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Richtiges Laufen will gelernt sein.

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Richtiges Laufen will gelernt sein.

Sowohl das Herz-Kreislauf-System als auch die Muskulatur und die Gelenke werden dabei beansprucht, und Überforderungen sind nicht selten."

Wie man richtig trainiert, ist allerdings wenig bekannt, viele Freizeitsportler, die sich gesundheitlich etwas Gutes tun wollen, laufen dafür zu schnell, erklärte der Dortmunder Professor Dr. Klaus Völker

Laufen statt rennen

Für Carl-Jürgen Diem, Leiter des vor fast 20 Jahren gegründeten Darmstädter Lauftreffs und „alter Hase", bietet Laufen für jung und alt die verschiedensten Vorteile:

o Laufen ist die einfachste und gleichzeitig eine der wirkungsvollsten Formen, um etwas für seine Fitness zu tun

o beugt dem Bewegungsmangel in idealer Weise vor und schützt Erkrankungen der heutigen Zeit

o aktiviert das Immunsystem und vermindert das Krebsrisiko

o ist das Basistraining für eine Vielzahl von Sportarten bis hin zu Fußball und Tennis

Richtiges Lauftraining

Richtiges Lauftraining hat mit Kilometerschinden nichts zu tun. Beim Darmstädter Lauftreff, einem der ältesten der mehr als 2500 von der AOK geförderten Lauftreffs in der Bundesrepublik, finden sich abends kurz vor sechs Uhr, ob im Sommer oder im Winter, 150 bis 450 Läuferinnen und Läufer an der Lichtwiese ein und verteilen sich auf mindestens acht Gruppen. Um Punkt sechs läuft Gruppe für Gruppe unter der

Führung eines erfahrenen Gruppenleiters los, um in einer Stunde geschlossen wieder am Ausgangspunkt einzutreffen. Die fünf Läufer der Spitzengruppe haben dann 13 km zurückgelegt, die der zweiten Gruppe 12,5, dann 12, bis zur Anfängergruppe, die - von 18 kurzen Gehpausen unterbrochen - 5,5 km hinter sich bringt. Eine Stunde hat sich dabei, bezogen auf den Aufwand und Trainingseffekt, als ideale Trainingszeit bewährt: 25 Minuten Warmlaufen, 30 Minuten Trainingsphase, 5 Minuten locker auslaufen (kein Endspurt).

Die „lohnende" Gehpause

Allerdings legt Diem, der selbst die Anfängergruppe leitet, die Betonung auf Laufen oder Traben, nicht Rennen. Wenn ein Lauf entspannend und gesund sein soll, ist das Tempo entscheidend. Als Faustregel gilt beim Lauftreff:

Laufen Sie nur so schnell, dass Sie sich noch mit Ihrem Partner unterhalten können. „Absolut falsch ist es zu rennen, bis man nicht mehr kann und der Körper die Verschnaufpause erzwingt"', erklärt Diem unterwegs.

„Die sogenannte lohnende Gehpause ist kurz, höchstens 20 bis 30 Sekunden: man muss sie bewusst und frühzeitig machen, auf jeden Fall viel eher als man glaubt, eine Pause zu brauchen.

Den völlig ungeübten Anfängern empfehle ich sie bereits nach 100 bis 200 m - wenn notwendig auch schon nach 50 m."

Auf den Puls achten

Eine weitere Orientierung für das richtige Tempo bildet die Pulsfrequenz: 220 minus Lebensalter ist die Formel für den persönlichen Höchstwert. Beim Laufen sollte man allerdings nur 65 bis maximal 80 Prozent dieses Wertes erreichen. „Für einen Fünfzigjährigen wären das 110 bis 136 Pulsschläge", erklärt Carl- Jürgen Diem. „Wer einen höheren Puls hat, läuft für ein optimales Fitness-Training zu schnell."

Wer darf laufen?

