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«Chancen sind noch intakt»

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Academic year: 2022

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ARS MEDICI: Herr Kollege Widler, Sie haben den Abstim- mungskampf im Kanton Zürich an vorderster Front organi- siert, geleitet und erlebt. Und zusammen mit allen engagierten Ärztinnen und Ärzten gewonnen. Seit der Abstimmung ist einige Zeit vergangen, die Apotheker haben Beschwerde beim Bundesgericht eingereicht, und in der Zwischenzeit hat auch noch der scheidende Bundesrat Pascal Couchepin seine Ab- lehnung der Selbstdispensation öffentlich gemacht. Wie schät- zen Sie die Chancen ein, dass die Kolleginnen und Kollegen im Kanton Zürich per Anfang 2010 auch in den Städten Zürich und Winterthur eine Praxisapotheke führen dürfen?

Dr. med. Josef Widler: Die Chancen sind heute noch intakt.

Sollte das Bundesgericht allerdings noch einige Monate für seine Entscheidung benötigen, so dürfte die Einhaltung dieses Termins eher kritisch werden.

ARS MEDICI: Ist die Einschätzung falsch, dass das Resultat der Abstimmung im Kanton Zürich (immerhin wurde dreimal zugunsten der Ärzteschaft abgestimmt) allen Widerständen von Apothekern und Politikern zum Trotz ein Signal zur flä- chendeckenden Einführung der SD in der ganzen Schweiz sein könnte?

Widler: Wenn es nach mir ginge, ja, selbstverständlich. Der bevölkerungsmässig grösste Kanton der Schweiz hat sich per Volksabstimmung dreimal für die ärztliche Medikamenten - abgabe entschieden. So wie dies die Bevölkerung oder die Parlamente der Kantone AI, AR, BL, LU, SO, SZ, UR und ZG bei ihren Revisionen der Gesundheitsgesetze in den letzten Jahren auch taten. Es gibt in der Schweiz immerhin 17 Deutsch- schweizer Kantone, in denen die Ärzte Medikamente abgeben dürfen.

ARS MEDICI: Welches ist der juristische Stand der Dinge, und wie, erwarten Sie, geht es kurzfristig weiter?

Widler: Wir gingen bisher davon aus, dass das Bundesgericht sich noch vor den Sommerferien eine Meinung bilden würde.

Sollte dies nicht der Fall sein, haben die Apotheker es erneut geschafft, die Einführung der ärztlichen Medikamentenab- gabe in den Städten Zürich und Winterthur fast unendlich lange zu verzögern.

ARS MEDICI: Erwarten Sie positive Reaktionen von SD- freundlichen Kolleginnen und Kollegen aus der Romandie?

Gibt es die überhaupt?

Widler: Nun, es gibt Deutschschweizer Ärzte, die in der Westschweiz praktizieren. Sie kennen die Selbstdispensation und wissen ihre Vorteile bezüglich der Beratung und Nähe zum Patienten zu schätzen. Gleiches gilt auch für zahlreiche Deutschschweizer Patienten. Sie vermissen die sichere, prak- tische und günstige Versorgung mit Medikamenten direkt in der Praxis.

ARS MEDICI: Wie viele Praktiker haben sich in den Städten Winterthur und Zürich bisher um die Einrichtung einer Pra- xisapotheke beziehungsweise um eine Bewilligung bemüht?

Widler: Derzeit noch keine, da aufgrund der noch fehlenden rechtlichen Grundlagen gar keine offiziellen Bewilligungsge- suche eingereicht werden können.

ARS MEDICI: Was tun kantonale Ärztegesellschaft, VEDAG und FMH und allenfalls weitere Standesorganisationen, um dem politischen Druck auf die SD entgegenzuwirken?

Widler: Die VEDAG als Dachverband aller deutschschweize- rischen Ärztegesellschaften, die APA als Vereinigung der Ärzte mit Patientenapotheke, die SGAM und die FMH haben eine gemeinsame Taskforce gebildet. Dieses Gremium hat bereits erste Massnahmen getroffen und wird den gesamten politi- schen Prozess bezüglich der Erhaltung der Selbstdispensation im Rahmen der Revision des Heilmittelgesetzes aktiv begleiten.

■ Herr Kollege Widler, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Das Interview führte Richard Altorfer.

«Chancen sind noch intakt»

Selbstdispensation in Zürich und Winterthur ab 2010 möglich

610

ARS MEDICI 15 2009 I N T E R V I E W

Wie stehen die Chancen, dass unsere Kollegen in Zürich und Winterthur ab Januar 2010 ihren Patienten die Medikamente selber abgeben dürfen? Ein Gespräch mit Dr. med. Josef Widler.

Zur Person Dr. med. Josef Widler hat den Abstimmungskampf um die Selbstdispensation im Kanton Zürich an vorderster Front organisiert, geleitet und erlebt.

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