Presseinformation
Kassenärztliche Vereinigung Bayerns
Kritik an Psychotherapeuten: KVB-Vorstand wirft Ersatzkassenverband „Täuschungsmanöver“ vor
München, 30. Juli 2014: Mit Unverständnis reagierte der Vorstand der Kas- senärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) auf die Kritik des Ersatzkassen- verbandes (vdek) bezüglich der psychotherapeutischen Versorgung in Bay- ern. So hatte Dr. Ralf Langejürgen, der Leiter der Landesvertretung Bayern des vdek, in einer Presseerklärung am 29. Juli 2014 unter anderem behaup- tet, die KVB sorge nicht für ausreichende Transparenz. „Die Kritik von Herrn Langejürgen ist weder zutreffend noch inhaltlich begründet. Die Vertreter der Ersatzkassen erhalten in den Landes- und Zulassungsausschüssen, in de- nen die Bedarfsplanung regelmäßig detailliert besprochen wird, alle notwen- digen Informationen. Außerdem könnte der Ersatzkassenverband in Sachen Transparenz mit gutem Beispiel vorangehen und uns die lange geforderten Daten zur Versorgung im stationären Bereich sowie zu den psychiatrischen Institutsambulanzen und auch zur Kostenerstattung im Bereich Psychothe- rapie zur Verfügung stellen. Denn nur wenn die ärztliche und psychothera- peutische Versorgung in Gänze betrachtet wird, lässt sich ein realistisches Bild von Bedarf und Angebot an entsprechenden Leistungen zeichnen“, er- klärte der Vorstand der KVB – Dr. Wolfgang Krombholz, Dr. Pedro Schmelz und Dr. Ilka Enger – heute in München.
Aus Sicht des Vorstands der KVB ist es nicht akzeptabel, dass der Ersatz- kassenverband den Psychotherapeuten zu wenig Einsatz und Engagement für ihre Patienten vorwirft. Fakt ist vielmehr, dass ein steigender Bedarf auf Grund einer Zunahme an psychischen Diagnosen wie zum Beispiel Depres- sionen dringend gedeckt werden muss. Die vorhandenen Kapazitäten in der ambulanten Psychotherapie sind nicht nur in Bayern weitestgehend ausge- lastet. Statt nun zusätzliche finanzielle Mittel für die psychotherapeutische Versorgung zur Verfügung zu stellen, weicht der Ersatzkassenverband auf eine Pauschalkritik an den Psychotherapeuten aus. Das Ganze sei, so der Vorstand der KVB, ein „durchsichtiges Täuschungsmanöver“, um von eige- nen Versäumnissen bei der Mitgestaltung einer Versorgung, die an den Be- dürfnissen der Patienten orientiert ist, abzulenken.
Der Vorstand der KVB gibt ferner zu bedenken, dass gerade in der Psycho- therapie die Planung der Sitzungen dadurch erschwert wird, dass vor allem die Nachmittags- und Abendstunden bei den Patienten sehr begehrt sind.
Am Vormittag haben hingegen viele Therapeuten noch zeitliche Vakanzen.
Hier seien auch die Patienten zu mehr Flexibilität aufgerufen, wenn der Wunschtermin für die Sitzungen leider bereits anderweitig vergeben ist.
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