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Tourismus in Österreich: Bleibt alles anders?

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Academic year: 2022

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(1)

7. Oktober 2021 ÖRV-Kongress 2021, Wiener Neustadt

Tourismus in Österreich:

Bleibt alles anders?

Oliver Fritz

(2)

■ Rückschau: Tourismus in der COVID-Krise

■ Vorschau: Ein Winter wie früher?

■ Und was kommt danach? 5 Thesen zum Tourismus der Zukunft

Überblick

(3)

Tourismus in Zeiten der Pandemie:

Vom Overtourism zu No Tourism

(4)

Globaler Tourismus: Vom Wachstumsmotor zum Bremsklotz

COVID-19 setzt dem Tourismus-Boom ein abruptes Ende

Entwicklung der internationalen Touristenankünfte nach Welt-Subregionen seit 1995

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

0 300 600 900 1,200 1,500

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Reales BIP: Bn. USD, Referenzjahr 2015

Internationale Ankünfte: In Mio.

Europa

Asien und Pazifik Amerika und Karibik Afrika

Naher Osten BIP (real)

Globales Wachstum 2020:

Gesamtwirtschaft –3,3%

Internat. Ankünfte –72,8%

9/11

SARS

Financial Crisis

MERS

COVID-19

(5)

Der Sommer trotz Corona

Europäische Tourismusankünfte im internationalen Vergleich weniger rückläufig

Monatliche Entwicklung der internationalen Touristenankünfte 2020 und 2021

–100 –50

±0 +50 +100 +150 +200 +250 +300 +350 +400

Jan 20 Feb 20 Mrz 20 Apr 20 Mai 20 Jun 20 Jul 20 Aug 20 Sep 20 Okt 20 Nov 20 Dez 20 Jan 21 Feb 21 Mrz 21 Apr 21 Mai 21

Veränderung gegen das Vorjahr in % Europa

Asien und Pazifik Amerika und Karibik Afrika

Naher Osten

–68.4

–84.2

–68.1

–74.2 –74.0 Ø Kalenderjahr 2020

–63.1

–86.2

–46.9

–66.2 –63.5 Ø Jänner bis Mai 2021

Europa: Erholung im Sommer 2020

(6)

Tourismus in Österreich: Ein Rekord jagt den anderen

Internationale Winterurlauber als Wachstumsmotor, Comeback des Sommers

0 10 20 30 40 50 60 70 80

1975 1978 1981 1984 1987 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011 2014 2017 2020

Sommersaison

0 10 20 30 40 50 60 70 80

1975 1978 1981 1984 1987 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011 2014 2017 2020

Wintersaison

Aus dem Inland Aus dem Ausland

Saisonale Nächtigungen in Österreich In Mio.

Nächtigungswachstum in Österreich:

Ø 2010-2019: +2,3% p.a. (Winter +1,7%, Sommer +2,6%) 2020: –35,9% (Winter –18,1%, Sommer –31,8%)

(7)

Der Tourismuskuchen wurde kleiner

Q: Tourismusbericht 2020 (Statistik Austria, WIFO).

2019 2020

30,2 Mrd. €

20,9 Mrd. € (–30,7%) Bruttowertschöpfung des Tourismus

(8)

Tourismus leistet auch in Krisenjahren positiven Außenbeitrag

Nominelle Einnahmen und Ausgaben im internationalen Reiseverkehr Volumen und Quartalsstruktur

–15 –12 –9 –6 –3 0 3 6 9 12 15 18 21 24

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021

Mrd. €

Tourismusexporte Tourismusimporte Saldo

1Q 2Q 3Q 4Q 1Q 2Q 3Q 4Q KJ

Q: OeNB, Statistik Austria, WIFO. Einschließlich internationaler Personentransport. 2021: 3Q und 4Q WIFO-Schätzung (Stand Sep. 2021).

(9)

Österreichischer Tourismus relativ resilient

Resilienz des und Abhängigkeit vom Tourismus

Q: World Bank.

(10)

Atempausen im Sommer

Entwicklung der Nächtigungen in den Sommersaisonen 2019 bis 2021 Zahl der Übernachtungen insgesamt nach Monaten

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22

Mai Juni Juli August September Oktober

In Mio.

