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HERMANN BERGER

Skt.

jämbünada

„Beiname einer bestimmten Art von Gold,

n. Gold"

Die traditionelle Herleitung des Sanskritwortes jämbünada ist mit einem kosmologischen Mythus verbunden, den W. Kirfel nach dem Epos und den Puränas folgendermaßen resümiert:

„Nach dem Jambü­Baum, der den Namen Sudaräana hat, hat der Konti­

nent Jambüdvipa seinen Namen. Seine Früchte sind so groß wie Elephanten­

körper. Wenn diese von dem Baum herabfallen, zerplatzen sie vollständig und aus dem Saft entsteht der Fluß Jambünadl. Alle die aus ihm trinken, altern nicht, behalten stets die volle Kraft der Sinne, leiden nicht an Schweiß und üblem Geruch und bleiben stets reinen Herzens. Den Saft trocknet ein sanfter Windhauch, und als Satz bleibt das feuerähnliche Gold Jämbünada zurück, das zum Schmuck der Siddha's dient. Der Jämbünadi fließt um den Meru her­

um und kehrt zum Fuße des Jambü­Baumes wieder zurück1".

Zweifel an dieser so natürlichen, auch von der europäischen Forschung ohne Kommentar übernommenen Deutung können einem erst angesichts der Päli­

Form jambonada kommen. Langes ü kann im Päli in offener Silbe unter keinen Umständen rein lautlich zu o werden ; die Entwicklungsreihe jämbünada >

*jambunnada > *jambonnada > jambonada, die Geiger in seiner Päli­Gramma­

tik (§ 11) aufstellt, ist gekünstelt und ohne jeden Anhaltspunkt in der mi.

Sprachentwicklung. Die Form steht vielmehr in einer Reihe mit anderen mi.

Wörtern, in denen für skt. ijü im Mi. e/o erscheint: p. galoci „Cocculus cordi­

folius, ein Strauch" <—^skt. gudüci da., p. äveld, pkt. ämela, ämelä, ämoda, moda

„Kranz" ~ s k t . äpidä ds., pkt. naihgola „Schwanz" ~ s k t . längüla da., pkt.

tambola „Betel" ~ s k t . tämbüla ds. Bei dem letzten davon ist fremde Herkunft bereits mit Sicherheit nachgewiesen2, bei den anderen ergibt sie sich aus den Varianten und dem gesamten lautlichen Habitus mit großer Wahrscheinlich­

keit. Wenn man annimmt, daß in einer frühen Periode der indoarischen Sprach­

geschichte das Mi. bereits e/ö kannte, das Skt. aber noch an der älteren Aus­

sprache *ail*au festhielt, sind diese Doppelformen gut aus einer verschiedenen Substitution für fremdes *e/ö erklärbar. Bei skt. jämbünada, p. jambonada ist jedoch zu beachten, daß es dazu im Päli und vereinzelt auch im Skt. auch noch

1 Die Kosmographie der Inder p. 93 f.

2 Vgl. Mayrhofer, E t y m . Wb. s. v. tämbüla.

Veröffentlichung in: Schmitt-Brandt, Robert (Hrsg.): Donum indogermanicum. Heidelberg, 1971, S. 67-69

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die Nebenform jambunada mit kurzem u gibt. Hier läßt sich, wenn wir von der Form mit ü zunächst absehen, vermuten, daß die Entlehnungsquelle k u r z e s

*o hatte und sich die indoarischen Dialekte bei der Wiedergabe entweder für die richtige Qualität (ö) oder für die richtige Quantität (u) zu entscheiden hatten.

Ein nichtarisches Wort mit kurzem o, das p. jambonada sehr ähnlich sieht, liegt in tamil cempon „hervorragendes Gold" vor. Es ist eigentlich ein Kom­

positum von ce(ra) „rot" und pon „Gold", wird aber schon in der ältesten Sangam­Literatur nicht mehr im ursprünglichen wörtlichen Sinne gebraucht.

