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Kapitel 2 : Volkswirtschaftslehre
2.1 Aufgaben und Teilgebiete der VWL
Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftstheorie Wirtschaftspolitik
( Konjunkturpolitik) Finanzwissenschaft (Staatshaushalt,
Staatsfinanzen) Einnahmen=Ausgaben Mikrotheorie
- Angebot/
Nachfrage - Unternehmen Haushalte - Preisbildung - Marktformen - Gleichgewicht
Makrotheorie - Beschäftigung - Inflation
- Wachstum - Gleichgewicht
Fiskalpolitik
Bundesreg.
- Einnahmen - Steuern - Gebühren - Abgaben - Investitionen - Beamten und Angestellte - Sozialaus- gaben
- Verteidigung
Geldpolitik
EZB, Bundesbank - Leitzins - Geldmengen
Skizze: (Preisbildung)
2.2 Sozialprodukt und Einkommensverteilung
2.2.1 Begriff
Das Sozialprodukt ist die Erfolgsgröße über die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft.
Definition:
Das Sozialprodukt ist die Summe aller in einer Periode erwirtschafteten Güter und Dienstleitungen, die einen Marktpreis haben und zur endgültigen Verwendung bestimmt sind.
2.2.2 Ermittlung des Sozialprodukts
staatliche Umverteilung
1999 Mrd. DM + Endverbrauch an Gütern durch private HH, Org. u. Staat 2.972,53 + Investitionen
+ Exporte - Importe
= Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen (BIP) 3.871,60 = Ausdruck für Wachstum
+ Einkommen von Inländern im Ausland -37,85
- Einkommen von Ausländern im Inland
= Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen 3.833,75
= Inländerkonzept
- indirekten Steuern -467,60
+ Subventionen +71,22
= Bruttosozialprodukt zu Faktorkosten 3.437,37
- Abschreibungen 574,71
= Nettosozialprodukt zu Faktorkosten 2.862,66
= Volkseinkommen 2.862,66
+ Einkommen aus unselbständiger Arbeit 2.044,30
+ Einkommen aus Unternehmertätigkeit 818,30
+ Einkommen aus Vermögen Fazit:
Das als „Volkseinkommen“ bezeichnete „Nettosozialprodukt zu Faktorkosten“ ist nichts anderes als die Entlohnung der Produktionsfaktoren (Löhne, Gehälter, Gewinne, Zinsen).
Im Sozialprodukt sind jedoch nicht erfaßt:
Schwarzarbeit
häusliche Eigenleistung des „Heimwerkers“
Hausfrauenarbeit
Kindererziehung
Ehrenamtliche Tätigkeiten (Vereine)
Unternehmerische Vorleistungen (z.B.: Siemens liefert an BMW) Wegen Doppelzählung/ -erfassung
2.2.3 Einkommensverteilung bzw. Verteilung des VE
Einkommensverteilungen funktionell
oder
personell
primär oder sekundär
a) Funktionelle Einkommensverteilung
Entstehung
Verwendung
Volkseinkommen
Ökonomische Verteilung des Volkseinkommens auf die Produktionsfaktoren.
Volkseinkommen
Arbeit Boden Kapital Unternehmer
Lohneinkommen Pachteinkommen Zinseinkommen Gewinneinkommen
Lohneinkommen Gewinneinkommen i.w.S.
Lohnquote = 1998: 0,709 (1991: 0,73) Gewinnquote = 1998: 0,231 (1991: 0,27)
Gewinnquote = 1- Lohnquote 1998: 0,291 (= 1 – 0,709)
b) Personelle Einkommensverteilung
Verteilung des Volkseinkommens auf die Haushalte, die letztlich im Besitz der Produktionsfaktoren sind.
b1) Primäre Einkommensverteilung (Bruttoeinkommen vor Steuern ...)
Ökonomische Verteilung des Volkseinkommens auf die Haushalte nach deren Leistungsfähikeit.
Ergebnis ist sozial unverträglich bzw. ungerecht.
b2) Sekundäre Einkommensverteilung
Verteilung des Volkseinkommens auf die Haushalte nach der Umverteilung durch den Staates (Steuern, Sozialversicherungsbeiträge,
Transferzahlungen = Kindergeld, Sozialhilfe).
