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Die Crux der Weiterbildung

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Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen, Birmensdorf ZH

Nummer 79 November 1971

Walter Bosshard

Die Crux der Weiterbildung

Separatdruck aus «Wald und Holz» Nr. 1, September 1971, Seiten 32 bis 36

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Es ist hier die Rede von der Weiterbildung der in öffentlichen Beamtungen stehenden schweizerischen Forstakademiker.

Im Ringen um die Vergrösserung des Marktanteils und im Kampf um Personal betrachten konkurrenzwirtschaftliche Produktions- und Dienstleistungsbetriebe die berufliche Weiterbildung - vor allem der Mitarbeiter in führenden Stellungen - als selbstverständ- liche Daueraufgabe, und sie lassen sich die Aufgabe auch etwas kosten. Der strebsame Mitarbeiter selbst ist interessiert an seiner Weiterbildung, hofft er doch, durch verbesserte berufliche Kenntnisse zu höheren Leistungen und beruflichem Aufstieg zu gelangen, er ist daher auch bereit, ein persönliches Opfer an Zeit und Geld zu bringen.

Im Gegensatz zu den nach konkurrenzwirtschaftlichen Grundsätzen geführten Unter- nehmen gewinnt in den öffentlichen Verwaltungen die Einsicht in die Notwendigkeit der lebenslangen Weiterbildung nur sehr zögernd an Boden. Auch in der schweizerischen Forstwirtschaft hemmen vielerlei Ursachen die rasche Verwirklichung von Programmen der kollektiven Weiterbildung. Von der Seite der Arbeitgeber, der vorgesetzten Behörden ist der Antrieb gering, in manchen Fällen wird aus finanziellen oder emotionellen Grün- den sogar betonte Zurückhaltung geübt. Der persönliche Ansporn zur beruflichen Weiterbildung hat beim schweizerischen Oberförster andere Motive als etwa beim Ingenieur der Industrie, vor allem fällt die Erwartung praktisch dahin, der zusätzliche Ein- satz würde sich eines Tages im beruflichen Aufstieg bezahlt machen. Dennoch haben sich zu allen Zeiten Forstakademiker in öffentlichen Beamtungen zielbewusst weiterge- bildet und dabei zum Wohle des Waldes beachtliche zusätzliche Arbeitsleistungen voll- bracht. Dagegen haben sich die schweizerischen Forstingenieure bisher noch nicht zur Schaffung kollektiver, umfassender und regelmässiger Weiterbildungsmöglichkeiten zu- sammenfinden können. Die spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Landesgegenden, die weiträumige Wohnsitzverteilung der Oberförster sowie ihre geringe Gesamtzahl dürften der Realisierung des Anliegens denn auch einige Hindernisse entgegenstellen.

Dauernde Weiterbildung als Notwendigkeit

Es gibt eine ganze Anzahl Argumente, die Weiterbildung als Daueraufgabe aufzufassen.

Die Tatsache, dass verschiedene der Begründungen alt sind, vermag ihre Gültigkeit nicht einzuschränken. Einige Gründe seien hier kurz dargestellt:

- Die ETH Zürich ist als Fachschule geschaffen worden, und sie ist es in der Auffassung ihres Auftrages bis heute geblieben. Die Abteilung für Forstwirtschaft vermittelt - wie alle andern Abteilungen der ETH - solide Grundlagen im Fach sowie wissen- schaftliche Arbeitsmethoden, sie vermittelt dagegen kaum eine kulturelle Bildung. Es dürfte aber wenig bestritten sein, dass Erfolg und Bewährung im Beruf des Ober- försters stark mitbestimmt sind von der Gesamtbildung des Trägers der Stelle.

Die Art der Aufgabe des Oberförsters kann zu gewissen Abnützungserscheinungen führen. Erfahrung, Routine und Mangel an Gedankenaustausch mit Kollegen können zum Hemmschuh jeglichen Fortschritts werden. Die Arbeitslast und die Hast des All- tags bewirken mit zunehmenden Dienstjahren manchmal eine Art von beruflichem Eingesponnensein, aus dem das Heraustreten mit neuen Ideen und Taten zu einer eigentlichen Mut- und Kraftprobe wird.

