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Beschneidung von Jungen und Männern

Unter Beschneidung bzw. Zirkumzision (oder engl. Circumcision ) versteht man im engeren Sinne die chirurgische Entfernung bzw. das Einschneiden der Vorhaut des Mannes. Im weiteren Sinne bezeichnet Beschneidung auch bestimmte Arten der teilweisen oder völligen Entfernung der äußeren Geschlechtsorgane bei der Frau auch FGM genannt.

Beschneidungen werden in der Regel aus religiösen rituellen kosmetischen oder medizinischen häufig aber auch nur aus vermeintlich medizinischen Gründen durchgeführt.

Eine echte medizinische Indikation ist nur bei einer schweren Vorhautverengung - der Phimose - gegeben die jedoch äußerst selten auftritt und zumeist durch Strecken oder Medikamente etwa mit Steroiden erfolgreich behandelt werden kann.

Technik der Beschneidung

Beim Mann wird die Vorhaut teilweise oder vollständig entfernt oder (seltener) eingeschnitten. Dabei ist der Grad des Eingriffs unterschiedlich.

Zu biblischen Zeiten wurde lediglich die besonders empfindliche Spitze der Vorhaut entfernt. Bei den heute vorherrschenden Beschneidungen wird die Vorhaut teilweise oder sogar ganz entfernt. Wenn sowohl innere als auch äußere Vorhaut soweit entfernt werden daß die Eichel immer auch im nicht eregierten Zustand frei liegt und nur noch ein Rest von ca. 10 mm innerer Vorhaut verbleibt spricht man von einer radikalen Beschneidung.

Die Beschneidungsstile variieren gleichwohl in Hinsicht auf Straffheit und Platzierung der Narbe:

Nach der Plazierung der Beschneidungsnarbe unterscheidet man zwischen "low" also nah an der Eichel und "high" d.h. hoch am Schaft also weiter enfernt von der Eichel. Bei einer Beschneidung "low" wird das innere Vorhautblatt nahezu vollständig entfernt. Nach der

Inhaltsverzeichnis 1 Technik der Beschneidung 2 Folgen der Beschneidung 3 Geschichte der Beschneidung

3.1 Frühgeschichte 3.2 Antike

3.3 Neuzeit

4 Kritik und Gegenbewegungen 5 siehe auch

6 Weblinks

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Straffheit der Schafthaut unterscheidet man zwischen "loose" so dass die Eichel im nicht eregierten Zustand noch teilweise bedeckt ist und "tight" wobei die Eichel immer frei liegt und die Schafthaut bei einer Erektion keinen Bewegungsspielraum mehr hat. Daraus ergeben sich die Beschneidungsstile "high & tight" "high & "low & tight" und "low & loose".

Während in den USA vornehmlich "high & tight" beschnitten wird ist im europäischen Raum eher ein "low & Stil verbreitet.

In jedem Fall ist der Eingriff wie jede andere Operation mit Risiken wie Blutungen und Entzündungen verbunden und nicht ganz ungefährlich. Allein die Anzahl der

Narkoseunfälle bei der Beschneidung von Babys in den USA wird auf mehrere hundert pro Jahr geschätzt. Eine genaue Zahl ist nicht verfügbar da die Todesfälle als durch Arzneimittel bedingt eingeordnet werden und so nicht als Folge der Beschneidung in die Statistik eingehen.

In den USA wird der überwiegende Teil der Eingriffe mit der hierfür nur unzureichenden örtlichen Betäubung oder ganz ohne jegliche schmerzstillende Maßnahmen durchgeführt.

Hierdurch erleidet das Baby einen Schock durch den es meist vorübergehend in einen komatösen Zustand fällt und der zu neurologischen Spätfolgen führen kann.

Bei der rituellen jüdischen Beschneidung wird der Eingriff von einem Kleriker also einem medizinischen Laien im Rahmen der Zeremonie zuhause durchgeführt wobei es nicht selten zu Komplikationen kommt die tödlich enden können.

Folgen der Beschneidung

Beim Mann gehört die Vorhaut zu den empfindlichsten Stellen des Körpers zudem ist das Frenulum besonders dicht mit Nervenenden besetzt und wird bei der heute üblichen Form der Beschneidung meist beschädigt oder komplett entfernt.

