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Archiv "Budget-Ablösung: Muster 16 ändern" (05.04.2002)

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Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 99½½Heft 14½½5. April 2002 AA923

Bravo Herr Koch!

Wir, die Brustkrebs-Initiati- ve, sind genau Ihrer Mei- nung. Wir haben die ständi- gen Diskussionen über di- vergierende Metaanalysen zum Screening gründlich satt. Bis heute gibt es für die Frauen bei uns keine qua- litätsgesicherte Früherken- nung ohne gesetzlichen An- spruch.

Wo ist denn die entsprechen- de Infrastruktur, die eine qualitätsgesicherte, interdis- ziplinäre, evidenzbasierte und dokumentierte Diagnostik und Therapie flächen- deckend garantiert? Mit der Einführung des Screenings wäre ein Anfang gemacht.

Gesundheitsziel Nummer eins heißt für uns: Jede Frau muss, wo immer sie in Deutschland lebt, eine qua- litätsgesicherte Diagnostik und Therapie state of the art bekommen.

Dr. Annegret Bayerl, Monika Butterbrod, Brustkrebs-Initiative e.V., Holsteinische Straße 30, 12161 Berlin

Publikationen

Zu den Beiträgen „Viel heiße Luft“ in Heft 46/2001 und „Weniger wäre mehr“ in Heft 48/2001 von Dr. sc. nat. Stephan Mertens:

Schwachstelle bloßgelegt

Mertens hat die Publikati- ons-Schwachstelle bloßge- legt: die Abhängigkeit von vorgefassten Meinungen statt von Argumenten. Bei einem unabhängigen Autor stim- men Daten und Aussagen überein. Wie ist es bei abhän- gigen Autoren? Das WHO- MONICA-Projekt sollte die Nullhypothese testen: kein Zusammenhang zwischen koronaren Risikofaktoren (Rauchen, Bluthochdruck, Cholesterin) und Herzat- tackenraten. Die Studie dau- erte von 1983 bis 1994. Der Abschlussbericht von Kuu- lasmaa et al. bestätigt die Nullhypothese (Lancet 200:

355: 675–689). Dennoch beharren die Autoren auf der

Risikofaktoren-Doktrin. Da- mit klafft ein Widerspruch zwischen Daten und Aussa- gen. Ein deutscher Autor rügt die falschen Schlüsse von MONICA und reicht sein Manuskript bei einer weit verbreiteten Fachzeit- schrift ein. Die Redaktion bestellt als „unabhängigen“

Gutachter einen Wissen- schaftler, der aktiv bei MONICA mitgearbeitet hat.

Dieser Gutachter lehnt das Manuskript ab. Die Abhän- gigkeit führt aber zu irrigen Schlüssen und dazu, Gegen- argumente totzuschweigen.

Prof. Dr. med. Herbert Immich, Sandkamp 9 d, 25826 St. Peter-Ording

Budget-Ablösung

Zu dem Beitrag „Jetzt geht es um die Glaubwürdigkeit“ von Heike Korzilius in Heft 8/2002:

Muster 16 ändern

. . . Die Ablösung des Kollek- tivregresses erfolgte nur aus der Einsicht heraus, dass die- ser juristisch nicht durchsetz- bar war. Jetzt einen Erfolg der KBV-Verhandlungen zu preisen, spricht der Realität in einer Vertragsarztpraxis Hohn! Wir werden mit einem unglaublichen bürokrati- schen, technischen und per- sonellen Aufwand gezwun- gen, völlig unärztliche Dinge in unserer Freizeit zu tun.

Wer einmal den Aufwand zur Abwehr einer Prüfanord- nung wegen Verdachts der unwirtschaftlichen Verord- nung am eigenen Leib erlebt hat, weiß, wovon ich spreche.