2019 2020 2021

(11)

Sommertourismus 2020 in Österreich: Vizeweltmeister

Entwicklung der nominellen Tourismusexporte von Juli bis September 2020 Veränderung gegen das Vorjahr in % (auf USD-Basis)

–90 –75 –60 –45 –30 –15

±0 +15

Luxemburg Österreich Belgien Niederlande Deutschland Polen Frankreich Italien Dänemark Slowakei Kroatien Slowenien Schweiz Neuseeland Australien Ungarn Tschechien Portugal Lettland Schweden Rumänien Estland Bulgarien China Brasilien Mexiko Griechenland Türkei Indien UK Irland Litauen Norwegen USA Island Malta Spanien Finnland Zypern Russland Kanada Japan

Q: IMF, OECD, OeNB, Statistik Austria, WIFO; WIFO-Berechnungen. Ohne internationalen Personentransport.

(12)

Inländische Gäste als Retter:innen in der Not

Entwicklung der Nächtigungen in den Sommersaisonen 2019 bis 2021 Zahl der Übernachtungen nach Herkunft und Monaten

0 1 2 3 4 5 6 7

Mai Jun Jul Aug Sep Okt

In Mio.

Inländer:innen

2019 2020 2021

0 2 4 6 8 10 12 14 16

Mai Jun Jul Aug Sep Okt

Ausländer:innen

(13)

Entwicklung der Übernachtungen nach Herkunftsländern in den Sommerhauptmonaten (Jul-Aug) im Vergleich zum Vorjahr in %

+19.8

–25.8

–15.0 –12.9

–0.2

–20.1

–87.3

–59.9

–23.8

–41.3

–11.7

–99.1 +13.3

–15.5

–7.3 –2.4

+7.5

–0.5

–91.1

–52.3

–6.8

–32.9 –29.1

–98.3

–100 –80 –60 –40 –20

±0 +20

Inland Ausland EU 27 EU 14 DE NL UK IT CZ HU CH CI

2020/2019 2021/2019

Lücke zum Vorkrisenniveau schließt sich

(14)

Deutsche Touristen blieben Österreich treu

Binnenreisende und deutsche Gäste vergrößerten Nächtigungsanteile

Nächtigungsstruktur nach Quellmärkten – Sommersaison

Marktanteile am österreichweiten Nächtigungsaufkommen insgesamt in %

29.5%

37.4%

9.1%

24.0%

2019

Inland Deutschland Übrige Nachbarländer Übriges Ausland 41.2%

40.8%

7.5%

10.5%

2020

36.3%

42.5%

7.1%

14.2%

2021 (Mai bis August)

(15)

Haupturlaub statt Kurzurlaub in Österreich

Die Unterbrechung eines langfristigen Trends

Entwicklung der Aufenthaltsdauer in Österreich seit 1970 – Sommersaison Zahl der Übernachtungen in derselben Unterkunft während eines Aufenthaltes

0 1 2 3 4 5 6 7 8

1970 1973 1976 1979 1982 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2015 2018 2021¹)

Inländische Gäste Ausländische Gäste

¹) Schätzung auf Basis der Entwicklung von Mai bis August 2021 (Hochrechnung).

(16)

Hot or Not - Welche Regionen waren im Sommer 2020 angesagt?

-8.000.000 bis -50.000 -50.000 bis -25.000 -10.000 bis -5.000 -5.000 bis 0

> 0 NA

Nächtigungsstruktur nach Zielgemeinde – Sommersaison Veränderung der Nächtigungen insgesamt

Spielberg Sieghartskirchen

Weißenkirchen im Attergau

(17)

Ein Winter wie früher?

(18)
(19)

Einflussfaktoren

Entwicklung der Infektionszahlen im Inland und Ausland

Impfquote

Zutrittsbeschränkungen Seilbahnen, Hotellerie & Gastronomie (inkl. Aprés Ski)

Widersprüchliche Effekte von Zutrittsbeschränkungen:

(1) verringern Gästepool (-)

(2) stärken das Vertrauen in ein sicheres Urlaubserlebnis (+)

(3) verhindern das Auftreten von Infektionsclustern und internat. Reisebeschränkungen (+) (4) beeinträchtigen das Urlaubserlebnis (Aprés Ski -)

Arbeitskräftemangel

Gesetzliche Grundlagen fehlen noch (z.B. Wochenkarten nur mit 2G?)