Durch den ständigen Kontakt mit der Luft und dem Reiben an der Kleidung verliert die ungeschützte Eichel an Empfindlichkeit. Auf der vormaligen Schleimhaut bildet sich eine Keratinschicht die mit der Zeit zu einer weiteren Desensibilisierung beiträgt . UV -

Einstrahlung kann für das nun ungeschützte Organ gefährlich sein wenn sie gar nicht oder nur durch dünne Kleidung (Badehose) abgeschwächt wird.

Die dorsale Ader die beim Mann bis zur Spitze der Vorhaut reicht wird bei der

Beschneidung in jedem Fall durchtrennt und verästelt sich mit der Zeit neu. Dies ist nicht immer problemlos und kann Knoten entstehen lassen.

Masturbation ist bei vollständig entfernter Vorhaut ohne Gleitmittel nur eingeschränkt möglich da die direkte Stimulation der trockenen Eichel mit der Hand als unangenehm bis schmerzhaft empfunden wird. Auch beim Geschlechtsverkehr mit einer Partnerin fehlt das natürliche Gleiten des Penis in seiner Schafthaut das Eindringen ist erschwert und durch das direkte Reiben an der Scheidenwand kann es vor allem bei älteren Frauen Probleme mit der Trockenheit der Scheide geben. Spielarten wie das Reiben des Penis zwischen den Brüsten funktionieren nur schlecht und können die ausgetrocknete Haut wund werden lassen.

Im Alltag machen sich störendes ständiges Reiben an der Kleidung (vor allem beim Tragen von Boxershorts) und die Ungeschütztheit des Harnröhrenendes bemerkbar.

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Geschichte der Beschneidung

Frühgeschichte

Der Ursprung des Brauchs der Beschneidung liegt im Dunkeln.

Eine mythologische Erklärung kann in der Ablösung vom Menschenopfer gesehen

werden. In vorgeschichtlicher Zeit wurden den Göttern die besänftigt und milde gestimmt werden mussten lebendige Menschen als Opfer dargebracht. Mit dem Fortschreiten in der Entwicklungsgeschichte opferte man schließlich nur noch etwas von dem Teil des

Menschen der für die Weitergabe des Lebens zuständig war und der vermeintlich sogar der Ursprungsort für neues Leben war und damit Gott bzw. den Göttern am nächsten stand.

Ein eher weltlicher Grund könnte auch die Bekämpfung von weit verbreiteten und nicht behandelbaren Geschlechtskrankheiten gewesen sein. Durch Krankheiten hervorgerufene Beeinträchtigungen und Schmerzen an den Genitalorganen deren Ursachen sie nicht verstanden mussten die damaligen Menschen zwangsläufig mit bösen Geistern Dämonen oder dem Teufel in Verbindung gebracht haben. Um dem Bösen möglichst wenig

Ansatzpunkte zu geben entfernte man das betroffene Gewebe zumal sich darunter ja Schlechtes (= Krankheitserregendes) verbergen konnte.

Vermutlich haben frühe Stammesgesellschaften die Beschneidung beider Geschlechter auch aus hygienischen Gründen eingeführt. Älteste Überlieferungen des Rituals deuten auf Volksgruppen die in trockenen wüstenähnlichen Regionen siedelten (insbesondere Nord- und Ostafrika sowie Australien).

Im weiteren Verlauf der Geschichte der Menschheit geriet der ursprüngliche Sinn der Beschneidung - welcher auch immer - in Vergessenheit und die Beschneidung wurde nur noch als Zeichen der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Glauben und zu einem

bestimmten Volk angesehen.

Die rituelle oder religiöse Beschneidung stellt somit bei beiden Geschlechtern einen Initiationsritus dar. Der heranwachsende Mensch wird in die Gemeinschaft aufgenommen indem er bewusst in eine Krisensituation gebracht wird in der er sich bewähren und als vollwertiges Mitglied erweisen soll. Oft muss er dabei eine Reihe von schmerzhaften oder demütigenden Prüfungen ablegen.

Neben der Beschneidung der (männlichen) Vorhaut gibt es zahlreiche weitere Formen der genitalen Verstümmelung die im Rahmen derartiger Initiationsriten bei verschiedenen Naturvölkern auch heute noch praktiziert werden.

Bei den Aborigines den australischen Ureinwohnern sowie auf mehreren Inseln des Westpazifischen Ozeans ist es Brauch jungen Männern einige Wochen nach Entfernung der Vorhaut den Penis aufzuschlitzen was eine vollständige oder partielle Spaltung der Harnröhre bewirkt sog. Ariltha. In Indonesien werden den Jungen zu Beginn der Pubertät Bambus - oder Metallkugeln sogenannte Ampallangs in den Penisschaft oder die Eichel eingesetzt.

