• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Wirtschaftsinstitut: Ausgabenseite entlasten" (19.09.2003)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Wirtschaftsinstitut: Ausgabenseite entlasten" (19.09.2003)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A K T U E L L

A

A2406 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 3819. September 2003

Wirtschaftsinstitut

Ausgabenseite entlasten

Beitragsentwicklung der Gesetzlichen Krankenver- sicherung

D

as Institut für Wirtschaft und Soziales in Berlin hat im Auftrag des AOK-Bundes- verbandes die finanzielle Ent- wicklung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in den vergangenen 50 Jahren analysiert. Das Ergebnis: Die Defizite der GKV ergäben sich nicht aus sinkenden Ein- nahmen, sondern aus gestie- genen Ausgaben.

„Die GKV hat ein Ausga- benproblem, kein Einnah- menproblem“, folgerte der Inhaber des Berliner Insti- tuts, Ulf Fink, der die Studie gemeinsam mit dem ehemali- gen Referatsleiter des Bun- desarbeitsministeriums Dr.

Hermann Berié erstellt hat, vor kurzem bei der Präsenta- tion der Ergebnisse in Berlin.

Von 1950 bis 1990 erhöhte sich der durchschnittliche Beitragssatz von 4,7 Prozent auf 11,4 Prozent, wohingegen er heute bei 14,4 Prozent liegt. „Die eigentliche Ko-

stenexplosion hat in den er- sten 30 Jahren der Bundesre- publik stattgefunden“, folger- te Fink. Die Lohnquote, der Anteil der Einkünfte aus unselbstständiger Arbeit am Volkseinkommen, zeigte in den vergangenen 30 Jahren keine sinkende Tendenz. Für die GKV bedeute dies gleich bleibende Einnahmen. Sorge bereiteten Fink die Aufwen- dungen für Rentner. Sie be- trugen 1950 noch 0,27 Pro- zent des Bruttoinlandspro- dukts, heute liegen sie bei 2,8 Prozent.

Prävention ist für Fink der richtige Weg, um die Ausga- benseite zu entlasten. Zurzeit würden nur etwa vier Prozent der Beiträge darauf entfallen.

Fink hält es für falsch, die Ko- sten stärker auf die Patienten abzuwälzen. Konkretere Vor- schläge zur Ausgabenbegren- zung gab er jedoch nicht. SL

Z

wei mit der neuen (Muster-) Weiterbildungsordnung ein- hergehende Änderungen im Bereich Psychotherapie ha- ben die Vereinigung Pycho- therapeutisch tätiger Kas- senärzte (VPK) und die Allge- meine Ärztliche Gesellschaft für Psychotherapie (AÄGP) begrüßt. Der 106. Deutsche Ärztetag hatte die neue Wei- terbildungsordnung im Mai in Köln beschlossen. Im Bereich der Psychotherapie existierten nun zwei Fachbezeichnungen:

der Facharzt für Psychosoma- tische Medizin und Psychothe- rapie, ehemals Facharzt für Psychotherapeutische Medi- zin, und der Facharzt für Psychiatrie und Psychothera- pie. Prof. Dr. Wolfgang Tress, Vorsitzender der AÄGP, sieht in der neuen Bezeichnung „ei- ne Stärkung der ärztlichen Psychotherapie“.

Nach der neuen Weiterbil- dungsordnung sind zwei psy- chotherapeutische Zusatzbe- zeichnungen möglich: fachge- bundene Psychotherapie und Psychoanalyse. Die alte Zu- satzbezeichnung Psychothera- pie wurde in „Fachgebundene Psychotherapie“ umbenannt.

Hintergrund sei das Bestre- ben, Psychotherapie so gut wie möglich in alle medizinischen Fächer zu integrieren.

