Diese Ergebnisse gehen aus einer repräsentativen Befragung hervor, die das Zentrum für Europäische Wirt- schaftsforschung (ZEW) im Frühjahr 2010 durchgeführt hat. Die Umfrage liefert ein repräsentatives Bild über die Nutzung von IKT in Unternehmen
mit mindestens fünf Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe und in aus- gewählten Dienstleistungssektoren.
Insgesamt wurden 4.400 Unternehmen befragt.
Web 2.0 ist der Oberbegriff für eine Reihe von IKT-Anwendungen, die auf der
Internettechnologie basieren und den interaktiven Austausch und die Zu- sammenarbeit zwischen Nutzern über das Netz ermöglichen. So kann bei ei- nem Wiki jeder Nutzer Inhalte generie- ren, hinzufügen oder ändern. Chronolo- gisch verfolgt und von Nutzern kommen- tiert werden Einträge in sogenannten Blogs. Soziale Online-Netzwerke bilden Nutzer und deren Kontakte ab und eröff- nen die Möglichkeit, das persönliche Netzwerk zu pflegen und zu erweitern.
Kollaborationsplattformen unterstützen die Projektarbeit, indem an einem zen- tralen Ort alle relevanten Dokumente ge- sammelt und bearbeitet werden.
Web 2.0-Anwendungen werden bis- lang vor allem im privaten Bereich ge- nutzt. Aber auch Unternehmen haben inzwischen das Potenzial des Web 2.0 für sich entdeckt. Die Vorteile, die ty- pischerweise genannt werden, sind:
schnellerer Zugang zu Informationen, effiziente Kommunikation und verbes- sertes Wissensmanagement. In Deutsch- land nutzen derzeit 22 Prozent der Un- ternehmen Wikis, Blogs, soziale Online- Netzwerke oder Kollaborationsplattfor- men. (Im Folgenden sind mit dem Be- griff Web 2.0 immer diese vier Anwen- dungen gemeint.) Zwischen den Unter- nehmen der verschiedenen Branchen gibt es jedoch große Unterschiede in der Nutzungsrate. In der Branche IT- Dienste/Telekommunikation setzen 62 Prozent der Unternehmen Web 2.0-An- wendungen ein, während es im Einzel- handel nur 12 Prozent sind. Die Web 2.0-Anwendungen werden vor allem für das Wissensmanagement eingesetzt.
September 2010
Lesehilfe: 62 Prozent der Unternehmen der Branche IT-Dienste/Telekommunikation setzen Wikis, Blogs, soziale Online-Netzwerke oder Kollaborationsplattformen (Web 2.0-Anwendungen) ein.
Anmerkung: Angaben hochgerechnet auf die der Befragung zugrunde liegende Grundgesamtheit.
Quelle: ZEW IKT-Umfrage, Frühjahr 2010.
Insgesamt Einzelhandel Transportdienstleistungen Verbrauchsgüter Immobilien/Vermietungen Metallindustrie Grundstoffe Großhandel Maschinenbau Unternehmensdienstleistungen Chemie/Pharma Fahrzeugbau Elektroindustrie Technische Dienstleistungen Finanzdienstleistungen Unternehmensberatung, Werbung Mediendienstleistungen IT-Dienste/Telekommunikation
0 10 20 30 40 50 60 70
22 12
14 16
18 18 19
20 22
24 27
28 29
30 31
38 39
62
Anteil der Unternehmen in Prozent
Web 2.0-Anwendungen im Unternehmenseinsatz: Wikis, Blogs, soziale Online-Netzwerke, Kollaborationsplattformen
Interaktiv, mobil, international –
Unternehmen im Zeitalter von Web 2.0
www.zew.de · www.zew.eu
Web 2.0-Anwendungen wie Facebook und Twitter haben sich als Informations- und Kommunikationsmedien im privaten Bereich schon längst etabliert. Jetzt erobern sie allmählich auch die Geschäftswelt. Jedes fünfte Unternehmen in Deutschland nutzt derzeit Wikis, Blogs, soziale Online-Netzwerke oder Kollaborationsplattfor- men. Vorreiter ist dabei die Branche IT-Dienste/Telekommunikation.