Antike

Medizinhistoriker vermuten dass bereits in der Antike die Beschneidung zur Kontrolle des

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Geschlechtsleben der Sklaven und der Unterschicht dienen sollte ohne gleichzeitig die Fruchtbarkeit zu beeinflussen.

Die älteste bekannte Darstellung einer Beschneidung ist ein ägyptisches Relief aus dem Jahr 2420 v. Chr. (siehe Link ).

Die Ägypter beschnitten ihre Sklaven um sie herab zu würdigen und sie als Sklaven

kenntlich zu machen. Alle Nachkommen der Sklaven wurden ebenfalls beschnitten. In der Zeit der Babylonische_Gefangenschaft um etwa 600 v. Chr. übernahmen und

ritualisierten die Juden diese Praktik. Unter Moses wurde die Beschneidung von Neugeborenen ("milah") zur Pflicht die am 8. Tag nach der Geburt stattzufinden hat.

Der Prophet Mohammed der ohne oder zumindest mit einer sehr kurzen Vorhaut zur Welt kam empfahl die generelle Beschneidung von Knaben. Diese wird daher auch heute noch bei Moslems als ein Zeichen der Religionszugehörigkeit im Kindesalter durchgeführt. Die Beschneidung ist aber im Islam kein unverzichtbares Glaubensgut da sie nicht im Koran selbst sondern lediglich in der Sunna erwähnt wird.

Neuzeit

Der berühmte Rabbi Moses Maimonides ( Weblink ) hat bereits im Mittelalter die Gründe für die Beschneidung genannt: Die Geschlechtsorgane sollten so verletzt und geschwächt werden dass sie zwar noch funktionieren aber keine 'überschüssige' Lust mehr zulassen.

Die Geschlechtsorgane bedürften keiner Perfektionierung es gehe nicht um die Korrektur eines angeborenen sondern eines moralischen Makels.

Diese Sexualfeindlichkeit wurde im 18. Jh. in Europa wieder entdeckt. So empfahl der schweizer Arzt Dr. Samuel Tissot die Beschneidung als Kur für Masturbation die er als Ursache für "jugendliche und Krankheiten wie Epilepsie "Erweichung von Körper und Geist" Hysterie und Neurosen ansah.

Zu einer allgemeinen Einführung der Beschneidung kam es dennoch nicht statt dessen wurden neben der Methode der Infibulation aus heutiger Sicht merkwürdige Apparaturen und Vorrichtungen zur Verhinderung der Masturbation propagiert.

Eine Ausnahme bildete lediglich das viktorianische England . Dort fand die chirurgische Methode vor allem bei der Oberklasse breite Zustimmung um die Knaben und Mädchen zu "keuschem Verhalten" anzuhalten. Durch das britische Imperium ( Commonwealth ) verbreitete sich die Beschneidung schließlich auch in anderen Ländern wie den USA Kanada Australien Neuseeland Südafrika und Indien .

Besonders in den puritanischen USA erlebte die Beschneidung ab Mitte des 19. Jh. eine starke Verbreitung. Nach dem englischen Vorbild versuchte man bei beiden

Geschlechtern das Verhindern der Masturbation der man schädliche Folgen bis zum Tode zuschrieb u.a. durch die Beschneidung zu erreichen.

"In Fällen von Masturbation müssen wir wie ich glaube die Angewohnheit brechen indem wir die betreffenden Körperteile in einen solchen Zustand bringen dass es zu viel Mühe macht mit der Praktik fortzufahren. Zu diesem Zweck falls die Vorhaut lang ist können wir den Patienten beschneiden. Auch sollte die Operation nicht unter Chloroform

vorgenommen werden so dass der erlittene Schmerz mit der Angewohnheit die wir

auszurotten wünschen in Verbindung gebracht werden kann." Athol A. W. Johnson On An Injurious Habit Occasionally Met with in Infancy and Early Childhood The Lancet vol. 1 (7

(5)

April 1860): Seiten 344-345.

