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Archiv "Branding: Hervorragend lesbar" (23.03.2012)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 12

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23. März 2012 A 589

Das Leser-Forum

Beiträge im Deutschen Ärzteblatt sollen zur Diskussion anregen. Deshalb freut sich die Redaktion über jeden Leserbrief. Wir müssen aus der Vielzahl der Zuschriften aber auswählen und uns Kürzungen vorbehalten. Leserbriefe geben die Meinung des Autors, nicht die der Redaktion wieder. E-Mails richten Sie bitte an leserbriefe@aerzteblatt.de, Briefe an das Deutsche Ärzteblatt, Ottostraße 12, 50859 Köln.

BRU STIMPL A NTA TE

Wie gehen betroffe- ne Krankenhäuser und Operateure mit dem Skandal um die minderwertigen Brustimplantate um? (DÄ 7/2012:

„Fehlerhafte Brustimplantate: Auch die Ärzte fühlen sich betrogen“ von Inge- borg Bördlein).

Bessere Aufklärung notwendig

In den Jahren 2001 bis 2010 wurden an der Heidelberger Universitäts- frauenklinik 350 Brustimplantate eingesetzt. Jetzt will man dort Transparenz schaffen und die Fakten

auf den Tisch legen. Fakt ist, dass alle Implantate, minderwertig oder auch nicht, sei es in der Frauenheil- kunde, plastischen Chirurgie oder Augenheilkunde, zu Fremdkörperre- aktionen führen können. Typisch da- für sind Abstoßungstendenzen oder die Bildung entzündlicher Fremd- körpergranulome. Die Rekonstrukti- on der Brust mit Eigengewebe wird ästhetisch deutlich besser als mit ei- nem Silikonpräparat. Bei Letzterem kommt es innerhalb von fünf Jahren zu erneuten Operationen. Das Ei- gengewebe hingegen ist, wenn es eingeheilt ist, eine Dauerlösung.

Dies gilt zum Beispiel auch bei ei- ner Ptosisoperation, bei der Kunst- stofffäden verwendet werden. Hier kommt es in fast 50 Prozent der Fäl-

le ebenfalls zu Granulomen und häufig zu Abstoßungsreaktionen, während wiederum körpereigenes Gewebe in Form von Fascia lata zu einem dauerhaften Erfolg führt . . . Ich halte es für Betrug an den Pa- tienten, wenn diese nicht über die Komplikationen von Operationen mit Fremdgewebe aufgeklärt werden und ebenfalls nicht über die Alterna- tive mit körpereigenem Gewebe.

Solche Operationen, wie an der Brust und an den Lidern, werden jedoch nur in Zentren durch dafür speziell ausgebildete Experten durchgeführt.

Selten werden Patienten auf diese Möglichkeit überhaupt hingewiesen.

Das könnte auch Medizinethiker zum Nachdenken bewegen . . .

Dr. Eva Frost, 70180 Stuttgart

U S

W n u d m B u Fehlerhafte Brustim

BR A NDING

Die Bemühungen um Markenbildung stoßen im Kranken- haus auf Hindernis- se (DÄ 5/2012:

„Markenbildung Im Krankenhaus: Vor- rang muss die interne Verständigung haben“ von Stefan Bär).

Hervorragend lesbar

Ärzte sind keine Dienstleister, Pa- tienten keine Kunden, und unseren Beruf üben wir nicht als neutrale austauschbare Abarbeiter von stand ard operating procedures einer Marke aus, sondern unter ständi- gem Einsatz unserer Persönlichkeit – zum Guten oder Schlechten.