Ergebnis führt zum verfügbaren Einkommen, das sozialverträglich sein soll.
Beispiele: - Progressiver Steuersatz - Kindergeld
- Bafög
- Sozialhilfe, Wohngeld - Arbeitslosenhilfe
Klausurfrage: Welche Möglichkeiten hat der Staat zur Einkommensverteilung Beizutragen ? Nennen Sie 3 Beispiele !
Höherer Grad an “Verteilungsgerechtigkeit“
A B
Y
50% 100% = N
p=s
(leider)
Linie der Gleichverteilung 50% aller Haushalte beziehen 50% des Volkseinkommens
Die personelle Einkommensverteilung befaßt sich mit dem Verhältnis zwischen einer Anzahl von Haushalten und deren Einkommen.
Eine mögliche Darstellung erfolgt in Form einer Häufigkeitsverteilung:
Bezeichnungen:
Y Einkommen
N(Y) Anzahl der Haushalte, die das Einkommen Y beziehen N(Y)
Eine häufige Darstellungsform ist die sog. Lorenz-Kurve:
Volkseinkommen = Y = 100%
50%
30%
2.3
Beschäftigung
Erfassung der Beschäftigungssituation: (in Mio. Ende 1998) Bevölkerung (82)
Häufigkeitsverteilung
A = wenige Haushalte beziehen wenig Einkommen B = wenige Haushalte beziehen viel Einkommen
A – B: viele Haushalte beziehen mittleres Einkommen
p: Primäre
Einkommensverteilung, 50% aller Haushalte beziehen 30% des Volkseinkommens s: Sekundäre
Einkommensverteilung
Erwerbspersonen
(42,5) Nichterwerbspersonen
(39,5) Hausfrauen Kinder Erwerbstätige
(36,4) beschäftigt
Arbeitslose (6,1)
Rentner Studenten
abhängige Erwerbstätige (32,4) Arbeiter &
Angestellte
Selbständige
(4,0) Registriert (4,2) beim Arbeitsamt
nicht registriert (1,9) verdeckt arbeitslos - Umschüler
- Kurzarbeiter - ABM
- Vorruheständler
- Nichtmelder aufgrund mangelnder Erfolgschancen (geschätzt)
Abhängige Erwerbspersonen = abhängige Erwerbstätige + registrierte Arbeitslose 36, 6 = 32,4 + 4,2
Arbeitslosenquote = registrierte Arbeitslose = 4,2 * 100 = 11,5%
Abhängige Erwerbspersonen 36,6
Deutschland 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 Arbeitslosenquote
Jahres - 7,2 6,3 8,5 9,8 10,6 10,4 11,5 12,7 12,4 12,0
0 2 4 6 8 10 12 14
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
in %
ALQ ( % )
Quelle: Statistisches Bundesamt: Sachverständigenrat-Wirtschaft, Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung in Deutschland
Arbeitsmarktmodell (vereinfacht)
Bezeichnungen: Nominallohn = W (Nettolohn/ -gehalt nach Abzug von Steuern/ Sozialabgaben)
Preisniveau = P (= Inflation)
Reallohn = W / P (= Kaufkraft)
Arbeitsangebot (HH) : AA = AA (W / P)
AN(U) AA(HH)
AA‘ (Arbeits- angebot nimmt zu)
A‘
A*
Arbeitslosigkeit
Arbeit
ftigung Vollbeschä
ˆ
Staatl. Maßnahmen durch Beschäft.prog.
