Universit¨at T¨ubingen Mathematisches Institut
Prof. Dr. Andreas Prohl T¨ubingen, den 20. Juni 2011
8. ¨Ubungsblatt zur Numerik partieller und stochastischer Differentialgleichungen II
Aufgabe 18:
In der Vorlesung haben wir einen Satz ¨uber die Konvergenz der ProjektionPh vorgestellt (vgl.
Satz 67), wonach gilt
kPhue−Ph(u)ke L2(0,τ;U)≤C`τm+1keukL2(0,τ;U).
Diese Absch¨atzung sichert das Bramble-Hilbert Lemma (vgl. Satz 63), sobald eine Stabilit¨atsei- genschaft f¨urId−P:W`+1,2(0, τ;Uh)→P(0, τ;Uh) sichergestellt ist. Zeigen Sie daß folgende hierf¨ur ausreichende Absch¨atzung gilt:
Ph(ueh)L2(0,τ;U) ≤C³
keuhkC([0,τ];U)+kuehkL2([0,τ];U)
´ ∀euh ∈C([0, τ;Uh]). (1) Nachfolgend betrachten wirPh ≡Pch. Gehen Sie zum Nachweis von (1) in folgende Schritte vor.
(i) Zeigen Sie
kPch(euh)kP
`(0,τ;Uh) ≤2kuke C([0,τ];U
h)+kuke L2
`(0,τ;Uh)
wobei der PolynomraumP`(0, τ;Uh) mit folgender Norm versehen ist kwehkP`(0,τ;Uh):=√
τ
³
kweh(0)kU+kweh(τ)kU´
+kΠ`−2h (weh)kL2(0,τ,U) ∀weh ∈P`
¡(0, τ];Uh¢ .
Hierbei ist Π`−2h : L2(0, τ;Uh) → P`−2(0, τ;Uh) die in Lemma 66 genannte orthogonale Projektion.
(ii) Damit reicht der Nachweis aus von
kwehkL2(0,τ;Uh)≤CkwehkP`(0,τ;Uh) ∀weh∈P`
¡(0, τ];Uh¢ .
Hierzu verifiziere man sukzessiv
(ii)1 Zeigen Sie Normeigenschaften von kpkP`(0,τ;Uh):=
³
kp(0)kU+kp(1)kU´
+kΠ`−2h (p)kL2(0,1) ∀p∈P`(0,1). (ii)2 Zeigen Sie
kwbhkL2(0,1;Uh)≤CkwbhkP
`(0,1;Uh) ∀wbh∈P`(0,1;Uh), indem Sie die Darstellung
wbh(t) :=
`
X
i=0
pbi(t)wbi, mit{wbi} ⊂Uh eine Orthonormalsystem ist.
(ii)3 Zeigen Sie nun mit einem Skalierungsargument (d.h. Koordinatenwechsel von [0,1]
auf [0, τ]) die Absch¨atzung
kwbhkL2(0,τ;Uh)≤CkwbhkP
`(0,1;Uh) ∀wbh∈P`(0, τ;Uh),
Aufgabe 19: Mithilfe des impliziten Eulerverfahrens haben wir gezeigt, daß ut+A(u) = f inOt,
u = 0 auf ∂O, u(0) = u0 auf O,
f¨ur pseudomonotone, semi-koerzive OperatorenA:B →B0, die eine Wachstumsbedingung ge- n¨ugen, eine schwache L¨osung besitzt. Diese Beweisstrategie ist auch als Rothemethode bekannt.
F¨uhren Sie einen alternativen Existenznachweis, der auf einer (konformen) finite Elements- Diskretisierung des Problems basiert. Diese Beweisstrategie ist auch als (Faedo-)Galerkinmethode bekannt.
Aufgabe 20: Seip≥2. Zeigen Sie, daß eine L¨osung u:OT →Rvon ut−∆p(u) = f inOt,
u = 0 auf ∂O, u(0) = u0 auf O, existiert, wobei ∆p:W01,p→W−1,p0 durch
∆p(u) := div
³
|∇u|p−2∇u´ definiert ist.
Besprechung der Aufgaben in der ¨Ubungsstunde am 27. 06. 2011.