Ähnlich bis gleichlautend äusserten sich auch andere einflussreiche Mediziner in zahlreichen Publikationen und empfahlen bei weiblichen Personen neben der Klitoridektomie etwa das Auftragen reiner Karbolsäure auf die Klitoris als einen

"hervorragenden Weg um die abnormale Erregung zu dämpfen." Dr. John Harvey Kellogg in: Plain Facts for Old and Young Burlington Iowa F. Segner & Co. 1888 S. 295

Die Beschneidung der Mädchen wurde in den USA bis in die 50er Jahre des letzten Jh.

praktiziert fand aber nicht die gleiche Zustimmung wie die männl. Beschneidung da die mit der Beschneidung beabsichtigte "Dämpfung der sexuellen Begierde" nach Ansicht der damaligen Zeitgenossen bei Mädchen in wesentlich geringerem Umfang erforderlich sei als bei Jungen.

Im 20. Jh. ließen sich derart radikale Forderungen nach sexueller Enthaltsamkeit in den meisten Ländern nicht mehr aufrecht erhalten und so wurde etwa in den USA Südkorea und Teilen der islamischen Welt der Wunsch nach moralischer Reinheit umgeformt auf den Begriff der Hygiene . Die hier bei Jungen angeführten "hygienischen halten jedoch einer sachlichen Betrachtung genau so wenig stand wie bei den Frauen in Afrika.

Kosmetische Gründe bewegen in jüngster Zeit vor allem in der westlichen Welt sogar viele Erwachsene dazu sich freiwillig beschneiden zu lassen da die Risiken und Folgen beim Mann weitgehend unbekannt sind. Dies wiederum hat auch mit der verbreiteten Weigerung von Männern zu tun sich als Opfer hingestellt sehen zu wollen was sie dazu zwingt sich notfalls einzureden dass ihnen nichts fehle. Interessant ist in diesem

Zusammenhang dass auch viele verstümmelte Frauen behaupten eine völlig normale Sexualität zu haben.

Die Bedeutung der Vorhaut für sexuelle Stimulation ist heutzutage noch ähnlich unbekannt wie früher die der Klitoris von der lange behauptet wurde sie sei völlig

unwichtig für die Erregbarkeit und das sexuelle Empfinden. Einen Hinweis ergibt jedoch die Aussage von beschnittenen Männern der Bereich direkt unter der Eichel sei bei ihnen dafür besonders geeignet. Dort verbleibt ein Stück der ursprünglichen empfindlichen Innenseite der Vorhaut .

Kritik und Gegenbewegungen

Verschiedene internationale Organisationen UNO WHO UNESCO UNIFEM und sonstige Menschenrechtsgruppierungen haben sich inzwischen gegen die weibliche Beschneidung die teilweise mit FGM (für "Female Genitale Mutilation" oder "Weibliche bezeichnet wird ausgesprochen und versuchen seit geraumer Zeit mit Aufklärungsarbeit gegen die

Beschneidung von Mädchen in den jeweiligen Heimatländern vorzugehen. In Deutschland und den meisten westlichen Industrieländern wird die Beschneidung von Frauen und Mädchen als Körperverletzung strafrechtlich verfolgt.

Diese Sichtweise blendet die Knaben als Opfer aus d.h. die relativ gesehen

geringfügigere aber immer noch schwerwiegende Verstümmelung von Jungen wird nach wie vor größtenteils ignoriert wie auch die Tatsache dass das Recht auf körperliche Unversehrtheit unabhängig vom Geschlecht gilt. Darüberhinaus wird auch die

Beschneidung von Knaben in Ländern der Dritten Welt etwa in Afrika Vorderasien und Indonesien oder bei den Aborigines in Australien nicht unter Narkose und mit sterilisierten chirurgischen Instrumenten sondern mit sehr primitivem Werkzeug vorgenommen was nicht selten zu bleibenden Schäden oder gar zum Tod führen kann.

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Bei strenger Auslegung des Gesetztes ist auch die Beschneidung von Jungen in den meisten Ländern verboten und wird lediglich geduldet. Dagegen wenden sich in den USA inzwischen mehrere Gruppen und auch einzelne Betroffene mit teils prominenter

anwaltlicher Hilfe so dass diese Duldung dort langsam zu wackeln beginnt zumal sie die Glaubwürdigkeit der Aktionen für Frauen in den afrikanischen Ländern zu beschädigen droht.

Hanny Lightfoot-Klein ursprünglich eine der Vorkämpferinnen ausschließlich gegen die weibliche Beschneidung ruft inzwischen dazu auf das Thema als Ganzes zu sehen und die Verstümmelung beider Geschlechter als eng verwandt zu betrachten.

