A 1272 Deutsches Ärzteblatt
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Heft 23|
10. Juni 2011Was erwarten Sie vom neuen BÄK-Präsidenten?
Das sagen die Delegierten.
„Ich erhoffe mir, dass Herr Montgomery sich den Anliegen der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung annimmt und dafür sorgt, dass eine umfassend reformierte (Muster-) Weiterbildungsordnung zustande kommt. Ich hoffe sehr, dass in diesen Prozess auch der ärztliche Nachwuchs eingebunden wird und nicht nur langjährige Delegierte aus den entsprechenden Gremien.“
Katharina Kulike (26), Berlin
„Dass er die Ärzteschaft nach außen offensiv repräsentiert und dass er die GOÄ-Reform voran- bringt. Und ich erwarte, dass er die Belange der Hausärzte vertritt. Die ethisch-moralische Kompetenz der BÄK sollte weiterhin im Hoppe’schen Sinne gelebt werden.“
Dr. med. Bernhard Lenhard (48), Rheinland-Pfalz
„Dass er integrativ tätig wird. Mir persönlich ist außerdem wichtig, dass er zum Bei- spiel die Weiterbildung und Qualitätssicherung im Bereich der Suchtmedizin voran- bringt und diese Themen einen angemessenen Platz bekommen. Weiter ist mir wichtig, dass die Versorgung von Menschen ohne Papiere und Asylbewerbern verbessert wird.“
Dr. med. Detlef Lorenzen (62), Baden-Württemberg
„Ich erwarte, dass der Präsident sich dafür einsetzt, dass die ursprünglichen, altruistischen Werte des Arztberufs wieder voll lebbar werden – Helfen, Heilen und Lindern, nur dem Patienten gegenüber in der Pflicht. Als niedergelassene Kollegin erwarte ich, dass die Form der Ausübung des Arztberufs als Freiberufler erhalten bleibt, um die Versorgung in der Fläche durch Haus- und Fachärzte in Zukunft tatsächlich sicherzustellen.“
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Kirsten Jung (51), Thüringen
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10. Juni 2011 A 1273„Ich erwarte von ihm, dass er – auch wenn er vom Marburger Bund ist – die BÄK dahinge- hend verändert, dass nicht die Krankenhaus- politik dominiert, son- dern die Anliegen der Niedergelassenen ge- nauso berücksichtigt werden. Die BÄK muss gegenüber der Politik klare Positionen bezie- hen. Sie darf außerdem keinen Schmusekurs mit der KBV fahren.“
Dr. med. Sylvia Mieke (55), Hessen
„Eine hohe politische Präsenz – weil ich glaube, dass das heute notwendig ist.
Ich erhoffe mir, dass er aus der Ärzteschaft wieder eine Einheit macht. Mit ihm verbinde ich den Streik der Klinikärzte, bei dem er es geschafft hat, viele zu mo- bilisieren. Ich wünsche mir aber auch, dass er weiterhin die Belange junger Ärz- tinnen und Ärzte im Blick hat.“
Dr. med. Anja Mitrenga-Theusinger (37), Nordrhein
„Ärzte werden nur noch als Hilfsberufe von Ökono- men, Juristen und Kassenfunktionären bei der Ver- teilung von Geldströmen wahrgenommen. Ich wün- sche mir, dass es dem neuen Präsidenten gelingt, diesen Trend umzukehren.“
Dr. med. Bernhard Kofler (61), Bayern
„Kontinuität in der gesundheitspolitischen Ausrichtung und den Stellungnahmen der BÄK. Die Probleme müssen konkret benannt werden. Die gegenwärtige Harmonie zwischen Bundesregierung und Ärzteschaft darf nicht dazu führen, dass die Proble- me unter den Teppich gekehrt werden. In erster Linie geht es um die Nachwuchsför- derung, also Aus- und Weiterbildung sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Fragen der Vergütung halte ich nicht für vordergründig.“
Dr. med. Wilfried Schimanke (64), Mecklenburg-Vorpommern
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Foto: KV Bayerns