Potentielle Nachfrage nach einer Saison ohne Skiurlaub dürfte hoch sein (gute Buchungslage bis in den Februar hinein)

Tagesgäste?

Wintersaison ist mehr als alpiner Wintertourismus: Städte (Wien 11% der ÜN) mit Weihnachtsmärkten, Thermen

Wie wird der kommende Winter?

(20)

Und was kommt danach?

5 Thesen zu den Herausforderungen des Tourismus

(21)

■ Weniger Geschäftsreisen

McKinsey: -20% Reisen 2023, vier Segmente von Geschäftsreisenden,

Never Left (15%): Reisen sind essentiell

Never Returning (20%): Reisen nicht notwendig

Fear of Missing Out (60%): Reisen zur Kultivierung von Geschäftskontakten

Wait and See (5%): Öff. Sektor, Interessensvereinigungen, NGOs

Deloitte:

Optimierung der Geschäftsreisetätigkeit aus ökolog. Gründen (50%)

Kosteneinsparungen (67%)

■ Wissenschaftliche Konferenzen: Zunahme hybrider Formate

(1) Die Pandemie hat den Tourismus nachhaltig verändert

(22)

■ Veränderungen in der Luftfahrtindustrie

■ Beherbergungswesen:

Insolvenzen, Konsolidierungen, Abnahme der Bettenkapazitäten

Höhere Preise

P2P-Unterkünfte expandieren weiter

Digitalisierung setzt sich fort

Hygieneanforderungen bleiben hoch

Bleiben neue Buchungsgewohnheiten bestehen (Flexibles Storno)?

■ Unsicherheit versus Reiselust

■ Präferenz für weniger überfüllte Destinationen

■ Reduktion der Abhängigkeit vom Flugverkehr

■ Arbeitskräftemangel

(1) Die Pandemie bringt nachhaltige Veränderungen mit sich

(23)

Herausforderungen

Gletzerschmelze und geringere Schneesicherheit (v.a. in niederen Lagen)

Verkürzung bzw. Ausbleiben der Skisaison, Erhöhung der Gefahr von Steinschlag und Lawinen, höhere Kosten (Kunstschneeerzeugung, Sicherungsmaßnahmen)

Wenig touristische Alternativen zum klassischen Wintersportangebot

Zunahme von Extremwetterereignissen

Zerstörung der Natur und von Lebensräumen sowie historischen Sehenswürdigkeiten, Abnahme der Biodiversität

Geringere Niederschlagsmengen und mehr Sonnenschein erhöhen

Waldbrandgefahr, Trockenheit, Verschmutzung der Gewässer

Temperaturanstiege veranlassen

Hitzebelastungen bei Städtereisen, erhöhten Energiebedarf

Temperaturanstieg und die Zunahme von Extremwetterereignissen erschweren Planung von (Groß)veranstaltungen

(2) Der Klimawandel bringt Herausforderungen und Chancen

(24)

Chancen

Veränderung des Präferenzen der Touristen: Bewusstseinsbildung und höhere Nachfrage nach nachhaltigen Angeboten

Touristische Hotspots (z.B. Mittelmeerraum) werden zukünftig unter extremen Temperaturen leiden → Verschiebung des Tourismus in historisch gemäßigtere Lagen und Alpine Räume

Geringere Niederschlagsmengen und mehr Sonnenschein verbessern Ausgangslage vieler touristische Standort → Verlängerung der

Sommersaison bzw. Ganzjahresangebote

Zunahme der Temperaturen von Oberflächen- und Fließgewässern

Temperaturanstiege ermöglichen neue Veranstaltungskonzepte

Erhöhte Nachfrage nach Gesundheits- und Wellnesstourismus

Verschiebung der regionalen touristischen Nachfrage, Strukturwandel

(2) Der Klimawandel bringt Herausforderungen und Chancen

(25)