Alle, bei denen kein medizinischer Hinderungsgrund vorliegt {vor allem Herz-Kreislauf-Krankheiten, Stoffwechselerkrankungen, akute Infektionskrankheiten, orthopädische Hinderungsgründe)

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Wer soll laufen?

1. Wer laufen möchte

2. Wer mit dem Laufen ein für ihn wichtiges Ziel verbindet (Selbsterfahrung, Selbstbeherrschung, Selbstverwirklichung, Gesundheit, Landschaftserlebnis, subjektives Wohlbefinden)

3. Wer durch Laufen seine Basiskondition verbessern will für andere Zwecke (Sport, Beruf, allge- meine Belastbare!!)

4. Wer seine Fitness möglichst effektiv verbessern will

Wer sollte lieber nicht laufen?

1. Wer von sich selbst weiß, dass er alles, was er beginnt, mit extremem Ehrgeiz anpackt 2. Wer sich beim oder nach dem Laufen subjektiv schlecht fühlt

3. Bei starkem Übergewicht oder Kurzatmigkeit

Laufen muss Spaß machen Laufen ist Erholung

Laufen ist gesund Laufen macht klug Laufen baut Stress ab

Die wichtigste Botschaft eines Hobby-Läufers: Auf keinen Fall verbissen oder erfolgssüchtig die Bewegung genießen. Vorausgesetzt man beachtet dabei eine entscheidende Regel. Das bedeutet, so zu laufen, dass man sich nebenbei noch unterhalten kann, ohne allzu sehr außer Atem zu kommen. Wer schneller läuft, strapaziert seine Muskeln unnötig durch akuten Sauerstoffmangel. Und das mindert die erholsame Wirkung des Laufens.

Dass Laufen irgendwie gesund ist, wissen wir eigentlich alle. Doch die Gesamtheit der positiven Effekte auf die menschliche Physis überrascht immer wieder die Anfänger. Zentraler Punkt ist natürlich die Auswirkung auf unser Herz. Der Herzmuskel braucht Bewegung, damit er nicht schlaff und schwach wird. Denn ein schwaches Herz muss öfter schlagen, um den Körper mit ausreichend Blut zu versorgen. Es arbeitet unökonomischer, kann bei jedem Schlag weniger Blut für sich zurück halten und sich selbst schlechter versorgen.

Ganz neue Studien zeigen Zusammenhänge zwischen körperlicher und geistiger Fitness auf. So wurde die positive Wirkung einer größeren Lunge für die geistige Leistungsfähigkeit aufgezählt. Ein Gehirn, das mit mehr Sauerstoff versorgt wird ist leistungsfähiger. Denn durch Sauerstoff werden Fettrückstände verbrannt, welche die Kommunikation zwischen den Gehirnzellen blockieren.

Laufen baut auch Stress ab. Denn das bei Ärger produzierte Stresshormon spannt 30 Minuten lang die Muskeln an und sorgt für Kraft und Aktivität. Zu viel davon verkrampft den Körper, macht fahrig und nervös.

Die Folge, man wird unglücklich, schläft schlecht und die Abwehrkräfte machen schlapp.

Einsteiger 2- 4 Minuten mit anschließender Gehpause

Anfänger 5-10 Minuten mit anschließender Gehpause Fortgeschrittene 10-25 Minuten mit anschließender Gehpause

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Profis ca. 60 Minuten ohne Pausen

Laufstil:

Im Grunde können Sie laufen, wie Sie wollen. Ob dabei die Arme oben oder unten hängen, seitwärts

pendeln oder parallel zum Körper, ob Sie kurze oder lange Schritte machen, ob Sie mit dem Vorfuß oder der Ferse aufsetzen: eigentlich ist es ziemlich egal, denn irgendwie kommen Sie immer ins Ziel und sind

glücklich. Jeder Mensch hat einen individuellen Laufstil, und gerade bei Anfängern kann das Herumkritisieren am Laufstil schnell den Spaß am Laufen nehmen. Es gibt Superläufer mit richtig

schlechtem Laufstil und ästhetisch laufende Jogger. Ganz einfach: Wer seinen Laufstil optimiert, wird mit der Zeit nicht nur kraftsparender und daher schneller und länger laufen; auch das Risiko, von

Überlastungsbeschwerden bzw. Verletzungen geplagt zu werden, sinkt.