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Bezeichnenderweise tragen wir einen Amtstitel (Oberförster, Forstmeister usw.).

Das öffentliche und behördliche Ansehen der Stelle, das immer auch sehr eng mit der Bewertung der Person verbunden ist, bildet sich weniger im Bereich der technischen Leistungen des diplomierten Forstingenieurs als im Bereich der forstpolitischen Lei- stungen und Erfolge des Oberförsters. Das Missverhältnis zwischen naturwissen- schaftlich-technischer und politischer Ausbildung des schweizerischen Forstinge- nieurs dürfte indessen so alt sein wie die ETH selbst, und es fällt nicht allen Kollegen leicht, durch eigenes Dazutun den nötigen Ausgleich herzustellen. Die Entwicklungen der vergangenen Jahre legen aber die Vermutung nahe, dass in den kommenden Jahrzehnten die wichtigsten Auseinandersetzungen über das zukünftige Schicksal der schweizerischen Waldfläche auf dem forstpolitischen Felde auszufechten sein werden und dies sowohl auf Bundesebene als auch bei den Kantonen und Ge- meinden.

Wenngleich der geschickte Umgang mit Menschen und insbesondere die Fähigkeit, Menschen zu führen, in hohem Masse natürlicher Begabung entspringen, lässt sich doch Bedeutendes auch erwerben im Bereich der Vorgesetztenaufgabe. Die komplexe Natur der Aufgabe des Oberförsters sowie der dezentralisierte Aufbau und die eigen- artige Struktur der Forstdienstorganisation stellen hohe Anforderungen an die Führer- qualitäten der leitenden Forstingenieure.

- Der rasche Rhythmus wissenschaftlicher Erkenntnisse und technischer Neuerungen führt zu einer stets kürzer werdenden Verfallzeit des Wissens und auch zu stets höheren Anforderungen an das Wissen und Können. Die Flut der fachtechnischen In- formationen ist für den einzelnen Oberförster nicht mehr zu überblicken, das Aufsu- chen der für ihn wichtigen Veröffentlichungen ist mühsam, ihr Studium braucht Zeit, Ungestörtsein und Ausdauer.

- Schliesslich ist es ein Erfordernis der Zeit, dem qualitativen und quantitativen Personal- mangel einer Berufsgruppe auch dadurch entgegenzuwirken, dass die Arbeitsplätze durch die Möglichkeit - oder die Pflicht - zur dauernden Weiterbildung attraktiv und im guten Sinne modern gestaltet werden.

Ziele und Inhalte der kollektiven Weiterbildung

Es schiene vernünftig, sich bei der Festlegung der Ziele und Inhalte der Weiterbildung von den Betriebszielen leiten zu lassen und vorwiegend praktische unmittelbare Bedürf- nisse zu berücksichtigen. Vor allem technische Fragen werden dabei deutlich im Vorder- grund stehen. Es fragt sich indessen, ob damit das Ziel der Weiterbildung (Bildung!) der schweizerischen Oberförster, der Elite der schweizerischen Forstwirtschaft, wirklich zu erreichen sei. Es scheint die bedenkliche Tendenz zu bestehen, dass die Ziele zu eng auf das Fachtechnische und zu stark auf das Technische überhaupt ausgerichtet werden und dass damit diese Weiterbildung als asthmatisches Verfolgungsrennen mit der technischen Entwicklung aufgezogen wird.

Es wäre der Sache aber besser und nachhaltiger gedient, wenn die Programme der Wei- terbildung primär auf den Oberförster selbst und erst sekundär auf seine Sachprobleme ausgerichtet würden. Dass dieser Auffassung der Glaube an die Möglichkeit, ja sogar Notwendigkeit und an den praktischen Wert einer lebenslangen Entwicklung der Persön- lichkeit zugrunde liegt, sei freimütig zugegeben. Die dauerhaftesten Fortschritte werden, auch im forstlichen Bereich, meist dort erzielt, wo die Besten der Fachwelt mit starker, überzeugender Autorität ihren entscheidenden Einfluss geltend machen. Das wesent- lichste Ziel der Weiterbildung besteht daher in der Beihilfe zur Entwicklung der Gesamt- persönlichkeit einschliesslich ihrer beruflichen Fähigkeiten und Kenntnisse. Die zentrale Bedeutung der forstpolitischen Aufgaben und die relative Dürftigkeit unseres geistes- wissenschaftlichen Rüstzeuges legen es nahe, im Rahmen der Weiterbildungspro- gramme der Vermittlung gewisser geisteswissenschaftlicher Grundlagen und Arbeits- methoden einen festen Platz einzuräumen. Die Rückkehr zu den Grundlagen hat die oft unerwartete positive Wirkung, dass die praktischen Probleme in neuem, klarerem Licht und in veränderter Bedeutung gesehen werden.