Drei bis vier Tage brauchen wir, um die Statistik zu erstel- len, sie auszuwerten und ent- sprechend den Vorwürfen (!) zu argumentieren. Von der enormen psychischen Bela- stung bei existenzbedrohen- den Zahlen will ich gar nicht erst reden. Bei der derzeiti- gen Richtgrößenprüfordnung ist ein solcher Widerspruch jedes Quartal erforderlich, da jeder Arzt, der auch nur einen Interferonpatienten oder einen Organtransplan- tierten betreut, die 115 % der B R I E F E

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Richtgröße, die zur automa- tischen Prüfung mit Beweis- lastumkehr führen, spielend erreicht. Das alles für einen Tatbestand, der unseren Pati- enten zugute kommt und an dessen finanzieller Bedeu- tung ich in keiner Weise par- tizipiere.

Ein Erfolg wäre es, wenn meine Interessenvertreter in der Lage wären, mich wieder als Arzt arbeiten zu lassen.

Die „Erfolge“ der KBV ha- ben uns zwangsweise zu ne- benberuflichen Juristen, Be- triebswirtschaftlern, EDV- Experten und Mathemati- kern werden lassen. Wenn schon Richtgrößen, dann muss sofort das Muster 16 (vulgo Rezept) geändert wer- den, um eine Möglichkeit zu schaffen, die so genannte Praxisbesonderheiten bereits bei der Verordnung zu kenn- zeichnen. Dann können sie von der KV beziehungsweise den Kassen vorweg heraus- gerechnet werden und nicht erst im Nachhinein von den Vertragsärzten mühsam re- identifiziert werden.

Dr. med. Andreas Streller,Scheier Straße 48, 31675 Bückeburg

Gesundheitsreform

Zu dem Beitrag „Eckpunkte einer großen Gesundheitsreform“ von Di- pl.-Pol. Ekkehard Ruebsam-Simon in Heft 5/2002:

Die größten

Krankheitsverursacher:

Tabak und Alkohol

Leider ist der Autor nicht vertiefend auf die Aspekte

„Prävention und risikoadap-

tierte Beiträge zur Krankenversicherung“

eingegangen. Unbe- stritten sind Tabak- und Alkoholkonsum die größten Verursa- cher von Erkrankun- gen und entsprechend teurer Behandlungen.

In Radioonkologie machen die durch die- se Genussgifte geschä- digten Patienten nahe- zu die Hälfte der Be- handlungen aus. Fol- gen und Kosten des Alko- holkonsums reichen in alle Sparten der Medizin und der gesellschaftlichen Ausgaben, Gleiches gilt auch für den inhalativen Konsum von Ta- bak, der nicht zuletzt einen hohen Anteil selbst an pädia- trischen Behandlungen aus- macht . . .

Dr. Stephan Christoph, Abteilung Strahlentherapie, St.-Josef-Hospital- Universitätsklinik, Gudrunstraße 56, 44791 Bochum

GOÄ

Zu dem Kommentar „Irritationen bei der Rundung“ von Renate Hess in Heft 7/2002:

Allerhöchster Unterhaltungswert

Vielen Dank für Ihre ausge- zeichnete Satire. Die Dar- stellung von Renate Hess hat allerhöchsten Unterhal- tungswert bei der Verfol- gung von Cent-Beträgen.

Die permanente Diffamie- rung der Ärzteschaft mit dem Ziel, deren Freiberuf- lichkeit zu zerstören und sie in vollständige Abhängigkeit der Kapitaleigner im Ge- sundheitswesen zu bringen, verblasst als existenzielles Problem vor dieser Run- dungsangelegenheit. Weiter so! Solche Satire ist des Schweißes aller Edlen wert und führt zur heute nötiger denn je erforderlichen aus- geglichenen Gelassenheit bei unserer Berufsausübung in schwerer Zeit.

Dr. med. Ulrich Beuttenmüller, Hauptstraße 51, 74321 Bietigheim- Bissingen

A

A924 Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 99½½Heft 14½½5. April 2002

B R I E F E / B Ü C H E R

Anonym

Die Redaktion veröffentlicht kei- ne ihr anonym zugehenden Zu- schriften, auch keine Briefe mit fingierten Adressen. Alle Leser- briefe werden vielmehr mit vol- lem Namen und voller Anschrift gebracht. Nur in besonderen Fäl- len können Briefe ohne Namens- nennung publiziert werden – aber nur dann, wenn intern bekannt ist, wer geschrieben hat.

