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Archiv "FORTBILDUNG: Kein Gewerbe" (04.12.1980)

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Aufsätze ·Notizen Marburger Bund

IJII>- Ausweitung des an einigen Klini-

ken erprobten und bewährten Kolle- gialsystems an den Krankenhäu- sern;

IJII>- verstärkte Einrichtung von Dauer-

stellen für Arzte in Krankenhäusern;

IJII>- enge Kooperation mit dem Pfle-

gepersonal;

IJII>- wesentliche Intensivierung sowie

verstärkte Information der Bevölke- rung über Maßnahmen der Gesund- heitserziehung und der Krankheits- früherkennung.

Die wichtigsten Einzelbeschlüsse des Marburger Bundes lauten the- senartig:

IJII>- Einführung großzügiger Besuchs-

zeit-Regelungen für Kinderstationen und Kinderkliniken. Erweiterung der Möglichkeiten zum "Rooming in"

bei klarer Kostenregelung für die Betroffenen und die Versichertenge- meinschaften.

IJII>- Zur Verbesserung der Personal-

und Nachwuchssituation im öffentli- chen Gesundheitsdienst sollte eine Sonderlaufbahn für Ärzte geschaf- fen werden, wie sie etwa für Richter existiert.

IJII>- Für Arztinnen sollten vermehrt

Teilarbeitsplätze im Krankenhaus sowie im öffentlichen Gesundheits- dienst geschaffen werden.

IJII>- Die deutschen Behörden sollten

die verschärft restriktive Haltung ge- genüber ausländischen Ärzten aus Nicht-EG-Ländern überprüfen. Um dringend zu besetzende Planstellen aufzufüllen, sollte die Arbeitserlaub- nis über die Weiterbildungsfrist hin- aus verlängert werden.

IJII>- Die besoldungsrechtlichen Be-

stimmungen für Ärzte im Hochschul- bereich sollten materiellrechtlich denen der angestellten Arzte ange- glichen oder gleichgeschaltet wer-

den. Falls erbrachte Mehrleistungen

,.systembedingt" nicht mit Freizeit ausgeglichen werden können, soll- ten finanzielle Ausgleichregelungen zum Zuge kommen -entsprechend den tariflichen Regelungen für an- gestellte Hochschulärzte.

Dr. Harald Clade

BRIEFE AN DIE REDAKTION

FORTBILDUNG

Zum Beitrag von Prof. Dr. med. Otto Lippross: "Firmenhilfen für die ärztliche Fortbildung", Heft 37/1980, Seite 2177:

Kein Gewerbe

... Es stimmt wohl, daß offensichtli- che Produktwerbung im allgemei- nen aus den Fortbildungsveranstal- tungen verschwunden ist. Es blei- ben jedoch die Werbeabsichten be- stehen, den Umsatz der ganzen Pro- duktgruppe zu steigern. Professor Lippross hält sie für verständlich und legitim - der Anspruch wissen- schaftlicher Neutralität läßt sich mei- nes Erachtens mit dieser Absicht einfach nicht vereinbaren, es sei denn, ärztliche Erwägungen er- schöpften sich in der Frage, welches Produkt der Industrie man den Pa- tienten zukommen lassen sollte. Die Vorschlagslisten der Firmen für die ärztliche Fortbildung stellen in ähn- licher Weise eine Verführung und Einengung eines kreativen Fortbil- dungsbemühans der Ärzte dar wie die Kulturkonserven für ein lebendi- ges Kulturleben: sie kanalisieren un- seren Wissensdrang in Richtung auf den Konsum von Industrieproduk- ten. Wer sich davon überzeugen möchte, wie verführerisch das Ange- bot vorgefertigter Vortragsprogram- me offensichtlich für vielbeschäftig- te ehrenamtliche Fortbildungsbe- auftragte ist, der lese einmal die Pro- gramme vieler ärztlicher Vereine in ihrer tristen Wie9erholung nach ... Meiner Ansicht nach müßten Fortbildungsprogramme viel mehr aus praxis-und patientenbezogenen Bedürfnissen heraus formuliert und von den betroffenen Kollegen selbst gestaltet werden - auch wenn das sehr viel mühsamer ist als der Kon- sum vorgefertigter Vorträge. Es wä- re ein dankbares Aufgabenfeld für den Senat für Ärztliche Fortbildung, bei der Gestaltung solcher Program- me -gegebenenfalls auch mit Lern- hilfen und Fachleuten- mitzuhelfen (solche Angebote müßten gleicher- maßen kostenfrei sein) oder die Hil- fen der Industrie ebenfalls zu bezah- len. Ich halte es nicht für unbillig, unsere Fortbildung selbst zu be- zahlen.

2932 Heft 49 vom 4. Dezember 1980 DEUTSCHES ARZTEBLATT

Und noch ein Wort zu den Essen mit

"dezenter Bewirtung": Sollte das al- te Wort nicht mehr wahr sein "wes Brot ich ess',- des Lied ich sing"?

Die Unabhängigkeit des Arztes ist ein oft beschworenes hohes Gut, das dem Wohle der Patienten dienen sollte. Durch die Firmenhilfen wird der Arzt zumindest indirekt zum Ein- satz von Industrieerzeugnissen an- gereizt, die nicht er selbst, sondern seine Patienten bezahlen und ver- kraften sollen. Es ist keineswegs das gleiche, ob sich Bauunternehmer von einer Baumaschinenfirma einla- den lassen oder Arzte von einem Pharmakonzern. Zu Recht wollen wir kein Gewerbe sein und sollten uns auch nicht wie Gewerbetreiben- de verhalten. Zu einer Zeit und in einer Zeitschrift, in der viel über das schlechter werdende Image der Arz- teschaft in der Öffentlichkeit geklagt wird, sollte das mehr als nur eine Stilfrage sein.

Mein Vorschlag: Ärztliche Vereine sollten auf solche Einladungen grundsätzlich verzichten, und Phar- makonzerne sollten sie nicht länger anbieten.

DANK

Dr. med. Christoph Joachim Drosselweg

2849 Goldenstadt

Zum Leitartikel von Heft 43/1980, Seite 2519: "Wissenschaft ohne Menschlich- keit?":

Fundierter Beitrag

Im Namen auch anderer Kollegen möchte ich danken für die klare und umfassende Stellungnahme zu ei- nem der wichtigsten Themen in der Auseinandersetzung "Wissenschaft ohne Menschlichkeit". Bitte bringen Sie weiterhin solche fundierten Bei- träge. Scheuen Sie sich nicht, das ärztliche Ethos immer wiederauf der Basis der christlichen und humanen Werte in den Mittelpunkt zu stellen.

Dr. Wildt

Alte Landstraße 58 5090 Leverkusen 1

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