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Selbst auf die Gefahr hin, da und dort missverstanden zu werden, sollen im folgenden jene geisteswissenschaftlichen Fächer stichwortartig aufgezählt werden, deren Be- handlung Mindestbestandteil eines umfassenden, schrittweise einzuführenden Weiter- bildungsprogrammes für Forstakademiker sein sollte:

- Geisteswissenschaftliche Grundlagen: Psychologie, Soziologie, Berufsethik, Politik, Wirtschaft.

- Geisteswissenschaftliche Anwendungsgebiete: menschliche Beziehungen im Beruf, Personalführung, Entscheidungsbildung, Forstpolitik, Gebrauch der Sprache, Technik des Literaturstudiums.

Zu den rein fachlichen Themen der Weiterbildung hat das Oberforstinspektorat auf Grund einer Umfrage einen ausführlichen Katalog bereitgestellt. Es lässt sich daraus er- wartungsgemäss erkennen, dass vor allem die naturwissenschaftlich-technischen Be- dürfnisse der Weiterbildung regional unterschiedlich sind, und es dürfte ausser Zweifel stehen, dass diese auch einem raschen zeitlichen Wandel unterliegen.

Innere und äussere Bereitschaft zur Weiterbildung

Die Weiterbildung soll integrierender Bestandteil der ganzen aktiven Lebenszeit werden.

Der Forstakademiker soll häufig und regelmässig auf die «Schulbank» zurückkehren, um sich neue und erweiterte Grundlagen und Methoden anzueignen und um gemeinsam mit Kollegen in schöpferischer Leistung gute Lösungen für seine schwierigen Berufsauf- gaben zu erarbeiten. Es dürfte einige Zeit verstreichen, bis sich die innere Bereitschaft zu dieser Art und Intensität der Weiterbildung entwickelt hat. Das Mass des Umdenkens, das die Zeit von uns fordert, ist beträchtlich. Es ist aber doch festzustellen, dass selbst derart radikale Wandlungen in der Berufsauffassung verhältnismässig rasch vollzogen werden können, vor allem dann, wenn die ersten Erfahrungen mit der intensivierteh Weiterbildung positiv verlaufen. Zur inneren Bereitschaft gehört aber auch die Erhaltung (oder der Neu- erwerb) der Fähigkeit des Studierens. Da es sich dabei wohl weniger um eine Technik oder Methode, sondern vielmehr um eine geistige Grundhaltung handelt, dürfte auch in dieser Hinsicht in manchen Fällen ein eigentlicher Wandel in der persönlichen Einstellung zur Berufsaufgabe vonnöten sein.

Die Herstellung der äusseren Bereitschaft zur intensiven und dauernden Weiterbildung bedarf auf der Seite des einzelnen Oberförsters vor allem organisatorischer Massnah- men, denn eine zusätzliche zeitliche Belastung kann bei der heutigen beruflichen Inanspruchnahme nur auf Kosten eines Abbaus an anderer Stelle in Kauf genommen werden. Bestimmt erlaubt die deutliche Verbesserung, die der Ausbildungsstand der Förster zurzeit erfährt, die vermehrte Delegation gewisser Aufgaben.

Lehrer und Instruktoren

Es gibt in der Schweiz keine Bundesstelle, die in aller Form mit der Weiterbildung der Forstakademiker beauftragt ist. Es gibt indessen mehrere Stellen, die sich im Rahmen ihrer heutigen Aufgaben vermehrt in den Dienst der Weiterbildung stellen können und sollten: das Oberforstinspektorat, die ETH, die Forstliche Versuchsanstalt, das Institut für Schnee- und Lawinenforschung. Zu diesen sollten sich private Organisationen gesellen:

der Schweizerische Forstverein, der Schweizerische Verband für Waldwirtschaft und seine Zentralstelle, der SIA und gewisse Industrien. Die dritte Gruppe, die einen nam- haften Beitrag als Lehrer und Instruktoren zu leisten vermöchte, ist das Korps der Ober- förster selbst.

