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Pädagogik: Tipps für den Unterricht [ 3 ] Gesundheit: So geht es den Kindern und Jugendlichen in der Schweiz [ 6 ]

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Nr. 149 Winter 2020

Für die Schulzahnpflege

PÄDAGOGIK

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VORSORGE

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ZUCKER

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Pädagogik: Tipps für den Unterricht [

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Gesundheit: So geht es den Kindern und

Jugendlichen in der Schweiz [

6

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NR. 149 / WINTER 2020

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EDITORIAL

Die Schulzahnpflege feierte in den letzten 60 Jahren grosse Erfolge und soll dies auch in Zukunft tun. In diesen 60 Jahren hat sich die Welt jedoch grundlegend verändert. Um weiterhin Erfolge zu erzielen, müssen die Rezepte der kollektiven Prophylaxe den Anforderun- gen der heutigen Zeit angepasst werden. Vor diesem Hintergrund hat sich auch die Anwendung von Fluoriden relativiert und die Schulzahnpflege muss sich den neuen Aufgaben stellen. Die «Einbürstübungen» mit Fluoriden alleine bringen keine weitere Verbesserung der Mundgesundheit.

Die Kantonszahnärzte haben in Zusammenarbeit mit der Interuniversitären Studiengruppe für zahnmedizini- sche Prophylaxefragen (IUSP) sowie der SSO und der Stiftung für SZPI das Konzept der Schulzahnpflege überarbeitet und aktualisiert. Die Arbeit der Schulzahn- pflege-Instruktorinnen muss von der Schule und den Lehrpersonen getragen werden und ist im Rahmen des Lehrplans 21 Teil der Gesundheitsförderung. Ein entspre- chendes Positionspapier wurde am 26. August 2020 veröffentlicht und gilt als Handlungsanweisung für die Schulzahnpflege in den Kantonen der Deutschschweiz.

Das Positionspapier finden Sie auf der Website der VKZS unter https://kantonszahnaerzte.ch / Positions- papiere / «2020_Prophylaxe-Unterricht in der Schulzahn- pflege2-0.pdf» sowie auf der Homepage der Stiftung für SZPI.

AK TUELL

EDITORIAL

Herausgeberin Stiftung für Schulzahnpflege-lnstruktorinnen (SZPI), www.schulzahnpflege.ch

Redaktion / Abonnements Allmendstrasse 75, 8700 Küsnacht, szpi@schulzahnpflege.ch, CHF 40.– pro Jahr Erscheinungsweise 4 x jährlich Redaktionsteam Bettina Richle, Stiftung für SZPI, Regula Sandi und Markus Gubler, Presse- und Informationsdienst SSO.

Nicht durch Redaktionskürzel oder durch Verfassernamen und Firmennamen gekennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, die der Meinung der Redaktion nicht zu entsprechen braucht Layout Claudia Bernet, Bern Druck Jordi Medienhaus, 3123 Belp Konzept forum|pr

Auflage Deutsch 4400 Ex., Französisch 1100 Ex., Italienisch 550 Ex. Bilder iStockphoto

© Stiftung für Schulzahnpflege-Instruktorinnen SZPI. Alle Rechte liegen bei der Redaktion. Vervielfältigung ganzer Nummern zur Weiterverteilung ist nicht erlaubt. Nachdruck mit Quellenangabe ist gestattet.

IMPRESSUM

Peter Suter, Präsident der Vereinigung der Kantonszahnärztinnen und Kantonszahnärzte der Schweiz (VKZS)

Mutter und Kind:

Zähne richtig gepflegt

Weshalb ist eine gute Mundhygiene während der Schwangerschaft besonders wichtig?

Was gilt es bei der Zahnpflege bei Babies und Kindern zu beachten? Eine neue Kampagne der «Aktion Mundgesundheit Schweiz» liefert die Antworten auf diese und viele weitere Fragen.

Jeder Lebensabschnitt fordert eine angepasste Mundpflege. Das Online-Portal www.mundge- sund.ch der «Aktion Mundgesundheit Schweiz»

zeigt verständlich, was in welcher Lebensphase zählt. Eine neue Social-Media-Kampagne spricht gezielt Mütter und Schwangere an.

Mit der Kommunikationsoffensive will die «Aktion Mundgesundheit Schweiz» für eine sorgfältige Zahn- pflege sensibilisieren und aufzeigen, was Eltern für die Zahngesundheit ihrer Kinder beachten sollten.

Dazu enthält das Portal www.mundgesund.ch die neusten Erkenntnisse über die Gesunderhaltung der Mundhöhle sowie zahlreiche Zahnpflege-Tipps in verständlicher Sprache. Auch zum wichtigen Bereich der Ernährung findet die Leserschaft auf den jeweiligen Lebensabschnitt zugeschnittene Informationen.

www.mundgesund.ch

www.facebook.com/mouthandhealth

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NR. 149 / WINTER 2020 PÄDAGOGIK

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Fortsetzung Seite 4

In ihrer Funktion als «Gastlehrerin»

ist die Schulzahnpflege-Instruk- torin (SZPI) im Unterricht speziell gefordert: Sie sieht die Klassen oft nur wenige Male im Jahr und kennt die Kinder weniger gut als eine Lehrperson, die sie regel- mässig unterrichtet. Wie kann eine SZPI dennoch eine Beziehung zu den Kindern aufbauen?

Rahel Reber: Wenn man als SZPI mög- lichst authentisch ist, Interesse an den Kindern hat und ihnen dies auch zeigt, ist schon viel gewonnen. Ein tolles Bei- spiel war eine SZPI, welche zu mir in

die Klasse kam. Sie hat während dem Verteilen der Zahnpasta mit jedem Kind kurz Kontakt aufgenommen. Zum Beispiel, indem sie etwas gefragt oder ein Spässchen gemacht hat. Die Kin- der fühlten sich so individuell wahrge- nommen und wertgeschätzt.

Welche Auskünfte sollte eine SZPI vor der ersten Lektion mit

der neuen Klasse unbedingt beim Schulteam einholen?

Das kommt ganz auf die Erfahrung der SZPI an. Ich würde empfehlen, sich über Rituale, Signale und Abmachun-

gen in einer Klasse zu informieren.