Der Laufstil ist abhängig vom Körperbau sowie der Struktur und Funktionalität von Muskeln und Gelenken.

Deshalb sind Korrekturen am Laufstil nur sinnvoll, wenn damit der Bewegungsablauf verbessert werden kann. Je geringer der Kraftaufwand bei jedem Schritt ist, desto länger halten die Kraftreserven vor. Folglich bringt ein optimaler Laufstil ein größeres Leistungsvermögen. Aber das wichtigste ist die Einstellung zum Laufen und das Durchhaltevermögen in den ersten Wochen.

Laufstilarten.

Der persönliche Laufstil pendelt sich bei den meisten Läufern –ähnlich wie die Atmung- ganz automatisch ein. Ob Vorfußlauf oder Fersenlauf spielt dabei keine große Rolle. Deshalb sollte auch nicht versucht werden, diese Neigung irgendwie zu beeinflussen.

Fersenlauf: Der Fuß setzt mit dem Fersenaußenrand auf, knickt im weiteren Verlauf leicht nach innen, bis die ganze Sohle aufliegt und rollt über den Großzehenballen mit gleichzeitigem Abdruck ab.

Mittelfußlauf: Die ganze Sohlenfläche wird gleichzeitig auf den Boden gesetzt. Dadurch fällt bereits ein wichtiger Kipphebel weg, der hilft, die Belastungen zu reduzieren.

Vorderfußlauf: Der Aufprall erfolgt im Bereich des Großzehenballens. Daran schließt sich eine kurzfristige Aufsetzbewegung des Mittelfußes bis zur Ferse an, danach stößt sich der Läufer über den Großzehenballen ab.

Grundsätzlich ist der Vorderfußlauf etwas dynamischer, der Fersenlauf dafür ökonomischer und weniger anstrengend. Bestzeiten im Marathon werden aber sowohl von Fersen- als auch von Vorderfußläufern erzielt.

Aus medizinischer Sicht nicht empfehlenswert ist hingegen der plumpe Mittelfußlauf. Bei diesem Laufstil wird der gesamte Körper belastet, weil beim Aufprall keine Dämpfung über die Muskulatur erfolgen kann. Vor allem schlechte Läufer und Einsteiger, die etwas Probleme mit der Koordination haben, sollten deshalb unbedingt von einem erfahrenen Läufer oder Sportmediziner ihre Laufbewegung überprüfen lassen.

Einsteigen kann jeder in unseren Lauftreff und auch zu jederzeit. Wenn also noch Interessenten unter unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind, motivieren Sie. Wenn aber jemand erkannt hat, es ist ein schöner Sport aber nichts für mich, so bitte ich um eine kleine Mail, damit ich den Verteiler anpassen kann.

Immer wenn eine Blutwelle, ausgelöst durch den Herzschlag, an den Gefäßwänden anschlägt, können Sie diesen Schlag spüren, beispielsweise am inneren Handgelenk – das ist Ihr Puls. Durch ihn erfahren Sie, wie schnell Ihr Herz schlägt. Nun ist das aber nichts Neues, jeder kennt das. Ein Maßstab für die

Leistungsfähigkeit eines Herzens ist der sogenannte Ruhepuls. Er zeigt die Herzfrequenz bei nahezu körperlicher Ruhe an. Um das Herz auf Dauer zu schonen, ist ein Ruhepuls von 40 bis 50 erstrebenswert.

