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Deutsch Lernen mit Physik

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Academic year: 2022

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Ältere Menschen engagieren sich für Flüchtlinge

(LBBW), die das Programm als ex- klusiver Partner fördert.

Kontakt:

Senior Experten Service (SES) Stiftung der Deutschen Wirtschaft für internationale Zusammen- arbeit GmbH

Dr. Heike Nasdala Buschstr. 2, 53113 Bonn Mail: h.nasdala@ses-bonn.de www.ses-bonn.de

Deutsch Lernen mit Physik Kinder für Physik zu begeistern – das war die Grundidee von Maren Heinzerling und Dr. Martin Bock, als sie 2007 gemeinsam mit ande- ren physikalische Experimente im regulären Sachkundeunterricht der Grundschulen erprobten. In- zwischen haben die Ingenieu- rin und der Chemiker mit ihrem Netzwerk in über 40 Berliner Grundschulklassen die Experi- mente durchgeführt. Es steht ein Fundus von mehr als 100 Experi- menten zur Verfügung.

2013 startete zusätzlich das Projekt

„Zauberhafte Physik mit Lesekis- ten“: Es verbindet das Lesenlernen mit dem Wecken physikalischer Interessen und der Förderung feinmotorischer Fähigkeiten. Un- ter Anleitung eines Erwachsenen lesen einige Kinder altersgerecht verfasste Versuchsanweisungen und bauen parallel dazu den be- schriebenen Versuch auf; die zu- gehörigen Materialien entnehmen Unterstützung in der Berufsvor-

bereitung – „Integrationshilfe an allgemein- und berufsbilden- den Schulen“

Seit 2015 stehen in Baden-Würt- temberg bis zu 100 Senior Exper- tinnen und Experten Jugendlichen in den „Vorbereitungsklassen für Arbeit und Beruf ohne Deutsch- kenntnisse“ (VABO) zur Seite und unterstützen sie sowohl beim Er- werb der deutschen Sprache als auch in der Berufsorientierung beim Bewerbungstraining und bei der Suche nach einem Praktikums- oder späteren Ausbildungsplatz.

Das Angebot richtet sich an alle be- ruflichen Schulen, die vor der Her- ausforderung stehen, internationale Schülergruppen trotz großer He- terogenität hinsichtlich Herkunft, Wissensstand und Alter angemes- sen zu unterrichten und auf eine spätere Ausbildung vorzubereiten.

Der SES kooperiert mit dem Mi- nisterium für Kultur, Jugend und Sport Baden-Württemberg und der Landesbank Baden-Württemberg

Senior Experte Dr. Günter Streckert bereitet Schüler auf ihre Berufsausbildung vor.

© Foto: SES

Elfriede Pohle-Raju unterstützt Herrn Peyman bei den Prüfungs- vorbereitungen für die Zahntechniker-Ausbildung.

© Foto: Hans-Jochen Knobloch

Engagement weltweit zur Bekämpfung der Flüchtlingsursachen Seit 1983 hat der SES über 35.000 Einsätze in mehr als 160 Ländern durchgeführt – allein 2014 mehr als 3.000.

Schwerpunkte bilden Asien, Europa und Afrika. Mit der Verbesserung der Lebenssitu- ation der dort lebenden Men- schen tragen Senior Experten so aktiv zur Bekämpfung der Fluchtursachen bei.

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Ältere Menschen engagieren sich für Flüchtlinge

sie der Lesekiste. Durch das beglei- tende Experimentieren wird die Leselust gefördert und der Zugang zur Physik einfach und spielerisch gestaltet. Die Kinder üben im Ex- perimentieren ihre Sprach- und Lesekompetenz, stärken Konzent- ration und Feinmotorik und – sie haben Spaß an der Physik. Alle Versuche können mit einfachen Utensilien aus dem Umfeld der Kinder durchgeführt werden, sind dadurch preiswert und vermeiden Schwellenängste.

Das ursprünglich für leseschwa- che und sprachungeübte Kinder entwickelte Projekt soll nun auch in Berliner Willkommensklassen durchgeführt werden. Vorausset- zung ist, dass die Kinder bereits in ihrer Muttersprache lesen kön- nen. Die Materialblätter der ersten sechs Lesekisten sind inzwischen ins Russische und Arabische über- setzt worden und stehen im Inter- net zum Download bereit.

Eine Physikpatin, die sich in dem Projekt „Ausbildungsoffensive Freising“ (AOF) engagiert, hat bereits einige Lesekisten mit Er- folg in einem Münchner Flücht- lingsheim eingesetzt. Ein weiteres Projekt sind die physikalischen

„Partyversuche“, die einen nied- rigschwelligen Zugang zu Physik und Sprache ermöglichen.