Manche SZPI möchte ganz genau in- formiert sein über mögliche heraus- fordernde Schülerinnen oder Schüler, eine andere lässt sich lieber überra- schen. Wenn ich einer neuen Klasse begegne, frage ich die Klassenlehr- person immer, ob es Informationen gibt, die ich unbedingt wissen sollte.

Die Klassenlehrpersonen kennen ihre Klasse am besten und können ein- schätzen, was wichtig ist. Dennoch empfehle ich, einer neuen Klasse mög-

«Geben Sie Ihren Lektionen eine ganz persönliche Note»

Das erste Mal vor einer Klasse zu stehen, ist eine besondere Herausforderung.

Aber auch erfahrene SZPI fragen sich immer wieder: Was trägt zu einem guten Lernklima bei? Wie gelingt es, die Kinder zu begeistern? Heilpädagogin Rahel Reber hat dem «Bulletin» hilfreiche Tipps verraten.

Von Regula Sandi

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Sich abwechselnde Phasen von Konzentration, Bewegung, Einzel- und Partnerarbeit sind wichtig, damit Kinder aufmerksam bleiben.

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NR. 149 / WINTER 2020

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lichst unvoreingenommen entgegen- zutreten. Eine Zahnputzlektion kommt selten vor – gerade deshalb kann es sehr gut sein, dass die Klasse oder einzelne Kinder ein anderes Verhalten zeigen als im restlichen Unterricht.

Wie sollte eine Lektion gestaltet sein, damit die Kinder aufmerk- sam bleiben?

Weil die SZPI nur für wenige Lektionen in den Unterricht kommen, ist es von Vorteil, wenn der Aufbau der Lektion immer ähnlich ist. So können sich die Kinder bereits im Vornherein darauf einstellen. Kleine Rituale bringen Si- cherheit und Ruhe. Ebenfalls ist ein Wechsel zwischen Phasen der Kon- zentration, Phasen der Bewegung und verschiedenen Sozialformen, wie Ein- zelarbeit oder Partnerarbeit wichtig.

Welche Bedeutung kommt der Körpersprache, wie Mimik und Gestik der Lehrkraft zu?

Sehr viel! Ich staune immer wieder, was Kinder alles wahrnehmen. Ge- rade als «Gastlehrerin» ist es wichtig, sich wohl und sicher zu fühlen. Damit dies möglich ist, ist es zentral, dass Sie ganz genau wissen, was Sie mit der Klasse vorhaben. Kinder sind mit erstaunlichen «Unsicherheitsradaren»

ausgestattet und reagieren oft mit un- ruhigem Verhalten darauf.

Wie sollte die Lehrperson dann reagieren?

In den meisten Klassen gibt es Sig- nale, welche wieder Ruhe einkehren lassen. Das kann ein Handzeichen, das Ertönen einer Klangschale, ein geklatschter Rhythmus oder ähnliches sein. Wenn sich die SZPI im Vornherein über diese Gepflogenheit informiert hat, kann sie darauf zurückgreifen.

Sie können aber auch ohne Weiteres ein eigenes solches Signal einführen.

Kinder stellen sich nämlich wunderbar auf Regeln von verschiedenen Perso- nen ein und wissen schnell, was bei wem gilt. Nach der Lektion sollte man sich aber auch überlegen, warum es unruhig wurde. Die Erkenntnis hilft, zu erkennen, was beim nächsten Mal ver- ändert werden könnte. Die SZPI darf

ruhig auch mit der Klassenlehrperson darüber sprechen.

Was sollte die Lehrperson tun, wenn einzelne Kinder immer wieder den Unterricht stören, respektive sich bei den Zahnputzübungen nicht an die Anweisungen halten?

Ein Patentrezept gibt es nicht. Manch- mal hilft es bereits, sich in die Nähe des störenden Kindes zu stellen oder non-verbale Signale zu senden. Bringt das nicht den gewünschten Erfolg, kann auch eine für das Kind überra- schende Reaktion helfen: Dreht sich ein Kind zum Beispiel unaufhörlich auf seinem Stuhl, kann man anstatt zu bit- ten, damit aufzuhören, auch einfach die ganze Klasse dazu auffordern, sich wie dieses Kind auf dem Stuhl zu drehen.

So begegnet die SZPI der Situation mit Humor. Ich habe auch mit ganz kurzen, persönlichen Gesprächen gute Erfah- rungen gemacht. Vielleicht treffen Sie gemeinsam mit dem Kind Abmachun- gen, welche zwischen ihm und Ihnen für die folgenden Lektionen gelten und von welchen nur sie beide wissen.

Was gilt es, im Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern zu beachten?

Versuchen Sie, eine Beziehung zum Kind aufzubauen – gerade bei her- ausforderndem Verhalten ist dies aus meiner Sicht besonders wichtig. Das heisst, das Kind etwas kennen lernen und ihm wertschätzend begegnen.

Mit der Zeit, oder aus Erzählungen von Bezugspersonen von diesem Kind, können schwierige Situationen immer besser vorausgesehen werden. Viel- leicht lassen sich diese dann sogar

vermeiden? Ganz wichtig ist es aber vor allem, das Verhalten eines Kindes nicht persönlich zu nehmen! Das hilft, in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben und nicht selbst auch emoti- onal zu reagieren. Sehr wertvoll finde ich es zudem, Erfahrungen mit ande- ren Lehrpersonen auszutauschen und so neue Handlungsmöglichkeiten ken- nenzulernen.

Welchen ganz persönlichen Tipp aus Ihrem pädagogischen Alltag geben Sie einer angehen- den SZPI mit auf den Weg?

Versuchen Sie, Ihren Lektionen Ihre ganz persönliche Note zu geben. Sind Sie ein Bewegungsmensch? Dann bauen Sie viel bewegtes Lernen ein!

Lieben Sie Musik? Warum nicht im Takt zu Chart-Hits Zähneputzen? Wenn Sie motiviert sind, sind es die Schülerin- nen und Schüler nämlich auch!

PÄDAGOGIK

Rahel Reber arbeitet aktuell an der Primarschule Deitingen als schulische Heilpädagogin. Im Jahr 2010 schloss sie an der PH Bern den Bachelorstudiengang zur Primarlehrerin mit Schwerpunkt Mittelstufe ab. Nach acht Jahren als Klassenlehrerin auf der Mittelstufe in Bern und Zürich absol- vierte sie an der Hochschule für Heilpädagogik das Masterstudium mit Schwerpunkt schulische Heilpädagogik. Noch während des Studiums sammelte sie erste Erfahrungen als schulische Heil- pädagogin auf verschiedenen Stufen und arbeitet seit Abschluss der Ausbildung in diesem Beruf.

Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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NR. 149 / WINTER 2020 PRODUK TE

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Dr. Nadja-Marina Kellerhoff Immer häufiger wird heute bei Kindern die Mola-

ren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) diagnos- tiziert. Dr. med. dent. Nadja-Marina Kellerhoff, externe Oberärztin in der Klinik für Zahnerhal- tung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin (Univer- sität Bern), ist überzeugt, dass das offene Ge- spräch mit allen Beteiligten der Schlüssel für eine optimale Betreuung der MIH-Patient*innen ist.

Nur gemeinsam und in enger Rückkoppelung mit Kind, Eltern und Praxisteam kann laut der Kinder- zahnärztin eine erfolgreiche Lösung bei der Behand- lung von MIH gefunden werden. Dazu gehört auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit, beispielsweise mit Kieferorthopäd*innen und Oralchirurg*innen. Die Versorgung der MIH-Zähne ist sehr anspruchsvoll, denn wegen der hohen Hypersensibilität und Kälte- empfindlichkeit der Zähne sind die Kinder oft sehr ängstlich. Die Schmerzfreiheit des Kindes ist somit eines der wichtigsten Ziele, so Kellerhoff, die sich seit über 20 Jahren mit MIH beschäftigt.

Die Frage nach den Ursachen für MIH und warum manche Zähne betroffen sind und andere nicht, ist auch heute noch nicht eindeutig geklärt. Es wer- den verschiedene ätiologische Faktoren in diversen Studien diskutiert, wie Früh- und Mangelgeburt mit Sauerstoffschwankungen, der Dioxingehalt in der Muttermilch bei langem Stillen, Störungen im Mine- ralhaushalt oder Zöliakie. Auch heftige fieberhafte Erkrankungen in besonders anfälligen Perioden, etwa während der ersten zehn Lebensmonate oder mit zweieinhalb Jahren können Auslöser sein.

Bei jedem Kind ist die Stärke der Empfindlichkeit und der Grad der Ängstlichkeit unterschiedlich. Deshalb ist ein hohes Einfühlungsvermögen der behandeln- den Zahnärzt*in und des Praxisteams gefragt. Bei hoher Dentinhypersensibilität appliziert Kellerhoff beispielsweise bei der ersten Sitzung Duraphat® Fluoridlack. Sobald sich eine Calciumfluorid-Deck- schicht über den Dentin-Kanälchen und der Zahnhart-

GABA News Nr. 4/2020

Ehrlichkeit ist bei MIH das Wichtigste

substanz gebildet hat, merkt das Kind, dass es weniger schmerz- haft ist. Das fördert das Vertrauen. In Folge sind die Patient*innen eher bereit, den Empfeh- lungen der Zahnärzt*in zu folgen und die so wichtige regelmässige

Zahnpflege auch zuhause aufrecht zu erhalten. Für die häusliche Mundhygiene eignen sich laut der Kinderzahnärztin beispielsweise elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL Zahnpasta und besonders für die Schule elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL Zahn- spülung mit Arginin. Da Kinder mit MIH-Zähnen in der Regel sechs Jahre alt sind, können sie auch elmex® gelée zur intensiven Fluoridierung verwenden.

Die Ernährung spielt bei MIH-Patient*innen ebenfalls eine grosse Rolle. Zucker- bzw. säurehaltige Ge- tränke sollten im Alltag möglichst vermieden werden.

Überhaupt sollten Kinder laut Kellerhoff wieder mehr Nahrung zum Kauen bekommen, wie beispielsweise ein normales Pausenbrot, Äpfel oder ähnliches.

Gerne arbeitet die Kinderzahnärztin auch mit Bil- dern, um Patient*innen und Eltern die Problematik von MIH zu verdeutlichen. Eine ihrer Lieblings-Meta- phern ist beispielsweise der Vergleich des Gesteins der Kathedrale von Fribourg, die ständig renoviert werden muss, mit dem soliden Granit der Schweizer Berge. Die MIH-Zähne müssen, wie das Gestein der Kathedrale, gepflegt und instandgehalten werden.

Duraphat® Fluoridlack und elmex® gelée sind zugelassene Arzneimittel. Fach- und Patienteninformationen finden Sie unter www.swissmedicinfo.ch.

Kontakt:

GABA Schweiz AG CH-4106 Therwil T +41 61 415 60 60 info@gaba.ch

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NR. 149 / WINTER 2020

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Weniger Geschwister, mehr Ein- elternhaushalte

Betrachtet man die Familienstruktu- ren zeigt sich über die letzten vierzig Jahre, dass die Anzahl der Paarhaus- halte mit Kindern relativ stabil geblie- ben ist, während sich die Eineltern- haushalte mehr als verdoppelt haben.

Ebenfalls zugenommen haben Patch- workfamilien. Gleichzeitig wachsen heute deutlich weniger Kinder mit zwei und mehr Geschwistern auf als noch in den 1970er-Jahren. 41 Prozent der Kinder leben ohne ein Geschwister, 42 Prozent mit nur einem Geschwister in einem Haushalt.

Familie als Einflussfaktor für Gesund- heitsverhalten

Die erste Lebensphase ist im Hinblick auf den weiteren Lebensverlauf ent- scheidend: Ungünstige Bedingungen in der Kindheit oder schon vor der Ge- burt begünstigen spätere Erkrankun- gen. Es gibt eine Reihe von Faktoren, welche die Bedingungen innerhalb der Familie nachweislich belasten können.

Dazu gehören insbesondere eine chro- nische Belastung der Familie durch Armut und prekäre Erwerbssituation, chronische psychische Erkrankung oder Suchterkrankung der Eltern, so- ziale Isolation sowie häusliche Gewalt.

Welche Verhaltensweisen ein junger Mensch erlernt, ist davon abhängig.

