untersucht. Bei der Anlage von Szenarien als Extremvarian—

ten besteht die Gefahr der Abwertung der Folgen als irre­

levant, weil unrealistisch. Dem wird von der FAL durch die Aufstellung von Untervarianten zu begegnen versucht

(Paschen/Coenen/Klein-Vielhauer/Wintzer 1986, S.7).

(18)

o Die Begründung für die Vernachlässigung des umweltorien­

tierten Szenarios erscheint ziemlich fadenscheinig (vgl.

Conrad 1986a, S . 13; Jochem/Böhm/Garnreiter 1986, S.8;

Paschen/Coenen/Klein-Vielhauer/Wintzer 1986, S.llf). Daß ein Szenario, das Maximalforderungen erhebt, die Band­

breite der Möglichkeiten einschränkt, gilt allgemein. Die Unsicherheit bezüglich der politischen Zielprioritäten gilt zumindest auch für ein marktwirtschaft1iches Szena­

rio.

Hinzu kommt, daß die Begriffe "Effizienz" und "Wohlstand"

einseitig auf die Güterproduktion bezogen werden, was zu einer Diskriminierung ökologischer Zielsetzungen führt

(s.a. Brockskothen/Tappeser 1986, S.6f).

Das Szenario 2000—3 ist daher auch kein eigenständiges Szenario im Sinne einer "Extremvariante", sondern dis­

kutiert vorwiegend die Unvereinbarkeit ökologischer mit anderen Zielsetzungen der Agrarpolitik.

o "Soziale Auswirkungen und langfristige und indirekte Wechselwirkungen zwischen NR—Technologien, Rahmenbedin—

gungen, Agrarsektor und natürlicher Umwelt werden nicht ermittelt" (Conrad 1986a, S . 1).

o Zugespitzt formuliert: Dem geäußerten Anspruch, die gesam­

te Bandbreite der möglichen Entwicklung abzustecken, wer­

den die Szenarien nicht gerecht. Vielmehr wird die Band­

breite so eingeschränkt, daß der Anbau nachwachsender Rohstoffe in einem günstigen Licht erscheint. Mit dieser Einschränkung allerdings erfüllen sie im Großen und Ganzen ihren Zweck im Rahmen dieser Studie.

Kritik im Detail

o Als problematisch erweisen sich auch die Annahmen über die Entwicklung der Energiepreise. Die A—Varianten gehen von dem Preisniveau der Jahre 1981 bis 1985 aus, die B—Varian­

ten von einem 6OXigen Anstieg bis zum Jahr 2000. Gegenwär­

tig liegt der ölpreis aber deutlich niedriger als zu Beginn der 8Oer Jahre. Es hätte also "bei einem Zeithori-

(19)

zont von nur 15 Jahren nahegelegen, auch eine Energie­

preisvariante mit geringerem Ölpreisniveau zu erörtern“

(Conrad 1986a, S.8), wenn das gesamte Spektrum der mög­

lichen Entwicklungen abgedeckt werden soll. Hier wird ein Bias zugunsten nachwachsender Rohstoffe deutlich, denn diese wären nur bei einem deutlich höheren Ölpreisniveau als dem gegenwärtigen konkurrenzfähig.

o Das Gleiche gilt für die zumindest umstrittene Annahme sinkender Weltmarktpreise für Nahrungsmittel.

o Zu Inkonsistenzen im marktorientierten Szenario führt die Prämisse der Selbstversorgung. Zum einen handelt es sich auch hier um ein politisch formuliertes Ziel, das die Bandbreite der möglichen Entwicklungen einschränkt, ähnlich wie die Forderung nach einer umweltverträg1ichen Produktion. Zum anderen läßt sich zeigen, daß das Ziel der Versorgungssicherheit mit der Festschreibung "des gegen­

wärtigen Selbstversorgungsgrades überhaupt nicht erreicht wird, sondern daß eine detaillierte Planung eines krisen­

festen und damit ggf. energieimport—unabhängigen Pro­

dukt ionspotentials erforderlich wäre" (Isermeyer 1986, S.2) .