Arbeitsnachfrage (U) : AN = AN (W / P)
W / P
W/P*
starre Löhne nach unten W/P*‘
(Gleichgewichtspunkt: alle die
haben Arbeit, die für diesen Preis arbeite n wollen)
Ursachen für Unterbeschäftigung (Arbeitslosigkeit):
hohes Lohnniveau
starre Löhne (starres Lohn - Gehaltssystem) nach unten (Tarifverträge)
hohe Unternehmenssteuern, Lohnnebenkosten
(wegen Sozialstaat Sozialversicherung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Urlaubsgeld,
Weihnachtsgeld 80% vom Bruttoentgelt)
fehlende Qualifikation
fehlende Mobilität der Arbeitnehmer (evtl. mit Familie umziehen!?)
fehlende Flexibilität (Akademiker muss keine Straßen kehren, …)
hohes Alter bei Arbeitslosen
lange Kündigungsfristen Überstunden
soziale Sicherungssysteme (Arbeitslosenversicherung, Sozialhilfe)
teilweise fehlende Arbeitswilligkeit
Maßnahmen zum Abbau der Arbeitslosigkeit:
direkte indirekte - Umschulungsprogramme
- Investition ins Bildungssystem - Förderung von Teilzeitbeschäftigung - Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (z.B. 630,-DM)
(ABM) - Steuersatz für Unternehmen
- höhere Staatsausgaben Investition
(z.B. Straßenbau, - Bildungsreform
Einstellung von Lehrkräften) - weniger Anreize im sozialen - Arbeitsplatz – Subvention Sicherungssystem
- Existenzgründungsförderung - Herabsetzung des Rentenalters (Eigenkapitalhilfen, Bürgschaften) (Zielkonflikt zur Rentenversicherung) - Sozialstaatliche Leistungen kürzen - weniger Bürokratie
- „Eingriff in die Tarifautonomie“
2.4
Inflation
2.4.1 Erfassen der Preisentwicklung
Preisniveaustabilität bedeutet Konstanz des Preisniveaus, d.h. Abwesenheit von Inflation (Preissteigerung) und Deflation (Preisrückgang).
(stimmt nicht überein mit Preiskonstanz = alle Preise konstant, bedeutet vielmehr im Durchschnitt ist keine Inflation und die Preise sind im Durchschnitt stabil)
Als Inflation bezeichnet man ein anhaltendes Steigen des Preisniveaus.
Einige Begriffe:
verdeckte Inflation (= Leistungsreduzierung, Qualitätsabbau)
relative Inflation (= Preisniveaustabilität bei sinkenden Kosten)
zurückgestaute Inflation (= Preistopp!!!)
schleichende, trabende, galoppierende Inflation (Intensität z.B.
< 5% < 20% > 50% pro Jahr
hausgemachte (inländische) oder importierte (ausländische) Inflation
antizipierte oder nicht antizipierte Inflation.
( vorweggenommene Inflation aufgrund künftig erwarteter Preissteigerung)
Preisindizes in der BR Deutschland
Preisindex für die Lebenshaltung:
für Haushalte unterschiedlicher Größe
für Haushalte unterschiedlichen Familieneinkommens Alle privaten
Haushalte (= allg. Index
für Inflation)
4-Personen-HH v.
Angestellten u.
Beamten mit höheren Einkommen
4-Personen-HH von
Arbeitnehmern mit mittleren Einkommen
2-Personen-HH von Rentnern u.
Sozialhilfe- empfängern
Index der Erzeugerpreise (Unternehmen) - Einzelhandelsindex
- Großhandelsindex Ausweis in der monatlichen Statistik des - diverse Branchenindex statistischen Bundesamtes
Preisindex für Lebenshaltung aller priv. Haushalte in Deutschland (1995 = 100 Basisjahr)
Jahr Alle privaten Haushalte
1991 87,2
1992 91,6
1993 95,7
1994 98,3
1995 100
1996 101,4
1997 103,3
1998 104,3
1999 104,9
Preisindex für Lebenshaltung aller privaten HH in Deutschland (1995 = 100)
75 80 85 90 95 100 105 110
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
Warenkorb im Preisindex für die Lebenshaltung
Hauptgruppe Alle privaten HH Alle privaten HH 1985 in %O 1995 in %O
Lebenshaltung insgesamt 1000 1000
Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren
229,89 316,52
Bekleidung, Schuhe 69,47 88,58
Wohnungsmiete, Energie 250,29 107,65
Möbel, Haushaltsgeräte u. andere Güter für die Haushaltsführung
72,21 105,44
Güter für Gesundheits- u.