Soziale Online-Netzwerke und Kollabora- tionsplattformen am häufigsten eingesetzt
Insgesamt weisen soziale Online-Netzwerke die höchste Nutzungsrate auf. Die Hälfte der Un- ternehmen, die Web 2.0-Anwendungen nutzen, setzt auf dieses Instrument. An zweiter Stelle stehen mit 41 Prozent die Kollaborationsplattfor- men, gefolgt von den Wikis mit 39 Prozent. Blogs oder Microblogs werden am wenigsten einge- setzt (25 Prozent).Betrachtet man die Unternehmen nach ihrer Grö- ße, verändert sich das Bild. Ab einer Größe von 50 Beschäftigten werden in erster Linie Kolla- borationsplattformen eingesetzt und der Anteil der Unternehmen, die soziale Online-Netzwerke verwenden, ist mit 33 Prozent deutlich geringer als bei den Unternehmen mit weniger als 50 Be- schäftigten.
Wissensmanagement ist vorrangiger Einsatzzweck von Web 2.0
Die Unternehmen setzen Web 2.0-Anwendungen in erster Linie für das Wissensmanagement ein (75 Prozent). Sehr häufig kommen Web 2.0-An- wendungen aber auch für die Kommunikation (64-66 Prozent) und die Bearbeitung interner Pro- jekte (62 Prozent) zum Einsatz. Seltener wird das Web 2.0 für die Bearbeitung von Projekten mit Ex- ternen genutzt (46 Prozent). Die meisten Unter- nehmen verwenden die Web 2.0-Anwendungen sowohl intern als auch extern. Zu den internen Einsatzbereichen zählen dabei die interne Kom- munikation, das Wissensmanagement und Pro- jekte innerhalb des Unternehmens, zu den exter- nen Bereichen die Kommunikation mit Kunden und Partnern und die Bearbeitung gemeinsamer Projekte mit externen Partnern.
Sicherheitsrisiken und Kosten Haupt- hemmnisse für den Web 2.0-Einsatz
Mit 64 Prozent werden Sicherheitsrisiken am häu- figsten als Hemmnisfaktor für den Web 2.0-Ein- satz genannt. Aber auch ein zu hoher Aufwand und unabsehbare Folgekosten sehen über drei Fünftel der Unternehmen als Hemmnis an. Ver- gleichsweise selten wird die fehlende Bereit- schaft der Beschäftigten genannt (33 Prozent).Fast die Hälfte der Unternehmen äußert hingegen die Befürchtung, dass die Beschäftigten durch die Web 2.0-Anwendungen zu sehr abgelenkt werden. Die Bedenken unterscheiden sich je nachdem, ob die Unternehmen Web 2.0-Anwen- dungen bereits nutzen oder nicht. Die Nicht-Nut- zer halten in erster Linie den Aufwand für zu hoch und die Folgekosten für unabsehbar. Die Nutzer nennen vor allem Sicherheitsrisiken.
2 | ZEW IKT-Report September 2010
Web 2.0-Anwendungen
Lesehilfe: 50 Prozent der Unternehmen, die Web 2.0-Anwendungen einsetzen, verwenden soziale Online-Netzwerke.
Anmerkung: Angaben hochgerechnet auf die der Befragung zugrunde liegende Grundgesamtheit.
Quelle: ZEW IKT-Umfrage, Frühjahr 2010.
Blogs oder Microblogs Wikis Kollaborationsplattformen soziale Online-Netzwerke
0 10 20 30 40 50 60 70
16 27 25
40 39 39
59 36
41 33
54 50
9
mehr als 50 Beschäftigte 5-4 Beschäftigte Insgesamt
Einsatzzweck von Web 2.0
Lesehilfe: 75 Prozent der Unternehmen, die Web 2.0-Anwendungen einsetzen, verwenden diese für das Wissensmanagement.
Anmerkung: Angaben hochgerechnet auf die der Befragung zugrunde liegende Grundgesamtheit.
Quelle: ZEW IKT-Umfrage, Frühjahr 2010.
gemeinsame Projekte mit Externen gemeinsame Projekte innerhalb des Unternehmens interne Kommunikation Kommunikation mit externen Partnern oder Lieferanten Kommunikation mit Kunden Wissensmanagement
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
46 62
64 65 66
75
Hemmnisse für den Web 2.0-Einsatz
Lesehilfe: 57 Prozent der Unternehmen nennen unzureichende Kontrolle über die Inhalte als Hemmnis für den Einsatz von Web 2.0-Anwendungen.
Anmerkung: Angaben hochgerechnet auf die der Befragung zugrunde liegende Grundgesamtheit.
