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Hohe körperliche Anforderungen wie schweres Heben und Tragen gibt es nicht nur in der Produktion und im Baugewerbe. Sie kommen auch im Dienstleistungsbereich vor, z.

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Academic year: 2022

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BIBB/BAuA 2018

Körperlich harte Arbeit in Deutschland – immer noch weit verbreitet

27 baua: Fakten

Hohe körperliche Anforderungen wie schweres Heben und Tragen gibt es nicht nur in der Produktion und im Baugewerbe. Sie kommen auch im Dienstleistungsbereich vor, z. B. in der Pflege und im Gastgewerbe. Obwohl mittlerweile Tragehilfen und andere Hilfsmittel die Arbeit erleichtern, lassen sich nicht alle „schweren“ Arbeitsbedingungen aus der Welt schaffen. Das Arbeiten unter solchen Bedingungen kann mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen einhergehen. Dieses Faktenblatt zeigt auf der Grundlage der aktuellen BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018, wie oft Erwerbstätige diesen Bedingungen ausgesetzt sind und wie belastend dies für sie ist.

Was zählt zu körperlich harter Arbeit?

In der aktuellen Befragung wurden über 20.000 Erwerbs- tätige unter anderem nach Arbeitsbedingungen gefragt, die körperliche Anstrengung erfordern.

Tab. 1: Körperliche Arbeitsbedingungen, die in der BIBB/

BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 erhoben wurden Körperliche

Arbeitsbedingung Beispiele häufig betroffener Berufe:

Im Stehen arbeiten Bau- /Ausbauberufe, Garten- bauberufe, Metallbauberufe inkl. Schweißtechnik, Berufe im Gastgewerbe/in der Spei- senzubereitung

Mit den Händen arbeiten d. h. die Hände mit viel Geschick, schnell oder mit größeren Kräften einsetzen

Bau- /Ausbauberufe, Gar- tenbauberufe, Berufe in der Holzwirtschaft, Speisenzube- reitung, Körperpflege Schwere Lasten tragen/

heben

d. h. mindestens 20 kg bei Männern und mindestens 10 kg bei Frauen

Bauberufe, Gartenbauberufe, Berufe in der Holzwirtschaft, Alten- und Krankenpflege

In Zwangshaltungen arbeiten

d. h. in gebückter, hockender, kniender Stellung oder über Kopf arbeiten

Bauberufe, Gartenbauberufe, Klempner/Sanitärberufe, Altenpflege

54

39

23

17

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Arbeiten mit den Händen Schwer heben und tragen Arbeiten in Zwangshaltung Arbeiten im Stehen

Abb. 1: Anteil der Erwerbstätigen, die angeben, diesen Arbeits- bedingungen häufig ausgesetzt zu sein

Mehr als die Hälfte der Befragten (54 %) gibt an, häufig im Stehen arbeiten zu müssen. Etwas weniger Befragte (39 %) sagen, häufig Arbeiten mit den Händen auszufüh- ren, die eine hohe Geschicklichkeit, schnelle Bewegungen oder größere Kräfte erfordern. Etwa jeder Vierte (23 %) muss bei der Arbeit schwere Lasten tragen oder heben.

Häufiges Arbeiten in Zwangshaltungen, also in gebückter, hockender, kniender Stellung oder über Kopf, geben 17 % der Befragten an.

Im Anschluss wurde gefragt, ob das häufige Arbeiten un- ter diesen Bedingungen als Belastung empfunden wird.

Abbildung 2 zeigt die Antworten.

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baua: Fakten Körperlich harte Arbeit in Deutschland – immer noch weit verbreitet?

2

Impressum | Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Friedrich-Henkel-Weg 1–25, 44149 Dortmund, Telefon: 0231 9071-2071, E-Mail: info-zentrum@baua.bund.de, Internet: www.baua.de |

Autorin: A. Siefer, Redaktion: Dr. G. Meilicke, Gestaltung: M. Marano | doi:10.21934/baua:fakten20190226 | Februar 2019

27

Weiterführende Informationen

1 Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Hrsg, 2011. Stehend K.O.? Wenn Arbeit durchgestanden werden muss. 2. Auflage. Dortmund: BAuA. Verfügbar unter: www.baua.de/dok/8658186

2 Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Hrsg, 2014. Manuelle Arbeit ohne Schaden. Grundsätze und Gefährdungsbeurteilung. 4. Auflage. Dortmund:

BAuA. Verfügbar unter: www.baua.de/dok/8658182 3 Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin,

Hrsg, 2011. Heben und Tragen ohne Schaden. 6. Aufla- ge. Dortmund: BAuA. Verfügbar unter: www.baua.de/

dok/8658104

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Arbeiten mit den Händen

Schwer heben und tragen

Arbeiten in Zwangshaltung

Arbeiten im Stehen 27

20

53

52 73

80

47

48

Ja Nein

Abb. 2: Antworten auf die Frage „Wenn Sie diesen Arbeitsbedin- gungen häufig ausgesetzt sind, belastet Sie das?“

Auffallend ist, dass nicht jede körperlich anstrengende Arbeit auch von jedem als Belastung empfunden wird.

