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Leiharbeit - Ein unmoralisches Angebot

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DGB-Bundesvorstand, Bereich Wirtschafts- und Steuerpolitik

Verantwortlich: Claus Matecki, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de

Nr. 22/2009 11. Juni 2009

DGB-Bundesvorstand, Bereich Wirtschafts- und Steuerpolitik

Leiharbeit - Ein unmoralisches Angebot

Der Mensch ist doch eine Ware. Zumindest in der Zeitarbeit. Mit Werbeaktionen wie im Sommer- schlussverkauf wirbt die Zeitarbeitsfirma S&F mit Arbeitnehmern als Restposten auf dem Markt. Dies ist eine zutiefst menschenverachtende Haltung der Firma gegenüber ihren Mitarbeitern. Egal wie begründet, egal ob gut gemeint. Leiharbeiter sind ohnehin die ersten Verlierer der Wirtschaftskrise. Hier zeigt sich erneut, dass die Leiharbeit nicht zur Überbrückung der Personalengpässe genutzt wurde, sondern als flexible Verhandlungsmasse. Beliebig einsetzbar, beliebig bezahlbar, beliebig kündbar.

Doch das Ende der Fahnenstange war wohl noch nicht erreicht: Jetzt werden Leiharbeiter wie Gebrauchsgegenstände mit Sonderrabatten ausgestattet.

Die Firma S&F rechtfertigt ihre Geschmacklosigkeit mit der Fürsorgepflicht des Unternehmens: „Unser Ziel war und ist es, unsere qualifizierten Mitarbeiter in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in der Beschäftigung zu halten“. Demnach sollen die Mitarbeiter sogar noch dankbar sein für diese ent-

würdigende Werbeaktion. Sonst drohe ihnen die Arbeitslosigkeit. Das ist mehr als zynisch.

Dies ist vermutlich nur die Spitze des Eisberges. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise wurden als allererstes Leiharbeiter entlassen. Die Zeitarbeitsfir- men können sich mit ihnen nun keine goldene Nase mehr verdienen. Um sich attraktiver zu machen, gehen sie jetzt mit den „Preisen“ runter. Die Würde der Arbeitnehmer bleibt dabei auf der Strecke.

Hoffentlich bleibt der Fall S&F nur ein Einzelfall. Denn die langfristigen Konsequenzen für den Arbeitsmarkt wären verheerend. Unternehmen, die ebenfalls durch die Krise Einsparungen vornehmen wollen, werden früher oder später auf solche unsittliche Angebote eingehen. Dadurch spitzt sich die Konkurrenz zwi- schen Leiharbeitern und Stammbelegschaft zu, sie werden gegen einander ausgespielt. Die Folgen daraus sind weiteres Lohndumping, betriebliche Missstände und eine weit verbreitetes Prekariat. Es gilt daher, den Anfängen zu wehren.

Ausgelei(h)ert - Leiharbeiter in Deutschland

2001: 303.000 2004: 389.000 2007: 721.000 Feb. 2009: 534.000

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