Körperpflege 40,99 36,62
Güter f. Verkehr- u.
Nachrichtenübermittlung
144,03 198,54
Güter f. Bildung, Unterhaltung,
Freizeit 83,71 96,09
Güter f. die persönliche Ausstattung, Dienstleistungen d.
Beherbergungsgewerbes
109,41 50,56
aus: Heubes, Marktwirtschaft, S. 371 und Statistisches Jahrbuch 1997, S.646/647 Berechnung und Umrechnung von Preisindizes
Po = Preisniveau der Basisperiode 0 Pt = Preisniveau der Berichtsperiode t
Pot = Inflationsrate (%) = Änderungsrate des Preisniveaus
*100 1*100
o t o
o t
ot P
P P
P P P
Beispiele:
Inflationsrate 1998 bezogen auf das Jahr 1997 P97,98 104,1033,1033 ,3*1000,968%, d.h. im Jahresdurchschnitt 1998 lag die Inflation für die allgemeine Lebenserhaltung bei rund 1% im Vergleich zum Vorjahr!
aktuell: 2,5% Inflation im September 2000 gegenüber September 1999!
Hauptgrund: „Importierte Inflation“ durch Rohölverteuerung und DM-Schwäche!
2.4.2 Inflationsursachen
N(HH) A(U)
N1
N A1 A
Erhöhung der Güternachfrage (Nachfrageinflation)
Verringerung des Güterangebots (Angebotsinflation) autonom
(direkt)
induziert (indirekt) (1) Nachfrageimpuls
p p1
p0
m0 < m1 m Gründe (Beispiele):
a) autonome: - höhere Staatsnachträge z.B. Straßenbau, Ausbau der Hochschulen
- Erhöhung der privaten Nachfrage z.B. verfügbares Einkommen steigt aufgrund von Steuersenkung – Lohn-/Gehaltserhöhung Hohe Nachfrage von Investitionsgütern
- Erhöhung der Auslandsnachfrage z.B. bei DM - Schwäche b) induziert: - Lockerung der Zentralbankpolitik (EZB) z.B. Erhöhung der
Geldmenge bzw. Senkung der Leitzinsen höhere Gesamt- Nachfrage (höhere Bereitschaft Kredite aufzunehmen, mehr Investitionen der Unternehmen)
(2) Angebotsimpuls
p
p1
p0
m1 m0 m
Gründe (Beispiele):
- Verknappung des Angebots z.B. Rücknahme der Erdölfördermengen (OPEC)
N N1 N2 A1
A
- Vernichtung von Überproduktion in der Landwirtschaft (EU - Politik) - Fischfangquoten, Stahlproduktionsbeschränkung
- Schutzzölle für Importe
- Steigende Pachten/Zinsen/Preise von Importgütern - Kostendruckwirkung
2.4.3 Inflationsprozess p
p3
p2
p1
p0
m „Lohn – Preis – Spirale“
2.4.3 Möglichkeiten des Staates einer Anti-Inflationspolitik
Einflussnahme auf Komponenten von Angebot und Nachfrage a) Geldpolitik
b) Fiskalpolitik
c) Einkommenspolitik d) Außenwirtschaftspolitik
(=Ansätze zur diskretionären Stabilitätspolitik zur Beeinflussung der Komponenten von Angebot und Nachfrage)
(1) Nachfragesteuerung (Regelfall)
kontraktive (=Wirtschaftsbremsend) Fiskalpolitik betreiben (Einnahmen-/Ausgabenpolitik)
- Maßvolle Steuererhöhung auf der Endverbraucherseite ( Umsatzsteuer) - Reduzierung der Staatsausgaben (konjunkturbremsend)
- Zölle erniedrigen – mehr ausländische Produkte am Markt - Kostensteuern (Benzin, …) erhöhen
- Abschreibungsmöglichkeiten verringern - Subventionen an Unternehmen gewähren
kontraktive Geldpolitik - Leitzinserhöhung
- Beschränkung der Geldmenge - Mindestreservenerhöhung (2) Angebotssteuerung (Ausnahme)
Importschranken abbauen (gibt keine innerhalb der EU)
„Lohnleitlinien“ für Tarifparteien
Ausnahmefall: „Gesetzlicher Lohn – Preis – Stopp“ ! Abschließende Beurteilung:
1.) Inflation ist grundsätzlich für die Marktwirtschaft nichts negatives.