o Wenn im Szenario 2000—2s Marktorientierung die Möglichkeit direkter Einkommenstransfers in Betracht gezogen wird, verliert dieses Szenario an Trennschärfe, denn damit wer­

den auch hier einkommensorientierte Maßnahmen ins Auge gefaßt. Es zeigt sich, daß die Leitideen Einkommensorien—

tierung und Marktorientierung sich vorwiegend auf die Gestaltung der Agrarpreise beziehen, ohne daß dies aus­

drücklich gesagt wird (S.31f).

o Unverständ1 ich ist die Annahme, daß insbesondere bei Marktorientierung die Handelsströme für Agrarprodukte

innerhalb der EG gleich bleiben (S.23). Auch die Markt­

spanne für Handels— und Transportkosten wird szenarienun- abhängig festgeschrieben. Gerade bei unterschiedlichen

(20)

Energiepreisniveaus ist dies fragwürdig.

o Die zunehmende Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Beschäftigungsentwicklung wird überhaupt nicht berücksich­

tigt. In den A-Varianten wird stattdessen davon ausgegan—

gen, daß allgemeines Wirtschaftswachstum auch zu günstigen Beschäftigungsmöglichkeiten für ausscheidende Landwirte führt.

o Die Vernachlässigung des Szenarios 2000-3: Umweltorien—

tierung geht einher mit einer sehr lückenhaften Berück­

sichtigung von Umweltwirkungen der Agrarproduktion. Insbe­

sondere die voi— und nachgelagerten Bereiche werden nicht beachtet (Brockskothen/Tappeser 1986, S . 13).

o Dem schon in der Anlage der Szenarien deutlich werdenden Bias zugunsten nachwachsendr Rohstoffe entspricht die Auswahl wichtiger Szenarioparameter (Energiepreisniveau, Agrarpreisniveau, Stand der Konversionstechnik). Sie führt dazu, daß die Wirtschaftlichkeit der Produktion insbeson­

dere von Bioäthanol allzu positiv eingeschätzt wird.

з. 2 Bossel u . a . : "Technologiefolgenabschätzung für die landwirtschaftliche Produktion"

Ebenfalls im Auftrag der Enquete-Kommisson "Technologiefol—

genabschätzung" des Deutschen Bundestages wurde von Bossel и. a. die Studie “Technologiefolgenabschätzung für die land—

wirtschaftliche Produktion" erstellt. "Zweck der Untersuchung ist es, den Entwicklungsspielraum der bundes­

deutschen Landwirtschaft unter dem Einfluß neuer technischer und agrarpolitischer Entwicklungen über einen längeren Zeit­

raum zu ermitteln, der den Übergang auf eine dauerhafte Lösung gestattet" (S. 3.1). "Um die systemaren Alternativen zu erfassen und ihre Folgewirkungen ermitteln zu können, muß das Spektrum der möglichen äußeren Einwirkungen (technischer Fortschritt, agrarwirtschaftliche Bedingungen und agrarpoli—

(21)

tische Vorgaben) in entsprechenden, plausiblen und in sich schlüssigen Szenarien erfaßt werden" (S. 1.3).

Dem Kriterium der Plausibilität zufolge ergaben sich "rela­

tiv zwanglos" (S. 4.4) drei Szenarien: Intensivierung, Fort—

Schreibung und Ökologisierung.

3.2.1 Szenario A: "Intensivierung"

Ziele:

- Freier Markt und Handel.

- Anpassung der Erzeugerpreise an das Weltmarktniveau in kürzester Zeit.

Agrarpolitische Bedingungen:

- Keine staatlichen Interventionen: Wegfallen der Preis­

stützung und sukzessive Aufhebung aller Handelsbeschrän­

kungen.

- Förderung entwicklungsfähiger Betriebe.