Quelle: ZEW IKT-Umfrage, Frühjahr 2010.
keine Verwendung fehlende Bereitschaft der Beschäftigten zu starke Ablenkung der Beschäftigten Integration mit bestehender IT-Infrastruktur schwierig Bedenken der Geschäftsführung Kontrolle über Inhalte unzureichend Aufwand zu hoch und Folgekosten unabsehbar beinhaltet Sicherheitsrisiken im IT-System
0 10 20 30 40 50 60 70
5
33
48 53
54 57
62 64 Anteil der Unternehmen in Prozent
Anteil der Unternehmen in Prozent
Anteil der Unternehmen in Prozent
Starke Branchenunterschiede beim mobilen Zugang zum Internet
Unternehmen der Branchen IT-Dienste/Telekom- munikation und Unternehmensberatung/Werbung statten ihre Beschäftigten besonders häufig mit ei- nem mobilen Zugang zum Internet, z. B. mit Smart- phone oder UMTS-Karte, aus. In diesen Branchen verfügen derzeit durchschnittlich 38 bzw. 26 Pro- zent der Beschäftigten über einen mobilen Zugang zum Internet. Damit liegt hier der Anteil der Be- schäftigten deutlich über dem Durchschnitt von 12 Prozent. Unterschiede in der Ausstattung bestehen auch zwischen dem verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen des Dienstleistungssektors haben einen höheren Anteil an Beschäftigten mit mobilem Internetzugang als die Unternehmen der- selben Größe des verarbeitenden Gewerbes.
Durchschnittlich 12 Prozent der
Beschäftigten erhalten IT-Weiterbildung
Im Jahr 2009 haben durchschnittlich 12 Prozent der Beschäftigten in den Unternehmen aus den be- trachteten Branchen an IT-spezifischen Weiterbil- dungsmaßnahmen teilgenommen. Der durch- schnittliche Anteil der Beschäftigten, die an nicht- IT-spezifischer Weiterbildung teilgenommen ha- ben, lag bei 32 Prozent. Der Anteil der Beschäftig- ten, die Weiterbildung erhalten, hängt dabei nicht von der Größe des Unternehmens ab. Erwartungs- gemäß hat IT-Weiterbildung für die Beschäftigten der Branche IT-Dienste/Telekommunikation die größte Bedeutung. Durchschnittlich zwei Fünftel der Beschäftigten dieser Branche erhielten IT- Weiterbildung. Anders als in den anderen Bran- chen spielt IT-Weiterbildung in dieser Branche auch eine größere Rolle als nicht-IT-Weiterbildung.Vor allem große Unternehmen nutzen Onlinewerbung
Insgesamt geben 41 Prozent der Unternehmen an, Onlinewerbung, z.B. auf der Homepage von Zeitun- gen oder Zeitschriften oder profilspezifische Anzei- gen in sozialen Online-Netzwerken oder auf Such- maschinen zu schalten. Dabei gibt es nur einen ge- ringen Unterschied zwischen dem verarbeitenden Gewerbe (38 Prozent) und dem Dienstleistungs- sektor (42 Prozent). Insbesondere größere Unter- nehmen sind bei der Onlinewerbung aktiv. Wäh- rend 37 Prozent der kleinen Unternehmen mit 5-19 Beschäftigten Onlinewerbung schalten, sind es bei den großen Unternehmen ab 500 Beschäftig- ten 70 Prozent. Am häufigsten wird Onlinewerbung von den Unternehmen der Branchen Immobilien/
Vermietung (61 Prozent) sowie IT-Dienste/Tele- kommunikation (58 Prozent) eingesetzt.
ZEW IKT-Report September 2010 | 3
Mobiler Internetzugang
Lesehilfe: 13 Prozent der Beschäftigten in der Branche Mediendienstleistungen haben einen vom Unterneh- men zur Verfügung gestellten mobilen Internetzugang (z.B. Smartphone oder UMTS-Karte für den Laptop).
Anmerkung: Angaben hochgerechnet auf die der Befragung zugrunde liegende Grundgesamtheit.
Quelle: ZEW IKT-Umfrage, Frühjahr 2010.