So führt Übergewicht im Kindesalter oft zu Übergewicht im Erwachsenen- leben. Gesundheitschancen werden auch von einer Generation zur nächs- ten weitergegeben.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Gesundheit als «Zustand voll- ständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens» und nicht nur als Fehlen von Krankheit oder Gebre- chen. Gesundheit wird als Prozess verstanden, bei dem die verschiede- nen Faktoren im Gleichgewicht sind.

Die Autoren des Gesundheitsberichts gehen den verschiedenen Einflussfak- toren auf den Grund und analysieren sowohl Aspekte des Wohlergehens als auch der Krankheit. Thematisiert wer- den neben der physischen und psy- chischen Gesundheit die Verhältnisse und ebenso die Verhaltensweisen, die die Gesundheit begünstigen oder be- einträchtigen.

Soziale Beziehungen als wichtige Ressource

Die Lebenswelt von Kindern und Ju- gendlichen ist einem stetigen Wandel unterworfen. Im Mutterleib und unmit- telbar nach der Geburt stehen die star- ken und engen Bindungen innerhalb der Kernfamilie – zwischen dem Kind, der Mutter und den nächsten Bezugsper- sonen – im Vordergrund. In der Klein- kindphase kommen Schritt für Schritt erste Bezugspersonen ausserhalb der Kernfamilie zum sozialen Netz hinzu.

Mit dem Eintritt in den Kindergarten und die Schule wird die soziale Inter- aktion mit Gleichaltrigen und Lehrper- sonen zunehmend wichtig.

Das soziale Spektrum erweitert sich auf diese Weise immer mehr; von der Kernfamilie zur Kindertagesstätte über Schule, Beruf und Freizeitaktivitäten erhöht sich die Anzahl der Lebens-

felder stetig. Damit verknüpft ist das soziale Netz, das sich mit der Zeit aus- weitet – und je nach Umfeld auch wie- der an Bedeutung verlieren kann. Als Konstante über die Lebenszeit nennt der nationale Gesundheitsbericht gute soziale Beziehungen zu nahestehen- den Personen, zu Freunden und Nach- barn als zentrale Bedingungen für eine gute Gesundheit (Bachmann, 2014).

Subjektives Empfinden überwiegend positiv

In der Schweiz wachsen die meisten Kin- der und Jugendlichen in ressourcenrei- chen familiären Verhältnissen auf. Rund 90 Prozent der Kinder und Jugendlichen fühlen sich demnach von ihrer Familie gut unterstützt. Auch hinsichtlich der subjektiven Einschätzung ihres Ge- sundheitszustandes zeigt sich bei den Schweizer Kindern und Jugendlichen ein erfreulich positives Bild, jedoch mit relevanten Unterschieden nach Alter, Geschlecht und nach Sozialstatus der Eltern. So stufen in der Gruppe der 11- bis 15-jährigen Kinder die jüngeren ihre Gesundheit tendenziell besser ein als ältere Kinder. Im Alter von 15 Jahren nehmen 14 Prozent ihre Gesundheit als

«einigermassen gut» und 2 Prozent als

«schlecht» wahr. Wohingegen Jugend- liche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren ihre Gesundheit in rund 95 Prozent der Fälle als gut oder sehr gut wahrnehmen. Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshinter- grund oder tiefem Sozialstatus schätzen den allgemeinen Gesundheitszustand schlechter ein als andere.

GESUNDHEIT

Gesundheit und Chancengleichheit

Eine Mehrheit der Kinder und jungen Erwachsenen in der Schweiz fühlt sich gesund- heitlich gut. Abhängig von Alter, Geschlecht und Sozialstatus der Eltern ergeben sich aber relevante Unterschiede. Dies geht aus dem vierten nationalen Gesundheits- bericht 2020 des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) hervor.

Von Regula Sandi

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Wirkungsvolle Gesundheitsförderung zielt deshalb sowohl auf die Verhältnisse als auch auf das Verhalten ab und wird oft in Zusammenarbeit mit Schulen um- gesetzt. In der Schule kann zum Teil ge- lehrt werden, was in der Familie eventuell nicht vermittelt wurde. Davon profitieren vor allem sozial benachteiligte Kinder.

Die Fähigkeit für selbständiges und selbstbestimmtes Handeln wird geför- dert, was die Chancengleichheit erhöht.

Ein Fünftel mit chronischen Leiden

Schätzungsweise ein Fünftel der Kin- der, Jugendlichen und jungen Erwach- senen in der Schweiz weist entweder ein chronisches Gesundheitsrisiko wie Übergewicht auf oder lebt mit einer chronischen Erkrankung oder einer Behinderung. Zu den häufigsten chro- nischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter gehören Adipositas sowie atopische Erkrankungen wie Asthma, Neurodermitis oder Heuschnupfen.

Auch kongenitale Herzfehler, Hyper- tonie oder entzündliche Darmerkran- kungen rangieren mit 1 Prozent be- ziehungsweise circa 2,5 Prozent unter den häufigeren Diagnosen.

Weniger Schlaf, mehr Depressions- symptome

In Bezug auf die psychische Gesundheit zeigt sich: Der Anteil der 11- bis 15-Jäh- rigen mit multiplen psychoaffektiven Beschwerden (Traurigkeit, schlechte Laune, Nervosität, Müdigkeit, Ängstlich- keit, Verärgerung und Einschlafschwie- rigkeiten) hat seit 2002 zugenommen.

Schlaflosigkeit ist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen verbreitet. In den letzten 15 Jahren sind ausserdem De- pressionssymptome bei jungen Erwach- senen häufiger aufgetreten. Die Suizid- rate hingegen hat sich bei den 11- bis 25-Jährigen über die letzten 30 Jahre mehr als halbiert.

Die Autoren des Gesundheitsberichts weisen darauf hin, dass für die Beurtei- lung von psychischer Krankheit bei Kin- dern und Jugendlichen zwingend be- rücksichtigt werden müsse, dass diese sich in einer Phase der Entwicklung befänden. In keiner anderen Lebens- phase finden derart viele und schnelle Veränderungen hinsichtlich körperlicher Reife sowie geistiger und emotionaler Entwicklung statt wie im Kindes- und Jugendalter. In diesem Alter können

deshalb einerseits andere psychische Erkrankungen im Mittelpunkt stehen als bei Erwachsenen, andererseits können die Auffälligkeiten entwicklungsbedingt sein und damit nicht Ausdruck einer psychischen Störung.