- Flächendeckender Naturschutz in benachteiligten Gebieten.

Folgen:

- Intensivierung auf guten Standorten: Nutzung aller techno­

logischen Möglichkeiten der Ertragssteigerung, hohe Spe­

zialisierung, Konzentration auf wenige Betriebe, vertikale Integration, d.h. Zunahme des Vertragslandbaus.

- Ausräumung dieser Flächen von naturnahen Biotopen.

- Flächenstillegungen <bis zu 30% der landwirtschaftlichen Nutzfläche).

- Anbau von nachwachsenden Rohstoffen auf dafür geeigneten Standorten.

- LandschaftspflegemaGnahmen in benachteiligten Gebieten, z.T. mit kommerzieller Nutzung (Tourismus).

(22)

3.2.2 Szenario B: "Fortschreibung"

Ziele:

— Weiterentwicklung des konventionellen Landbaus bei Tei11iberalisierung des Agrarmarktes.

Agrarpolitische Bedingungen:

— Erzeugerpreise werden insgesamt auf dem heutigen Niveau gehalten.

— Marktregelungen (Mitverantwortungsabgaben, Kontingentie­

rungen etc. )

— Förderung z.Zt. nicht marktfähiger Produkte.

— Gesetzliche Regelungen für Arten— und Naturschutz, ver­

bunden mit Ausgleichszahlungen für Nutzungsbeschrän­

kungen.

Folgen:

— Weitere Intensivierung der Produktion.

— Weitere Konzentration und Spezialisierung, wenn auch nicht auf dem Niveau des Szenario A.

— Weitgehender Einsatz ertragssteigernder Vorleistungen.

— Steigender Anteil der Nebenerwerbslandwirtschaft.

— NahrungsmittelVersorgung zu leicht steigenden Preisen.

— Produktion nachwachsender Rohstoffe.

— Weitgehende Erhaltung der bäuerlichen Landwirtschaft.

— In Verbindung mit Ausgleichszahlungen Extensivierungsmaß—

nahmen.

— Ausweitung der Naturschutzgebiete.

3.2.3 Szenario C: "Ökologisierung"

Ziele:

- Integrierte Produktionssysteme im konventionellen Landbau.

- Ausweitung des ökologischen Landbaus (auf 25% der landwirtschaftlichen Nutzfläche).

- Beseitigung von Überschüssen durch Extensivierung der Produktion.

(23)

— Erhalt vieler bäuerlicher Betriebe, landwirtschaft1icher Arbeitsplätze und dörflicher Strukturen.

— Produktion direkt für den Verbraucher.

Agrarpolitische Bedingungen:

— Gesetzliche Bestimmungen auf verschiedenen Ebenen: Tierbe—

standsobergrenzen, Handelsbeschränkungen, Steuern auf er­

tragssteigernde Produktionsmittel wie Dünger, Pestizide etc.

— Neue Qualitätsstandards und Handelsklassen.

— Regionalisierung der Märkte.

— Nach Produktionskosten gestaffelte Erzeugerpreise.

Folgen:

— Steigende Verbraucherpreise.

— Sinkende Überschüsse durch Extensivierung.

— Artgerechte Tierhaltung.

— Angepaöte Pflanzenarten, Low-Input-Sorten.

— Biologische Schädlingsbekämpfung.

— Weite Fruchtfolgen.

— Enge Verbindung zwischen Erzeuger und Verbraucher.

— Anbau von Rohstoffpflanzen, sofern sie fruchtfolge— und nährstoffkreislaufvertrag1 ich sind.

— Schonende Bodenbearbeitung.

— Weiterentwicklung naturnaher Biotope auf landwirtschaft—

lieh genutzten Flächen.