„ Je schneller ich laufe, desto besser werde ich!“ Diese Annahme ist so falsch wie weit verbreitet. Wer schneller läuft, übersäuert. Es entsteht im Muskel Milchsäure, die den Muskel hemmt und bei hohen Werten sogar schädigen kann. Diese Schwelle ist auch dort überschritten, wo lockeres, flottes Laufen in

verkrampftes Abhetzen mit hastiger Atmung übergeht.

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Am besten und bequemsten steuert man die Belastung beim Training mit den modernen

Herzfrequenzmessern, mit Brustgurt nach EKG-Methode. Die einfachsten Geräte kosten heute ca. 50 DM.

Man kann eine Pulsober- und Untergrenze einstellen, vor deren Überschreitung ein Signalton warnt.

Topmodelle können darüber hinaus die Pulsfrequenzen speichern, die man mit einem Computer auswerten, grafisch darstellen und vergleichen kann.

Ein über Wochen und Monate im Training abnehmender Ruhepuls ist ein Zeichen für ansteigende Form. Er wird morgens vor dem Aufstehen im Bett gemessen. Ein plötzlich erhöhter Wert kann auf harte Belastung, Übertraining, eine mögliche Erkrankung, zu wenig Schlaf oder alkoholische Sünden am Vorabend hinweisen.

Vergleicht man in regelmäßigen Abständen die Herzfrequenz bei ähnlicher Belastung und die

Erholungswerte in Minutenabständen danach, so kann man Fortschritte sehr gut dokumentieren. Je besser der Trainingszustand, desto schneller fällt der Puls ab. Im Alter wird man ruhiger, das gilt auch für das Herz.

Fitnessläufer wie wir, können mit der Herzfrequenz sehr einfach die richtige altersabhängige Trainingsdosierung kontrollieren. Eine optimale Belastung erhalten Sie nach einer simplen Formel:

Trainingspulsfrequenz ist 180 minus Lebensalter +/- 10 Schläge. Ein 40-Jähriger sollte also mit 130 bis 150 Schlägen pro Minute laufen. Diese Formel liefert einen ersten Anhaltswert.

Gruppe Anfänger

Anfänger sollten sich nicht an Kilometervorgaben orientieren, sondern nur an Minutenvorgaben. Es heißt also nicht“ heute will ich einen Kilometer schaffen“, sondern „heute will ich sechs Minuten am Stück laufen.“

Warum? Sechs Minuten bleiben sechs Minuten, egal wie schnell oder langsam Sie laufen. Wer zu schnell läuft, bekommt in den letzten Minuten Probleme. Da lernen Sie schnell, die Zeit effektiv einzuteilen. Bei Kilometervorgaben ist dies anders: Ein Kilometer bleibt zwar auch ein Kilometer. Aber an einem Tag schaffen Sie dies in fünf Minuten, an einem schlechten Tag in sieben Minuten, und es besteht immer der Reiz, die Strecke so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.

Die ersten Laufschritte werden in einem Tempo absolviert, das nicht schneller ist als ein zügiges Gehtempo.

Was auch immer Sie von anderen hören: Am Anfang kommt es nicht auf das Tempo an, sondern alleine auf die Laufbewegung.

Das ideale Lauftempo ist das, bei dem Sie sich problemlos mit Mitläufern unterhalten können. Wir steigern uns im Laufe der Zeit vom langsamen über den lockeren zum zügigen Dauerlauf.

Gruppe Ambitionierte Läufer

Jeder Läufer ist in gleichem Maße mit dem wichtigsten Steuerungsinstrument ausgerüstet: dem subjektiven Gefühl. Man muss es nur zu nutzen wissen. In der Trainingsplanung bedeutet das, immer einen gewissen Freiraum für flexible Gestaltungsmöglichkeiten im Training zu haben. Je besser Sie Ihren Körper durch das Training kennen, je mehr Sie lernen auf Leistungsschwankungen zu reagieren, desto erfolgreicher wird Ihr Training langfristig sein. Wir helfen Ihnen.