In einem Flüchtlingsheim sind au- ßerschulische Lesekistenstunden auch für die Eltern geplant. Im De- zember 2015 nahmen im Rahmen einer Weihnachtsfeier erstmals nicht begleitete Flüchtlingskinder

an den Experimenten teil. Weitere Erfahrungen mit Flüchtlingskin- dern werden auf der Website www.

zauberhafte-physik.net kommuni- ziert. Der Ansatz soll auf das ge- samte Bundesgebiet ausgeweitet werden. Die Organisation freut sich über Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die dieses Sprachpro- jekt vor Ort umsetzen möchten.

Kontakt:

Dipl.-Ing. Maren Heinzerling Dernburgstr. 12, 14057 Berlin heinzerling.maren@

googlemail.com

www.zauberhafte-physik.net

Sprache als Türöffner für Ausbil- dung und Beruf

In Nürtingen kümmert sich Hel- mut Hartmann gemeinsam mit anderen um Flüchtlinge. Hart- mann, der in seinem Berufsleben Geschäftsführer der IG Metall in Esslingen war, nutzt seine Kontak- te für die Vermittlung von Prakti- kumsplätzen und Jobs. Das kann

zu einer wochenlangen Odyssee durch Ämter und Bürokratie wer- den. „Oft ist gar nicht klar, wer überhaupt zuständig ist. Die Ar- beitsagentur schickt dich zum Jobcenter, das Finanzamt zum Rathaus. Und überall musst du seitenlange Anträge ausfüllen, die Flüchtlinge unmöglich verstehen können.“

Doch sein Einsatz lohnt sich. So konnte der 22-jährige Syrer Shok- re Alawad eine Ausbildung zum Feinwerker beginnen. In Syrien hatte er bereits ein Ingenieurstu- dium angefangen, als er vor an- derthalb Jahren fliehen musste.

Hartmann begleitete ihn zu Äm- tern und Gerichten, besorgte ihm einen Deutschkurs, ein Prakti- kum und eine kleine Wohnung, erzählt Herr Alawad in bereits er- staunlich gutem Deutsch. „Es war schwer am Anfang. Ohne Herrn Hartmann wäre ich wohl noch im Wohnheim.“

Berliner Helden

BERLINER

HELDEN

Der frühere Postangestell- te Hans Eck- hardt-Beth- ge (75) arbeitet seit 48 Jahren als ehrenamtli- cher Helfer. Angefangen hat er 1967 in Zehlendorf. Unter anderem gab er Kindern und Jugendlichen Schwimmun- terricht. Bis heute ist er eh- renamtlich als Mitglied einer Sozialkommission im Bezirk tätig und gratuliert anderen Senioren zu runden Geburts- tagen. Er liebt an seinem Job besonders, dass er gefordert wird. „Man hat eine Aufgabe. Dafür bin ich dankbar“, sagt er. Dank- bar sind auch andere: für sein Engagement wurde ihm jetzt die Goldene Ehrennadel der Stadt Berlin verliehen.

HELD DES TAGES

HELDEN GESUCHT

HELDEN GEFUNDEN

Infos zur Anmeldung:

www.berliner-helden.com 3 (030) 25 91 73 321 Nachhilfe-Paten Die Stiftung Gute-Tat.de sucht ehrenamtliche Ausbildungs-Pa- ten für Schüler von Haupt- und Realschulen sowie Nachhil- felehrer für die Klassenstufen acht bis zehn. Außerdem sollen Jugendliche bei Bewerbungs- fragen und der Prüfungsvorbe- reitung unterstützt werden. In- teressierte wenden sich an Frau Bera, 3 (030) 390 88 223 oder per E-Mail an: b.bera@

gute-tat.de

Morgen eröffnet in Zehlen- dorf eine neue Veranstaltungs- reihe, die den Austausch zwi- schen behinderten und nicht behinderten Menschen för- dern will. Im Café Inklusiv, ei- nem Projekt der Bürgerstif- tung Steglitz-Zehlendorf und der Fürst-Donnersmarck-Stif- tung, erzählen Gäste beider Gruppen aus ihrem Leben und

davon, was sie bewegt hat. Al- le Gäste können jederzeit in die Gesprächsrunde einsteigen, wenn sie Fragen haben oder ih- re Sicht der Dinge beisteuern möchten. Dazu gibt es Musik und Kaffee gratis.