3.2.4 Kritische Würdigung Zur Anlaqe der Szenarien:

o Als unabhängige Variablen dienen hier die Ausrichtung der Agrarpolitik, ökonomische und technische Entwicklungen, wobei versucht wurde, Annahmen über die Entwicklung auf diesen drei Ebenen in plausibler Weise miteinander zu verknüpfen. Es handelt sich weder um deutlich voneinander getrennte Eckszenarien (was im Gegensatz zur FAL-Studie auch nicht in diesem Maße beabsichtigt wird), noch wird

(24)

die Verknüpfung von Szenarienannahmen (insbesondere Markt­

orientierung, Intensivierung und groSflächiger Naturschutz in Szenario A sowie ökologisch angepaßte Produktion und Erhalt kleinbäuerlicher Betriebe in Szenario C) hinrei­

chend begründet. Auf diese Weise wird keineswegs, wie beabsichtigt, das gesamte Spektrum möglicher Entwicklungen erfaßt.

o Ein wesentlicher Grund für solch willkürliche Verknüpfun­

gen von Szenarienannahmen liegt darin, daß sowohl bei der qualitativen Beschreibung als auch bei der Quantifizierung der Szenarien alle wesentlichen Parameter exogen vorgege­

ben sind und Wechselbeziehungen zwischen ihnen unberück­

sichtigt bleiben (s.a. Henrichsmeyer/Bauersachs/Braune 1986, S.7).

o Besonders problematisch erscheint die gesamte Anlage des Szenarios As Intensivierung. Auf den ersten Blick scheint zunächst die Bezeichnung dieses Szenarios unglücklich gewählt, wird doch als Ziel und damit als agrarpolitische Leit idee der Abbau von Preisstützen und Handelsbeschrän­

kungen und damit Senkung der Agrarpreise auf Weltmarkt­

niveau angegeben. Als Folge davon wird einerseits starke Intensivierung der Produktion auf günstigen Standorten und Brachfallen benachteiligter Flächen angenommen. Die Be­

zeichnung “Marktorientierung" scheint daher angebrachter.

Sieht man genauer hin, stellt man fest, daß viele Elemente dieses Szenarios eine Marktorientierung konterkarieren.

Nicht die Bezeichnung dieses Szenarios ist falsch, sondern das Ganze stellt ein in sich inkonsistentes Annahmenbündel dar.

o Im Szenario C: Ökologisierung wird der Erhalt kleinbäuer­

licher Strukuren nicht aus der Zielsetzung Ökologisierung abgeleitet, sondern relativ willkürlich zu einer zweiten Zielsetzung dieses Szenarios erklärt. Die Verkoppelung dieser beiden Zielsetzungen ergibt sich keineswegs "rela­

tiv zwanglos“, sondern hätte eingehenderer Begründungen

(25)

bedurft (1) .

o Im weiteren Verlauf der Studie wird zudem nicht recht deutlich, welchen Erkenntniswert diese Szenarien haben. So wurde denn auch in einigen der Enquete—Kommission vorge­

legten Gutachten bemängelt, daß die Elemente dieser Studie ziemlich unverbunden nebeneinander stehen (Henrichsmeyer/

Bauersachs/Braune 1986, S.2; Conrad 1986b, S.5).

Kritik im Detail;

o Im Unterschied zum Szenario Marktorientierung der FAL wird von Bossel u.a. als Folge einer marktorientierten Agrarpo­

litik ein massiver Einsatz ertragssteigernder Vorlei­

stungen (Dünger, Pestizide) erwartet. Dies ist fragwürdig, da bei sinkenden Marktpreisen der Landwirt kostensparend arbeiten muß und sich Ertragssteigerungen um jeden Preis nicht mehr unbedingt lohnen (s.a. Conrad 1986b, S . 11; ASG 1986, S.9; Henrichsmeyer/Bauersachs/Braune 1986, S . 12).

o Auch unter Marktbedingungen wird angenommen, daß Über­

schüsse produziert werden (Conrad 1986b, S . 12; Henrichs—

meyer/Bauersachs/Braune 1986, S . 15).

o Gerade bei einer marktorientierten Agrarpolitik wäre der Anbau nachwachsender Rohstoffe äußerst unwahrscheinlich