Nun einige Worte zum richtigen Dehnen:

Jeder, der bisher das Dehnen nur bei anderen Sportlern beobachtet hat, mag daran zweifeln, dass beispielsweise das bisschen Beinabwinkeln mit Hilfe der Arme einen Gewinn bringen soll. Es sieht einfach aus, es ist einfach; und doch steckt so viel Gutes drin.

Die größte Wirkung beim Dehnen geht direkt auf den Muskel. Wird er gestreckt, dann reagiert er darauf mit einem Zusammenziehen. Das klingt zwar paradox, aber der Muskel hat einen Mechanismus, mit dem er sich vor einem möglichen Zerreißen schützt. Dehnt man richtig – ausreichend lang und intensiv - , dann lässt der Muskel von diesem Dagegenhalten ab und entspannt sich. Richtiges Dehnen wird langsam und stetig ausgeführt, so weit, bis die ideale Spannung erreicht ist. In diesem Zustand verharrt man etwa 20 Sekunden und geht dann allmählich in die Ausgangslage zurück. Schmerzen dürfen beim Dehnen nicht auftreten.

Machen sich trotzdem welche bemerkbar, dann könnten sie von einer Verletzung herrühren oder die Dehnung war überzogen. Eine Verletzung erkennen Sie daran, dass der Schmerz selbst dann nicht nachlest, wenn Sie die Spannung der Dehnung verringern, also den Winkel aufmachen. Richtiges Dehnen vermittelt immer ein angenehmes Ziehen in den Muskeln – schmerzhaft darf es nicht sein. Durch

kontrolliertes Strecken wird ein Muskel elastisch; zusätzlich wird einer Muskelverkürzung entgegengewirkt, die zu Bewegungseinschränkungen und Haltungsschäden führen kann.

Wenn Sie Dehnen, dann werden aber nicht nur die Muskeln langgezogen, sondern in der Folge auch die Sehnen und Bänder. An jedem Ende eines Muskelbauchs sitzt ein Strang, der direkt mit dem Knochen verbunden ist – die Sehne.

Obwohl es passive Organe sind, demnach selber nichts tun, werden sie bei jeder Dehnübung mit

einbezogen. Bei jeder Muskelstreckung wird folglich auch die Elastizität der Sehnen verbessert. Der Vorteil:

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Geschmeidige Sehnen werden weniger schnell geschädigt als steife. Und dass den Sehnen beim Dehnen selbst etwas passieren könnte, ist nahezu ausgeschlossen. Etwas weiter entfernt von den Muskeln sitzen die Bänder. Sie verbinden die beweglichen Knochen fest miteinander. Durch oftmals komplizierte

Kombinationen mehrerer Bänder, besonders im Knie, können unsere Knochen mehr oder weniger weit bewegt werden. Selbst bei heftigen und weiten Bewegungen bleiben die Knochen durch die Bänder immer auf ihrer Position. Der Drehpunkt einer jeden Bewegung ist immer ein Gelenk. Schon wenn wir ein Knie stark abwinkeln spüren wir, wie ein Ziehen über die Muskeln und Sehnen auf die Bänder am Kniegelenk wirkt. Der Nutzen für gedehnte Bänder ist ein erweiterter Bewegungsspielraum für das betreffende Gelenk. Darüber hinaus wird Bandverletzungen vorgebeugt. Mit dem Gelenk haben wir auch schon den nächsten Nutznießer unserer Dehnübungen erreicht. Ein Nichtläufer denkt sich vielleicht, dass er seine Gelenke schont, wenn er sie nicht belastet – leider denkt er in die falsche Richtung. Bei mangelnder Bewegung kündigen uns im mittleren Alter die Gelenke ihre Dienste und fangen an, sich zu versteifen; erst ein bisschen und später immer mehr. Durch Dehnen allein können Sie natürlich weder Gelenkversteifungen noch anderen Verletzungen vorbeugen – erst eine regelmäßige Bewegung mit anschließendem Strecken der Bewegungsapparate schützt vor Verschleißerscheinungen.