Branding an den Hauptakteuren vorbei – warum das meistens nicht funktioniert, erläutert Dr. Stefan Bär unaufgeregt, systematisch und

hervorragend lesbar, den Marke- tingabteilungen unters Kopfkissen empfohlen. Als kleine Ergänzung, wenn auch nicht empirisch abgesi- chert: In Krankenhäuser einweisen- de Ärzte (die eigentlichen Kunden) bedenken und berücksichtigen, was sie als Leistung von ärztlichen Kol- legen der Führungsebene der jewei- ligen Abteilung wahrnehmen. Sie fragen zutiefst die persönliche Übernahme der Verantwortung nach und legen ergänzend ihrer Auswahl einer Krankenhausemp- fehlung eine Einschätzung der Qua- lität zugrunde, die sich nicht oder nur zum kleinsten Teil am Marke- ting orientiert. Sie unterstellen in al- ler Regel, dass Markenbildner im Zweifel auf Kosten der direkt an den Patienten gebrachten Arbeits- kraft finanzierte und überflüssi- ge Handlanger der Gegenseite sind.

Als schon in der Logik ihrer Aufga- ben antagonistisch handelnde Be-

rufsgruppe nämlich nehmen sie nach wie vor – und eher schärfer als in der Vergangenheit – die unstritti- gen Machthaber in Krankenhaus- konzernen wahr, die kaufmännisch agierenden, in der Regel nichtärztli- chen Verantwortlichen. Das mag nach irreversibler Entmachtung des Prinzips „Chefarzt als Zentral- gestirn“ Ausdruck historischer Ver- letztheit als Stand sein. Es ist aber auch Zeichen dafür, dass manche Konzerne mit intensiven Bemühun- gen ums Branding sich einen als grundlegend empfundenen tiefen Widerspruch zwischen in der Marke kumulierender Außendarstellung ei- nerseits und Vorgaben und Zwän- gen nach innen andererseits leisten, die zu Loyalitätskonflikten zwi- schen Konzern und Professionalität führen können. Nichts, was offen in den Kreis der meist gut bekannten niedergelassenen Kollegen getragen werden dürfte, aber es sickert zu-

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B R I E F E

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23. März 2012 verlässig durch und limitiert dann

effektiv und a priori Glaubwürdig- keit und werberischen Nutzen von Branding. Anders übrigens mag es sich verhalten mit der Qualität der krankenpflegerischen Versorgung in einem Haus. Hier kann Branding zu mangelnder Differenziertheit nega- tiver Wahrnehmung bei Ärzten bei- tragen: Der Eindruck unzureichen- der Stellenausstattung einer Station ist entlang der Marke flugs auf die ganze Einrichtung übertragen.

Dr. med. Mathias Bertram, 22457 Hamburg

Fragen an die Leitung

Die Anforderungen an die Leis- tungserbringer im Gesundheitswesen nehmen zu, und ein Ende ist nicht in Sicht. Ärzte sind bisher überwie- gend (nur) Experten in der Umset- zung von spezifischen medizini- schen Anforderungen, die sich mehr

oder weniger direkt von ihrer Aus- bildung ableiten lassen. Die Ent- wicklung von Fähigkeiten, um zum Beispiel umfassende Anforderun- gen einer Organisation über einen systemischen Ansatz (z. B. Quali- tätsmanagement nach DIN EN ISO) umzusetzen, sind in der Regel nicht ausbildungsrelevant und werden da- her auch in der Regel nicht ausrei- chend vorgehalten.

Künftig werden aber zumindest die Leitungen medizinischer Organisa- tionen gerade über diese Fähigkei- ten verfügen müssen, um Qualitäts- ziele festzulegen, Leistungen und Prozesse zu regeln sowie Qualität im Sinne der Patienten zu sichern.

Vier Fragen sind in diesem Zusam- menhang an die Leitungen zu stel- len:

1. Welche Leistungen will ich ins- gesamt mit meiner Organisation er- bringen?

2. Welche dieser Leistungen sind (schriftlich) geregelt?

3. Welche dieser geregelten Leis- tungen sind messbar?

4. Welche dieser messbaren Leis- tungen will ich qualitätssichern (Soll/Ist)?

Die Antworten auf diese Fragen werden derzeit vermutlich eher er- nüchternd ausfallen.