(Conrad 1986b, S . 12).

o Einerseits wird eine Aufforstung freiwerdender Flächen ausgeschlossen, da sie unter Marktbedingungen unwirt­

schaftlich wäre, andererseits aber wird großflächiger Naturschutz auf eben diesen Flächen angenommen.

o Unter Marktgesichtspunkten erscheint eine hohe Speziali­

sierung auf eine Tiei— oder Pflanzenart zumindest fragwür­

dig, weil sie sich in der Regel negativ auf die Boden—

1.) Zu der These der ökologischen Überlegenheit kleiner und mittlerer Betriebe s. Hampicke 1986.

(26)

fruchtbarkeit auswirkt, und der Landwirt sich zudem hohen Unsicherheiten aufgrund schwankender Vermarktungsmöglich- keiten aussetzen würde.

o Es wird nicht deutlich gemacht, aus welchem Grund unter Marktbedingungen entwicklungsfähige Betriebe staatlich gefördert werden sollten (Adner 1986, S . 12).

o Wenn eine Direktvermarktung die Kasten senkt, wie in Sze­

nario C angenommen, läge es nahe, diese auch im Szenario A in Betracht zu ziehen (Conrad 1986b, S . 13). Allerdings sind die Annahmen bezüglich Regionalisierung der Märkte und Direktvermarktung sind unzureichend begründet

(Henrichsmeyer/Bauersachs/Braune 1986, S . 13).

3.3 Bechmann u.a.s "Landbau—Wende. Gesunde Landwirtschaft — gesunde Ernährung"

3.3.1 Szenario 1990 und Szenario 2030

Im Rahmen der Studie: "Landbau-Wende. Gesunde Landwirtschaft - gesunde Ernährung. Vorschläge für eine neue Agrarpolitik"

(Bechmann u.a., 1987) sind zwei Szenarien entwickelt worden mit der Fragestellung: "Welche Erträge würden in der Bundes­

republik produziert, wenn alle Landwirte die Technologie des ökologischen Landbaus benutzen würden?“ (Bechmann u.a., 1987, S. 140).

Drei Teilschritte wurden vorgenommen:

— Schätzung "welche Erträge erwartet werden könnten, wenn heute in der Bundesrepublik auf allen derzeit durch Land­

wirtschaft genutzten Flächen mit der Technologie des logischen Landbaus gewirtschaftet würde" (S. 143).

Modellrechnung wurde "Szenario 1990“ genannt. Ihre Ergeb­

nisse wurden mit den derzeitigen Erträgen verglichen.

- Da die Durchsetzung des ökologischen Landbaus ein länger andauernder Prozeß wäre, der ca. 40 bis 50 Jahre dauern

öko Di

der ca.

(27)

würde, waren Modifikationen dieses Szenarios erforderlich.

Dabei wurde davon ausgegangen, daß sich “die Leistungsfä­

higkeit der Technologie des ökologischen Landbaus steigern und zugleich ... die Nachfrage nach Nahrungsmitteln in der Bundesrepublik auf Grund des Bevölkerungsrückganges abneh­

men " (S. 143) werde (Szenario 2030).

— Schließlich wurden im Rahmen der vermuteten Fehlerbreite die Grundannahmen der Szenarien variiert (Sensibilitäts—

analyse).

Der Erstellung des "Szenarios 1990" liegen folgende Prämis­

sen zugrunde:

— Die gesamte Landwirtschaft der Bundesrepublik arbeitet mit der Technologie des ökologischen Landbaus.

— Die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche wird weiterbe­

wirtschaftet, wobei das Verhältnis zwischen Ackerflächen und Grünland gleichbleibt.

— Es werden keine Futtermittel mehr aus der Dritten Welt importiert, da es vermieden werden soll, "daß das deutsche Vieh zu den Menschen der Dritten Welt in Nahrungsmittel—

konkurrenz tritt“ (Tab. 7.2, S. 147).