Unser Gewinn durch Dehnübungen:

- Muskeln, Sehnen und Bänder werden elastisch - Gelenke werden beweglicher

- Gewebe wird besser geschmiert

- Durchblutung und Stoffwechsel werden verbessert - Verspannungen verschwinden

- Schützen vor unnötigen Verletzungen - Sie fühlen sich besser

Putzkommando

Vom letzten Regenschauer steht das Wasser noch knöcheltief in den Pfützen, die Waldwege sind

aufgeweicht, die Wiesen matschig. Selbst Koordinationsspezialisten schaffen bei solchen Verhältnissen nicht jedes Mal den „sauberen „ Schritt zur Seite. Im Gegensatz zur Laufbekleidung gehören die verdreckten Schuhe nach solch einem Lauf aber auf gar keinen Fall in die Waschmaschine. Zu heißes Wasser und aggressive Waschmittel zerstören den Kleber zwischen den einzelnen Materialschichten. Stattdessen geht es dem Schmutz mit Bürste und handwarmen Seifenwasser an den Kragen. Anschließend die Sohle herausnehmen, den Schuh mit Haushaltstüchern ausstopfen und in einen warmen Raum zum Trocknen stellen. Auf das Trocknen in der Sonne sollte nach Möglichkeit ebenfalls verzichtet werden. Denn die UV- Strahlung lässt die unterschiedlichen Kunststoffe altern. Die Folge: Bei Belastung gerät der Schuh ohne Vorankündigung „ aus den Fugen“.

Laufbekleidung

Hier sind Ihre Siebensachen zum Laufen:

Laufschuhe, Socken, Hose, Hemd, Regenjacke, Handschuhe, Mütze. Eine Illusion muss ich Ihnen gleich am Anfang nehmen: „ Laufen“ ist nicht billig, aber für alle erschwinglich. In die alten Turnschuhe geschlüpft, dazu ein weißes Doppelripp-Unterhemd aus Baumwolle, rein in die zu klein gewordene Turnhose aus der Schulzeit, und los geht`s, das war einmal – gestern.

Schauen wir uns an, was sich von gestern auf heute bei der Sportbekleidung alles bewegt hat: Früher hatte man (et)was an – heute trägt man funktionelle Sportswear, wie das so fortschrittlich heißt. Und was meint man damit? Funktionell sagt ja nur „auf die Funktion“ be-

zogen – kann denn Kleidung funktionieren? Na klar – und wie.

Am Anfang stehen die Laufschuhe:

Den ausgeklügelten und technisch hochentwickelten Laufschuh, den Sie brauchen, damit Ihre Gesundheit keinen Schaden nimmt, kaufen Sie am besten im Fachhandel. Denn Beratung ist beim ersten Laufschuh, wenn Sie nicht schon ein Paar besitzen das „A&O“. Drei Grundfunktionen muss ein nützlicher Laufschuh erfüllen, wenn Muskeln, Sehnen, Knöchel, Knie , Hüfte und Wirbelsäule gerne beim Laufen mitmachen: dämpfen – stützen – führen. Haben Sie einen Billigschuh gekauft, der zwar ganz nett aussieht, aber unnütz ist, könnten Ihre aufgezählten Körperteile schnell Schaden nehmen.

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Dämpfungsfunktion

Bei jedem Tapp, Tapp, Tapp, prallt der Fuß mit dem doppelten Körpergewicht auf den Boden. Bei schnelleren Läufern ist es sogar das dreifache Gewicht. Ein gutes Dämpfungssystem schützt also Ihren Körper vor Verletzungen. Was die Hersteller solcher Schuhe in der kostenintensiven Entwicklung an Know-how da hineingesteckt haben, macht den Laufschuh zum High-Tech-Produkt und lässt Sie sorgenfrei laufen. An keinem Schuh wird derzeit mehr herumgetüftelt als an einem fürs Joggen.