2.) Maßvolle Inflationsentwicklung (z.B. 1% jährlich) ist unter anderem der Motor für die Marktwirtschaft Konsumbereitschaft bleibt erhalten
N1: höhere Lohnfoderungen p0 p1
A1: Unternehmen nehmen die
Beschäftigung/Angebot zurück p1 p2
N2: Erhöhung der Staatsausgaben für bessere Beschäftigung p2 p3
erhöhung
Tatsächliche Inflation = erwartete Inflation verursacht kein Planungsproblem auf der Unternehmerseite
(z.B. Preiskalkulation, Marktpreisbildung)
deflationäre Entwicklung Prod. werden billiger gedämpfte Konsumneigung)
2.5
Konjunktur und Wachstum
Konjunktur bezeichnet die Änderung der gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten im Zeitablauf. (speziell für den Einzelnen: Berufsaussichten, Arbeitsmarktbedingungen, Einkommensentwicklung, Wohlstandssituation)
2.5.1 Die Erfassung des Konjunkturverlaufs Indikatoren :
Bruttoinlandsprodukt (BIP* = preisbereinigt) bzw.
Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (wichtigster Konjunkturindikator)
Auslastungsgrad (d.h. das Verhältnis zwischen tatsächlichem zu potentiellem Sozialprodukt., im Sinne von Produktionskapazitäten) )
Arbeitslosenquote
Zinsen
Inflationsrate
Inlandsnachfrage
Ausrüstungs-, Bauinvestitionen
Privater Verbrauch
Zahl der Insolvenzen (= Zahlungsunfähigkeit Unternehmenszusammenbrüche)
Auftragseingänge (künftiges Wachstum)
Börsen-Indizes (DAX)
„Deutsche Bundesbank “: - „Monatsberichte“
- „Statistische Beihefte“
Wachstum bezeichnet die Zunahme des realen Bruttoinlandsproduktes im Zeitablauf.
- erwünscht, aber nur in Maßen (3-5%), da nur diese sozial (Einkommensschere soziale Ungerechtigkeit) und umweltverträglich
Innovation
Produktinnovation (Einführung neuer Produkte)
Verfahrensinnovation (neue Verfahren zur Produktion)
Sozialinnovation (Weiterbildung)
Oberer Wendepunkt (Wachstumsrate=0)
Wachstumspfad
Unterer Wendepunkt (Wachtumsrate=0)
-2 0 2 4 6 8 10 12 14
1952 1954
1956 1958
1960 1962
1964 1966
1968 1970
1972 1974
1976 1978
1980 1982
1984 1986
1988 1990
1992 1994
1996 1998 in %
Veränderung des realen BIP
BIP - Index (1952 = 100)
0 100 200 300 400 500 600 700
1952 1954
1956 1958
1960 1962
1964 1966
1968 1970
1972 1974
1976 1978
1980 1982
1984 1986
1988 1990
1992 1994
1996
Trendlinie stetiges Wachstum
Phasen des Konjunkturzyklus
reales BIP in DM (BIP*)
„Rezession“ (negative Wachstumsrate)
Boom Abschwung Depression Aufschwung
Charakteristika der Konjunkturphasen:
Boom Abschwung Depression Aufschwung
- BIP* steigend - positive Wachs- tumsrate
- hohes Beschäfti- gungsniveau - Übernachfrage - Überkapazitäten - hohe Umsätze - stagnierende Gewinne - hohe Lohn- foderungen - starke Inflations- tendenz
- BIP* fallend - negative Wachs- tumsrate
- zunehmende Arbeitslosigkeit - rückläufige Nach- frage/Umsätze/
Gewinne
- Produktionskapa- zitäten nicht mehr ausgelastet
- Personalanpassung Entlassungen
- BIP* anhaltend fallend
- negative Wachs- tumsrate
- Massenarbeitslosig- keit > 20%
- starke Umsatzein- brüche
