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Archiv "Chronisch persistierender Husten und gastroösophagealer Reflux" (27.11.1992)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

L-Propionylcarnitin verbessert die Gehleistung bei Claudicatio-Patienten

Carnitin, das beim Menschen in der Leber und in der Nieren gebildet und in der Muskulatur gespeichert wird, ist ein wichtiger Kofaktor beim enzymatisch vermittelten Transport und der Oxidation von Fettsäuren sowie zur Bildung von Koenzym A.

Ist die Carnitin-Konzentration in der Muskulatur vermindert, kommt es zu einer Steigerung der Laktat-Produk- tion durch die Blockierung des Pyru- vat-Dehydrogenase-Komplexes.

Heute steht nicht L-Carnitin sondern L-Propionylcarnitin im Mit- telpunkt des Interesses. Experimen- telle Studien zeigen eine günstige Beeinflussung des Herzmuskelstoff- wechsels unter Ischämiebedingun- gen und bei der Herzinsuffizienz.

Bekanntlich besitzt Carnitin positiv inotrope Eigenschaften. Wiederholt konnte gezeigt werden, daß diese Aminosäure durch eine günstige Be- einflussung des Muskelstoffwechsels die schmerzfreie und die maximale Gehstrecke bei Claudicatio-Patien- ten günstig beeinflussen kann. Die orale Therapie von L-Carnitin führte zu einer deutlichen Zunahme der Carnitin-Konzentration im Muskel, und klinisch besserte sich die Gehlei- stung bei den behandelten Patienten ganz ausgeprägt.

In die vorliegende Studie wur- den insgesamt 33 männliche Patien- ten mit klinisch gesicherter arteriel- ler Verschlußkrankheit aufgenom- men. 12 Patienten wurden akut mit einer intravenösen Bolusinjektion mit Placebo, mit 300 mg und mit 600 mg L-Propionylcarnitin behandelt.

Die höhere Dosis führte zu einer Zu- nahme der schmerzfreien Wegstrek- ke von im Mittel 179 Meter auf 245 Meter und zu einer Zunahme der maximalen Gehstrecke von 245 Me- ter auf 349 Meter (p < 0,05). Im An- schluß daran wurde im cross-over- Design denselben Patienten die äqu- imolare Dosis von L-Carnitin (500 mg) intravenös als Bolus appliziert.

Es zeigte sich, daß es ebenfalls zu ei- ner Zunahme der Gehstrecke kam, die aber deutlich geringer ausge- prägt war als beim Einsatz von L-Propionylcarnitin.

Eine Zunahme der peripheren Durchblutung unter den Studienbe- dingungen konnte nicht registriert werden, weshalb davon ausgegangen wird, daß L-Propionylcarnitin reine Stoffwechselwirkungen hat und dem ischämischen Muskel mehr Energie zur Verfügung stellt. Es ist experi- mentell belegt, daß Carnitin den Transport und die Oxidation von langkettigen Fettsäuren in den Mi- tochondrien beschleunigt und durch eine vermehrte Bereitstellung von Koenzym A den Krebszyklus akti- viert. Darüber hinaus ist gesichert, daß Carnitin den Transport von

Bei zehn Prozent aller Patienten mit chronischem Husten bleibt die Ursache auch bei intensiver pulmolo- gischer Diagnostik unklar. In letzter Zeit ist wiederholt darauf hingewie- sen worden, daß Husten das einzige Symptom eines gastroösophagealen Refluxes sein kann.

Die Autoren aus Australien un- tersuchten 13 Patienten mit seit Mo- naten persistierendem Husten (alles Nichtraucher). Die Symptomatik be- stand im Durchschnitt bereits seit 17,8 Monaten. Zehn hatten nie Re- fluxsymptome beobachtet, bei dreien bestand geringes Sodbrennen in Verbindung mit der Hustenattacke.

Bei allen wurde eine 24-Stunden- Ösophagus-pH-metrie unter ambu- lanten Bedingungen durchgeführt.

Eine Refluxepisode wurde angenom- men, wenn das pH im Ösophagus auf unter 4,0 abfiel. Als Kontrolle dien- ten neun Personen mit identischem Alter, Lungenfunktion und Körper- masse. Bei allen Patienten mit chro- nischem Husten ließen sich signifi- kant häufiger Refluxepisoden nach- weisen als bei den Kontrollen (115,8 versus 4,7) wobei die Refluxepisoden länger anhielten und das Ösophagus- pH länger unter 4,0 lag. Mit dem Re- flux zusammen traten Hustenepiso-

Adenin-Nukleotiden durch die inne- ren Mitochondrien-Membranen be- schleunigt. Ferner stimuliert Carni- tin die Aktivität der Pyruvat-Dehy- drogenase durch Abnahme des Aze- tyl-CoA/CoA-Quotienten, was zu ei- ner Zunahme der oxidativen Glu- koseutilisation führt. Trotz dieser ersten Behandlungserfolge müssen größere multizentrische Studien die klinische Validität dieser ersten Be- funde bestätigen. dem

Brevetti, G. et al.: Superiority of L-propio- nylcarnitin vs L-carnitin in improving wal- king capacity in patients with peripheral vascular disease: an acute, intravenous, double-blind cross-over study. European Heart Journal 13 (1992), 251-255.

Dr. Gregorio Brevetti, Via lannelli 451A, Neapel, Italien.

den bei 13 Prozent auf, innerhalb von 5 Minuten nach den Refluxepi- soden bei weiteren 35 Prozent. Auf der anderen Seite ließ sich ein ga- stroösophagealer Reflux simultan mit 78 Prozent der Hustenepisoden und innerhalb von 5 Minuten bei weiteren 12 Prozent dokumentieren.

Bei allen Patienten mit einem chronisch persistierenden Husten sollte man nach Meinung der Auto- ren davon ausgehen, daß ein asymp- tomatischer gastroösophagealer Re- flux vorliegt, und entsprechende an- tisekretorische Maßnahmen einlei- ten. Die Erklärung geht dahin, daß Säurereflux über lokale neuronale ösophageo-tracheobronchiale Refle- xe Husten auslöst und daß der Hu- sten wiederum den Reflux verstärkt durch Zunahme des transdiaphrag- malen Drucks oder eine vorüberge- hende Sphinktererschlaffung.

In, A. J., M. C. Ngu, A. B. X. Breslin:

Chronic persistent cough and gastrooeso- phageal reflux. Thorax 46: 479-482, 1991 Department of Thoracic Medicine, De- partment of Gastroenterology, Concord Hospital, Sydney NSW 2139, Australia

Chronisch persistierender Husten und gastroösophagealer Reflux

Dt. Ärztebl. 89, Heft 48, 27. November 1992 (73) A1-4121

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