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Pressemitteilung
Nürnberg, 25.06.12 PM 066-12/LFGS Wald
Älteste Spessartwälder müssen geschont bleiben
BN weist haltlose Kritik der Grundbesitzerverbände zurück
Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) weist die haltlose Kritik des Bayeri- schen Bauernverbandes, des Bayerischen Waldbesitzerverbandes und des Verbandes der Bayerischen Grundstücksbesitzer am Einschlagsstopp für die Klasse 1-Wäldern in den staatlichen Spessartwäldern zurück. Diese drei Verbände ignorieren, dass dieser Beschluss der Bayerischen Staatsforsten nicht Bauernwälder und andere Privatwälder zum Gegenstand hatte, son- dern ausschließlich Staatswald, für den andere gesetzliche Vorgaben gel- ten wie für den Privatwald. „Wir kritisieren den durchsichtigen Versuch der drei Verbände privaten Waldbesitzern Angst vor diesen Schutzmaßnahmen zu machen, obwohl sie nachweislich nicht betroffen sind“, so Hubert Wei- ger, Landesvorsitzender des BN. Mit diesem falschen Alarm sollen offen- sichtlich Kleinprivatwaldbesitzer instrumentalisiert werden, um die gesetz- lich verankerte, besondere Gemeinwohlverpflichtung für den Staatswald zu untergraben.
Vorbildlicher Staatswald mit besonderer Gemeinwohlverpflichtung Der Staatswald ist nach dem Bayerischen Waldgesetz dem Gemeinwohl be- sonders verpflichtet und muss in diesem Sinne vorbildlich bewirtschaftet wer- den. Dies beinhaltet eben auch, dass im Staatswald besonders ökologisch hochwertige Wälder einer natürlichen Waldentwicklung überlassen werden, so wie es die Nationale Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung vorsieht. Ge- rade in Bayern wurden Schutzgebiete – auch mit Unterstützung des BN - vor- rangig im öffentlichen Wald ausgewiesen, um private Waldbesitzer von höhe- ren Auflagen freizustellen. Die aufgeregten Proteste von Bayerischem Bauern-
Pressemitteilung des Bundes Naturschutz in Bayern e.V.
2 verband, Bayerischem Waldbesitzerverband und vom Verband der Bayeri- schen Grundstücksbesitzer gehen deshalb an den Realitäten vorbei und sind durch nichts begründet.
Kommunen in der Rhön für mehr Waldschutz im Staatswald
Der BN fordert die Bayerischen Staatsforsten und das Landwirtschaftsministe- rium auf, dieser Kritik standzuhalten und die nach wie vor erheblichen Defizite bei der Ausweisung nutzungsfreier Wälder im Staatswald zu beheben. Dass dies gerade im Sinne der Bevölkerung liegt, dokumentiert aktuell das Biosphä- renreservat Rhön. Dort müssen auf Drängen der Kommunen einige 1.000 Hek- tar als nutzungsfreie Kernzonen ausgewiesen werden, damit das Biosphären- reservat erhalten werden kann. Auch davon ist kein Privatwald betroffen!
Dr. Ralf Straußberger BN-Waldreferent Telefon 0911/81878-21 Handy 0171/7381724