Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.
Nr. 362/2020
Halle (Saale), 8. Dezember 2020
Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern in Sachsen-Anhalt im Jahr 2019 bei 7 %
Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt anhand fortgeschriebener und revidierter Ergebnisse aus der Verdienststrukturerhebung 2018 mitteilt, lag der unbereinigte Gender-Pay-Gap in Sachsen-Anhalt im Jahr 2019 bei 7 %, ein Prozentpunkt niedriger als 2018.
Frauen verdienten in Sachsen-Anhalt im Jahr 2019 durchschnittlich 7 % weniger als Männer. Der als unbereinigter Gender Pay Gap ermittelte Verdienstunterschied für Sachsen-Anhalt lag auf dem Niveau der meisten neuen Bundesländer ohne Berlin, nur in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern war es ein Prozentpunkt weniger. Im Bun- desdurchschnitt wurde für 2019 ein Verdienstunterschied von 19 % zwischen Frauen und Männer ermittelt, fast dreimal so hoch wie in Sachsen-Anhalt. Die Lohnlücke er- reichte 2019 je nach Bundesland ein Niveau von minimal 6 und maximal 25 %.
Gender Pay Gap (unbereinigt) in Sachsen-Anhalt (Prozent)
- 2019 vorläufige Angaben -
Jahr 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Sachsen-Anhalt 5 % 4 % 5 % 4 % 4 % 6 % 8 % 7 % Gesamtdeutschland 23 % 22 % 22 % 22 % 21 % 20 % 20 % 19 %
Für das Jahr 2018 sind aufgrund der feiner strukturiert vorliegenden Daten tiefere Aus- wertungen möglich. Der Verdienstunterschied staffelte sich für die Beschäftigten in Sachsen-Anhalt u. a. nach der Stellung im Beruf. Für Fachangestellte bzw. als Fachar- beiter/-innen tätigte Beschäftigte lag der unbereinigte Gender-Pay-Gap bei 2 %, für Be- schäftigte in leitender Stellung bei 17 %. In Teilzeitbeschäftigung verdienten Frauen durchschnittlich 1 % mehr als Männer, bei Vollzeitbeschäftigung hatten die Männer im Schnitt 2 % mehr als Frauen.
Je nach Wirtschaftszweig lag der unbereinigte Verdienstunterschied in Sachsen-Anhalt im Jahr 2018 zwischen -6 und 27 %. Im Verkehr und der Lagerei verdienten Frauen 6 % mehr als Männer, im Gastgewerbe waren es 3 %. In den Sektoren Information und Kommunikation, Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und techni- schen Dienstleistungen sowie im Beriech Kunst, Unterhaltung und Erholung verdien- ten Männer im Durchschnitt 27 % mehr als Frauen.
Pressesprecherin
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Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.
Der bereinigte Gender-Pay-Gap lag bei 6 % für Sachsen-Anhalt im Jahr 2018. Für die Neuen Länder wurde ein durchschnittliches Niveau von 7 %, für das Frühere Bundesgebiet von 6 % und für Deutschland insgesamt 6 % ermittelt.
Der Gender Pay Gap ist die Differenz des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes der Männer und Frauen im Verhältnis zum Bruttostundenverdienst der Männer. In die Berechnung einbezogen werden abhängige Beschäftigungsverhältnisse in der Wirtschaft für alle Unterneh- mensgrößen, ausgenommen die Bereiche "Land- und Forstwirtschaft, Fischerei", "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung", "Private Haushalte mit Hauspersonal" und "Ex- territoriale Organisationen und Körperschaften" sowie Unternehmen mit weniger als zehn Be- schäftigten gemäß der Definition des Gender Pay Gap der EU.
Basis für die Berechnung sind Daten der im Abstand von vier Jahren erhobenen Verdienst- strukturerhebung (VSE, zuletzt 2018), fortgeschrieben mit Angaben der vierteljährlichen Ver- diensterhebung. Die Berechnungen für 2019 sind vorläufig. Die Angaben der Jahre 2015 bis 2017 wurden mit den Ergebnissen der VSE 2018 revidiert.
In dem auf Basis der vierjährlichen Verdienststrukturerhebung berechneten bereinigtem Gen- der-Pay-Gap werden strukturell bedingte Verdienstunterschiede herausgerechnet, wie z. B.
Beruf, Beschäftigungsumfang, Bildungsstand, Berufserfahrung oder ein geringerer Anteil von Frauen in Führungspositionen.