Digitale Medien – Auswirkungen auf die Gesundheit

Wie wirkt sich der Konsum von digitalen Medien auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aus? Als belegt gilt der ursächliche Zusammenhang zwi- schen Übergewicht und Bildschirmzeit (Robinson et al., 2017). Bildschirmlicht vor dem Zubettgehen kann sich zudem negativ auf das Einschlafen auswirken:

Es beeinflusst die innere Uhr, welche die Schlaf-Wach-Rhythmen steuert. Die in-

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Wie ist es um die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in der Schweiz bestellt?

Der nationale Gesundheits- bericht gibt Auskunft.

Fortsetzung Seite 8 GESUNDHEIT

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NR. 149 / WINTER 2020

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und Risiken minimieren zu können, ist Medienkompetenz ein wichtiger Faktor.

Datenlücken füllen 

Der vierte nationale Gesundheitsbericht macht darauf aufmerksam, dass in ver- schiedenen Gesundheitsbereichen die Datenlage nicht ausreiche, um wissens- basierte Entscheidungen zu treffen. Zum Beispiel geht man international von einer deutlichen Zunahme von Kurzsichtigkeit aus. Mangels repräsentativer Daten auf nationaler Ebene kann dieser Trend für die Schweiz aber nicht beurteilt werden.

Der Bericht empfiehlt, solche Wissenslü- cken anzugehen.

GESUNDHEIT

tensive Nutzung von Mobiltelefonen in den Abendstunden sowie Nachrichten und Anrufe in der Nacht können den Schlaf stören. Auch Medieninhalte, wel- che aufwühlend wirken, können dafür verantwortlich sein, dass sich Kinder und Jugendliche abends länger mit dem Medium beschäftigen, später zu Bett gehen und Mühe beim Einschlafen haben. In einer Langzeitstudie aus der französischsprachigen Schweiz konnte nachgewiesen werden, dass die Schlaf- dauer bei Jugendlichen, die ein Mobil- telefon besitzen, deutlich kürzer ist als bei jenen, die keines besitzen. Auch wiesen sie häufiger Schlafstörungen auf (Schweizer, Berchtold, Barrense- Dias, Akre & Suris, 2017).

Ob und in welcher Intensität vermehrt auftretende Depressionssymptome und Einsamkeit mit der Mediennutzung ein- hergehen, steht in engem Zusammen- hang mit der Nutzungsdauer, den Me- dieninhalten und Persönlichkeitsmerk- malen der Nutzenden. So sind extra- vertierte Personen durch eine intensive Nutzung von sozialen Netzwerken weni- ger mit Einsamkeit konfrontiert – emotio- nal labile Personen demgegenüber sind einer höheren Wahrscheinlichkeit sozia- ler Isolation ausgesetzt (Whaite, Shensa, Sidani, Colditz & Primack, 2018). Die meisten Studien zu den Auswirkungen des Konsums von digitalen Medien auf die Gesundheit fokussieren auf die po- tenziell negativen Effekte, positive Effekte werden weniger häufig untersucht. Die Ergebnisse sind deshalb mit Vorsicht zu interpretieren. Um die Chancen, welche digitale Medien bieten, sinnvoll nutzen

Der nationale Gesundheitsbericht ist 2020 zum vierten Mal erschienen und kann online unter www.gesundheitsbericht.ch heruntergeladen werden.

Literaturverzeichnis:

Bachmann, N. (2014). Soziale Ressourcen als Gesundheits- schutz: Wirkungsweise und Verbreitung in der Schweizer Bevöl- kerung und in Europa. Obsan-Dossier 27. Neuenburg: Schweize- risches Gesundheitsobservatorium.

Robinson, T. N., Banda, J. A., Hale, L., Lu, A. S., Fleming-Milici, F., Calvert, S. L., & Wartella, E. (2017). Screen Media Exposure and Obesity in Children and Adolescents. Pediatrics, 140(Suppl 2), S97–S101. https://doi.org/10.1542/peds.2016-1758K Schweizer, A., Berchtold, A., Barrense-Dias, Y., Akre, C., & Suris, J.-C. (2017). Adolescents with a smartphone sleepless than their peers. European journal of pediatrics, 176(1), 131–136.

Whaite, E. O., Shensa, A., Sidani, J. E., Colditz, J. B., & Primack, B. A. (2018). Social media use, personality characteristics, and social isolation among young adults in the United States.

Personality and Individual Differences, 124, 45–50.

https://doi.org/10.1016/j.paid.2017.10.030

SPONSOREN DER STIF TUNG FÜR SZPI

Schul-Zahn-Bus

Terminkalender Schul-Zahn-Bus 2021 Januar 2021

11. – 15. 6021 Emmenbrücke / LU Februar 2021

1. – 5. 8600 Dübendorf Lycée français Zürich / ZH März 2021 

1. – 5. 4612 Wangen b. Olten / SO 15. – 19. 3922 Stalden Schulzentrum Stalden / VS

Mai 2021

17. 4116 Metzerlen / SO 18. – 19. 4114 Hofstetten / SO 20. 4112 Flüh / SO 31. 4118 Rodersdorf / SO Juni 2021

7. 4535 Hubersdorf / SO

Einsätze mit dem Schul-Zahn-Bus (Schulzahnpflege) sind nicht öffentlich.

Änderungen vorbehalten. Rufen Sie uns zur Sicherheit an: 061 415 66 45

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Hilft Kindern, die empfohlene 2-minütige Putzdauer zu erreichen. Er verlängert die Putzzeit fortschreitend innerhalb der ersten 90 Tage.

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Entfernt bis zu 75 % mehr Plaque als eine Handzahnbürste mit dem Sonicare For Kids Bürstenkopf.

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und kindgerecht gestalteten Aufklebern.

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Meistens sind Sie direkt von der Ge- meinde oder von den Schulbehörden angestellt. In Ihrem Arbeitsvertrag se- hen Sie, wer Ihr Arbeitgeber ist. Falls Ihr jährlicher AHV-Lohn höher ist als CHF 21’510 (BVG-Eintrittsschwelle / ab 1.1.2021), sind Sie obligatorisch über Ihren Arbeitgeber bei seiner Pensions- kasse versichert und Ihnen werden die entsprechenden Arbeitnehmerbeiträge vom Lohn abgezogen. Der Arbeitgeber bezahlt seinerseits für Sie die Arbeit- geberbeiträge in die Pensionskasse ein. Sie erhalten jährlich Ihren Versi- cherungsausweis worauf ersichtlich

ist, auf welche Invaliden-, Witwer/n-, Kinder- und Altersrenten Sie bei einem Leistungsfall Anrecht haben.

