• Keine Ergebnisse gefunden

Husten ist nicht gleich Husten

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Husten ist nicht gleich Husten"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

82 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juli 2017 | www.diepta.de

D

ie chronisch obstruk- tive Bronchitis mit oder ohne Lungen- emphysem ist eine schwere Atemwegserkrankung, die in vielen Fällen früher oder später zum Tode führt. Der abgekürzte Be- griff kommt aus dem Englischen und bedeutet ausgeschrieben: chronic obstructive pulmonary disease.

Übersetzt heißt das: dauerhafte, die Atemwege verengende Lungen- krankheit. Da sich diese Krankheit langsam entwickelt und relativ unspezifische Symptome aufweist, macht sich der Betroffene zunächst keine Gedanken über mögliche dra- matische Risiken. Die Betroffenen- rate wird weltweit von der Weltge- sundheitsorganisation (WHO) auf

64 Millionen Menschen SL01,

„Krankheiten A-Z“, „C“, „COPD“, die in Deutschland auf sieben Milli- onen, SL02, Suche „COPD“, „10 Fakten …“, geschätzt. SL02 be- schreibt auch leicht verständlich die wichtigsten Fakten. Eine Heilung für die COPD gibt es bis dato nicht. Es gibt andere Quellen, die beziffern die Betroffenenrate sogar weltweit auf über 600 Millionen Personen, SL03,

„Krankheiten“; „A-D“, „COPD“.

Es gibt unterschiedliche Ursachen für die Ausbildung einer COPD wie Feinstaubbelastung, zum Beispiel das Wohnen über lange Zeit an einer viel befahrenen Straße, Luftver- schmutzung durch Stäube, Dämpfe oder Gase am Arbeitsplatz und vor allem das Rauchen. Letzteres wird allgemein als Hauptursache für COPD angesehen. Die dauerhaft ent- zündeten Atemwege lassen im Laufe der Zeit kein normales Atmen mehr zu.

COPD, Lungenemphysem oder doch Asthma? Die COPD tritt in den meisten Fällen in Verbindung mit einem Lungenemphysem auf.

Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass Lungengewebe infolge einer Überdehnung aufgebläht wird. Im Verlauf der Erkrankung wird Lun- gengewebe zerstört, die Wände zwi- schen den Lungenbläschen, den Al-

© Liderina / iStock / Thinkstock

Husten ist

nicht gleich Husten

Mit der Erkältung kommt der Husten. Das ist lästig, aber nach ein paar Tagen ist alles wieder gut. Die COPD – Chronisch obstruktive

Lungenerkrankung – ist hingegen alles andere als harmlos.

AKTION DATENBANKEN

(2)

DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juli 2017 | www.diepta.de 83 veolen, werden aufgelöst. Diese

Bläschen sind aber notwendig für die reguläre Sauerstoffaufnahme und den gesunden Sauerstoffaustausch.

Sie vergrößern sich durch die Krank- heit, und so entstehen statt der ei- gentlich traubenähnlichen, gesunden Einzelzellen große, träge Blasen.

SL04, „Informationen“, „Definition COPD“, „COPD mit oder ohne Lun- genemphysem“. Im Gegensatz dazu fängt Asthma für gewöhnlich relativ früh im Leben an und ist eine häufige Begleiterscheinung von Allergien.

Hier sind in erster Linie die Atem- wege betroffen, das Lungengerüst bleibt meist unberührt. SL05, „In- formationen“ „Was unterscheidet Asthma und COPD“.

Symptome COPD wird, wie gesagt, in erster Linie durch Rauchen verur- sacht. Wesentliches Merkmal der COPD ist ein aufgrund der Gewebe- veränderungen in der Lunge auftre- tender Sauerstoffmangel. Typisches Anzeichen ist Husten, der mit der Zeit immer hartnäckiger wird und die Betroffenen vor allem morgens quält. Allgemein ist dieser Husten als

„Raucherhusten“ bekannt. Hinzu kommt Auswurf, der langsam zäher wird und immer schwerer abzuhus- ten ist. Die Patienten leiden unter Atemnot, zunächst nur bei Belas- tung, später auch in Ruhe. Die Krankheit hat im Regelfall einen progredienten, also einen fortschrei- tenden Verlauf. Da die Krankheit von Auswurf, Husten und Atemnot gekennzeichnet ist, spricht man landläufig auch von „AHA-Sympto- men. SL06, Krankheiten von A-Z“,

„C“, „COPD“, „Symptome“, gibt einen ausführlichen Überblick über dieses Thema. Bei auftretender Atemnot muss davon ausgegangen werden, dass die Krankheit bereits weit fortgeschritten ist.

Wer und was hilft bei COPD?

