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VARIA AUS UNTERNEHMEN
Autonomes Nervensystem
a-Liponsäure lindert Polyneuropathie
AWD fördert ambulante Pflegedienste
Das größte ostdeutsche Pharmaunternehmen, das Arzneimittelwerk Dresden (AWD), hat sich jetzt einem der dringendsten Probleme der medizinischen Versor- gung angenommmen• der häuslichen Pflege. Aus den Umsatzgewinnen seiner Herz-Kreislauf-Produktpa- lette hat das AWD zehn Pfle- gerstellen für die ambulante Betreuung pflegebedürftiger Menschen finanziert. Damit schafft das Unternehmen mit seinem Kooperationspartner, dem Arbeiter-Samariter- Bund, eine wichtige Ergän- zung zu den Leistungen der seit April geltenden Pflege- versicherung. ke
Patienten mit Diabetes mellitus oder neurologischen Leiden wie etwa der Parkin- sonschen Krankheit haben in vielen Fällen auch Störungen des autonomen Nevensy- stems. Bis zu einem Drittel der Parkinsonpatienten lei- det neben motorischen auch an vegetativen Symptomen.
Die Häufigkeit der Poly- neuropathie bei Diabetikern liegt je nach Dauer der Er- krankung und je nach Thera- piekontrolle deutlich höher.
Trotz pathogenetischer Un- terschiede entsprechen sich die Symptome vielfach. Im Zentrum stehen die orthösta- tische Hypotonie, die Gastro- parese und Blasenprobleme;
bei jungen männlichen Dia- betikern auch die Impotenz und insbesondere bei Parkin- sonpatienten Störungen der Schweißsekretion.
Trotz Übereinstimmun- gen der Symptome erweisen sich Störungen des autono- men Nervensystems beim einzelnen Patienten als äußerst uneinheitlich. Ver- schiedene Organsysteme werden — individuell ganz verschieden — in jeweils un- terschiedlichem Ausmaß und in verschiedenen Phasen des Verlaufs der (Grund-)Er- krankung betroffen. Nach Auffassung der Experten, die sich anläßlich eines interna- tionalen, von Asta Medica unterstützten Workshops im Neurozentrum der Univer- sitätsklinik Freiburg trafen, ist daher entscheidend, außer dem kardiovagalen System auch die adrenergen und su- domotorischen Funktionen, das gastrointestinale System sowie die Blasenfunktion zu testen.
Wichtig ist nach Auffas- sung der Fachleute vor allem, frühzeitig auf Zeichen einer Polyneuropathie zu achten.
Von einzelnen Arbeitsgrup-
pen in den Vereinigten Staa- ten wurden zur Vereinfa- chung der Basisuntersuchung ausführliche Fragebogen ent- wickelt, in denen die Sympto- me nach Punktwerten abge- fragt und entsprechende Scores zur Bewertung ermit- telt werden.
Subjektiver Leidensdruck
Häufig kann die konse- quente und streng kontrol- lierte Therapie der Grunder- krankung, etwa des Diabetes mellitus, das Auftreten der Polyneuropathie um viele Jahre hinauszögern. Dr. Dan Ziegler (Düsseldorf) zeigte anhand eigener Untersu- chungen, daß gut kontrollier- te und damit weitgehend normoglykämische Patienten in den ersten acht Jahren ih- rer Erkrankung keine peri- phere Neuropathie ent- wickelten. Dagegen zeigte die Hälfte derjenigen Patien- ten, deren Therapiekontrolle weniger streng war, bereits vier Jahre nach Diagnose und Behandlungsbeginn erste ve- getative Symptome.
Die Behandlung ist weit- gehend vom Leidensdruck der Patienten abhängig, da auch objektiv nachweisbare Symptome von den einzelnen Patienten offenbar ganz un- terschiedlich kompensiert werden. Für eine medika- mentöse Therapie der auto- nomen und sensorischen Störungen gerade bei diabeti- scher Neuropathie ist laut Ziegler die Gabe von täglich 600 mg alpha-Liponsäure ge- eignet. Bereits nach drei- wöchiger Behandlung führte dies nach den Ergebnissen ei- ner von Ziegler durchgeführ- ten Untersuchung zu einer deutlichen Besserung von
Symptomen wie Schmerzen, Brennen, Kribbeln und Taub- heitsgefühlen.
Die Gabe von 100 mg al- pha-Liponsäure täglich ist da- gegen nicht ausreichend, um diesen Effekt und damit deut- lich mehr als eine Placebowir- kung zu erreichen. Dem- gegenüber läßt sich durch die Applikation von 1 200 mg des Medikamentes die mit 600 mg erreichte Wirkung nicht mehr steigern. Alpha-Li- ponsäure gilt als potentes Antioxidans, das freie Radi- kale unschädlich macht. Es wird vermutet, daß solche freien Radikale an der Aus- bildung der peripheren Neu- ropathie beteiligt sind.
Der orthostatischen Hy- potonie können die Betroffe- nen häufig schon durch klei- ne Manöver wirkungsvoll entgegenwirken, so Prof. Dr.
Wouter Wieling (Amster- dam). Die Betroffenen ste- hen dabei lediglich mit ge- kreuzten Beinen fest auf bei- den Füßen. Wielings Über- prüfung ergab, daß dieses Manöver den Blutdruck um 10 bis 15 mmHg nach oben treibt. Dies genügt in den meisten Fällen, um den arte- riellen Druck wieder über je- nen kritischen Wert hinaus anzuheben, oberhalb dessen eine ausreichende Hirn- durchblutung gewährleistet ist.
Mechanische Behinderung
Hämodynamisch noch günstiger wirkt sich laut Wie- ling ein „In-die-Hocke-Ge- hen" aus, bei dem das Blut aus den Beinvenen und aus den Venen im Bereich des Abdomens herausgepreßt und gleichzeitig durch die me- chanische Behinderung der Beindurchblutung der Gefäß- widerstand im übrigen Kör- per erhöht wird Ähnliche Wirkungen wie durch die Hocke-Haltung lassen sich nach Wielings Angaben auch durch das Aufstellen eines Beines auf einen Stuhl errei- chen. Elisabeth B. Moosmann
A-2266 (58) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 34/35, 28. August 1995