Stützfunktion

Sie hält den Schuh stabil, damit der Fuß nicht zur Seite wegknicken kann. Läufer mit einer Fußfehlstellung sollten besonders auf diese Funktion achten, denn eine gute Stütze beugt nicht nur der Überdehnung vor, sondern sorgt auch für festen Halt bei Knickfüßen. Ein instabiler Schuh mit geringer seitlicher Stütze kann auch zu Verletzungen der Achillessehne führen.

Führungsfunktion

Läufer mit O-Beinen neigen dazu, mit dem Mittel- oder Vorderfuß aufzusetzen. Besonderes auf unebenen Böden besteht dann die Gefahr, dass die Füße beim Abdrücken nach außen umknicken. Mit einer guten Führung der Ferse durch eine stabile Fersenkappe wird vermieden, dass der Fuß bereits beim Aufsetzen stark nach innen neigt. Es kommt also zu keiner starken Winkelabweichung des Fußes von der Laufrichtung. Einer Verletzungsgefahr des Fußgewölbes, des oberen Sprunggelenks und der Achillessehne durch Fehlbelastung wird vorgebeugt.

Da heute alle Markenschuh-Hersteller diese drei Funktionen in ihren Produkten gut bis sehr gut gelöst haben, reicht für Sie als Information folgendes:

Tipp 1

in einem Sportgeschäft lassen Sie sich Laufschuhe von verschiedenen Herstellern in mittlerer Preisklasse (100,- bis 150,- DM) zeigen.

Tipp 2

Das Sportgeschäft prüfen Sie auf zwei Kriterien: Ist ein Laufband mit Videokamera vorhanden? Und nimmt man sich genügend Zeit für eine intensive Beratung. Leider wird letzteres immer seltener. Ein Sportgeschäft, das Joggingschuhe verkauft, kann auf eine Laufbandkontrolle nicht mehr verzichten. Denn damit wird die Lande- und Abrollphase der Füße aufgezeichnet, und in der Zeitlupenwiederholung kann die von Läufer zu Läufer unterschiedliche Fußstellung analysiert werden. Und weil es Ihr erster Laufschuhkauf ist, müssen Sie darauf bestehen. Wechseln Sie das Sportgeschäft, wenn das wichtigste nicht vorhanden ist – die fachliche Beratung.

Weiter mit Hose, Hemd usw.

Wissen Sie was ein Bekleidungsphysiologe macht? Er zerbricht sich seinen Kopf darüber, wie beispielsweise Textilien entwickelt werden können, welche die Wechselwirkungen von Körper, Kleidung und Klima berücksichtigen und helfen, Extreme auszugleichen. Tragen Sie das, worin Sie sich wohl fühlen. Bedenken Sie schon heute, dass Sie nach einem halben Jahr sehr viel besser sein werden – Sie können dann schneller und länger laufen. Also gleich zu Beginn die hierfür geeignete Sportausstattung auswählen. Sie werden bald feststellen, dass Sie die ersten Minuten bei kühler Witterung immer leicht frösteln werden. Aber dann, wenn der Körper auf Touren kommt, wird es angenehm warm.

Während Spaziergänger schon dick eingepackt sind, tragen Sie noch T-Shirt und Shorts.

Tipp 3

Am 1. April startet in Bonn ein großes sportliches Ereignis – der 1. Bonner Stadt Marathon. In der Zeit vom 29. März bis zum 1. April findet auf dem Münsterplatz eine Sportmesse statt. Alle Hersteller von Sportbekleidung, Sportnahrung usw. werden dort ihre neusten Produkte ausstellen. Hier haben Sie die Möglichkeit bei sehr großer Auswahl und super Angeboten sich einige Wünsche zu erfüllen.

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