Erfreulicherweise werden die Arbeitsbedingungen, die am häufigsten genannt werden, als am wenigsten belastend empfunden: Nur etwa ein Viertel (27 %) gibt an, das häu- fige Stehen als Belastung wahrzunehmen und nur jeden Fünften (20 %) stört das häufige Arbeiten mit den Händen.

Die übrigen Arbeitsbedingungen werden zwar nicht so häufig genannt, sind aber für die Befragten häufig eine Be- lastung: Etwa jeder Zweite, der oft schwer heben und tra- gen (53 %) oder in Zwangshaltung (52 %) arbeiten muss, empfindet dies als belastend.

Haben die körperlichen Belastungen abgenommen?

Wie im Faktenblatt 26 zur Arbeitsintensität zu lesen ist, lie- gen die psychischen Belastungen auf einem hohen Niveau.

Sinken im Gegenzug die körperlichen Belastungen? Der Vergleich mit der BIBB/BAuA-Befragung vor sechs Jahren zeigt, dass körperliche Belastungen nach wie vor aktuell sind. Die Ergebnisse haben sich insgesamt wenig verän- dert: Der größte Unterschied ist, dass etwas weniger Be- fragte angeben, mit den Händen Arbeiten durchzuführen, die viel Geschick, Geschwindigkeit oder große Kraft erfor- dern (39 % vs. 42 % in 2012).

Körperliche harte Arbeit ist nicht nur Männersache Männer und Frauen arbeiten nicht nur in unterschiedli- chen Tätigkeiten, sie unterscheiden sich auch hinsicht- lich der Arbeitszeit. Während etwa die Hälfte der Frau- en in Teilzeit beschäftigt ist, ist die deutliche Mehrheit der Männer in Vollzeit tätig. Insgesamt geben Männer in Vollzeit am häufigsten an, körperlich harter Arbeit ausgesetzt zu sein. Bei Frauen geben diejenigen in Teil- zeit zu einem höheren Anteil körperliche Arbeit an.

Auch liegen die Quoten hier höher als bei den Männern in Teilzeit. Für Teilzeit und Vollzeit gilt, dass Frauen körperlich harte Arbeit im Vergleich zu Männern häufiger als belas- tend empfinden.

Abb. 3: Häufiges körperliches Arbeiten nach Wochenarbeitszeit und Geschlecht

Fazit: Hart im Nehmen?

Die Ergebnisse der aktuellen BIBB/BAuA-Befragung zeigen, dass nach wie vor viele Erwerbstätige körperlich hart arbei- ten müssen. Aber nicht immer geht damit ein Belastungs- gefühl einher. Ob etwas als belastend erlebt wird, hängt von der Art der körperlichen Arbeit ab: Vor allem schweres Heben und Tragen sowie das Arbeiten in Zwangshaltung werden von vielen Betroffenen als Belastung empfunden.

Besondere Beachtung ist daher bei Berufen geboten, die diese Arten körperlicher Arbeit aufweisen, insbesondere wenn mehrere Belastungen kombiniert auftreten.

Möglichen gesundheitlichen Beschwerden durch körper- liche Arbeit kann jedoch effektiv entgegengewirkt werden.

Entlastend ist eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestal- tung, z. B. durch ergonomische Gestaltung des Arbeits- platzes oder Bereitstellung von Trage- und Transporthilfen.

Ebenso wichtig ist das Beachten von Verhaltensregeln, z. B.

rückenschonende Hebe- und Tragetechniken anwenden, gezielte Ausgleichsbewegungen machen und Pausen ein- halten.

Arbeiten mit den Händen

Schwer heben und tragen

Arbeiten in Zwangshaltung Arbeiten im Stehen

0 % 50 %

50 % 100 %

100 %

49 55

54 54

21 26

18 19

14 19

16 14

37 32

36 41

Vollzeit Teilzeit

Männer Frauen

Referenzen

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