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Archiv "Studie: Gestaffelte Risikoprämien" (28.05.2010)

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A 1074 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 21

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28. Mai 2010 stören. Ist es die Gier nach uneinge-

schränkter Macht, die Kollegen die- ses Kalibers gelegentlich befällt?

Nicht umsonst ist die Gier eine der sieben Todsünden. Oder ist es nur der Glaube an die eigene Unfehl- barkeit? Tragisch empfinde ich nicht das persönliche Schicksal – dies muss einem universitären Di- rektor zuvor bewusst werden –, die Tagespresse, insbesondere die Bou- levardpresse, haben wieder einmal Gelegenheit, über maßlose Medizi- ner beziehungsweise Chirurgen Hä- me auszuschütten.

Dr. med. Andreas C. Unger, Klinik des Stütz-und Bewegungsapparates, Sektion Unfallchirurgie, UK-SH Campus Lübeck, 23562 Lübeck

Unausgewogenes Urteil

Die Justizbehörden in NRW sind nicht gerade für Unvoreingenom- menheit und ausgewogene Urteile bekannt. Sie pflegen vielmehr – oft lärmend und selbstgefällig – eine klassenkämpferische Attitüde.

Auch der Fall Broelsch scheint mir von dieser Grundhaltung ganz or- dentlich kontaminiert zu sein.

Ein tendenziöses Urteil war hier so sicher wie das Amen in der Kirche.

Schlimm ist auch der Artikel dazu im DÄ. Auf einer ganzen Seite Hof- berichterstattung für Staatsanwalt und Richter findet sich kein einziger Satz zu den Entlastungsargumenten der Verteidigung oder auch Einlas- sungen von Prof. Broelsch selbst . . .

Dr. med. Reiner Grabenhorst, 38226 Salzgitter

KR A NKENHÄ U SER

Die Alterung der Ge- sellschaft erfordert auch von den Klini- ken Antworten (DÄ 13/2010: „Der de- mografische Wandel im Krankenhaus: Die vernachlässigte Dimension“ von Patrick Da-Cruz und Tobias Hermann).

Visionär

Selten habe ich einen so realitätsfer- nen oder sagen wir vielleicht besser visionären Beitrag im DÄ gelesen!

Während allerorts von Ärzte-/Fach- ärztemangel die Rede ist, sprechen

die Unternehmensberater Da-Cruz und Hermann von Trainee-Pro- grammen für die „50 plus“-Ärzte an den Kliniken!

Um die Sache deutlich zu machen, der Hinweis: „Die Gefahr, dass die Produktivität älterer Ärzte bei stei- gendem Gehalt abnimmt, ist viru- lent.“ Dann das Beste: „Insgesamt sollte eine Abkehr vom Senioritäts- prinzip hin zu einer leistungs- und qualifikationsbezogenen Vergütung für die meisten Klinikträger ange- strebt werden.“ Da verschlägt es ei- nem die Sprache.

Klar bin ich jetzt auch ein „50 plus“-Arzt und fühle mich da wohl besonders an der Ehre ange- kratzt! Aber ist den Herren be- kannt, wie lange es mittlerweile dauert, ein qualifizierter Facharzt zu werden, zumal in operativen Fächern? Wie den Unternehmens- beratern auch bekannt sein dürf-

te, gibt es einen mühsam aus - gehandelten Tarifvertrag, der entsprechend der Assistenz-/

Facharztzeit und damit auch des Alters eine höhere Vergütung vorsieht.

Und nachdem man alle Stufen der Ausbildung an Krankenhäusern der Maximalversorgung oder Uni- kliniken durchlaufen und endlich den geforderten OP-Katalog er- füllt hat, ist man unter Umständen schon ein „40 plus“! Und zehn Jahre später beginnt dann das Trai- nee-Programm! Und wer soll denn bitte das Training durchführen?

Ein „60 plus“-Chefarzt? Wobei Chefärzte aus Sicht des Arbeits- zeitgesetzes natürlich die Idealbe- setzung überhaupt sind: Sie dürfen quasi „pausenlos“ durcharbeiten, Ermüdung gibt’s da nicht! . . .

Dr. med. Olaf Ring, Oberarzt, Klinik Kitzinger Land, 97318 Kitzingen

D s a k 1 m i vernachlässigte Dim

S TUDIE

Fritz Beske schlägt vor, Prioritätenlisten für die medizinische Versorgung aufzu- stellen (DÄ 13/

2010: „IGSF-Studie zur Gesundheitsver- sorgung bei begrenzten Mitteln: Kon- zentration auf das Wesentliche“ von Falk Osterloh).

Gestaffelte Risikoprämien

Die Empfehlung kostensparender Einschränkungen von Behand- lungsübernahmen in der GKV mit- tels Dringlichkeitsliste (Priorisie- rung von Leistungen) widerspricht überkommenem ärztlichem Denken.

Gerechter könnte die öffentliche Belastung im Gesundheitswesen vielleicht durch die Einführung von gestaffelten Risikoprämien in der Krankenversicherung vermin- dert werden. Ähnliches wird in der Kfz-Versicherung doch allgemein als normal akzeptiert. – Dass man- che Risikogruppen, wie zum Bei- spiel Raucher und Alkoholfreun-

de, darunter auch die mit dem da- durch selbst verursachten Diabetes 2, auch die stark Über gewichtigen, die Allgemeinheit über Gebühr be- lasten und objektiv gesehen unso- zial sind, ist Fachleuten kein Ge- heimniss. Statt über Priorisierung zunächst wissenschaftlich und po- litisch zu streiten, sollten objekti- vierbare Kriterien für eine Staffe- lung von Zusatzprämien erarbeitet und das damit erreichbare Ein- sparpotenzial errechnet werden.

Umgekehrt könnte man über Boni für aktives Gesundheitstraining nachdenken: Man kann kaum er- messen, wie viele Kosten an or- thopädischen und anderen Be- handlungen durch Schäden des Haltungsapparates entstehen bei den Bequemen und Sportveräch- tern. Sir Dudley White nannte diese Gruppe die „Faulenzer“

(Lazybones) und schrieb ihrem Verhalten auch viele Herz- und Kreislaufschäden zu. Warum also nicht Gesundheitsprophylaxe be- lohnen? . . .

Prof. Dr. med. Malte Erik Wigand, 90403 Nürnberg

S U

F v f V s 2 z sorgung beibegrenz

B R I E F E

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