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Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Wirbel als Räder der Natur

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Monika Landgraf Pressesprecherin Kaiserstraße 12 76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-47414 Fax: +49 721 608-43658 E-Mail: presse@kit.edu

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

www.kit.edu

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Wirbel unter der Borke: Durch Wirbelbildung können Bäume Schubverformungen be- grenzen und sich damit selbst stabilisieren. (Abbildung: Claus Mattheck/KIT)

Nach dem Vorbild der Natur lassen sich technische Bauteile op- timal gestalten. Der Biomechaniker Professor Claus Mattheck hat am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) computerge- stützte Methoden sowie rein grafische Werkzeuge entwickelt, um leichte und langlebige Bauteile zu formen. Dabei hat der For- scher festgestellt, dass es in der Natur eine Universalform gibt, die sich mit einfachen geometrischen Methoden nachbilden lässt. Eine Verformung über Wirbel, die Mattheck „die Räder der Natur“ nennt, sorgt für die innere Optimierung.

„Die Evolution gleicht einem harten Designwettbewerb. Was zu schwer oder nicht fest genug war, das gibt es nicht mehr“, erklärt Pro- fessor Claus Mattheck. „Durchgesetzt haben sich die optimalen For- men.“ Technische Bauteile, die sich an natürlichen Vorbildern orien- tieren, besitzen die optimale Form und zeichnen sich durch Stabilität, Material- und Energieeffizienz aus, wie der Wissenschaftler erklärt.

Um das Vorbild der Natur für die Technik nutzbar zu machen, entwi- ckelte Mattheck in der Abteilung Werkstoff- und Biomechanik am Institut für Angewandte Materialien (IAM-WBM) des KIT über drei Jahrzehnte verschiedene computergestützte Methoden, später auch vereinfachende computerfreie Denkwerkzeuge, wie Schubvierecke,

Wirbel als Räder der Natur

Biomechaniker Claus Mattheck überträgt Universalformen bei Bäumen auf technische Bauteile

Weiterer Kontakt:

Inge Arnold

Gesamtkommunikation Tel.: +49 721 608-22861 E-Mail: Inge.arnold@kit.edu

Presseinformation

Nr. 040| or | 28.03.2017

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Presseinformation Nr. 040| or | 28.03.2017

Titelseite des Buches „Die Körper- sprache der Bauteile“ von Claus Mattheck.

Zugdreiecke und Kraftkegel, um Strukturen zu analysieren und For- men zu optimieren. Der Biomechaniker untersuchte unter anderem, wie Bäume sich entwickeln und durch lastgesteuert angebautes Holz an mechanischen Schwachstellen selbst reparieren. Daraus leitete er Prinzipien zur Optimierung von Bauteilen ab.

Claus Mattheck stellte fest, dass es in der Natur eine Universalform gibt, die sich nicht nur in festen Körpern, sondern auch in Fluiden fin- det. Sie taucht in Gebirgen ebenso auf wie in Bäumen oder Knochen.

Durch Deformation kann sie sich sogar für die gewählte Belastung selbst erzeugen – Mattheck spricht von „Siegen durch Nachgeben“.

Die Universalform hat Eingang in die Industrie gefunden und ist Be- standteil der Norm DIN ISO 18459 (Bionik – Bionische Strukturopti- mierung).

Neben der äußeren Optimierung der Form beobachtet der Bioniker auch eine innere Optimierung durch Verformung. Die äußere Gestal- tung zielt auf eine gleichmäßige Verteilung der Zug- bzw. Druckspan- nungen auf der Oberfläche gemäß dem von Mattheck formulierten

„Axiom konstanter Spannung“. Die innere Verformung durch die Bil- dung von Wirbeln dient dazu, Schubverformungen, das heißt Gleitun- gen benachbarter, miteinander verbundener Flächen zu begrenzen und somit ein Abscheren zu verzögern. „Diese Wirbel sind sozusagen die Räder der Natur“, sagt Professor Mattheck.

Von Fluiden ist längst bekannt, dass Schichtströmungen auf einem Wirbellager um einen umströmten Körper abrollen wie auf einem För- derband. In festen Körpern machen die Wirbel nur ganz kleine Roll- bewegungen, aber sie sind vorhanden und besonders gut im toten Holz entrindeter Bäume zu erkennen. Dieses Prinzip lässt sich eben- falls auf technische Bauteile übertragen.

In seinem neuen Buch „Die Körpersprache der Bauteile – Enzyklopä- die der Formfindung nach der Natur" fasst Claus Mattheck diese Er- kenntnisse allgemein verständlich und anschaulich zusammen. Zahl- reiche Abbildungen ergänzen den Text.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verbindet seine drei Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation zu einer Mis- sion. Mit rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 25 000 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingeni- eurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen Eu- ropas.

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

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Presseinformation Nr. 040| or | 28.03.2017

Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu Die Fotos stehen in druckfähiger Qualität auf www.kit.edu zum Down- load bereit und können angefordert werden unter: presse@kit.edu o- der +49 721 608-47414. Die Verwendung der Bilder ist ausschließlich in dem oben genannten Zusammenhang gestattet.

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