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Academic year: 2022

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* Musik zum Eingang

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes

und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

Ich begrüße Sie herzlich hier in der Petruskirche zum 1. Präsenz-Gottesdienst in Coronazeiten.

Es ist berührend und schön, dass wir uns hier wieder sehen dürfen;

und es ist auch ein bisschen seltsam und befremdend.

Wir feiern heute den 4. So nach Ostern mit dem Namen: Kantate.

Das heißt: Singet

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder –

und wir dürfen nicht singen, hat der Oberkirchenrat angeordnet, weil wir beim Singen Aerosole produzieren,

die möglicherweise Virus im Raum verteilen.

Ich kann das schon verstehen, denn einen Choral anzustimmen,

der die Nächsten gefährdet oder auch nur ängstet,

das ist vielleicht doch das falsche Lied,

jedenfalls nicht das neue im Sinne des Herrn, der Wunder tut – aber ein bisschen zum Heulen ist es doch auch.

Wir geben unser Bestes…

und suchen Zuflucht bei einem Psalm,

den das Volk Israel gebetet hat in Zeiten, als es sich mit einer gewissen inneren Kraftanstrengung in Erinnerung rufen musste, dass doch Verlass ist auf das, was Gott tut.

Es ist der 136. Psalm.

Wir beten ihn gemeinsam im Wechsel…

und ich weiß, Sie haben kein Gesangbuch;

die mussten wir ja auch wegschließen…

aber Sie brauchen für diesen Psalm auch gar kein Gesangbuch.

Wie ein Mantra stimmt die Gemeinde nämlich wieder und wieder dieselbe Zeile an,

denn seine Güte währet ewiglich – das ist Ihre Zeile und so lasst uns beten

und danach das Ehr sei dem Vater gemeinsam sprechen:

(2)

Danket dem Herrn, denn er ist freundlich - denn seine Güte währet ewiglich

Danket dem Gott aller Götter - denn seine Güte währet ewiglich

Danket dem Herrn aller Herren denn seine Güte währet ewiglich

Der allein große Wunder tut, denn seine Güte währet ewiglich

der die Himmel mit Weisheit gemacht hat, denn seine Güte währet ewiglich

der die Erde über den Wassern ausgebreitet hat denn seine Güte währet ewiglich

der große Lichter gemacht hat, denn seine Güte währet ewiglich

die Sonne, den Tag zu regieren, denn seine Güte währet ewiglich

den Mond und die Sterne, die Nacht zu regieren. denn seine Güte währet ewiglich

Der die Erstgeborenen schlug in Ägypten denn seine Güte währet ewiglich

und führte Israel von dort heraus denn seine Güte währet ewiglich

Der das Schilfmeer teilte in zwei Teile denn seine Güte währet ewiglich

und ließ Israel mitten hindurchgehen, denn seine Güte währet ewiglich

der Pharao und sein Heer ins Schilfmeer stieß denn seine Güte währet ewiglich

Der sein Volk führte durch die Wüste, denn seine Güte währet ewiglich

Der an uns dachte, als wir unterdrückt waren denn seine Güte währet ewiglich

und uns erlöste von unseren Feinden denn seine Güte währet ewiglich

Danket dem Gott des Himmels denn seine Güte währet ewiglich

Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist; wie es war im Anfang, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Hier sind wir, Gott, mit allem, was in uns ist…

an Freude, Rührung, Verwunderung, Empörung an Dankbarkeit und Zweifel, an Trauer und Glück,

hier sind wir Gott, am Sonntag Kantate, an dem wir nicht singen dürfen, und hoffen auf deine leise Gegenwart unter uns.

Vor dir werden wir still…

Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, denn seine Güte währet ewiglich. Amen.

*Musik

Wir hören den Predigttext für heute nach der Leseordnung unserer Kirche: Einen kleinen Ausschnitt aus dem Bericht im Buch der Chronik vom feierlichen Gottesdienst zur Einweihung des Tempels in

