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Falscher Mehltau der Zwiebel (Peronospora destructor)

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Academic year: 2022

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Falscher Mehltau der Zwiebel (Peronospora destructor)

Verbreitung und Bedeutung

Der Falsche Mehltau ist die gefährlichste Krankheit der Zwiebel in den gemässigten Klimazonen. Bei längeren feucht-kühlen Wetterbedingungen führt die Krankheit zu hohen Verlusten in Bezug auf Zwiebelertrag und -qualität (Abb. 1).

Symptome

Bei feuchter Witterung und starker Taubil- dung entwickeln sich an den Spitzen oder an Knicken der Zwiebelröhren bleiche, ölig scheinende, längsovale Flecken von bis zu 30 cm Länge. Die Sporangienträger des Pilzes bilden einen dunkelgrauen bis violet- ten Pilzrasen auf der befallenen Fläche aus (Abb. 2). Der Pilz lässt sich aber auch oft innerhalb der Röhren feststellen. Bei trocke- nen Witterungsbedingungen werden die Infektionsherde des Falschen Mehltaus sehr schnell von schwarzen Pilzen wie Alternaria (Purpurfleckenkrankheit) und Stemphylium (Blattfleckenkrankheit) überwuchert. Die befallenen Blätter welken und sterben früh- zeitig ab. Der Verlust an Blattfläche und der

folgende Neuaustrieb schwächen die Zwie- beln, was zu stark reduzierten Erträgen bei befallenen Kulturen führt. Infizierte Zwiebeln sind weich und nicht lagerfähig. Die Zwiebel- sorten unterscheiden sich in der Anfälligkeit gegenüber dem Falschen Mehltau.

Biologie

Der Falsche Mehltau befällt neben Zwiebeln, Schalotten, Lauch, Knoblauch und Schnitt- lauch auch nicht kultivierte Allium-Arten. Der Pilz überwintert in Winterzwiebeln im Feld in Form von aktivem Pilzgeflecht (Mycel) oder in Form von Dauersporen (Oosporen). Auch infizierte Zwiebeln am Lager können dem Pilz helfen, die kalte Jahreszeit zu überdau- ern. Verfaulende Lagerbestände sollen des- halb nicht kompostiert, sondern vernichtet werden. Neben Ausfallzwiebeln im Feld stellt auch das Zwiebel-Saatgut eine mögliche Infektionsquelle dar, die aber eher von ge- ringer Bedeutung ist. Unter Schweizerischen Bedingungen stellen infizierte Bestände von Winterzwiebeln und infizierte Ausfallzwiebeln die wichtigsten Möglichkeiten des Überwin- terns der Krankheit dar. Bei hohem Infekti- onsdruck im Herbst muss deshalb mit einem entsprechenden Verseuchungsgrad der Winterzwiebelbestände gerechnet werden, was wiederum zu einem hohen Krankheits- druck im nächsten Frühling führt.

Abbildung 1: Falscher Mehltau (Peronospora destructor) in fortgeschrittenem Stadium in einem Zwiebelfeld der Sorte Tamara

Autoren Werner E. Heller Jacob Rüegg

Impressum Herausgeber:

Extension Gemüsebau Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, 8820 Wädenswil

www.gemuesebau.agroscope.ch © 2010, ACW

Fotos

Jacob Rüegg, ACW

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2 Pflanzenschutz in Zwiebeln | Falscher Mehltau Merkblatt

Krankheitsverlauf

Für eine erfolgreiche Infektion ist der Pilz auf Wassertropfen und hohe Luftfeuchtigkeit von mehr als 95 % während mehre- rer Stunden angewiesen. Temperaturen über 22°C sind für Infektionen ungünstig. Bei hoher Luftfeuchtigkeit um 80 % und Temperaturen zwischen 15°C und 20°C gedeiht der Falsche Mehltau am besten. Bei solchen Bedingungen muss mit einer Inkubationszeit von der Infektion bis zur Sporulation von 9 bis 16 Tagen gerechnet werden. Die Sporulation einer Infektions- stelle dauert 1 bis 2 Tage, wobei die Sporangien während der Nacht gebildet und während des Tages freigesetzt werden.

Die Sporanigen können bei optimalen Bedingungen 1 bis 3 Tage auf den Wirtspflanzen überleben. Treten innerhalb die- ser Zeit Infektionsbedingungen auf, keimt das Sporangium aus und infiziert die Wirtspflanze neu. Innerhalb von 4 Infekti- onszyklen kann der Falsche Mehltau das Laub eines Bestan-

des vollständig zerstören Abbildung 2: Sporulierender Falscher Mehltau auf einzelnen Blattröhren der Zwiebelsorte Tamara

Empfehlungen

1. Sommerzwiebeln möglichst lokal oder regional isoliert von Winterzwiebelbeständen kultivieren.

2. Abstände in und zwischen den Reihen sind so zu wählen, dass die Bestände möglichst schnell abtrocknen; Reihenab- stände von 40 – 50 cm nicht unterschreiten.

3. Unkräuter in den Zwiebelbeständen möglichst vollständig bekämpfen, damit ein rasches Abtrocknen gewährleistet wird.

4. Sorgfältige, saisonal geplante Präparatwahl und Präparatdosierung gemäss Packungsaufschrift.

5. Bewilligte Pflanzenschutzmittel unter: www.dataphyto.agroscope.ch

Referenzen

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