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Satz von Wilson

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Academic year: 2022

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(1)

Beispiel F

8

= F

2

[X ]/(X

3

+ X + 1)

Bsp: Wir konstruieren einen KörperF8=F23.

Das Polynom g =X3+X +1 ist irreduzibel überF2, da es weder 0 noch 1 als Nullstelle besitzt, d.h. kein Linearfaktor teilt g.

Damit erhalten wirF8=F2[X]/(X3+X +1). D.h. inF8gilt X3+X +1≡0mod2 bzw. X3≡ −X −1≡X +1mod2.

Wir bestimmen(X+1)1inF8. D.h. wir bestimmen a,b,c ∈F2mit (X+1)(aX2+bX+c)≡1⇔a(X+1)+bX2+cX+aX2+bX+c≡1.

Koeffizientenvergleich liefert

a+b ≡0 a+b+c ≡0 a+c ≡1

bzw. a1, b1 und c≡0.

Test:(X +1)(X2+X)X3+2X2+X2X2+2X +1≡1.

Hinweis: Verschiedene irreduzible q liefern isomorphe Körper.

(2)

Satz von Wilson

Satz von Wilson

Eine Zahl p∈Nist prim gdw(p−1)!≡(−1)modp.

Beweis:

Sei p=ab mit 1<a,b<p.

Fall 1 (a6=b): Es gilt ab|(p−1)!und daher(p−1)!≡0modp.

Fall 2 (p=4:) Es gilt 3!≡2mod4.

Fall 3 (p=a2mit a>2:) Wegen 2a<p gilt a·2a|(p−1)!.

Damit folgt(p−1)!≡0mod2a2bzw.(p−1)!≡0modp.

Sei p∈P. Dann istFpein Körper.

D.h. jedesa¯∈Fp\ {¯0}besitzt ein Inversesa¯1∈Fp\ {0}.¯ Nur¯1 und−1=p1 sind selbstinvers, da X2−1 über einem Körper nur maximal zwei Nullstellen besitzen kann.

D.h. im Produkt(p−1)!inFpsind außer 1,p−1 je zwei Elemente paarweise 1. Damit folgt(p−1)!≡p−1≡(−1)modp.

Zahlentheorie - V09 - 02.05.2012 Satz von Wilson, zyklische Gruppen, Isomorphiesatz 79 / 110

(3)

Erzeuger von Gruppen

Definition Erzeuger

Sei G eine Gruppe und SG.

1 Wir bezeichnen mithSidie von S erzeugte Untergruppe, d.h. die kleinste Untergruppe von G, die S enthält.

Die Elemente von S heißen Erzeuger vonhSi.

2 G heißt zyklisch, falls G=hgifür ein gG.

3 G heißt endlich erzeugt, falls G=hSifür ein endliches S.

Bsp:

(Z,+) =h1i

(Z/nZ,+) =h1i¯ =h¯aifür alle a mitggT(a,n) =1.

(4)

Lemma G besitztZ-Modulstruktur

Sei(G,+)eine abelsche Gruppe und gG, n∈N0. Dann ist G zusammen mit folgender Skalarmultiplikation einZ-Modul:

n·g:=g+. . .+g

| {z }

nmal

, 0g :=0 und(−n)g :=−(ng).

Beweis:

Offenbar gilt für alle r,s ∈N0

g =g, r(sg) = (rs)g und(r +s)m=rm+sm.

Aus der Kommutativität von G folgt für g,gG und r ∈N0 r(g+g) =g+g+. . .+g+g

| {z }

rmal

=rg+rg.

Zahlentheorie - V09 - 02.05.2012 Satz von Wilson, zyklische Gruppen, Isomorphiesatz 81 / 110

(5)

Erzeugung aus endlichen Mengen

Lemma Erzeugung aus endlichen Mengen

Sei(G,+)eine abelsche Gruppe und SG. Dann gilt hSi=nP

g∈Sngg|SSendlich,ng ∈Zo . Beweis:

Es gilt gSS⊆ hSi.

Mit der Abgeschlossenheit vonhSisind auch ngg ∈ hSiundP

g∈Sngg ∈ hSi.