Jerusalem zur Zeit des König Salomo, also ungefähr vor 3000 Jahren…

2. Chronik 5, 2-5.12-14

Da versammelte Salomo alle Ältesten Israels, alle Häupter der Stämme und die Fürsten der Sippen Israels in Jerusalem, damit sie die Lade des Bundes des HERRN hinaufbrächten aus der Stadt Davids, das ist Zion. Und es versammelten sich beim König alle Männer Israels zum Fest, das im siebenten Monat ist. Und es kamen alle Ältesten Israels, und die Leviten hoben die Lade auf und brachten sie hinauf samt der Stiftshütte und allem heiligen Gerät, das in der Stiftshütte war; es brachten sie hinauf die Priester und Leviten. …

und alle Leviten, die Sänger waren, nämlich Asaf, Heman und Jedutun und ihre Söhne und Brüder, angetan mit feiner Leinwand, standen östlich vom Altar mit Zimbeln, Psaltern und Harfen und bei ihnen hundertzwanzig Priester, die mit Trompeten bliesen. Und es war, als wäre es einer, der trompetete und sänge, als hörte man eine Stimme loben und danken dem HERRN. Und als sich die Stimme der Trompeten, Zimbeln und Saitenspiele erhob und man den HERRN lobte: „Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewig“ da wurde das Haus erfüllt mit einer Wolke, als das Haus des HERRN, sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus Gottes.

(3)

Liebe Gemeinde,

was für ein berührender Zusammenklang! – am Tag, als wir uns das erste Mal wieder hier zum Gottesdienst versammeln dürfen, hören wir vom 1. Gottesdienst damals zur Einweihung des Tempels.

Und was für ein jämmerlicher Kontrast! – wir lesen vom glanzvollen Hochamt in Jerusalem mit Instrumentalmusik und Chören und Hunderten von Menschen. Und sitzen hier im coronabedingten Stummel-Gottesdienst, von der Infektionsangst gezeichnet…

mit begrenzter Platzzahl, Maske und Singverbot.

Ich habe mich schon gefragt, ob es eigentlich gut sein kann, so Gottesdienst zu feiern. Ob nicht zu viel verloren geht vom Wesentlichen. Vom Erhebenden des Gottesdienstes.

Damals, so wird es ja erzählt, damals im Tempel war das Gotteslob

„mit dem vollen Programm“ von Zimbeln, Psaltern und Harfen und

Chören und heiligen Geräten und Gewändern so erhebend, dass es die Wolke der Gegenwart Gottes förmlich herbeizwang und sie dann den ganzen Raum ausfüllte.

Ich verstehe das so, dass die Wolke ein starkes Bild ist

für diese kaum beschreibbare Empfindung, dass der lebendige Atem Gottes selbst durch den Raum weht - so dicht, so erfüllt,

so berührend erlebt man diesen Moment, wo man gemeinsam feiert, lobt, sich vor Gott versammelt.

Einen Augenblick lang wird alles größer als es tatsächlich ist – man merkt nicht mehr, dass die 120 Priester vielleicht in diesem Augenblick auch mit den Leviten rivalisieren, wer wo stehen darf und man hört nicht mehr, dass manche der Trompeten nicht ganz sauber im Ton sind und man vergisst sogar seine eigenen Sorgen um dies und das und seine Rückenschmerzen und sein Herzweh auch, selbst die ungeklärten Fragen an Gott…und taucht einfach ganz ein in diesen erhebenden Moment, der über sich selbst hinausweist;

und singt oder schwingt mit im einen großen Ja zum Leben, das aus all den vielen Kehlen klingt und von Zimbeln, Psaltern und Harfen verstärkt wird.

Musik spielt für die Spiritualität der Menschen eine große Rolle, das ist uns am Sonntag Kantate wohl bewusst,

geht doch Musik oft leichter unter die Haut als Worte allein.

Musik versetzt unsere Seele in Schwingung und ist immer wieder

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wie ein Gruß aus einer anderen Welt. Besonders wenn sie im Gotteshaus erklingt.

Ich stutze - und denke dann, wenn das so ist,

dann kann doch wohl auch in diesem von Corona-Regeln

überformten Gottesdienst die heilige Wolke vor uns auftauchen – es ist vielleicht nicht so zwingend und machtvoll mit

Gänsehautfeeling wie damals beim Hochamt im Tempel –

aber die Musik überwindet doch wohl auch heute spielend die zwei Meter Abstand; und niemand zwingt uns, eine Maske oder Herz- Seelen-Bedeckung über unser Inneres zu ziehen.

Also wird der Höchste doch auch hier und heute über Musik und Wort zu unserer Seele sprechen können…

… so wie er ja auch schon die ganze Zeit über manchem hier an

diesem Ort die Botschaft von seiner barmherzigen Zuwendung ins Ohr geflüstert hat.

Mit ihrem angeschlagenen Daseinsgefühl sind Leute vielleicht nach dem Gang zum Grab noch in die offene Petruskirche gekommen und sind dort unerwartet auf den übenden Manuel Dahme oder

andere Studierende an der Orgel getroffen - und haben ein himmlisches Geschenk bekommen.