- Verluste - Zunahme von Unternehmens- insolvenzen - Rationalisierung/
Kosteneinsparungen - Inflationsabschwä- chung
- deutlich steigendes BIP*
- Rückgang der Arbeitslosigkeit - Umsatz-/ Gewinn- zuwachs
- Zunahme der Auftragseingänge - Produktionsanstieg - Einkommenszu- wächse
- höhere Nachfrage/
Konsum
- leichte Inflations- tendenz
Ziele der Konjunkturpolitik Stabilitätsgesetz von 1967:
Preisniveau-Stabilität (Inflationsrate < 2%) Außenwirtschaftliches
Gleichgewicht
(10%) „ Magisches Viereck“ Hoher
Beschäftigungsstand (Arbeitslosenquote <5%) Stetiges u. angemessenes
Wachstum
(2%<Wachstumsrate<5%)
Maßnahmen der Konjunkturpolitik (Antizyklische Maßnahmen)
Problem: Time lags (zeitliche Verzögerungen), Förderungsmaßnahmen können erst im Aufschwung greifen – Überflüssig / Bremsmaßnamen greifen erst nach MAX – Tief wird noch tiefer…
Fiskalpolitische Maßnahmen der Bundesregierung bzw. der Landesregierungen:
1.) Steuersenkung (Einkommens-/Umsatzsteuer) – (Depression) Konsumbelebung, höhere Nachfrage,....
2.) Erhöhung der Staatsausgaben/Staatsnachfrage – (Abschwung) Beschäftigungseffekte, zusätzliche Einkommen, Konsumerhöhung
3.) Erhöhung der Transferzahlungen an Haushalte (Kindergeld, BaFöG) (expansiv) 4.) Erhöhung der Subventionen an Unternehmen (expansiv)
5.) Erhöhung der Zölle auf Importe (expansiv) 6.) Direkte Steuern erniedrigen (expansiv) 7.) Kostensteuern senken (expansiv)
8.) Abschreibungsmöglichkeiten erhöhen (expansiv)
Geldpolitische Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) bzw. der Deutschen Bundesbank:
Refinanzierungsprojekte
Offenmarktpolitik
Mindestreservenpolitik
1.) Erhöhung der Leitzinsen – (Boom)
Abschwächung der Konjunktur, Konsumnachfrage schwächt sich ab bzw. Unternehmensinvestitionen werden hinausgeschoben
2.) Erhöhung der Geldmenge – (Abschwung)
höhere Kreditnachfrage/-bedarf aufgrund von hoher Investitionsbereitschaft der Unternehmen
Einkommenspolitik:
staatl. Einfluss auf
Löhne / Gehälter
Mieten und Pachten
Zinsen und Gewinne) Außenwirtschaftspolitik:
Einfuhr- und Ausfuhrverbote
Ein- und Ausfuhrkontingente
Int. Handelsabkommen (GAAT)
Verwaltungsvorschriften 3.)
Ursachen konjunktureller Entwicklung Wirkungen
Rückschlüsse
Ursachen Konjunktur
1.)
Exogene Ursachen - Kriege - Ölkrisen
- Umweltkatastrophen - Weltwirtschaftskrisen 2.)
Endogene Ursachen
a) Managementursachen (Unternehmer) - Fehlinvestitionen (BMW:Rover 9Mrd.) - Fehler des technischen Fortschritt - Fehleinschätzung der Konjunktur
z.B. Ausbau der Produktionskapazitäten - Machtstreben ( Fusionen)
- Spekulationen
- Unlauterer Wettbewerb
- Konzentrations-/Monopolisierungstendenzen b) Politikfehler
- Verhinderung der Steuerreform - Übertriebene Subventionspolitik - zu starke Lobbies
- „schwarze Kassen“
c) Wertewandel in der Gesellschaft
- Steuerhinderziehung – Steuermoral sinkt Staatshaushalt fehlt Geld, Steuerausfälle - sinkendes Unrechtsein Scharzarbeit - zunehmend Materialismus
- zunehmender Wohlstandempfinden - „Freizeit statt Arbeit“