Die linke Seite ist die kleinste Untergruppe, die S enthält.

Wir bezeichnen die Menge auf der rechten Seite mit H.

Da SH, folgthSi ⊆H, wenn H eine Untergruppe ist.

Abgeschlossenheit: Seien h=P

g∈Sngg und h =P

g∈S′′ngg.

Wir schreiben h=P

gSS′′ngg mit ng =0 für g ∈/S′′\S. Analog ist h =P

gSS′′ngg mit ng =0 für g ∈/ S\S′′. Dann gilt hh =P

g∈S∪S′′(ngng)g⊆H.

(6)

Zyklische Gruppen

Lemma

Sei(G,+)eine Gruppe. Dann gilthgi={ng|n∈Z}für alle gG.

Beweis:

Wie zuvor mit S =S={g}als einziger nichtleerer Teilmenge.

Kommutativität wird nicht benötigt, da nur g aufsummiert wird.

Satz zyklisch⇒abelsch

Jede zyklische Gruppe G ist abelsch.

Beweis:

Sei G=hgi={ng|n∈Z}für einen Erzeuger gG.

Kommutativität folgt aus

ng+mg= (n+m)g = (m+n)g =mg+ng.

Zahlentheorie - V09 - 02.05.2012 Satz von Wilson, zyklische Gruppen, Isomorphiesatz 83 / 110

(7)

Isomorphiesatz

Satz Isomorphiesatz für zyklische Gruppen

Jede zyklische Gruppe ist isomorph zuZoderZ/nZfür ein n∈N. Beweis:

Wir betrachten den Gruppenhomorphismus Φ :Z→G,m7→mg.

Der KernKer(Φ)⊆Zist ein Ideal, denn 0∈Ker(Φ)und für a,b∈Ker(Φ)gilt a+b∈Ker(Φ)und ma∈Ker(Φ).

DaZein Hauptideal ist, giltKer(Φ) =nZfür ein n≥0.

Nach Homomorphiesatz gilt für einen Homomorphismus f :AB Im(f)∼=A/Ker(f).

D.h. G∼=Zfür n=0 bzw. G∼=Z/nZfür n≥1.

(8)

Erzeuger besitzen Ordnung G.

Lemma Ordnung eines Erzeugers

Sei(G,+)eine endliche zyklische Gruppe. Für ein gG gilt G=hgi gdw ord(g) =|G|.

Beweis:

Sei G=hgi={g,2g, . . . ,ord(G)g}.

Alle Elemente in{g,2g, . . . ,ord(G)g}sind verschieden.

Annahme: ig=jg für 1i <j ≤ord(G).

Dann gilt(j−i)g =1 mit 0<ji<ord(G). (Widerspruch) Damit gilt|G|=|{g,2g, . . . ,ord(G)g}|=ord(g).

⇐ Seiord(g) =|G|.

Inhgi={g,2g, . . . ,ord(G)g}sind je zwei Elemente verschieden.

Da|hgi|=|G|, musshgialle Elemente aus G enthalten.

Zahlentheorie - V09 - 02.05.2012 Satz von Wilson, zyklische Gruppen, Isomorphiesatz 85 / 110

(9)

Darstellung von Gruppen

Definition Darstellung von Gruppen

Sei G eine endlich erzeugte abelsche Gruppe mit Erzeugern S = (g1, . . . ,gk)∈Gk. Elemente des Kerns von

ϕS :ZkG,(m1, . . . ,mk)7→Pk i=1migi

heißen Relationen von S. SeiKer(ϕS)erzeugt von r1, . . . ,r. Sei R eine Matrix mit Spaltenvektoren ri, d.h. R :Z→Zk. Dann heißt

Z−→R Zk S−→G

eine Präsentation oder Darstellung der Gruppe G.

Anmerkungen:

Es giltKer(ϕS) =Im(R). Aus dem Homomorphiesatz folgt G∼=Zk/Ker(ϕS) =Zk/Im(R).

D.h. man kann den Isomorphietyp von G an der Matrix R ablesen.

Wir müssen noch zeigen, dassKer(ϕS)endlich erzeugt ist.

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