Zu hohe BVG-Eintrittsschwelle für Teilzeitbeschäftigte

In den meisten Fällen wird jedoch die BVG-Eintrittsschwelle nicht erreicht, da das Arbeitspensum als Schulzahn- pflege-Instruktorin zu tief ist. Damit sind Sie und Ihre Familienangehörigen in einem Leistungsfall (Invalidität, To- desfall, Alter) nicht versichert.

Berücksichtigung des Teilzeitgrades im BVG

Die meisten Pensionskassen jedoch bieten an, dass der Teilzeitgrad für die Angestellten bei der BVG-Versicherung berücksichtigt wird. Die Angestellten sind dadurch bereits mit tieferen Löh- nen gegen die Risiken Tod und Invali- dität versichert und sparen Geld an für ihre spätere Altersrente. Es lohnt sich, das Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber zu suchen und über die mögliche Ver- sicherung im BVG zu sprechen.

Fortsetzung Seite 12

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Macht sich auf lange Frist bezahlt: Wer Teilzeit arbeitet, sollte die Vorsorgemöglich- keiten mit dem Arbeitgeber sorgfältig prüfen.

Wie bin ich als Teilzeitangestellte in der 2. Säule (BVG) versichert?

Sie arbeiten als Schulzahnpflege-Instruktorin in einem Teilzeitpensum und sorgen damit für gesunde Kinderzähne in Ihrer Gemeinde. Wie sieht Ihre Versicherungssituation in der Pensionskasse (2. Säule) aus?

Von Isabelle Gigandet*

VORSORGE

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VORSORGE

Die Berücksichtigung des Teilzeitgrades im BVG gestaltet sich wie folgt:

– Die gesetzlich vorgeschriebene BVG- Eintrittsschwelle von CHF 21’510 wird prozentual dem Teilzeitgrad ange- passt. Wenn Sie z.B. 20% arbeiten, beträgt Ihre angepasste Eintritts- schwelle CHF 4’302, ab welcher Sie BVG-versichert sind (CHF 21’510 x 20%);

oder / und

– der BVG-Koordinationsabzug1 von CHF 25’095 (ab 1.1.2021) wird pro- zentual ebenfalls dem Teilzeitgrad angepasst. So reduziert sich Ihr Lohn nicht um den vollen BVG-Koordinati- onsabzug. Bei einem Lohn von CHF 26’000 und einem Pensum von 20%

wird nur CHF 5’019 vom Lohn abge- zogen (CHF 25’095 x 20%).

Sowohl die Anpassung der Eintritts- schwelle wie auch die Anpassung des Koordinationsabzuges an den Teilzeit- grad ermöglichen höhere Leistungen und eine verbesserte Altersrente bei Pensionierung.

Fall 1

Anstellung bei mehreren Arbeitgebern mit Löhnen unter der BVG-Eintrittsschwelle

Welche Lösungen gibt es, wenn Sie bei mehreren Arbeitgebern arbeiten, jedoch die BVG-Eintrittsschwelle für die einzelnen Arbeitsverhältnisse nicht erreicht wird?

Wenn der jeweilige Lohn bei den einzelnen Arbeitgebern die BVG-Eintrittsschwelle nicht erreicht, ist die BVG-Versicherung nicht obligatorisch vorgeschrieben; es gelten auch hier die vorgängigen Ausführungen hinsichtlich Berücksichtigung des Teilzeitgrades.

Fall 1 Jahreslohn Pensionskasse (PK)

Arbeitgeber 1 tiefer als CHF 21’510.– Keine obligatorische Versicherung Arbeitgeber 2 tiefer als CHF 21’510.– vorgeschrieben bei der PK

von Arbeitgeber 1 und 2

Die meisten Pensionskassen bieten die Möglichkeit an, dass bei einer Kasse der gesamte Lohn versichert werden kann. Die Arbeitgeber rechnen die Pensions- kassenbeiträge untereinander ab und ein Arbeitgeber überweist die Gesamt- beiträge an seine Pensionskasse. Jedoch ist dieses Vorgehen für die Arbeitgeber nicht Pflicht und Sie sind auf das Entgegenkommen Ihrer Arbeitgeber und deren Pensionskassen angewiesen.

Alternative mit der Stiftung Auffangeinrichtung BVG

Sie haben die gesetzliche Möglichkeit zur BVG-Versicherung bei Anstellung bei mehreren Arbeitgebern. Falls die einzelnen Löhne Ihrer Arbeitsverhältnisse die BVG-Eintrittsschwelle nicht erreichen, zusammengezählt jedoch die BVG-Ein- trittsschwelle von CHF 21’510 übersteigen, können Sie sich bei der gesetzlich vorgesehenen Stiftung Auffangeinrichtung BVG versichern (Stiftung Auffangein- richtung BVG, Postfach, 8050 Zürich, 041 799 75 75, www.aeis.ch).

Fall 2

Anstellung bei mehreren Arbeitgebern mit Löhnen über der BVG-Eintrittschwelle

Wenn Sie bei mehreren Arbeitgebern arbeiten und bei jedem einzelnen Arbeitsver- hältnis die BVG-Eintrittschwelle erreicht wird, gilt: Jeder Arbeitgeber muss seine Angestellten bei seiner Pensionskasse versichern, da die BVG-Eintrittschwelle überschritten wird.

Fall 2 Jahreslohn Pensionskasse (PK)

Arbeitgeber 1 höher als CHF 21’510.– versichert bei PK von Arbeitgeber 1 Arbeitgeber 2 höher als CHF 21’510.– versichert bei PK von Arbeitgeber 2

Es ist abhängig vom Vorsorgeplan bei der Pensionskasse des Arbeitgebers, ob der Koordinationsabzug und die BVG-Eintrittschwelle dem Teilzeitgrad angepasst werden. Eine Berücksichtigung ist zu empfehlen, da dies eine vorteilhaftere Ver- sicherung für die Risiko- und Altersleistungen für Sie zur Folge hat.

