Den Herausgeber, Prof. Dr. Dr.
Frank Schneider, haben immer Ge- schichten von Menschen interes- siert, wohl deshalb sei er Psychiater geworden. Er hofft, auch andere seien begierig, Geschichten zu le- sen, und lassen sich so für diesen faszinierenden Beruf interessieren.
Er könnte recht haben.
Der älteste der 30 hier erzählen- den Psychiater ist 86 Jahre alt und ein namhafter Wissenschaftler, die jüngste, Medizinstudentin im prakti- schen Jahr, ist 24, und promoviert über die Borderline-Persönlichkeits- störung. Dazwischen liegt die ganze Spannbreite des Berufs – niederge- lassen oder Klinikchef, Assistenz- ärztin im Versorgungskrankenhaus oder Wissenschaftler – und der Be- rufs- und Lebenserfahrung. Die rundum sympathischen Erzähler sind durch das Vorbild eines (akade- LEBENSENTWÜRFE
Von Beruf Psychiater
mischen) Lehrers oder, auffal- lend häufig, durch prägende Erfahrungen mit Patienten zu ihrem Beruf gekommen und finden darin ihre Erfüllung, trotz realistischer Einschät- zung ihrer Möglichkeiten: „Der Psych iater geht nicht morgens aus dem Haus und rettet am lau- fenden Band und auf heldenhaf- te Art und Weise Leben, aber er kehrt abends mit dem Gefühl heim, das Le- ben einiger Menschen wieder lebens- werter gemacht zu haben. Und das ist etwas Wundervolles.“
Neben der Reflexion des eigenen Verhaltens spielt in mehreren der biografischen Skizzen das politi- sche Umfeld eine Rolle. Da schil- dert der eine, wie man in der DDR auch ohne enge Parteibindung be- grenzt Karriere machen konnte, ein anderer berichtet von den Turbulen-
Das Buch stellt alle relevanten As- pekte von Ausrüstung, Training über Sportmedizin bis Ernährung unter Berücksichtigung der Do- pingproblematik dar. Auch das be- gleitende Training, Dehn- und Kräftigungsübungen sowie die Re- generation kommen nicht zu kurz.
Ein besonderer Fokus wird auf die Sportpsychologie und die mentalen Techniken gerichtet. Der Genuss- und Freizeitläufer liest sicher mit Freuden, dass sein drei- bis vierma- liges Training in der Woche das op- timale Quantum für die Gesundheit darstellt; ein ambitioniertes Wett- kampftraining macht zwar leis- tungsfähiger, aber auch verletzungs- anfälliger. Das Buch erzeugt Lust auf Leistung, macht aber keinen Druck. Bei aller Professionalität wird damit überdies Gelassenheit und Abkehr von zu viel Verbissenheit im Training propagiert. Auch der Läu- fer mit einem knappen Zeitbudget findet hier ein effektives Trainings- programm. Gut umsetzbare Trai- ningspläne zum Download und Ausdrucken gibt es auf der Home- page des Verlags. Ein Buch für den sanften Einstieg – für den Hobby- läufer bis hin zum Laufprofi, aber auch für Trainer und Sportmedizi- ner. Dieses Buch wird zu einem neuen Standardwerk der Lauflite- ratur werden. Hans Walter Striebel
LAUFTRAINING
Lust auf Leistung ohne Druck
zen nach dem Umbruch in der DDR, während Hanns Hippius die NS-Zeit thematisiert. Er studierte in der Nachkriegszeit.
Über die Verbrechen an psy- chisch Kranken sei während seiner Ausbildung nicht gere- det worden, erst später habe er erfahren, dass beeindruckende akademische Lehrer, wie Werner Villinger und Hans Bürger-Prinz, enge Beziehungen zum Nationalso- zialismus pflegten. Norbert Jachertz
Lutz Aderhold, Ste- phan Weigelt: Lau- fen . . . durchstarten
und dabeibleiben – vom Einsteiger bis zum Ultraläufer.
Schattauer, Stuttgart 2012, 416 Seiten, kartoniert, 29,95 Euro Frank Schneider (Hrsg.): Irgendwie kommt es anders.
Psychiater erzählen.
Springer, Berlin 2011, 350 Seiten, kartoniert, 39,95 Euro
A 876 Deutsches Ärzteblatt