Neonatologie

Gehört in jeden Kreißsaal

Michael Obladen: Neugeborenen- intensivpflege. Grundlagen und Richtlinien. 6., vollständig über- arbeitete Auflage, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg u. a., 2002, XXIX, 607 Seiten, 73 Abbildungen, 108 Tabellen, broschiert, 24,95 A

Das ehemalige Schwarzbuch der Heidelberger Intensivsta- tion ist im Umfang kräftig gewachsen, es hat sein Aus- gangsvolumen inzwischen ver- doppelt und stellt nach wie vor einen Fixpunkt in der kli- nischen Neugeborenenversor- gung dar. Hier zeigen sich die Fortschritte eines überaus er- folgreichen Medizinkapitels, die Darstellung ist klar struk- turiert, kompetent und präzi- se. Die Themen reichen von

der maschinellen Beatmung über metabolische Probleme bis zur kinderchirurgischen Erstbehandlung, lässt ethische sowie administrative Fragen nicht aus und ist immer um ei- ne akademische Absicherung bemüht, jetzt nach Evidenz- ebenen differenziert.

Zugleich wird der große Er- fahrungsschatz des Pflegesek- tors integriert, die bereichsim- manente Verzahnung mit den Schwestern als emanzipierte Partner ist allgegenwärtig, entspricht dem Bild auf den zugehörigen Kongressen und konnte sich auch im Buchtitel behaupten. Das Stichwort

„Richtlinien“ im Untertitel hat jedoch einen Bedeutungs- wandel erfahren, bei den aktu- ellen Leitliniendiskussionen darf es nicht im Sinne einer hierarchischen Therapiever- pflichtung verstanden werden.

Vielmehr betonen die Auto- ren selbst, dass die meisten Behandlungsvorschläge modi- fizierbar sind – individuelle Konstellationen zeigen das täglich am Inkubator.

Das Buch ist ein typischer Klinikband; es gehört in die Hände aller Neonatologie- teams und sinnvollerweise auch als Nachschlagewerk in jeden Kreißsaal. Manfred Doerck

Krankenkassen

Standpunkte

Andrea Alexander, Thomas Rath (Hrsg.): Krankenkassen im Wandel. Organisationsentwick- lung als Herausforderung. Deut- scher Universitäts-Verlag, Wies- baden, 2001, 250 Seiten, 57 Abbil- dungen, broschiert, 44,50 A

Die Reform des Gesundheits- wesens wird in dieser Legisla- turperiode gewiss nicht mehr kommen, für die nächste ist sie aber angekündigt. Ein Kernpunkt wird die Neube- stimmung der Aufgaben und Funktionen der Selbstverwal- tungen sein. Mit einem Teil- komplex, der Krankenkas- senreform, beschäftigt sich dieser Sammelband. Die Ver- fasser kommen aus Wissen- schaft und Praxis, vorwiegend der Krankenkassenseite. Wer

also den Standpunkt der Kas- sen kennen lernen will, ist gut beraten, sich mit den Bei- trägen auseinander zu setzen.

Insgesamt geht es den Auto- ren um eine Stärkung der Kassenseite. Etwas abwei- chend äußert sich der einzig hier vertretene Journalist, Kurt Kieselbach von der

„Welt“, der die Interessenla- ge der Kassen unvoreinge- nommen beleuchtet. Hier stünden sich zwei grundle- gende Positionen gegenüber:

die Vertreter der herkömm- lichen Solidargemeinschaft und die Marktwirtschaftler.

Kernstück des Buches ist eine Umfrage unter Krankenkas- senchefs. Die sehen als wich- tigste künftige Themenfelder ihrer Organisation den Auf- bau neuer personeller Kom- petenzen sowie Arztnetz- werke. Norbert Jachertz

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