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Archiv "Psychisch Krank im Job: Führungskräfte sensibilisieren" (07.11.2008)

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A2356 Deutsches Ärzteblatt⏐Jg. 105⏐Heft 45⏐7. November 2008

A K T U E L L

zialberater kann er in Mitarbeiterge- sprächen moderieren, Ursachen her- ausfinden und den Betroffenen auch externe Therapiemöglichkeiten auf- zeigen. Christian Gredig vom BApK forderte Arbeitgeber auf, eine „Kul- tur des offenen Umgangs“ zu pflegen und auffälligen Mitarbeitern aktiv Hilfe anzubieten. Denn: „Die Betrof- fenen wollen meist ihren Job weiter- machen, er gibt ihnen Halt und Ta- gesstruktur.“ Problematisch werde es dann, wenn sie die Krankheit ver- heimlichen müssten.

Der BKK-Bundesverband und der BApK schulen und beraten Be- triebe im Umgang mit psychisch Kranken: Beratungshotline 0 18 05/

95 09 51 oder per E-Mail: beratung.

bapk@psychiatrie.de. PB PSYCHISCH KRANK IM JOB

Führungskräfte sensibilisieren

„Wissen über psychische Stö- rungen ist in den meisten Un- ternehmen nicht vorhanden“, erklärte Norbert Breutmann von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber- verbände (BDA) bei der Fachtagung „Psychisch krank im Job“, die der BDA ge- meinsam mit der Familienselbsthil- fe Psychiatrie (BApK e.V.) und dem BKK-Bundesverband Anfang Okto- ber in Berlin veranstaltete. Dies sei jedoch bedeutsam angesichts der zunehmenden Zahl von Arbeitsun- fähigkeitszeiten und Frühberentun- gen aufgrund psychischer Störungen.

Breutmann appellierte deshalb an die Firmen, Führungskräfte für Ver- haltensauffälligkeiten der Mitarbei- ter zu sensibilisieren.

Große Betriebe, wie die Daimler AG, leisten sich eine betriebseigene Sozialberatung. Der dort tätige Di- plom-Psychologe Peter Winkler be- obachtet bei Führungskräften oft „ei- ne hohe Hemmschwelle und eine große Unsicherheit, Verhaltensauf- fälligkeiten anzusprechen“. Als So-

„Die Versorgung von Kindern, die unter einer Aufmerksamkeitsdefizit-/

Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leiden, ist nicht schlecht, aber verbes- serungswürdig.“ Häufig würden zu früh oder zum falschen Zeitpunkt Me- dikamente verschrieben.

Das ist das Fazit, das Rolf-Ulrich Schlenker, Vorstandschef der Gmün- der Ersatzkasse (GEK), aus dem ADHS-Report zog. Er for- derte, Eltern und Lehrer stärker in die Behandlung einzubinden. Der Report fasst Ergebnisse einer Eltern- und Behördenbefragung sowie Ver- ordnungsanalysen der Universität Bremen zusammen.

Der Mitautor der Studie, Prof. Dr.

Gerd Glaeske vom Zentrum für So- zialpolitik der Universität Bremen, erklärte, ADHS sei eine Domäne der Arzneimitteltherapie. Die Ver- ordnung von Psychostimulanzien für Kinder und Jugendliche nehme stetig zu. Seit 1990 seien die Tages- dosierungen um 150 Prozent gestie- gen. Zudem zeigten sich bundes- weit auffällige Verteilungsmuster nach Alter, Geschlecht und Region.

So würden Jungen viermal so häu- fig behandelt wie Mädchen. Auch die regionalen Unterschiede seien beachtlich. „Ein dichtes regionales Angebot an Kinder- und Jugendpsy- chiatern oder spezialisierten Kin- derärzten sowie eine allzu willige Verordnungsweise mögen hier und da zu Über- und Fehlversorgung

führen“, sagte Glaeske. Zugleich gebe es in anderen Regionen auch Hinweise auf eine Unterversorgung.

Um die Situation ADHS-kranker Kinder zu verbessern, setzt die GEK auf eine stärkere Vernetzung. Mit der Kassenärztlichen Bundesverei- nigung verhandelt die Kasse über einen Versorgungsvertrag, der auch die Psychotherapie mit einbezieht.

Da ADHS zu einer der Erkrankun- gen gehört, die beim morbiditäts- orientierten Risikostrukturausgleich zwischen den Kassen berücksichtigt werden, und sich obendrein künftig auch die Honorarzuwächse der nie- dergelassenen Ärzte an der Morbi- dität orientieren werden, ist es nach Ansicht von Schlenker umso wich- tiger, dass die Diagnose „ADHS“

leitliniengerecht gestellt wird. HK Die Leistungs-

fähigkeit sinkt, wenn eine psy- chische Störung vorliegt. Es ist also auch im Sinne des Ar- beitgebers, auf- fälligen Mitar- beitern aktiv Hil- fe anzubieten.

ADHS

Krankenkasse stellt Versorgungsdefizit fest

ETHIKINITIATIVE

Arztbild im 21. Jahrhundert

Die allgemeine Verfügbarkeit von Informationen hat zu einem Wandel der Arzt-Patient-Beziehung geführt.

Davon geht die österreichische Para- celsus Medizinische Privatuniver- sität Salzburg aus. Der mündige Pa- tient fordere in zunehmendem Maß ein Mitspracherecht ein. Gleichzei- tig wünsche er aber auch mehr per- sönliche Zuwendung. Dazu komme für die Ärzte noch die Notwendig- keit, immer stärker ökonomische Überlegungen in das ärztliche Tun einfließen zu lassen. Mithilfe einer Initiative der Paracelsus Medizini- schen Privatuniversität und des Wie- ner Instituts für Medizinische An- thropologie und Bioethik sollen un- ter anderem ethische Grundsätze im Gesundheitswesen entwickelt wer- den. Außerdem setzt sich eine Kon- gressreihe „Forum Medizin 21“ mit dem Arztberuf im 21. Jahrhundert aus- einander. Die erste Veranstaltung fin- det vom 29. bis 31. Januar 2009 in Salzburg unter dem Titel „Ärztin/Arzt sein im 21. Jahrhundert: Erwartung – Selbstbild – Realität“ statt. Informatio- nen: www.forummedizin.at Kli

Foto:Ute Grabowsky/photothek.net Foto:Fotolia

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