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Archiv "Einteilung der Säuglings-Milchnahrungen auf Kuhmilcheiweißbasis" (21.11.1974)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin KOMPENDIUM

Die zahlreichen industriell herge- stellten Säuglings-Milchnahrungen in der Bundesrepublik Deutschland sind in ihrem Brennwert-, Nähr- stoff- und Mineralgehalt sehr ver- schieden. Sie werden nicht in allen Fällen den ernährungsphysiologi- schen Erfordernissen für den Säugling voll gerecht. Richtlinien für die Zusammensetzung von Säuglings-Milchnahrungen sollen ein Überangebot an Brennwert, Proteinen, Kohlenhydraten und/

oder Mineralstoffen sowie ein zu geringes Angebot an Fetten ge- eigneter Zusammensetzung ver-

meiden. Definitionen zur Einteilung der Säuglings-Milchnahrungen feh- len. Die Kommission unterscheidet die zwei folgenden Gruppen:

1. Teiladaptierte

Säuglings-Milchnahrungen

Neben den in Tabelle 1 dargeleg- ten quantitativen Richtlinien sind teiladaptierte Säuglings-Milchnah- rungen charakterisiert durch:

Voll- oder Teilaustausch des But- terfettes gegen ein Fettgemisch.

Um den ernährungsphysiolo- gischen Erfordernissen des Säuglings gerecht zu wer- den, hat die Ernährungskom- mission der Deutschen Ge- sellschaft für Kinderheilkun- de Richtlinien für Säug- lings-Milchnahrungen auf Kuhmilch-Basis herausgege- ben.

Das Verhältnis gesättigter zu unge- sättigten Fettsäuren sollte etwa 1 zu 1 betragen mit einem Linolsäu- regehalt, der mindestens drei Pro- zent, nicht aber über fünf Prozent des Gesamtkaloriengehaltes der Säuglings-Milchnahrung sein soll.

2. Adaptierte

Säuglings-Milchnahrungen

Die quantitativen Richtlinien der Tabelle 1 werden durch zwei quali- tative Anforderungen ergänzt:

*) Professor Bremer, Düsseldorf, Professor Droese, Dortmund, Professor Grüttner, Hamburg, Professor Kubier, Kiel, Professor Schmidt, Düsseldorf, Dr. Stolley, Dortmund.

Einteilung

der Säuglings-Milchnahrungen auf Kuhmilcheiweißbasis

Milchnahrungen für reifgeborene, gesunde Säuglinge im ersten Lebensjahr

Richtlinien der Ernährungskommission* der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde

Tabelle 1: Richtlinien über Nährstoff-, Mineral- und Brennwertgehalt von Säuglings-Milchnahrungen

g/100 ml g/100 kcal g/100 kJ*

Teiladaptierte Protein bis 2,0 bis 2,9 bis 0,7

Säuglings-Milch- Fett 3,0 - 3,8 4,0 - 5,6 1,0 1,3

nahrungen

Asche bis 0,45 bis 0,67 bis 0,16

Brennwert 67 - 75 kcal

Adaptierte Protein 1,4 - 1,8 1,8 - 2,6 0,4 - 0,6

Säuglings-Milch- Fett 3,3 - 4,2 4,4 - 6,2 1,1 - 1,5

nahrungen

Laktose 6,3 - 7,9 8,4 - 11,8 2,0 - 2,8

Asche bis 0,39 bis 0,58 bis 0,14

Brennwert 67 - 75 kcal

* Internationale Vereinbarungen sehen die Einführung von Joule statt Kalorie als Maßeinheit für den Brennwert vor.

1 kg x m 2

1 J =sec2 = 0,239 Cal; 4,184 kJ = 1 kcal ( (Nach WHO-Publikation Energy and Protein Requierements: Hlth. Org. techn. Rep. Ser., No. 522, (1973) Seite 13).

3408 Heft 47 vom 21. November 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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a) Voll- oder Teilaustausch des Butterfettes wie bei teiladaptierten Säuglings-Milchnahrungen.

b) Laktose als einziges verwertba- res Kohlenhydrat.

3. Alle Säuglings-Milchnahrungen, die nicht den vorhergehenden Richtlinien entsprechen, erhalten keine Definition.

Die Einteilung stellt kein Werturteil über die ernährungsphysiologische Bedeutung adaptierter und teila- daptierter Säuglings-Milchnahrun- gen dar. Sie legt Grenzwerte fest, die sich nicht unbedingt an den in der Frauenmilch gefundenen Streu- breiten orientieren.