1 Mit dem Koordinationsabzug wird der AHV-Lohn um denjenigen Betrag verringert, der bereits in der 1. Säule versichert ist, damit es zu keiner Doppelversicherung kommt.

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Kümmern Sie sich um Ihre Vorsorge und Ihre Versicherungen!

Häufig liest man, das BVG berücksich- tige die typischen Frauenberufe mit Teil- zeitanstellungsverhältnissen nicht an- gemessen. Auf der einen Seite mag dies zutreffen, jedoch gibt es auch hier zwei Seiten der Medaille. Den schwarzen Pe- ter alleine dem Gesetz in die Schuhe zu schieben, greift zu kurz.

Das BVG wurde von vornherein als Rahmengesetz ausgestaltet und die einzelnen Pensionskassen können wei- tergehende Vorsorgelösungen anbie- ten. Diese sogenannten umhüllenden Pensionskassen tragen den verän- derten Bedürfnissen der Bevölkerung Rechnung – so werden neben der Be- rücksichtigung von Teilzeitarbeitsver- hältnissen und Änderungen von Be- günstigungen im Todesfall viele weiter- gehende Versicherungsmöglichkeiten angeboten. Auch passt sich eine gute Pensionskasse den Bedürfnissen der Versicherten während des Erwerbsle- bens an. In jüngeren Erwerbsjahren ist es wichtig, eine möglichst hohe Inva- liditäts- und / oder Todesfallversiche- rung zu haben. Je länger man arbeitet und je älter man wird, desto wichtiger wird die Frage nach einer guten Alters-

vorsorge. Mittels verschiedener Vorsor- geplänen bieten viele Kassen entspre- chende Modullösungen an.

Vielfach jedoch interessieren sich weder Angestellte noch Selbstän- digerwerbende für ihre persönliche Vorsorge- und Versicherungssitua- tion und deren Ausgestaltung. Nur in Ausnahmen findet zwischen den An- gestellten und den Arbeitgebern im Bewerbungsgespräch und während der Anstellung ein aktiver Austausch zu diesen Themen statt. Grundsätz- lich erhalten Personen, welche in der Pensionskasse versichert sind, min- destens einmal jährlich einen Versi- cherungsausweis. Fragen Sie umge- hend bei Ihrem Arbeitgeber oder bei der Pensionskasse Ihres Arbeitgebers nach, falls Sie im ersten Quartal des Jahres keinen Versicherungsausweis erhalten haben, damit Ihnen keine Vorsorgelücken entstehen. Es ist an Ihnen, die andere Seite der Vorsorge- und Versicherungs-Medaille genau anzusehen, sich über Ihre Vorsorge- situation zu informieren und bei Ihrem Arbeitgeber zum Beispiel auch die Be- rücksichtigung des Teilzeitgrades für Ihre Vorsorge zu verlangen.

* Isabelle Gigandet ist Partnerin der Firma Gigandet+Halter GmbH, welche Dienstleistungen rund um die Themen Vorsorge, Versicherung sowie Financial Consulting für verschiedene Stiftungen und Unternehmen erbringt.

Jede erwerbstätige Person ist ab dem 1. Januar nach Vollendung des 17. Lebens- jahres bei der 1. Säule versichert und beitragspflich- tig. Auch Nichtrwerbstätige müssen ab dem 1. Januar nach Vollendung des 20. Lebensjahres Beiträge an die 1. Säule entrichten.

Die 2. Säule (Berufliche Vorsorge BVG) ergänzt die 1. Säule. Die Berufliche Vorsorge ist für alle Erwerbstätigen obligato- risch, welche mehr als CHF 21’510.– pro Jahr verdienen (BVG-Eintritts- schwelle / ab 1.1.2021).

Bei der 3. Säule handelt es sich um eine private und freiwillige Vorsorge.

Mit dieser kann die Alters- vorsorge optimal und auf freiwilliger Basis mit Hilfe von Vorsorgekonten oder Versicherungslösungen ergänzt werden.

In der Schweiz besteht das 3-Säulen-Prinzip:

1. Säule AHV / IV Staatliche Vorsorge

2. Säule Berufliche Vor- sorge BVG

3. Säule

Private freiwillige Vorsorge

VORSORGE

Die Stiftung für SZPI hat ein Merkblatt zur beruflichen Vorsorge bei Teilzeitarbeit erstellt. Dieses können Sie unter folgendem Link herunterladen:

www.schulzahnpflege.ch/szpi-aktuell.html

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©2018 The Pokémon Company International. © 1995-2018 Nintendo/Creatures Inc./GAME FREAK inc.

TM,®, and character names are trademarks of Nintendo.

Altersgerechter Fluoridgehalt (1450 ppm F)

Stärkt den Zahnschmelz und schützt so vor Zuckersäureangriffen

Macht Kinderzähne widerstands- fähiger gegen Karies

Mit mildem Minz-Geschmack

Ultraweiche abgerundete Borsten für das zarte Zahnfleisch von Kindern Kleiner Bürstenkopf für

den Kindermund Mit coolem Saugnapf

ENTDECKE ALLE 4 MOTIVE:

QUALITÄTS- ZAHNPFLEGE,

DIE KINDERN SPASS MACHT!

Client: Unilever Job number: 20-0598 Brand: Signal

Product: Kids Zahnpasta

Media: Anzeige - Mag. der Schulzahnpfleger - D Status: RZ/final artwork

Open format: 210 x 297 mm (B x H) Date: 06.11.2020

SPECIFICATIONS

CYAN MAGENTA YELLOW BLACK - - - - Do not print:

- - COLOURS

Es wurde nicht die Originalstanze benutzt. Der EAN Code ist nur ein Platzhalter. Alle Schriften, Bilder und Grafiken unterliegen dem Urheber- recht. Die von Heartbrands® erworbenen Lizenzen gelten nicht für Dritte.

Das freigegebene Proof ist verbindlich in Bezug auf Inhalt und Farben nach dem CMYK-Farbmodell. Die angegebenen Sonderfarben wurden simuliert. Verbindlich sind hierfür allein die Pantone-Farben nach deren Kennziffer. Die Anpassung der von Heartbrands® gelieferten Daten an das jeweilige Druckverfahren obliegt dem Produzenten.