(3) Der Klimaschutz bringt Herausforderungen und Chancen

Herausforderung

■ Potenziell eingeschränkte Nutzung von bestehenden touristischen Angeboten und touristischer Infrastruktur

■ Höhere Kosten für die Nutzung von bestehenden Angeboten und Infrastrukturen, Investitionen zur nachhaltigen Umrüstung notwendig

■ Veränderungen im Mobilitätsverhalten und entsprechender Anpassungsbedarf der Infrastruktur, sinkende Nachfrage aus Fernmärkten

■ Expansionsgrenzen im touristischen Angebot

Beschränkung beim Ausbau von Skigebieten, keine Erweiterung des touristischen Beherbergungsangebots, etc.

(26)

(3) Der Klimaschutz bringt Herausforderungen und Chancen

Chancen

■ Höhere Qualität des touristischen Angebots durch Erhalt der Biodiversität und der Natur

■ Veränderung der Präferenzen der Touristen

(Bewusstseinsbildung und höhere Nachfrage nach nachhaltigen Angeboten) – Wettbewerbsvorteile für nachhaltige Destinationen / Angebote

■ Bei Ausbau öffentlicher Mobilitätsinfrastruktur Belebung der Nahmärkte, bessere Vernetzung inländischer Destinationen

 Verschiebung der regionalen touristischen Nachfrage, Strukturwandel

(27)

■ Demographische Entwicklung: Zahl der Erwerbspersonen sinkt, Veränderungen in der Altersstruktur der Erwerbspersonen, große regionale Unterschiede

(4) Der Arbeitskräftemangel stellt den Tourismus vor

Herausforderungen

(28)

(4) Der Arbeitskräftemangel stellt den Tourismus vor

Herausforderungen

(29)

■ Demographische Entwicklung: Zahl der Erwerbspersonen sinkt, Veränderungen in der Altersstruktur der Erwerbspersonen, große regionale Unterschiede.

■ Lifestyle-Trends: Vermehrtes Augenmerk auf Work-Life-Balance, flexiblere Arbeitszeiten

■ Wohlstandskante zu Osteuropa baut sich ab, verringertes Arbeitsangebot

■ Steigende Lohnkosten (aber positive Einkommenselastizität des Tourismus)

Entwicklung Arbeitskosten je Std 2008-2020

Beherbergung und Gastro +63%

Gesamtwirtschaft +38%

 Lohnkosten werden zu steigenden Preisen führen

 Veränderungen der Arbeitsbedingungen notwendig (kürzere, flexiblere Arbeitszeiten, altersgerechte Bedingungen)

(4) Der Arbeitskräftemangel stellt den Tourismus vor

Herausforderungen

(30)

(5) Der Overtourism wird wieder zum Thema

(31)

■ Ursachen:

Wachstum an Reisen und Reisenden, Wachstumsorientierung der Branche

Soziale Medien (als Marketingtools, als „Bedürfnistrigger“)

Mangelnde Wachstumsschranken auf Ebene von Destinationen

Ökonomisches Phänomen: „The Tragedy of Commons“

Nicht-Ausschließbarkeit vom Konsum

Rivalität im Konsum

Ungleiche Verteilung von Nutzen und Kosten des Tourismus

■ Lösungen:

Beschränkung Besucher:innenzahlen (Betten, Transport, De-Marketing, Preis)

Räumliche und zeitliche Umverteilung der Besucher:innenströme innerhalb und außerhalb der Destination

Änderung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses für Bevölkerung

Erweiterung Tourismusinfrastruktur

Zielgruppenorientierts Marketing

(5) Der Overtourism wird wieder zum Thema

(32)

■ Gesellschaft und Wirtschaft sind ständigen Veränderungen unterworfen, die es zu bewältigen gilt

■ Der Tourismus ist keine Ausnahme

■ Krisen stoßen Veränderungen oft an und bringen Chancen und Herausforderungen mit sich

Ergreifen wir die Chancen und bewältigen wir die Herausforderungen!

Fazit

(33)

(+43 1) 798 26 01 - 261 oliver.fritz@wifo.ac.at

Oliver Fritz

@omfritz

Referenzen

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