Die Ähnlichkeit mit dem Namen der aus der Kosmologie wohlvertrauten Jambünadi mag dazu veranlaßt haben, darin auch eine etymologische Be­

ziehung zu sehen und durch einen kleinen ätiologischen Mythus sachlich zu motivieren. Da das c­ des Tamil, das auf altes k zurückgeht, im dravidischen Sprachbereich nirgends als j- auftritt3, wird es der Etymologie zuliebe in die stimmhafte Variante geändert sein; äja ist die natürliche Substitution von drav. e, besonders hinter Palatalen; -mb- gibt nur die tatsächliche Aussprache von tarn, -mp- wieder; -ü- für älteres u bzw. p. o kann gleichfalls in Anpassung an Jambünadi gelängt sein. In der Schlußsilbe -da endlich kann man tarn, atu (gespr. adu) „es" wiederfinden, das in der alten Sprache „als bloßes Anhängsel im Nom. Ez., gleichsam wie ein nachgestellter bestimmter Artikel"4 bei un­

belebten Nomina verwendet wird, wie z. B. in maramatu neben maram „Baum", ponnatu neben pon „Gold" usw. Was im Tamil nur fakultative Erweiterung mit einer gewissen stilistischen Nuance darstellt, ist im norddravidischen Malto obligatorisch, wo -th als „Nominativ"­Endung an alle femininen und neutrischen Nomina tritt, z. B. in man-th „Baum", gen. man-ki usw.5, und als äth „dieses" noch in seiner vollen Form erhalten ist; entsprechend haben die Maskulina -h von ah dieser. Im nahe verwandten Kurukli haben nur die Mas­

kulina in der „bestimmten" (definite) Form diese Nom.­Endung als -as, -s, von der schon F. Hahn die richtige Deutung als angehängtes äs „dieser" (vgl.

äd „dieses") gegeben hat8. Es muß sich also dabei um eine einst weiter ver­

breitete Erscheinung handeln, die daher auch gelegentlich in einer Entlehnung mit übernommen sein kann.

Wie nahe für das altdravidische Empfinden „rot" und „Gold" zusammen­

gehörten ­ ist doch auch z. B. im deutschen Volkslied „rot" stehendes Beiwort von „Gold" ­, zeigt ein zweites Wort, das gleichfalls ins Sanskrit übernommen wurde. Die kanar. kencane „Röte" (neben keccane, kencage, keccu usw., DED 1607) entsprechende Brahui­Form khisun „rot" hat auch die Bedeutung

4 Vgl. DED 1607.

4 Hermann Beythan, Praktische Grammatik der Tamilsprache p. 68 A 3. (Ez. = Ein­

zahl).

5 E. Droese, Introduction to the Malto Language p. 5 f.

• Kurukh Grammar (1900), p. 9.

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Skt. jämbünada „Beiname einer bestimmten Art von Gold, n. Gold" 69

„ G o l d " , so d a ß k a n . kencane m i t Sicherheit s k t . käncana „ G o l d " z u g r u n d e gelegt w e r d e n d a r f . N i c h t so d e u t l i c h , a b e r w e n i g s t e n s e r w ä h n e n s w e r t er­

scheint die Ä h n l i c h k e i t bei s k t . kanaka „ G o l d " ~ k a n . kenka, kengal „ R ö t e " , s k t . (lex.) kandala „ G o l d " ( d a n e b e n „ G ü r t e l ; S c h ö ß l i n g ; V o r z e i c h e n ; T a d e l ; K a m p f " , alles lex.) ~ k a n . kendu, tarn. centu(< *kentu) „ R ö t e " , s k t . karbura, karbüra lex. „ G o l d " , sonst „ g e s p r e n k e l t ; A r t C u r c u m a " , falls h y p e r k o r r e k t f ü r *kabbüra, ~ k a n . kebbe, t a r n , cevvu, ceppu (< *kevvu, *keppu) „ R ö t e " , k a n . kembära „ A b e n d r ö t e " , t a r n , ceval, cevalai, civalai (< *keval usw.) „rötlicher Mensch o d e r T i e r " ; s k t . (lex.) karcüra (für *kaccüra) „ G o l d ; A r t C u r c u m a " ~ k a n . keccane, keccu „ r o t " , kekkarisu „ r o t w e r d e n , m a l t o qeso „ r o t " , qeslo „ r ö t ­ l i c h " (alle V a r i a n t e n , in A u s w a h l , n a c h D E D 1607).

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