The original punch was not used. The EAN code is only a placeholder. All fonts, pictures and diagrams are subject to copyright. The licenses purchased from Heartbrands® do not apply to third parties. The approved proof is binding with regard to content and colours according to the CMYK colour model. Special colours were simulated. Only Pantone colours according to their code number are binding. Adjustment of the offset data provided by Heartbrands® for the chosen printing method is the responsibility of the producer.

LEGAL

Account Executive: Kira Fäth Contact: +49-40-39 88 87-0 Mail: k.faeth@heartbrands.eu

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Aktion Zahnfreundlich

Die Aktion Zahnfreundlich ist ein gemeinnütziger Verein, welcher sich in der Schweiz für die Mund- gesundheit einsetzt. Mit seinem Logo, dem Zahnmännchen, kennzeichnet der Verein Produkte, welche weder Karies noch Erosionen verursachen. Weitere Informationen zur Aktion Zahnfreundlich erhalten Sie unter www.zahnfreundlich.ch.

Der Zucker und seine Austauschstoffe

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Lebensmittel und Getränke zu süssen. Bekannt sind vorwiegend die Zuckerarten, welche kariogen sind, das heisst Karies verursachen.

Der bekannteste kariogene Zucker ist der übliche «Haushaltszucker» (Saccharose).

Nebst dem Haushaltszucker gibt es weitere Zuckerarten, welche schäd- lich für die Zähne sind. Dazu gehö- ren Traubenzucker (Glucose), Frucht- zucker (Fructose) oder Milchzucker (Lactose). Doch es gibt auch zahn- freundliche Zucker: Isomaltulose und Tagatose werden von den Bakterien in unserem Mund nicht zu zahnschä- digenden Säuren abgebaut und verur- sachen somit keine Karies.

Um süsse, aber zahnfreundliche Le- bensmittel herzustellen, werden in der Regel sogenannte Zuckeraustausch- stoffe (Polyole) verwendet. Sie haben, mit der Ausnahme von Xylit (auch be- kannt unter der englischen Bezeich- nung «Xylitol»), eine etwas geringere Süsskraft als der Haushaltszucker, sind aber ausnahmslos zahnfreund- lich. Aufgrund ihres Ursprungs und ih- rer chemischen Struktur gehören alle Zuckeraustauschstoffe zur Gruppe der Zuckeralkohole. Sie werden, mit Aus-

nahme von Erythrit, durch Hydrierung von natürlich vorkommenden Zuckern hergestellt.

Kombiniert werden die Zuckeraus- tauschstoffe meist mit Süssstoffen, welche über eine sehr hohe Süsskraft verfügen. Neben den synthetisch her- gestellten Süssstoffen gibt es auch aus der Natur abgeleitete Produkte. Süss- stoffe werden vor allem in kalorien- freien Süssgetränken und im Tafelsüs- sen verwendet.

Xylit wird beispielsweise wegen seiner Süsse und kühlenden Frische oft in Kau- gummi verwendet. Ursprünglich wurde die für die Xylit-Herstellung verwendete Xylose aus Birkenholz gewonnen, wes- halb Xylit gelegentlich auch «Birken- zucker» genannt wird. Xylit kann zum Süssen von Speisen, das heisst zum Ei- gengebrauch als Alternative zum Haus- haltszucker, verwendet werden. Neben seiner zahnfreundlichen Eigenschaft hat

Xylit auch einen um etwa 40 Prozent tie- feren Kalorienwert und ist für Diabetiker geeignet. Die Einnahme einer höheren Dosis kann allerdings auch abführend wirken. Da Xylit zahnfreundlich ist, ist

«Xucker» – Xucker steht für die Zuckeral- ternativen Xylit und Erythrit – mit dem Zahnmännchen ausgezeichnet.

AK TION Z AHNFREUNDLICH

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Sieht aus wie Zucker, aber schont die Zähne: Die Zuckeralternative «Xucker»

trägt das Zahnmännchen- Signet.

©2018 The Pokémon Company International. © 1995-2018 Nintendo/Creatures Inc./GAME FREAK inc.

TM,®, and character names are trademarks of Nintendo.

Altersgerechter Fluoridgehalt (1450 ppm F)

Stärkt den Zahnschmelz und schützt so vor Zuckersäureangriffen

Macht Kinderzähne widerstands- fähiger gegen Karies

Mit mildem Minz-Geschmack

Ultraweiche abgerundete Borsten für das zarte Zahnfleisch von Kindern Kleiner Bürstenkopf für

den Kindermund Mit coolem Saugnapf

ENTDECKE ALLE 4 MOTIVE:

QUALITÄTS- ZAHNPFLEGE,

DIE KINDERN SPASS MACHT!

Client: Unilever Job number: 20-0598 Brand: Signal

Product: Kids Zahnpasta

Media: Anzeige - Mag. der Schulzahnpfleger - D Status: RZ/final artwork

Open format: 210 x 297 mm (B x H) Date: 06.11.2020

SPECIFICATIONS

CYAN MAGENTA YELLOW BLACK - - - - Do not print:

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Es wurde nicht die Originalstanze benutzt. Der EAN Code ist nur ein Platzhalter. Alle Schriften, Bilder und Grafiken unterliegen dem Urheber- recht. Die von Heartbrands® erworbenen Lizenzen gelten nicht für Dritte.

Das freigegebene Proof ist verbindlich in Bezug auf Inhalt und Farben nach dem CMYK-Farbmodell. Die angegebenen Sonderfarben wurden simuliert. Verbindlich sind hierfür allein die Pantone-Farben nach deren Kennziffer. Die Anpassung der von Heartbrands® gelieferten Daten an das jeweilige Druckverfahren obliegt dem Produzenten.

The original punch was not used. The EAN code is only a placeholder. All fonts, pictures and diagrams are subject to copyright. The licenses purchased from Heartbrands® do not apply to third parties. The approved proof is binding with regard to content and colours according to the CMYK colour model. Special colours were simulated. Only Pantone colours according to their code number are binding. Adjustment of the offset data provided by Heartbrands® for the chosen printing method is the responsibility of the producer.

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Account Executive: Kira Fäth Contact: +49-40-39 88 87-0 Mail: k.faeth@heartbrands.eu

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Grosser Schutz für kleine Zähne.

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