Unternehmensdienstleistungen Einzelhandel Verbrauchsgüter Metallindustrie Fahrzeugbau Transportdienstleistungen Maschinenbau Grundstoffe Chemie/Pharma Mediendienstleistungen Großhandel Elektroindustrie Immobilien/Vermietungen Technische Dienstleistungen Finanzdienstleistungen Unternehmensberatung/Werbung IT-Dienste/Telekommunikation
0 10 20 30 40
6 6 7 8
8 8
10 10 11
13 14 14
17 19
20 26
38
Weiterbildung
Lesehilfe: In der Elektroindustrie haben im Jahr 2009 15 Prozent der Beschäftigten an IT-spezifischer und 28 Prozent der Beschäftigten an nicht-IT-spezifischer Weiterbildung teilgenommen.
Anmerkung: Angaben hochgerechnet auf die der Befragung zugrunde liegende Grundgesamtheit.
Quelle: ZEW IKT-Umfrage, Frühjahr 2010.
Metallindustrie Unternehmensdienstleistungen Fahrzeugbau Grundstoffe Transportdienstleistungen Verbrauchsgüter Mediendienstleistungen Maschinenbau Großhandel Einzelhandel Immobilien/Vermietungen Elektroindustrie Technische Dienstleistungen Chemie/Pharma Unternehmensberatung/Werbung Finanzdienstleistungen IT-Dienste/Telekommunikation
0 10 20 30 40 50 60 70
23 40
57 50 30
31 28
37 38 29
31 22
24 33 22 21
30 20 17 17 15 15 15 14 12 11 10 7 7 7 6 6
6 25
IT-Weiterbildung Nicht-IT-Weiterbildung
Onlinewerbung
Lesehilfe: 34 Prozent der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe mit 20 bis 49 Beschäftigten schaltet Onlinewerbung. Der entsprechende Anteil im Dienstleistungssektor liegt bei 50 Prozent.
Anmerkung: Angaben hochgerechnet auf die der Befragung zugrunde liegende Grundgesamtheit.
Quelle: ZEW IKT-Umfrage, Frühjahr 2010.
ab 500 Beschäftigte 250-499 Beschäftigte 50-249 Beschäftigte 20-49 Beschäftigte 5-19 Beschäftigte
0 10 20 30 40 50 60 70 80
35 38 34
50 49
58 59 57
64 75 Verarbeitendes Gewerbe Dienstleistungssektor
Anteil der Beschäftigten in Prozent
Anteil der Unternehmen in Prozent Anteil der Beschäftigten in Prozent
4 | ZEW IKT-Report September 2010
Herausgeber:Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW) Mannheim,
L 7, 1, 68161 Mannheim . Postanschrift: Postfach 103443, 68034 Mannheim . Internet: www.zew.de, www.zew.eu Präsident: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz . Kaufmännischer Direktor: Thomas Kohl
Redaktion:Dr. Irene Bertschek, Dr. Bettina Müller, Jörg Ohnemus
Kontakt:Jörg Ohnemus, Forschungsgruppe IKT, Telefon: 0621/1235-354, E-Mail: ikt-umfrage@zew.de
Nachdruck und sonstige Verbreitung(auch auszugsweise): mit Quellenangabe und Zusendung eines Belegexemplars
© Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW), Mannheim, 2010
IMPRESSUM
ZEW IKT-Umfrage
Die ZEW IKT-Umfrage ist eine repräsentative Unterneh- mensbefragung zur Verbreitung und Nutzung von In- formations- und Kommunikationstechnologien (IKT).
Die telefonische Befragung wurde in Zusammenarbeit mit dem infas Institut für angewandte Sozialwissen- schaft GmbH, Bonn, in der Zeit von Februar bis Mai 2010 durchgeführt. Befragt wurden insgesamt rund 4.400 Unternehmen in Deutschland.
Befragte Branchen
Die Untersuchung umfasst das verarbeitende Gewerbe und ausgewählte Dienstleistungssektoren. Die Ab- grenzung basiert in der aktuellen Erhebung erstmalig auf der neuen Wirtschaftszweigsystematik WZ 2008 des Statistischen Bundesamtes.
Die Sektoren des verarbeitenden Gewerbes sind: Ver- brauchsgüter (WZ 10-17, 31-32), Chemie-, Pharma- industrie (WZ 20-21), Grundstoffe (WZ 22-23), Metallindustrie (WZ 24-25), Elektroindustrie (WZ 26-27), Maschinenbau (WZ 28,33) und Fahrzeugbau (WZ 29-30).