Die dargestellten Richtlinien versu- chen, den derzeitigen Erfordernis- sen gerecht zu sein. Sie können nach dem jeweiligen Stand neuerer Erkenntnisse überarbeitet werden.

Auskunft erteilt:

Professor Dr. med. E. Schmidt Universitäts-Kinderklinik 4 Düsseldorf 1

Moorenstraße 5

ECHO

Zu: „Gicht — lebenslange Behandlung unerläßlich" von Prof. Dr. med. N. Zöller und Dr. med. Inga Korfmacher in Heft 17/1974, Seite 1221 ff.

„Chronische Gelenk-Entzün- dungen gehören zu den ver- breitetsten Krankheiten. 2,8 Prozent aller erwachsenen Männer erkranken an Gicht.

Meist vergehen nach dem er- sten Anfall sechs Jahre, ehe die richtige Diagnose gestellt wird. Die rechtzeitige Dia- gnose, so Münchener Medizi- ner im DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATT, ist deshalb so wich- tig, weil die rechtzeitige Be- handlung vor Invalidität und vorzeitigem Tod schützt ..."

(B.-Z., Berlin)

Zur Fbrtbildung Aktuelle Medizin

Die Behauptung von Erdmann et al., daß der Erfolg von hyposen- sibilisierenden Injektionen bei al- lergischen Krankheiten „in Fach- kreisen unumstritten" sei, ist falsch. Eine gewisse Übereinstim- mung besteht lediglich in bezug auf Graspollen-Heufieber und -Asthma. Bei den anderen Inhala- tions-Allergenen, insbesondere beim Hausstaub, sind Erfolge sel- ten, wie wir schon vor langer Zeit experimentell nachgewiesen haben (Ilerxheimer und Prior, Internat.

Arch. Allergy 3 [1952], 189); auch bei Benutzung von Extrakten der Hausstaubmilben ist bisher das Gegenteil nicht bewiesen worden.

Es ist offenbar ein großer Unter- schied, ob der Kranke „seinem"

Allergen ganzjährig ausgesetzt ist oder nur ein oder zwei Monate.

Aber auch bei den Graspollen muß die Behandlung oft jedes Jahr wie- derholt werden, so daß die positive Darstellung der Autoren nicht den Tatsachen entspricht.

Professor Dr. med.

Herbert Herxheimer em. ord. Professor an der Freien Universität 1 Berlin, Litzenseeufer 3

Schlußwort

Herr Herxheimer zitiert in seinem Leserbrief zwar eine eigene Publi- kation mehr historischen Charak- ters aus dem Jahre 1952, läßt aber bedauerlicherweise außer acht, daß die pädiatrische Allergologie gerade während der letzten zwei bis drei Jahrzehnte weltweit eine

gewisse Eigenständigkeit gewon- nen hat, nicht zuletzt auch auf dem wichtigen therapeutischen Sektor.

Bei sorgfältigem Studium unseres Textes hätte es Herrn Herxheimer nicht entgehen dürfen, welch vor- sichtige Haltung wir hinsichtlich der Zweckmäßigkeit und Effektivi- tät der Desensibilisierung bei Nah- rungs-, Hausstaub-, Arzneimittel- allergie und der sogenannten bak- teriellen Allergie einnehmen. Frei- lich sollte unser Text darüber unter- richten, daß speziell bei Pollensen- sibilisierung Erfolgsquoten zu ge- wärtigen sind.

Insofern hebt eigentlich der Leser- brief das hervor, was wir ohnehin betonen wollten, nicht zuletzt durch die Darstellung 1 über „Es- kalation zur Atopie". Wir möchten auf diese Übereinstimmung eigens hinweisen, um nicht den Eindruck entstehen zu lassen, als seien die kritischen Bemerkungen im Leser- brief mit der Ablehnung einer wich- tigen allergologischen Behand- lungsmethode gleichzusetzen. Im einschlägigen modernen Schrift- tum sind — ergänzt durch immuno- logische Untersuchungsmethoden

— die Erfolge der Desensibilisie- rung von Kindern (auch statistisch mit Hilfe von Placebo-Gruppen) un- ter Beweis gestellt worden.

Professor Dr. med.

Gerhart Erdmann Dr. med. Regine Kern Dr. med. Hans Günter Berzel Universitätskinderklinik 65 Mainz

Augustusstraße 11

Desensibilisierung

bei allergischen Krankheiten im Kindesalter

Zu einem Beitrag von Prof. Dr. Gerhart Erdmann et al.

in Heft 26/1974, Seite 1896

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 47 vom 21. November 1974 3409

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