Wer aber in diesem Sinne seine Organisation leiten will, wird in der Zukunft handlungs- und wettbewerbsfähig bleiben. Auch wenn die Umsetzung nicht über Nacht geschieht und aufwendig ist.

So aber können dann diese Organi- sationen zu einer Qualitätsmarke werden, die die eigene Leistung vom Angebot der Wettbewerber po- sitiv abgrenzt.

Dr. Roland Werners, Dr. Becker Klinikgesellschaft mbH & Co. KG, Klinik Norddeich, 26506 Norddeich

FOLTER

Um Menschen, de- nen die Freiheit ent- zogen wurde, vor Misshandlungen zu schützen, hat man die Nationale Stelle zur Verhütung von Folter geschaffen (DÄ 4/2012: „Präven- tion von Folter: Ein unabhängiger Blick in Deutschlands Gefängnisse“ von Hansjörg Geiger und Christina Hof).

Viel Erfolg!

Mit großem Interesse las ich den Beitrag zur Prävention von Folter in deutschen Gefängnissen. Es ist er- schreckend, dass in unserem sozia- lisierten Land immer noch Men- schen in staatlichen Einrichtungen körperlicher und seelischer Gewalt ausgesetzt sind.

Leider kann ich durch meine Erfah- rung als externe Therapeutin einer JVA diesen Fakt nur bestätigen. Ich wünsche der Kommission viel Erfolg bei ihrer Aufgabe, frage mich aber, wie erfolgreich sie sein wird. Meine Erfahrung zeigt, dass es unter den Gefangenen einen gewissen Stolz gibt, der ihnen verbietet, Missstände anzuprangern, Täter zu benennen.

Bei der medizinischen Versorgung sehe ich große Missstände. So wer- den Inhaftierte nur unzureichend mit sterilen Kompressen versorgt.

Der Arzt schaut sich teilweise Wun- den oder schmerzende Regionen gar nicht erst an, sondern stellt Fern-/Verdachtsdiagnosen, meist zuungunsten des Betroffenen. Auch die Behandlung durch Fachärzte (zum Beispiel Neurologen) wird verzögert. Das sind nur einige Punkte, die mir im letzten Jahr auf- gefallen sind.

Ebenso schwierig sind Bemerkun- gen und Gesten der Beamten, die den Gefangenen ihre unterlegene Position nur allzu deutlich machen.

Manche Beamte betreiben solches Verhalten sogar mit einer gewissen Systematik. Ein nicht zu geringer Teil der Inhaftierten hat schwere traumatische Erfahrungen gemacht.

Sie sind durch Machtmissbrauch leicht zu verunsichern und geneigt, in alte Verhaltensmuster zu rut- schen. Somit wirkt die JVA am En- de als Verstärker für Fehlverhalten.

Als Verhaltenstherapeutin sehe ich in der Vorbild-/Modellwirkung ei- nen wichtigen Entwicklungsfaktor.

Hier gibt es große Ressourcen. Ei- ne Schulung der Beamten in ge-

waltfreier Kommunikation und re- gelmäßige Supervision könnte Be- amten helfen, Straftätern anders zu begegnen und ihnen eine echte Möglichkeit zur Veränderung zu geben.

Nach all der Kritik möchte ich auch erwähnen, dass es viele Beamte gibt, die ihre Arbeit mit sehr viel Engagement für die Inhaftierten machen. Ihnen gelingt es, den Menschen vom Täter zu unter- scheiden.

Dipl.-Psych. Inken Schütt, 47809 Krefeld

FOLTER

U n z M s d z Foltergeschaffen (D

TODE SUR SACHEN

Krebs verursacht 25 Prozent aller Todes- fälle (DÄ 6/2012:

„Todesursachen: Je- der Vierte stirbt an Krebs“).

Unvollständige Statistik

Unter der Überschrift „Todesursa- chen – Jeder Vierte stirbt an Krebs“

haben Sie eine interessante, jedoch unvollständige Statistik wiederge- geben.

O SU S

K P f

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B R I E F E

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