Von den Dienstleistungssektoren wurden berück- sichtigt: Einzelhandel (WZ 45, 47), Großhandel (WZ 46), Transportdienstleistungen (WZ 49-53, 79), Me- diendienstleistungen (WZ 18, 58-60), IT-Dienste/
Telekommunikation (WZ 61-63), Finanzdienstleis- tungen (WZ 64-66), Immobilien-/Vermietungsdienst- leistungen (WZ 68, 77), Unternehmensberatung/Wer- bung (WZ 69-70, 73), Technische Dienstleistungen (WZ 71-72) und Unternehmensdienstleistungen (WZ 74, 78, 80-82).
Grundgesamtheit und Gewichtung
Die Ergebnisse der Befragung sind geschichtet hochge- rechnet auf die Grundgesamtheit aller Unternehmen der betrachteten Branchen mit mindestens fünf Beschäftig- ten in Deutschland. Als Schichtungsmerkmale dienen die Branche und die Unternehmensgröße (Beschäftigte).
Die Daten der Grundgesamtheit beruhen auf einer Sonderauswertung des Unternehmensregisters des sta- tistischen Bundesamtes, der Statistik der sozialversi- cherungspflichtigen Beschäftigten und auf eigenen Schätzungen des ZEW. Alle Anteile, die sich auf die An- zahl der Unternehmen beziehen, werden von kleinen und mittleren Unternehmen auf Grund ihrer relativ gro- ßen Anzahl dominiert. Große Unternehmen hingegen dominieren auf Grund der großen Volumina alle Anteile, die sich auf die Anzahl der Beschäftigten beziehen.
Verarbeitendes Gewerbe internationaler als Dienstleistungssektor
Die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes sind häufiger im Ausland aktiv als die Unterneh- men des Dienstleistungssektors. Knapp 53 Pro- zent der Unternehmen geben an, Güter ins Aus- land zu exportieren. Bei den Dienstleistungs- unternehmen sind es lediglich 24 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch beim Bezug von Vorleistungen aus dem Ausland und bei der Er- richtung von Auslandsstandorten. 44 Prozent der Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes beziehen Vorleistungen aus dem Ausland. Im Dienstleistungssektor sind es hingegen nur 26 Prozent. Im verarbeitenden Gewerbe haben zehn Prozent der Unternehmen Standorte im Ausland, im Dienstleistungssektor sind es lediglich fünf Prozent.
Kleine Unternehmen holen bei IT-Outsourcing auf
Der Anteil der Unternehmen, die IT-Dienstleistun- gen extern beziehen, steigt mit zunehmender Un- ternehmensgröße und war im verarbeitenden Gewerbe im Jahr 2009 geringfügig höher als im Dienstleistungssektor. In der jeweils größten Grö- ßenklasse lagert mittlerweile fast jedes Unterneh- men IT-Leistungen entweder teilweise oder voll- ständig aus (95 Prozent im verarbeitenden Gewer- be und 92 Prozent im Dienstleistungssektor). Die Unternehmen der jeweils kleinsten Größenklasse holen jedoch sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor auf. Im Ver- gleich zum Jahr 2006 stieg der Anteil der ausla- gernden Unternehmen dieser Größenklassen um 11 bzw. 16 Prozentpunkte und lag im Jahr 2009 in beiden Sektoren bei einem Wert von 75 Prozent.
Auslandsaktivitäten
Lesehilfe: 44 Prozent der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe haben im Jahr 2009 Vorleistungen aus dem Ausland bezogen.
Anmerkung: Angaben hochgerechnet auf die der Befragung zugrunde liegende Grundgesamtheit.
Quelle: ZEW IKT-Umfrage, Frühjahr 2010.
Standort im Ausland Vorleistungen aus dem Ausland Exporte
0 10 20 30 40 50 60
53 24
44 26
10 5
Verarbeitendes Gewerbe Dienstleistungssektor
Auslagerung von IT-Dienstleistungen
Lesehilfe: 94 Prozent der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe mit 50-499 Beschäftigten haben im Jahr 2009 IT-Dienstleistungen ausgelagert. Im Jahr 2006 waren es 87 Prozent.
Anmerkung: Angaben hochgerechnet auf die der Befragung zugrunde liegende Grundgesamtheit.
Quelle: ZEW IKT-Umfrage, Frühjahr 2010.
5-49 50-499 ab 500 Insgesamt 5-19 20-249 ab 250 Insgesamt 0
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Anteil der Unternehmen in Prozent
64 75
87
94 93 95
72 79
59
75 77
86 8792
63 78
2006 2009
Verarbeitendes Gewerbe Dienstleistungssektor
Anteil der Unternehmen in Prozent