Im Rahmen der Weiterbil- dung fachgebundene Psycho-

therapie solle der Arzt lernen, spezifische psychosoziale Fra- gestellungen seines Fachs zu erkennen und entsprechend seiner Praxisgegebenheiten psychotherapeutisch zu be- handeln. Durch die neue Zu- satzbezeichnung werde, so Friedrich Neitscher, Vorsit- zender der VPK, „dem hohen Anteil an Patienten Rech- nung getragen, die mit kör- perlichen Beschwerden zum Arzt kommen und deren Er- krankung überwiegend psy- chosoziale Ursachen hat“. pb

Weiterbildung

Aufwertung der Psychosomatik

Ärztliche Psychotherapeuten begrüßen neue Weiterbildungsordnung.

Foto:Bernhard Eifrig

Will durch Prävention die Ausga- benseite entlasten: Ulf Fink Der Deutsche Ärztetag hatte im Mai in Köln mit großer

Mehrheit für eine Weiterbildungsreform votiert.

D

ie Fehltage aufgrund psy- chischer Erkrankungen sind seit dem Jahr 2000 jähr- lich um mehr als fünf Prozent gestiegen, heißt es im Ge- sundheitsreport der Techni- ker Krankenkasse (TK), der Anfang September in Berlin vorgestellt wurde. „Psychi- sche Erkrankungen führten mit jährlich 50 Tagen je Krankheitsfall zu ausgespro- chen langen Krankschreibun-

gen“, sagte Dr. med. Chri- stoph Straub, Vorstandsmit- glied der TK.

Dem Gesundheitsreport zufolge waren männliche TK- Versicherte 2002 durch- schnittlich 0,4 Tage und Frau- en 0,8 Tage wegen psychi- scher Störungen krankge- schrieben. Mehr als jede zehnte Frau und jeder 20.

Mann erhielten in den ver- gangenen drei Jahren minde-

stens ein Antidepressivum.

Im bundesweiten Vergleich verzeichneten die neuen Bun- desländer Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen die wenigsten Arbeitsausfälle we- gen psychischer Störungen, Hamburg und Berlin die mei- sten.

„Bei Versicherten mit Uni- versitäts- oder Hochschulab- schluss wurden die niedrigsten Fehlzeiten ermittelt“, sagte Dr. med.Thomas Grobe, Insti- tut für Sozialmedizin, Epide- miologie und Gesundheitssy- stemforschung in Hannover, der im Auftrag der TK den Be- richt erstellt hat. Erwerbstäti- ge ohne Berufsausbildung oder Abitur wiesen die höch- sten Fehlzeiten auf. SL

Gesundheitsreport

Depressionen nehmen zu

Techniker Krankenkasse ermittelte einen jährlichen Anstieg um fünf Prozent.

Foto:phalanx

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Der Naturwissen- schaftler aus Armenien, der mit seiner Familie seit drei Jahren in Kerpen bei Köln lebt, tüftelte seinen beiden Mädchen zuliebe so lange herum, bis er eine

Sie verschulden sich günstig in einem Land wie Deutschland und legen das Geld in den Krisenländern für höhere Zinsen an.. Banken haben es

D as ist kein e Beson derh eit des F in an zkapital s, son dern des kapital istisch en Wirtsch aften s in sgesam

Gerade in dieser Situation, in der zunehmend auch mit Personalengpässen aufgrund von Omikron gerechnet werden muss, müssen die Mitarbeitenden von

 Sensibilisierung für die Prävention von arbeitsbedingter MSE durch Bereitstellung von Daten, Fakten und Zahlen zu den Auswirkungen von MSE;..  Unterstützung

• Bewusstsein schaffen für die Bedeutung körperlicher Belastungen als Risikofaktor für Arbeitsunfälle und für die entsprechende Risikominimierung. • Unterstützung der Betriebe

Im Rahmen der Kampagne 2020-2022 „Gesunde Arbeitsplätze –Entlasten Dich!“ sollen bei diesem Wettbewerb Unternehmen für herausragende und innovative Beiträge zum Thema

ten sich Beschwerden nicht bessern, empfehle ich eine Hormonspeichelanalyse oder eine Vitalstoffuntersuchung (Eisen, Vitamine B, E, D, Fol­.