• Keine Ergebnisse gefunden

Ein neuer Provinzial

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Ein neuer Provinzial"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

14 granatapfel3 ∙ 2016

Als es dann doch „passiert war“, musste der geborene Slowake, der bis dahin Prior des Konvents in Bratislava gewesen war, zuerst einmal nach Wien übersiedeln. Er bezog ein Zimmer im Wiener Konvent und übernahm das Provinzial-Büro. Im Großen und Ganzen beließ er es so, wie es ihm sein Vorgänger hinterlassen hatte, mit einem großen Unter- schied: auf den Schreibtisch kam ein Compu- ter. „Mein Vorgänger hatte ja keinen“, erklärt Frater Joachim. „Ich bin mit 33 Jahren eine andere Generation als Frater Ulrich, der heuer 70 wird, und habe natürlich einen. So kann ich zum Beispiel Mails persönlich beantwor- ten und Termine im Kalender eintragen.“

Die ersten Wochen nutzte er, um sich „um- zuschauen und hineinzukommen in die neue Aufgabe. Ich wusste ja gar nicht so richtig, was auf mich zukommt. Da hätte es keinen Sinn gehabt, große Pläne zu machen. Des- wegen wollte ich mir zuerst einmal ein Bild machen. Mein Vorgänger Frater Ulrich hat mir auch Tipps gegeben, was zu tun ist und wor- auf ich achten muss.“ Er führte auch Gesprä- che mit allen MitarbeiterInnen des Provinzia- lats. Danach war er viel unterwegs. „Ich habe – fast – alle unsere Ordensniederlassungen in Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn besucht“, betont er.

Umfangreicher Aufgabenbereich Der Aufgabenbereich des Provinzials ist sehr umfangreich: „Zuerst einmal ist er für die Brüdergemeinschaft zuständig“, erklärt Frater Joachim. „Zur Österreichischen Provinz zählen derzeit 44 Brüder. Ich schaue, dass

„Es war natürlich eine Überraschung, als ich die Mitteilung bekam, dass ich Provinzial werden soll“, erinnert sich Frater Joachim Macˇejovský an die entscheidenden Tage

Anfang September des Vorjahrs, als ein Nachfolger für den krankheitsbedingt zurückgetretenen Frater Ulrich Fischer gesucht wurde. „Zwar wurde mir bei den Gesprächen mit Generalprior Jesús Etayo Arrondo und Generalrat Rudolf Knopp schon angedeutet, dass es in diese Richtung gehen könnte, aber ich habe bis zum letzten Moment nicht geglaubt, dass es wirklich passieren könnte.“

Ein neuer Provinzial

Als am 9. September des Vorjahrs Frater Joachim Mačejovský zum Provinzial der Österreichischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder bestellt wurde, war das für alle eine Überraschung – auch für ihn selbst.

Inzwischen hat er sich gut in sein Amt eingearbeitet.

V O N B R I G I T T E V E I N F U R T E R

Provinzial Joachim Mačejovský an seinem Schreibtisch

Barmherzige Brüder

&

Christliche Welt Porträt

Die ersten Wochen nutzte

er, um sich „umzuschauen

und hineinzukommen in

die neue Aufgabe“.

(2)

15

Fotos: Brigitte Veinfurter, Barmherzige Brüder

sie ein gutes Leben in den Konventen führen können. Ich habe auch schon einige Brüder versetzt, um da und dort Ausgleich zu schaf- fen.“ Der zweite wichtige Zuständigkeitsbe- reich des Provinzials sind die Krankenhäuser und Einrichtungen des Ordens. Bei größeren Anschaffungen, Umbauten sowie Neubeset- zungen der Führungspositionen entscheidet er mit. Zudem ist er Rechtsträgervertreter des Krankenhauses Eisenstadt. Und nicht zuletzt repräsentiert er den Orden nach außen.

Unterstützung

Unterstützt wird der Provinzial von den MitarbeiterInnen des Provinzialats, besonders von seinem persönlichen Sekretär Dominik Hartig und vom Provinzsekretär Robert Bühringer. Der Provinzsekretär bereitet unter anderem die Sitzungen der Provinzleitung vor, verfasst die Protokolle, ist für die Immo- bilien zuständig und führt das Ordensarchiv.