Die therapeutische Notwendigkeit die Vorhaut am Penis eines kleinen Jungen zu

entfernen wird inzwischen in fast allen Ländern mit hohem medizinischem Standard wie etwa Norwegen Frankreich Schweden Finnland Dänemark Japan und England bestritten.

In Großbritannien erschien 1949 im British Medical Journal die Abhandlung "The Fate of the Foreskin" von Dr. Douglas Gairdner die zum erstem Mal die Funktionen der Vorhaut beschrieb und die routinemäße Beschneidung als überflüssig und nachteilig darstellte.

Daraufhin lehnten die britischen Krankenkassen es ab weiterhin für unnötige Beschneidungen zu zahlen. In der Folge sanken die Beschneidungsraten in

Großbritannien innerhalb kurzer Zeit drastisch von ursprünglich 50 % im Jahre 1950 auf heute unter 0 5 %.

1996 ist in den Richtlinien der British Medical Association unter "Beschneidung

männlicher Neugeborener" zu lesen: "Zu therapeutischen Zwecken eine Beschneidung vorzunehmen obwohl die medizinische Forschung andere Techniken erbracht hat die mindestens so effektiv und weniger einschneidend sind wäre unangebracht und unethisch."

Auch in Kanada zahlen die Krankenkassen den für überflüssig erachteten Eingriff nicht mehr. Die Beschneidungsrate ist entsprechend stark gesunken (in Neufundland auf 0 4

%).

In den USA wagen seit den 80er Jahren zunehmend mehr Eltern die in den amerikanischen Krankenhäusern routinemäßig durchgeführten Beschneidungen abzulehnen. Gegenwärtig liegt der Anteil der Beschneidungen bei Neugeborenen die auch heute noch überwiegend ohne Betäubung vorgenommen werden in den USA im Durchschnitt bei 57 % allerdings mit stark fallender Tendenz.

1999 sprach sich nach dem kanadischen auch der amerikanische Verband der Kinderärzte gegen die routinemäßige Beschneidung von Jungen aus.

Ende des gleichen Jahres hat das Parlament in Finnland eine Erklärung bezüglich ritueller Beschneidung abgegeben. Ombudsman Riitta-Leena Paunio bemerkte dass diese

Operation ohne medizinische Begründung nicht zu empfehlen ist die betroffenen Kinder sollten vorher befragt werden und ihre Zustimmung dazu geben. Sie sagte das Finnische Parlament müsse die religiösen Rechte der Eltern abwägen gegen die Verpflichtung der Gesellschaft ihre Kinder vor rituellen Operationen ohne unmittelbaren Vorteil für sie zu schützen. Mit sofortiger Wirkung ist nun in solchen Fällen die schriftliche Zustimmung beider Elternteile erforderlich.

Am 1. Oktober 2001 trat in Schweden - nach einer längeren öffentlichen Debatte wegen des Todes mehrerer Babys durch Beschneidungen - ein neues Gesetz in Kraft das

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Beschneidungen ohne medizinische Begründung bei Jungen die älter als 2 Monate sind generell verbietet. Beschneidungen an jüngeren Babies dürfen nur noch unter Betäubung und in Anwesenheit eines Arztes vorgenommen werden. Schweden ist damit das erste Land der Welt das rituelle Beschneidungen die ohne Zustimmung der Betroffenen vorgenommen werden per Gesetz einschränkt.

siehe auch

z Beschneidung von Mädchen und Frauen

Weblinks

z Circumsision.org Umfangreiches Informationsmaterial

z CIRP - Circumcision Information and Resource Pages Vom British Medical Journal unterstützte Linkseite mit hunderten von Artikeln und Studien zur Beschneidung

z Circlist.com Umfangreiche Aufklärungsseite mit Bildern

{ Circlist.de

z Circumstitions Umfassende Infosite. Der Titel ist zusammengesetzt aus 'Circumcision' und 'Superstition' (Aberglaube)

z NOCIRC.ORG

{ Dr. Fleiss Richtungsweisender Artikel

z International Coalition for Genital Integrity Internationale Koalition für die genitale Unversehrtheit

z Doctors Opposing Circumcision Ärzte gegen die Beschneidung

z NORM Möglichkeiten der Vorhaut-Wiederherstellung nach einer Beschneidung

z Männer mit Vorhaut haben ein größeres Risiko an HIV zu erkranken!

Bücher zum Thema Beschneidung von Jungen und Männern

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