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Akzeptanz der Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) bei Männern, die Sex mit Männern haben. Einblicke einer Schweizer Fokusgruppenstudie.

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7. DEUTSCH-ÖSTERREICHISCHER AIDS-KONGRESS

24.-27. Juni 2015, Düsseldorf (D)

Akzeptanz der Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) bei Männern, die Sex mit Männern haben. Einblicke einer Schweizer Fokusgruppenstudie.

Uggowitzer, Franziska / Weber, Patrick / Hassler, Benedikt / Nideröst, Sibylle / Gredig, Daniel

Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Soziale Arbeit, CH-Olten PW84

Hintergrund

Methoden

Ergebnisse

Schlussfolgerungen

Literatur

Rekrutierung und Stichprobe

 Konsekutives Sampling

• Einschlusskriterien: MSM, HIV-negativ, wohnhaft in CH, keine bisherige PrEP-Nutzung

 Rekrutierungskanäle: Ansprache über Dating-Plattformen und Facebook

Verteilung von Flyern in Checkpoints, Bars und auf Partys

 Anmeldung: Homepage mit Anmeldefunktion (http://www.prepstudy.ch/) Erhebung

 5 leitfadengestützte Fokusgruppendiskussionen mit insg. 23 Teilnehmern (Dez. 2014 – Feb. 2015)

 Mündliche Kurzbeschreibung der PrEP :

Anwendung, Wirksamkeit, Nebenwirkungen, Langzeitfolgen, Kosten

 3 Durchführungsorte in deutsch- und französischsprachiger Schweiz (Olten, Zürich, Lausanne)

 2 Moderatoren mit breitem fachspezifischem Wissen (Teil der Zielgruppe)

 Soziodemographischer Kurzfragebogen

Diese Untersuchung wurde durch den Schweizerischen Nationalfonds finanziell unterstützt.

Kontakt: franziska.uggowitzer@fhnw.ch

Tabelle 1: Beschreibung der Stichprobe (N=23)

1. Bundesamt für Gesundheit. HIV- und STI-Fallzahlen 2014: Berichterstattung, Analysen und Trends. Bulletin.

2015(21):341-74.

Hauptbefunde

 MSM, die keine Kondome verwenden wollen oder können, fühlen sich von der PrEP angesprochen und zeigen eine Nutzungsintention.

 Ambivalente MSM formulieren Bedingungen hinsichtlich des Verwendungskontexts, der Anwendungsform, der Kosten sowie weiterer Modalitäten und machen ihre

Nutzungsintention davon abhängig.

 MSM, die den Kondomgebrauch in ihr Sexualleben integriert haben, stellen den Sinn der PrEP in Frage und zeigen keine Nutzungsintention.

 Weitere Einflussfaktoren neben Einstellung zu und Erfahrung im Kondomgebrauch:

Erwarteter Nutzen, Befürchtungen und Einwände hinsichtlich der PrEP Relevanz und Ausblick

 Erste Einblicke und Hinweise zur Akzeptanz von PrEP von MSM in der Schweiz

 Überprüfung der generierten Hypothesen im Rahmen einer quantitativen Folgestudie

 Jährlich 500-600 HIV-Neuinfektionen in der Schweiz (2014: 519)

• Davon 50% Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) (1)

• Wobei MSM schätzungsweise 3% der sexuell aktiven männlichen Bevölkerung

 Leichte, statistisch nicht signifikante Zunahme seit 2013

 MSM überproportional von HIV betroffen. Neuinfektionsrate bleibt trotz verschiedener Interventionen stabil.

 PrEP als zusätzliche HIV-Präventionsmaßnahme

 Testen der Akzeptanz von PrEP vor der Zulassung in der Schweiz Fragestellungen:

1. Inwiefern ist die Nutzung der PrEP eine Option für MSM in der Schweiz?

2. Welche Faktoren zeigen sich hinsichtlich der Nutzungsintention als relevant?

Auswertung

 Diskussionen digital aufgezeichnet und transkribiert

 Inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse (2)

• Deduktive Kategorienbildung anhand eines theoretischen Akzeptanzmodells

• Induktive Bildung von ergänzenden (Sub-)Kategorien aus dem Material

Alter 22-60 Jahre

Sexuelle Orientierung homosexuell, bisexuell

Beziehungsstatus Single, fester Partner, eingetragene Partnerschaft, Ehe Höchster Bildungsabschluss Berufslehre bis Universitätsabschluss

Erwerbsstatus erwerbslos, Voll- oder Teilzeiterwerbstätig, Student

Wohnregion städtische Zentren, Agglomeration, ländliche Gemeinden Monatliches Einkommen 0-15’000 CHF

Befürchtungen und Einwände

Ungenügende Wirksamkeit

Zu kostenintensiv

Nicht erkennbare Beeinträchtigung des Schutzeffekts (Vergleich zum Kondom)

Kein Schutz vor anderen STIs

Kurzzeitige Nebenwirkungen, Langzeitfolgen

Exposition des Körpers mit Chemie (antiretrovirale Wirkstoffe)

Erektionsstörungen, Libidoverlust

Einwände gegen die Pharmaindustrie

Pathologisierung des Sexuallebens von MSM

Kostenentwicklung im Gesundheitswesen

Erwarteter Nutzen

Alternative zum Kondom

Zusätzlicher Schutz zum Kondomgebrauch

Schutz bei Kondompanne (z.B. auf Grund eingeschränkter Verhaltenskontrolle)

Erhöhung der Sicherheit und Unabhängigkeit im Schutzverhalten beim rezeptiven Analverkehr

Positives Erleben von Körperlichkeit

Unbeschwertere, angstfreiere Sexualität

Unkompliziertere, ungehemmtere Sexualität

Ablehnend

Befürchtungen und Einwände

PrEP keine Option

Safer Sex Praktiken erfolgreich in Sexualleben integriert

Kondomgebrauch wird nicht problematisiert

Lehnen medikamentöse Prophylaxe für sich ab

«… für mich würde es [PrEP] so oder so eigentlich gar nicht in Frage kommen»

(T5/3:418)

Ambivalent

Erwarteter Nutzen; gleichzeitig Befürchtungen und Einwände

Kontextabhängig (z.B. Single, seropositiver Partner, Anfangsphase Beziehung)

Weiterentwickelte Form (Anwendung, Wirkstoff, Kosten/Finanzierung, Wirksamkeit)

«… es gibt wahrscheinlich noch mehr Situationen, in denen es schon richtig wäre, oder. Vielleicht muss man es sich wirklich nochmals überlegen. »

(T3/1:574)

Akzeptierend

Hoher erwarteter Nutzen

PrEP eine Option

Probleme im Kondomgebrauch

Verzichten eher auf Kondome

Negative Einstellung ggb. Kondomen

Ausser Fragen zu Kosten/Finanzierung und Zugang keine Vorbehalte

«… ich würde es jetzt definitiv nehmen, diese PrEP, also mich definitiv auf das einlassen» (T2/4:61)

2. Kuckartz U. Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. 2. Aufl. Weinheim/Basel: Beltz Juventa; 2014.

Referenzen

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