Studieren im Grünen
Frische Luft statt Hörsaalmief: Studenten der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg erforschen die Pflanzenwelt vor Ort und stellen mit neuester Technik die Natur ins Netz.
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telekom_life 03 | 2011QR-CODE ZUM WIKI:
Einfach scannen und alles über das Projekt erfahren
NATUR UND TECHNIK:
Den Herbstblüher Stink- storchschnabel per Tablet- Computer entdecken 26
Trendsport Geocaching
Geocaching fasziniert immer mehr Forscher und Entdecker rund um den Globus. Die elek- tronische Schnitzeljagd basiert auf der Satellitennavigation per GPS und hat ihren Ursprung in den USA. Dort wurde im Jahre 2000 der erste Schatz vergraben. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland über 200.000 Verstecke. Die Geocaches werden anhand geografischer Koordinaten im Netz veröffentlicht, anschließend von neugierigen Schatzsuchern per GPS- Empfänger gesucht. Ein Geocache ist in der Regel ein wasserdichter Behälter, in dem sich ein Logbuch und als Schatz verschiedene Tauschgegenstände befinden. Der Finder ent- nimmt die Belohnung und legt selbst einen Gegenstand hinein. Anschließend trägt er sich ins Logbuch ein, um seine erfolgreiche Suche nachzuweisen. Dann wird der Cache wieder an die Stelle zurückgelegt und das Auffinden im Internet auf der zugehörigen Seite vermerkt.
Die Start- und Zielkoordinaten für die Suche, Angaben zu Art und Größe des Caches sowie zum Schwierigkeitsgrad der Wegstrecke gibt es beispielsweise auf www.geocaching.de
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SCHATZSUCHE PER GPS:
Geocaching erfreut sich wachsender Beliebtheit
W
er eine neue Sprache lernen möchte, fährt dafür am besten ins Ausland. Denn in der Praxis lernt es sich bekanntlich leich- ter. Das wissen auch die Lehramtsstudenten der Biologie an der Pädagogischen Hoch- schule in Ludwigsburg. Seit April erleben sie die Natur direkt vor Ort und nutzen dabei neueste Technik. Während andere Studenten in der Vorlesung schwitzen und ihren Blick auf eher wenig anschauliche, sehr theoretische Ab- bildungen und Thesen richten, heißt es für die angehenden Pädagogen hier: Weg vom Fron- talunterricht, hin zum Lernen und Forschen im Grünen. Unterstützt von der Nachhaltigkeits- abteilung der Telekom gehen die Studenten der Pflanzenwelt auf den Grund. Inquiry-based Biodiversity Teaching (INQUIBIDT) nennt sich das Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Steffen Schaal. „INQUIBIDT ist eine moderne Form, Studierenden und SchülerInnen einen alter- nativen Zugang zur Natur anzubieten und ihre Faszination aus einem anderen Blickwinkel zu erleben“, so der Wissenschaftler.HOTSPOT NATUR
Nach einer Einführung in das System der Blütenpflanzen und in die Biodiversität der regionalen Fauna und Flora erkunden die an- gehenden Lehrer in kleinen Gruppen je einen vorher abgesteckten Lebensraum im Umkreis ihrer Hochschule. Zehn von der Telekom zur Verfügung gestellte Tablet-Computer der
Galaxy-Reihe von Samsung sorgen für ein spannendes Entdecken der Pflanzenwelt direkt in der Natur. Mit der modernen Mobilfunk- technik erfassen die Studenten die Daten der sprießenden Pflanzenfamilien und halten fest, wo beispielsweise Süßgräser wachsen oder Nachtschattengewächse angesiedelt sind.
AUF SCHATZSUCHE
Anschließend werden die erforschten Standorte bei Google Maps markiert. Zu den so erfassten Geodaten, also den digitalen Informationen, denen auf der Erdoberfläche eine bestimmte
räumliche Lage zugewiesen werden kann, le- gen die Gruppen eine interaktive Informations- seite im Internet an – ein sogenanntes Wiki. Auf dieser Seite stehen Hintergrund informationen zu den entdeckten Pflanzenarten. Gleichzei- tig hinterlassen die Studenten vor Ort einen sogenannten Geocache (siehe Kasten). Dabei handelt es sich um einen Schatz in Form einer Dose, in dem sich der QR-Code befindet (siehe Seite 26). Dieser kann von Smartphones gele- sen werden und verlinkt den Suchenden auf die Wiki-Seite im Web. Haben die Studenten die verschiedenen Lebensräume erfasst, berarbei- FORSCHUNG LIVE:
Biologiestudenten erfassen die Daten von Pflanzen für den Geocache
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telekom_life 03 | 2011tet jede Gruppe die jeweils anderen Standorte und kontrolliert die Ergebnisse mithilfe des über die QR-Codes abrufbaren INQUIBIDT-Wikis.
PFLANZEN IM VISIER
Ziel des Projekts ist es, nach und nach die gesamte biologische Artenvielfalt des abge- steckten Gebiets zu erfassen. So soll auch in Städten der Blick auf die Pfl anzenwelt gelenkt und das Bewusstsein für die Bedeutung der Ar- tenvielfalt gefördert werden. Die Daten und die Erfahrungen der Projektteilnehmer werden in Zukunft auch anderen Lehrkräften und deren Schülern im Rahmen von Leh rerfortbildungen und Schülerwettbewerben zur Verfügung stehen. Neugierige Forscher und Entdecker wie zum Beispiel Biologielehrer und Studenten anderer Hochschulen sollen das Wiki dann nicht nur direkt am Standort lesen, sondern die Inhalte auch online bearbeiten und weiterfüh- ren. http://wikis.zum.de/inquibidt/
Das Projekt ist Teil des Umweltengage- ments der Telekom. Es ergänzt etwa den „Na- turschutzfonds Lebendige Wälder“, mit dem die Telekom zusammen mit der Deutschen Umwelt- hilfe den Erhalt naturbelassener Lebensräume fördert. www.duh.de/naturschutzfonds.html ÜBERALL VERNETZT:
Die angehenden Biologen erstellen ein neues INQUIBIDT-Wiki
Herzlichen Glückwunsch!
In Ausgabe 02/2011 hat die telekom_life-Redaktion zum Malwettbewerb auf gerufen. Diese Künstler haben die ersten Plätze belegt und dürfen sich über je ein Pop-up-Zelt freuen. Sieben weitere Gewinner wurden informiert.
DIE HASELMAUS IM HASELSTRAUCH: Das Gemälde von Nicolas (8), der ebenfalls zu den Gewinnern gehört WAS FRISST DIE HASELMAUS?
Die Malerin dieses Bilds heißt Nora und ist neun Jahre alt
DER LEBENSRAUM DER HASELMAUS: So heißt das farbenfrohe Bild der achtjährigen Alma
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