Dominik Hartig nimmt dem Provinzial viele Schreibarbeiten ab. Gemeinsam mit einer weiteren Mitarbeiterin führen die beiden den Kalender des Provinzials. „Eine wichtige Unterstützung ist mir auch der Gesamtleiter der Österreichischen Ordensprovinz Direktor Adolf Inzinger, der mir vieles erklärt hat“, be- tont Frater Joachim. „Wir treffen uns einmal pro Woche zu einer Besprechung. Wenn sonst etwas Wichtiges passiert, telefonieren wir.“

Unterstützt wird der Provinzial auch vom Pro- vinzrat, dem sogenannten Definitorium. Ihm gehören neben dem Provinzial vier erfahrene Brüder an. Bei den einmal pro Monat stattfin- denden Sitzungen werden Informationen aus-

Worterklärung

P R O V I N Z , P R O V I N Z I A L , P R O V I N Z R A T

Eine Organisationseinheit innerhalb des Ordens wird Provinz genannt.

Sie wird vom Provinzial mit seinem Rat geleitet. Gemeinsam bilden sie den Provinzrat, auch Definitorium genannt (vom lateinischen „definire“ = begrenzen, genau bestimmen). Gewählt werden Provinzial und Provinzräte vom Provinzkapitel, das alle vier Jahre zusammentritt, zuletzt 2014.

Der Sitz des Provinzials wird Provinzialat genannt.

getauscht und Entscheidungen getroffen. Unter anderem bestätigt der Provinzrat die Budgets der Krankenhäuser und anderen Einrichtungen des Ordens und entscheidet über die Zulas- sung der Brüder zur Einfachen und Feierlichen Profess und über den Kauf von Grundstücken.

Rückhalt

Seit seiner Übersiedlung nach Wien ist Provin- zial Joachim Mitglied des Wiener Konvents.

„So weit wie möglich lebe ich hier mit und bin bei den regelmäßigen Gebetszeiten dabei“, betont er. „Das ist auch ein großer Rückhalt für mich.“ Wenn es seine Zeit erlaubt, besucht er auch seine Mutter und seine Familie in der Ostslowakei, doch wegen der großen Entfer- nung ist das nicht allzu oft möglich.

Im Dezember hat Frater Joachim sein Kranken- hausmanagement-Studium an der Donau- Universität Krems abgeschlossen. „Das hilft mir, viele Dinge besser zu verstehen“, betont er. Um auch seine Mitbrüder aus aller Welt bei internationalen Treffen besser verstehen zu können, möchte er nun Spanisch lernen.

Provinzial Joachim Mačejovský (Mitte) mit den Provinzräten (v.l.n.r.) Frater Matthias Meczywor, Frater Richard Binder, Frater Paulus Kohler und Frater Martin Macek

Porträt

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

tern und Kindern sowie um Hygiene- und Gesundheits- beratung für Dorfbewohne- rInnen“, fasst Frater Yanka Sharma, der Provinzial der Indischen Ordensprovinz der Barmherzigen

Veit/Glan, Wien und Salzburg, Prior in Kainbach, Wien und Graz – die Liste der Leitungsämter, die Frater Paulus Kohler in den vergangenen 33 Jahren hintereinander ausübte, ist

18 Jahre war Frater Matthias Krankenhausleiter und Prior – hatte also zwei Ämter, die heute zwei Personen ausüben.. Fotos: Brigitte

Der neue General- prior Pater Jesús Etayo Arrondo (Mitte) mit den Generalräten (v. r.): Frater Rudolf Knopp, Frater Pascal Ahodegnon, Frater Benigno Ramos und

Den ersten Teil des Arbeitsdokuments über die „Familie des heiligen Johannes von Gott“ stellte Frater Jesús Etayo Arrondo, damals noch Generalrat, vor, während Generalrat

in der österreichischen Ordensprovinz ist das seit 2007 Frater ulrich Fischer, der damit für über 30 Ordenswerke in österreich, tschechien, der slowakei und ungarn zuständig

Für andere Menschen da zu sein, das sieht der Prior des Wiener Konvents der barmherzigen brüder Frater Paulus Kohler als seine hauptaufgabe.. da sein möchte er für seine

Barmherziger Bruder zu sein, sehen so- wohl Frater Johannes als auch Frater Michael als große Herausforderung: „Das ist mir schon ganz am Beginn, im Postulantat, bewusst ge-