17. September, 16.30 bis 18.30 Uhr, Villa Donnersmarck, Schädestraße 9-14, Zehlendorf, der Eintritt ist frei.

Die Volkshochschule in Fried- richshain-Kreuzberg bietet für ehrenamtliche Flüchtlings-Hel- fer ab Oktober Kurse in arabi- scher Sprache an. Vermittelt werden einfache Sprachanwen- dungen für den Alltag. The- men sind unter anderem die Begrüßung, Dank und Verab- schiedung. Interessierte lernen, wie Sie den Namen, das Her-

kunftsland oder den Beruf er- fragen oder wie Sie sich nach dem Befinden erkundigen. Die eintägigen Kurse finden ab dem 2. Oktober jeweils frei- tagabends statt. Die Veranstal- tung ist gratis, eine Anmeldung ist wegen der großen Nach- frage unbedingt erforderlich.

Kontakt: info@vhs-fk.de oder 3 (030) 902 98 46 00

Café für mehr Gemeinsamkeit Sprachkurse für Helfer von Flüchtlingen

FOTO: DAVIDS

Dieser Einsatz gibt so richtig Auftrieb

In der Carl-Kraemer-Grundschule machen ehrenamtliche Physiker Lust auf Naturwissenschaften

Mit einem Papiermännchen, das über eine Schnur balanciert, erklärt Maren Heinzerling, was es mit dem Schwerpunkt auf sich hat

Sind wir ehrlich: Bei ei- ner Umfrage unter Freun- den oder Kollegen nach dem unbeliebtesten Fach in der Schulzeit landet Physik immer ganz weit vorne. Die meisten erin- nern sich mit Grauen an unverständliche Formeln und Theorien.

Dass das auch anders geht, zeigen die ehrenamt- lichen Physiker und Inge- nieure der Initiative Zau- berhafte Physik. Mit dem Projekt Lesekiste sorgt sie an Grundschulen für ein besseres Image dieser Na- turwissenschaft. Mit Feu- er, Ventilatoren und selbst gebastelten Schnurtele- fonen machen die Kinder Experimente.

Kleiner Trick: Vor dem Experimentieren müssen sie die Anleitung für ih- ren Versuch lesen. „So ler- nen sie auch neue Worte und wir schlagen zwei Flie- gen mit einer Klappe“, sagt Maren Heinzerling  (77).

„Und Physik wird richtig spannend.“

Die pensionierte Dip- lomingenieurin hat sich das Projekt gemeinsam mit dem Chemiker Dr. Martin Bock ausgedacht. Dessen früherer Arbeitgeber, die Firma Bayer, fördert das Projekt auch finanziell.

Seit zwei Jahren gehen die Physikzauberer da- für regelmäßig in Berli- ner Schulklassen, erarbei- ten in kleinen Gruppen Ergebnisse, die dann der ganzen Klasse präsentiert werden: Die Kinder tele- fonieren mit den aus Jo- ghurtbechern gebastelten

Schnurtelefonen, bauen kleine Flugzeugtragflä- chen aus Papier, um das Prinzip des Auftriebs zu verstehen, oder lassen aus demselben Grund mit einem Taschen-Ven- tilator Tischtennisbäl- le auf leeren Klopapier- Rollen tanzen.

Gar nicht von Pap- pe ist dabei der Einsatz der Helfer. Gleich sechs Ehrenamtliche bestreiten den zweistündigen Ein- satz im Klassenzimmer.

„Für uns ist das einfach eine tolle Unterstützung“, sagt Rektorin Kirsten Sü- menicht  (42), „und die Kinder sind immer be- geistert.“ Und wer weiß, vielleicht wird die Physik auf diese Weise noch rich- tig beliebt. Für die Helfer wäre das dann so richtig zauberhaft.

Dr. Peter Büttner (74) erklärt mit einem Ventilator, was man mit Luft alles machen kann Von

BJÖRN TRAUTWEIN

FOTOS: RALF LUTTER

Höffner spendet Konzerteinnahmen an Caritas

Über 7170 Euro für die Ar- beit der Berliner Caritas. Die Weddinger Filiale von Möbel Höffner spendete die Einnah- men eines Benefiz-Konzerts an zwei Projekte der katholi- schen Hilfsorganisation. Ge- fördert werden das Jugend- heim „Zum Guten Hirten“ und die Weddinger Einrichtung Evas Haltestelle, die sich um obdachlose Frauen kümmert.

FOTO: MEISSNER

Filialleiter G. Jakobitz (Mitte) über- gab die Spende an Vertreter

der Caritas Joghurtbecher statt Handy. Auch mit Schnur kann

man telefonieren, Schwingungen machen es möglich Z Mittwoch, 16. September 2015

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Adelheid Müller-Laus und ihr Mann Manfred Laus bieten Sprachunterricht an.

© Foto: IG Metall / Frank Rumpenhorst

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