— Die relativen Anteile der Ackerfrüchte an der Anbaufläche weichen im ökologischen Landbau vom konventionellen ab.

Die diesbezügliche prozentuale Verteilung wird aufgrund vorliegender Daten und bisheriger Erfahrungen geschätzt.

Aufgrund dieser Prämissen wurden auf der Basis vorliegender Daten die Durchschnittserträge für einzelne Ackerfrüchte ge­

schätzt. Das Produkt aus diesen Durchschnittserträgen und der zugehörigen Anbaufläche ergab die Gesamterträge. Diese wurden dem gegenwärtigen Nahrungsmittelverbrauch gegenüber- gestellt. Nach Abzug des gegenwärtigen Verbrauchs für menschliche Nahrung blieb somit der Teil des Gesamtertrags übrig, der, falls er nicht exportiert wird, als Viehfutter zur Verfügung steht. Dabei wurde festgelegt, daß sich die Zahl der Pferde, Schafe und Ziegen nicht verändert und die Zahl der Rinder ungefähr 14 Mio. beträgt (Rinder haben als Milch— , Fleisch- und Düngerlieferanten eine Vorrang-

(28)

Stellung). Der Geflügelbestand wurde willkürlich mit 50 Mio.

angesetzt, so daß der Schweinebestand sich als Restgröße aus der verbleibenden Futtermenge ergab. Der so errechnete Vieh­

bestand war die Grundlage für die Berechnung des Nahrungs­

mittelangebots aus tierischer Erzeugung. Die Ergebnisse dieses Szenarios wurden mit denen des konventionellen Land­

haus auf dem Niveau von 1984 verglichen <s. Tabelle 5 )■ Für den Verbraucher gibt es nur im Angebot an Schweinefleisch einen entscheidenden Unterschied.

In diesem Szenario wurde vorausgesetzt, daß die heute land—

wirtschaf11 ich genutzte Fläche auch in Zukunft in vollem Umfang in der Produktion bleibt, und die Erträge im ökologi­

schen Landbau nicht steigen. In einem modifizierten Szenario 2030 wurde deshalb angenommen, daß zum einen auf 5% der heute genutzten Fläche ein BiotopVerbundsystem eingerichtet wird, und zum anderen aufgrund weiterer Forschung die Er­

träge im Ökologischen Landbau um 1OX steigen. Tabelle 4 zeigt die Ergebnisse dieses Szenarios und die Differenz zwischen Szenario 1990 und Szenario 2030.

Die Sensibilitätsanalyse ergab zwar erhebliche Unterschiede bei den Schweinebeständen bei Zugrundelegung verschiedener Annahmen über die Hektarerträge im ökologischen Landbau.

Letztendlich zeigt aber eine Gegenüberstellung mit verschie­

denen Szenarien über die Entwicklung des Nahrungsmittelbe—

darfs in der Bundesrepublik, daß sich an der Versorgungslage gegenüber dem Ist— Zustand nichts ändern würde (s. S. 166)■

3.3.2 Kritische Würdigung

Die Anlage dieser beiden Szenarien unterscheidet sich sehr deutlich von den zuvor untersuchten. Zunächst wird das Untersuchungsfeld sehr stark eingeschränkt (Ertragsentwick­

lung im Ökologischen im Vergleich zum konventionellen Land­

bau). Sodann wird fast das gesamte Umfeld ausgeblendet (Lobbies, EG—Agrarmarkt, Handelsverflechtungen, traditionel—

(29)