Die in den eigenen Reihen vorhandenen Kenntnisse und Erfahrungen sollten es also möglich machen, in gemeinsamer wohlkoordinierter Anstrengung die Realisierung eines Weiterbildungsprogrammes an die Hand zu nehmen. Der zusätzliche Beizug von Fach- leuten aus den Geisteswissenschaften wäre dabei allerdings unerlässlich. Eine leitende Stelle müsste richtungweisend und koordinierend wirken.

Die Anforderungen an die Lehrkräfte sind in fachlicher und didaktischer Hinsicht sehr hoch. Die Voraussetzung für die Lehrtätigkeit in Weiterbildungskursen ist - neben der

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gründlichen Beherrschung des Stoffes und der Kenntnis der Literatur - das Vertrautsein mit den spezifischen Erscheinungen der forstlichen Praxis. Die Art der Vermittlung des Stoffes hat sich dabei der lebenskundigen Denkweise des erfahrenen Praktikers anzu- passen.

Die hohen Anforderungen an die Lehrkräfte führen zwingend zu entsprechend hohen zeitlichen Belastungen und zum Erfordernis nach Abbau in einem anderen Bereich der eigenen Tätigkeit: Es wäre reine Einbildung zu glauben, ein umfassendes Weiterbildungs- programm Hesse sich ohne Opfer realisieren. Vielleicht hilft der alte und doch stets nütz- liche Leitgedanke der Beschränkung auf das Wesentliche über das Dilemma. Das bereits heute übervolle Arbeitspensum der potentiellen Lehrkräfte ist für sich allein ein zwin- gender Grund, das Weiterbildungsprogramm nur schrittweise einzuführen - dafür aber sorgfältig und weitsichtig zu planen. Es drängt sich zudem auf, die Last der Lehrtätigkeit verhältnismässig weit zu verteilen, eine Forderung übrigens, die auch im Interesse der Breite und Vielgestaltigkeit der darzubietenden Auffassungen erfüllt sein muss.

Formen der Durchführung

Vorlesungen, Demonstrationen, Tagungen, Kongresse und andere Veranstaltungen, die den Teilnehmer in eine passive Rolle versetzen, haben für gewisse Zwecke ihre volle Berechtigung, als Mittel zu jener umfassenden Weiterbildung, die hier zur Diskussion steht, sind sie dagegen ungeeignet. Geeignet sind nur jene Formen der Vermittlung des Stoffes, die den Teilnehmer zur aktiven Teilnahme veranlassen. Es wird sich also vorwie- gend um Kurse handeln, bei denen nach der Einführung in den Stoff die Probleme in ge- meinsamer und individueller Arbeit vertieft und erweitert werden. Das Gespräch, der Erfahrungsaustausch, Übungen und die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen sollen den Teilnehmer zu intensiver Mitarbeit anhalten. Der Einsatz moderner Unterrichtsmittel soll selbstverständlich sein.

Die Teilnahme an Kursen kann an bestimmte Vorbedingungen geknüpft werden, etwa an das Studium von Kursunterlagen oder bestimmten Veröffentlichungen. Die Essenz des Kursstoffes soll im Kurs in gedruckter Form abgegeben werden, so dass dem Teilnehmer auch das nachträgliche Verarbeiten des Stoffes möglich ist. Im Kurs selbst erarbeitete Gedanken, Erkenntnisse, Vorschläge und Lösungen sollen sofort gedruckt werden können.

Die Zahl der Kursteilnehmer steht bei dieser Art der Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten in enger Relation zur Zahl der Lehrer. Das Optimum dürfte bei 20 bis 30 Kursteilnehmern pro Lehrkraft liegen.

