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Überall dort, wo Systeme sozia- ler Sicherung errichtet oder aus- gebaut werden, entsteht die Ge- fahr, daß die Freiheit im persön- lichen Vertrauensverhältnis zwi- schen dem Kranken und seinem Arzt beeinträchtigt wird. Ge- schieht dies durch immer weite- ren Dirigismus und immer weite- re Uniformierung, so wird trotz eines hohen Standes der Medi- zintechnik die gesundheitliche Betreuung Schaden nehmen und die Wertung des Individu- ums, der Menschlichkeit immer geringer werden.
Dr. Hans Wolf Muschallik
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DEUTSCHE S
Ä RZTE BLATT
Ärztliche Mitteilungen
Herausgeber: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung
Kassenärzte fragen:
Wie geht es weiter?
Überall im Lande sind Tarifauseinandersetzungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden im Gange — vielleicht die härtesten seit einem Jahrzehnt. Mit ungewöhnlich starkem Inter- esse, ja mit Besorgnis verfolgt die Öffentlichkeit das Ringen der Tarifpartner um prozentuale Zuschläge und sonstige tarifliche Mehr- leistungen. Auch die Ärzteschaft beobachtet mit Sorge und Skepsis dieses Geschehen: insbesondere in Anbetracht des bestehenden terminlichen Zusammenhangs der jährlichen Tarifverhandlungen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern mit den bis spätestens am 31.
März jeden Jahres auszusprechenden Empfehlungen der „Konzer- tierten Aktion im Gesundheitswesen".
In dieser Situation stellte das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT Ende Februar dem Generalsekretär der Christlich Demokratischen Union, Dr. Heiner Geißler, der die Einrichtung einer solchen „Konzertierten Aktion" als erster anvisiert hatte, einige politische Grundsatzfragen.
An den Ersten Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereini- gung, Dr. Hans Wolf Muschallik, trugen wir Fragen heran, die in Leserzuschriften immer wieder aufklangen: Wie geht es überhaupt weiter mit uns Kassenärzten? Die Antworten sind auf den folgenden Seiten wiedergegeben.
Hans Wolf Muschallik Foto: Josuweck Heiner Geißler Foto: Bechert
Heft 11 vom 16. März 1978 607