„Ein Konzert, extra für mich“, so haben mir manche dann nachher

beglückt gemailt. „es hat unendlich gutgetan, gerade jetzt“.

So konnte das Gotteshaus werden, wozu es da ist: Ein Ort des Trostes zu sein, den man mit Worten allein nicht mehr ausdrücken kann.

Ein Ort, an dem wir bis in die Herzspitze hinein spüren, dass wir doch nicht allein und verlassen sind – Corona hin oder her.

Danket dem Herrn, denn er ist gütig und seine Barmherzigkeit währt ewig…

… so haben sie ja einst in Jerusalem gesungen, die levitischen Tempelsänger, umrahmt von 120 trompetenden Priestern.

Danket dem Herrn, denn er ist gütig…

Zum Schluss will ich Ihnen quasi als kleinen biblischen Trost noch erzählen, dass die Gemeinde damals vor 3000 Jahren wohl auch nicht singen durfte –

das war im Tempel nicht üblich, da war das Singen den Profis

vorbehalten. Und das war auch in der christlichen Kirche lange nicht

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wirklich üblich; den Gemeindegesang hat eigentlich erst die Reformation so richtig wieder in den Gottesdienst gebracht.

Ich bin froh drüber, damit wir uns richtig verstehen,

ich will um Gottes willen nicht aus irgendwelchen konstruierten Gründen der historischen Aufführungspraxis den Gemeindegesang wieder auf Dauer aus dem Gottesdienst verbannen.

Nein, ich freue mich schon jetzt auf das erste Mal, wo wir wieder ohne Scheu und aus voller Kehle alte und neue Lieder hier singen können.

Aber für die Zeit bis dahin, wo wir aus Gründen der Rücksichtnahme und medizinisch begründeten Vorsicht nicht singen können,

ist es mir doch ein Trost zu denken, dass es auch früher

jahrhundertelang ohne ging und die Leute gar nicht wussten, dass ihnen was fehlte

und dass damals wie heute das Entscheidende, das Erhebende am Gottesdienst feiern dennoch möglich sein konnte und kann.

Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Amen.

* Musik

Guter Gott, am Sonntag Kantate

danken wir dir für die wunderbare Gabe der Musik, die all das zum Klingen bringt,

was Menschenherzen bewegen kann.

Wir danken dir für das vielfältige Lied,

mit dem die Schöpfung deine lebendige Fantasie preist, wir danken dir für das Singen der Vögel,

und das Trommeln der Regentropfen,

du weißt ja, wie sehnsüchtig wir danach gelauscht haben.

Guter Gott, am Sonntag Kantate

denken wir aber auch an alle diejenigen, denen es die Kehle zugeschnürt hat, deren Leben aus dem Takt gekommen ist.

Wir denken an alle, die das Corona-Virus von heute auf morgen ins Leid gestoßen hat –

ob es nun die Krankheit samt ihren Folgen selbst war, oder auch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.

Und schließlich denken wir heute vor dir auch an den Tag der Befreiung,

am 8. Mai hat er sich nun schon das 75. Mal gejährt, das Grauen des 2. Weltkriegs ging zu Ende.

Von unserem Land ist das alles ausgegangen;

in einer unheimlichen Mischung aus Verführung und Achtlosigkeit und Rassenwahn und Verblendung

sind unaussprechliches Elend und Tod und Vernichtung über Millionen von Menschen gekommen –

wir können noch immer dankbar sein, dass das alles beendet wurde;

und wir müssen wachsam sein,

dass die Ungeister von einst nicht wieder aufwachen.

dein heiliger Geist möge uns dabei leiten und helfen.

(6)

Miteinander und mit der ganzen Christenheit auf Erden beten wir so, wie wir es von dir gelernt haben:

Vaterunser im Himmel…

*Abkündigungen (Ulrike)

*Verleih uns Frieden gnädiglich…

Lasst uns um Gottes Segen bitten mit der gewohnten Segensstrophe von Martin Luther –

nur dass wir sie heute eben gemeinsam sprechen.

Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten.

Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten – denn du, unser Gott, alleine.

Und so geht hin in diesen Tag und in alle Tage, die da kommen mit dem Segen unseres Gottes:

Der Herr segne euch und behüte euch;

der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig, der Herr wende euch sein Angesicht zu und gebe euch Frieden. Amen.

*Musik zum Ausgang

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