Der erste Weg Betroffener ist – oh- nehin meistens sehr spät – der Weg zum Hausarzt. Dabei belassen es viele Patienten auch. Dabei ist dies ein großes Wagnis. Der Hausarzt

wird bei Verdacht auf chronische Bronchitis oder gar COPD ohnehin zum Spezialisten, nämlich zum Lun- genfacharzt, überweisen. Dies sollten die Patienten auch sehr ernst neh- men. Zwar ist die COPD nicht heil- bar, aber es können durchaus Maß- nahmen ergriffen werden, die deutliche Erleichterung bringen.

Lesen Sie unter SL07, „COPD“,

„COPD aktuell“, „Bei COPD zum Hausarzt ...“. Diese Seite enthält, ob- wohl von einem Medizintechnikher- steller unterhalten, zahlreiche we- sentliche Basisinformationen zur Krankheit. So wird zum Beispiel mit- tels Link auf ein Interview mit dem Chefarzt der Pneumologie und Beat- mungsmedizin der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Professor Dr. Felix Herth, verwiesen.

Darin wird auf die Häufigkeit der Facharztbesuche und die regelmäßig verschriebenen inhalativen Steroide eingegangen. Es lohnt sich, dieses In- terview zu lesen, in dem auch auf die sogenannte „FLAME-Studie“ ver- wiesen wird. Diese Studie hat erge- ben, dass der Einsatz solcher Wirk- stoffe vielleicht schon bald komplett überdacht werden muss, wie SL08, Suche „Flame-Studie bringt inhala- tive Steroide bei COPD“, darstellt.

Gibt es Therapien? Die bereits er- wähnte Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedi- zin e. V. in Berlin gibt auf ihrer Seite

SL09, „Krankheiten“; „Bronchitis, chronisch-obstruktiv“, „Therapie“, Tipps für medikamentöse und für nicht-medikamentöse Therapien.

Dabei geht es zum Beispiel um bron- chienerweiternde oder entzündungs- hemmende Medikamente oder schleimlösende Medikamente und Antibiotika. Ferner werden Maß- nahmen wie Atemtechniken, Atem- gymnastik oder Physiotherapie ge- nannt, und unter dem Aspekt der unterschiedlichen Schweregrade der Erkrankung mit Sauerstoffmangel wird die Sauerstofflangzeittherapie besprochen. SL10, „Therapien“

beschreibt ausführlich, dass die Vermeidung von Schadstoffen und unbedingter Rauch-Stopp Voraus- setzungen für eine, soweit möglich, erfolgreiche Therapie sind.

Schließlich bleibt noch darauf hinzu- weisen, dass ein rechtzeitig bewuss- ter pfleglicher Umgang mit der Lunge das Leben nicht nur verlän- gert, sondern auch das Sozialleben und die Beziehungsqualität verbes- sert. Wenn es das nicht wert ist? ■

Barbara Schulze-Frerichs, PTA/

Ursula Tschorn, Apothekerin

Übersicht Links

01 www.netdoktor.de 02 www.focus.de

03 www.lungenaerzte-im-netz.de 04 www.copd-deutschland.de 05 www.copd-deutschland.de 06 www.onmeda.de

07 www.leichter-atmen.de 08 http://deutsch.medscape.com 09 www.lungenaerzte-im-netz.de 10 www.chronische-bronchitis.net

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beat- mungsmedizin zur Diagnostik und Therapie von erwach- senen Patienten mit Husten (DGP) wurde dieses Jahr

Schwere klinische Symptome können sich dann entwickeln, wenn zu einer CPIV-Infektion eine weitere virale oder bakte- rielle Infektion hinzukommt.. Leitsymptom ist in diesem Fall

Anwendungsgebiete: Bei akuten, unkomplizierten Entzündungen der Nasennebenhöhlen (akute, unkomplizierte Rhinosinusitis). Gegenanzeigen: Nicht einnehmen bei Magen- und

Am häufigsten kommt es durch Versagen der linken Herz- hälfte zu einem Lungenödem, was zu Husten, akuter Atemnot und Schwä- che führt; manchmal wird auch feuchter, rasselnder

Für rund zweieinhalb Millionen Verkäufer, mehr als 66 000 Lehrer, eine halbe Millionen Call-Center-Mitar- beiter, Radio- und TV-Sprecher oder Sänger gehört Spre- chen zum

Bei Kindern unter 3 Jahren darf Iberogast® nicht eingenommen werden, da keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen. Schwangerschaft

Trockener Husten Wenn die- ser in der Brust entsteht, kommen vor allem folgende zwei Arzneien in Betracht: Bryonia , wenn er sehr hart ist, Betroffene sich vor Schmerz

Dies kann der Fall sein, wenn wegen eines Lun- genkarzinoms ein ganzer Flü- gel entfernt werden muss oder wenn nach einer Lungenembo- lie nur noch einer funktions- fähig