Die Kursdauer wird sich nach Thema und Umfang des Stoffes zu richten haben. Die Kurse sollten in ihrer Dauer aber so angesetzt werden, dass dem Teilnehmer die innere Loslösung von seinen Alltagsaufgaben möglich ist. Ein Kurs von vier Tagen ist besser als zwei Zweitageskurse. Die Kursorte sollen es den Kursteilnehmern ermöglichen, die freien Stunden in angenehmer Umgebung gemeinsam zu verbringen.

Literaturstudium - das ergiebigste Mittel der Weiterbildung

Es gibt selten veröffentlichte Texte, die genau auf jene Fragen fachlicher oder allgemeiner Art antworten, die den Leser beschäftigen. Literaturstudium im Hinblick auf bestimmte Fachprobleme ist stets ein zusammensuchen von Gedanken, Auffassungen, Erfahrun- gen, Beschreibungen, Versuchsergebnissen, Urteilen, Annahmen usw. aus einer gan- zen Anzahl von Publikationen. Dieses Suchen und zusammentragen und die Notwen- digkeit, sich schliesslich eine eigene Auffassung oder Hypothese zu erarbeiten und diese zu formulieren, machen das Studium der Fachliteratur zur Mühsal - und gleichzeitig zum grossen persönlichen Gewinn! Was man sich in eigener schöpferischer Leistung erworben hat, ist in ganz anderer tieferer Weise persönlicher Besitz als das, was man sich als Küchenrezept verabreichen lässt. Durch Literaturstudium erarbeitete Erkenntnisse sind echte Bestandteile der persönlichen Bildung, sie stärken das Urteilsvermögen, sie erlauben die richtige Anwendung des Prinzips auf den Einzelfall und können jenes Selbst- vertrauen und jene Sicherheit vermitteln, welche auf die Umgebung ausstrahlen als Wir- kung einer in sich selbst ruhenden Persönlichkeit.

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Hast, Ruhelosigkeit, Eile und Betriebsamkeit des Arbeitstages mögen uns oft daran hin- dern, ein Problem mit Hilfe der Literatur zu bearbeiten; manchmal ist es wohl aber auch ganz gewöhnliche Bequemlichkeit. Kein noch so vollständiges Programm der kollek- tiven Weiterbildung wird es dem Forstingenieur in leitender Stellung je ersparen, mit Literatur umzugehen - es sei denn, er begnüge sich von allem Anfang an mit einer braven Durchschnittsleistung. Eine umfassende, echte Bildung ist ohne Literaturstudium und ohne den damit verbundenen hohen persönlichen Einsatz nicht denkbar. Bei Anwen- dung einer zweckmässigen Lese- und Studiumstechnik wird sich das Literaturstudium als ergi_ebigstes und fruchtbarstes Mittel der kulturellen und fachlichen Weiterbildung er- weisen. Die kollektive Weiterbildung bietet sich vor allem dort als sinnvolle Ergänzung an, wo das Problem besonders komplex ist und wo der Rat des Spezialisten und der Ge- dankenaustausch mit Kollegen der Sache zusätzlich förderlich sein kann.

Leitung und Koordination

Es wäre der Aufgabe angemessen, bei einer bestehenden Bundesinstitution eine voll- amtliche Stelle mit der Weiterbildung des oberen Forstpersonals zu beauftragen. Voll- amtlich deshalb, weil die Aufgabe so umfassend und anspruchsvoll ist, dass ihr ein Nebenamt zum vornherein nicht gerecht werden kann. Die Hauptaufgabe des Stellen- inhabers wäre zunächst die, auf Grund eines reifen und modernen Berufsbildes Ziele, Inhalt und Formen der kollektiven Weiterbildung zu studieren, dann ein Leitbild und schliesslich ein Programm auszuarbeiten und dieses mit den Kantonen zu besprechen und zu bereinigen.

Zur schrittweisen Einführung des Programmes müssten die Lehrkräfte aus Wissenschaft und Praxis gewonnen werden, und es wären die mannigfaltigen organisatorischen, finanziellen und administrativen Fragen zu lösen. Wichtigster Auftrag des Stelleninhabers bliebe es indessen, der Weiterbildung der schweizerischen Oberförster Ziel, Inhalt, Niveau und Form zu geben, und dazu wäre wohl einer aus der Reihe der Besten gerade noch gut genug.

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