Tab. 3: Ergebnisse des Szenarios 1990

Produkte Konventioneller

Landbau 1984

Ökologischer Landbau Szenario 1990

Ackerfrüchte in 10001 in 1000 t

G etreide/K örnerm ais 26 489 15 062

Weizen 10 223 6 311

Raps 662 142

Kartoffeln 7 272 12 485

Zuckerrüben 20 060 14 284

Runkelrüben 10 884 15 762

Silomais 37 919 4 412

Sonstiges A ckerfutter 2 574 8 466

Hülsenfrüchte 34 2 419

G em üseu. Gartengewächse 1 258 2 627

D auergrünland (H euw ert) 34 707 35 951

Futteraufkommen in 1000 t G E in 1000 t G E

Saft-u. R auhfutter 24 430 25 618

K raftfutter/G etreide 31 553 18 827

herbestand in 1000Stück in 1000 Stück

Pferde 370 370

Schafe 1 300 1 300

Geflügel 82 300 50 000

R inder 15 700 14 000

Schweine 24 800 9 258

Quelle: Bechmann u.a., 1987, S. 158.

i. 4: Szenario 2030

Produkte Ökologischer

Landbau Szenario 2030

Differenz Szenario 2030- Szenario 1990

Ackerfrüchte in 10001 in 10001

G etreide/Kornm ais 15 740 678

Weizen 6 595 284

Raps 149 7

Kartoffeln 13 047 562

Zuckerrüben 14 927 643

R unkelrüben 16 471 709

Silomais 4 611 199

Sonstiges A ckerfutter 8 848 382

Hülsenfrüchte 2 528 109

G em üse u. Gartengewächse 2 745 118

Dauergrünland (H euw ert) 37 570 1 619

Futteraufkommen in 10001 G E in 1000t G E

Saft- u. R auhfutter 26 731 1 113

K raftfutter/G etreide 19 614 787

herbestand in 1000 Stück in 1000 Stück

Pferde 370 -

Schafe 1 300

Geflügel 50 000 -

Rinder 14 000 -

Schweine 10 514 1 256

Quelle: Bechmann u.a., 1987, S. 161,

(30)

le Agrarstrukturen, soziale Aspekte, finanzielle Aspekte, rechtliche Aspekte etc.). Die Wende zum ökologischen Landbau wird per politischer Entscheidung seitens der Bundesre­

gierung eingeleitet. Schließlich werden auch innerhalb des so eingeschränkten Untersuchungsfeldes die vielfältigen Beziehungen geradezu systematisch ausgeblendet, indem der Anteil der einzelnen Agrarprodukte an der Gesamtproduktion vorgegeben wird, und so die Schweinemast als einzige abhän­

gige Variable übrigbleibt. Es wird also kein System in seinen vielfältigen Beziehungen untersucht, sondern ledig­

lich ein Element eines Systems (Ertragsentwicklung) isoliert hochgerechnet. Es entsteht der Eindruck, der Begriff "Szena­

rio" sei nur gewählt worden, weil die Unsicherheiten dieser Rechnung zu groß sind und daher der Begriff "Prognose"

vorsorglich vermieden werden sollte. Dies geht auch aus der Charakterisierung der Szenarientechnik als "Schätzmethode"

hervor <S.141).

Die Autoren selbst räumten Schwächen bei der Entwicklung der Szenarien ein, so vor allem die schmale Datenbasis für die Schätzung der Hektarerträge und der Prozentanteile der Flächennutzung sowie die geringe Binnendifferenzierung (etwa Unterscheidungen zwischen verschiedenen Feldfrüchten bei der Ertragsentwicklung). Eine endgültige Beantwortung der Frage, welche Erträge erwirtschaftet würden, wenn nur noch ökolo­

gisch angebaut würde, ist mit dieser Studie sicher nicht geleistet.

3.4 Commins/Higgins: "The End of the Farmworkers. The New Farmworkers."

Im Rahmen des FAST—Programms der EG erstellten Commins/

Higgins 1986 die Studie "The End of the Farmworkers. The New Farmworkers". Die Untersuchung beschäftigt sich mit Verände­

rungen im Berufsbild des Landwirts als Folge der Entwicklung der Landwirtschaft in der EG. Im Rahmen dieser Studie ent­

wickelten die Autoren vier Szenarien für die zukünftige

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