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RelationenundFunktionen VorkursMathematik

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Academic year: 2021

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Dr. Regula Krapf Sommersemester 2019

Relationen und Funktionen

Definition. SeienM undN Mengen. EineRelationaufM×N ist eine TeilmengeRM×N. Falls (x, y)∈R, so schreibt man auchx

Ryund sagt, dassxin Relation zuysteht.

Man kann eine RelationRM×N auch direkt durch∼R angeben, denn aus∼Rerhält man R={(x, y)∈M×N |xRy}.

WennM=N, so sagt man auch, dassR(bzw.∼R) eine Relation aufM definiert.

Relationen auf endlichen Mengen lassen sich durchPfeildiagrammedarstellen.

Beispiel. SeiM=N ={a, b, c, d, e}und seiRdie Relation gegeben durch R={(a, b),(b, c),(b, d),(c, c),(c, d),(d, a),(d, c),(e, b)}. Diese Relation lässt sich durch folgendes Diagramm darstellen:

Relationen auf der MengeRder reellen Zahlen lassen sich im Koordinatensystem darstellen:

Beispiel. Wir betrachten die Relation aufRdefiniert durch

R={(x, y)∈R2|(x−1)2+ (y−2)2<4}. Wir zeichnenRim Koordinatensystem:

−2 −1 1 2 3 4 5

−1 1 2 3 4 5

(2)

transitiv, falls für allex, y, zMausxRyundyRzschonxRzfolgt.

Beispiel. Wir untersuchen die Relation auf der MengeMaller Menschen definiert durch xy:⇐⇒xist verwandt mity.

Aufgabe 1. SeiMdie Menge aller Studendierenden an der Uni Koblenz. Überprüfen Sie die folgen- den Relationen aufMauf Reflexivität, Irreflexivität, Symmetrie, Antisymmetrie und Transitivität:

(1) xy:⇐⇒xundy haben denselben Studiengang fürx, yM (2) xy:⇐⇒xkenntyfürx, yM

(3) xy:⇐⇒xhat einen längeren Weg zur Uni alsyfürx, yM

(4) xy:⇐⇒ die Matrikelnummer vonxist kleiner als diejenige vony.

Aufgabe 2. Sei M ={1,2,3}. Zeichnen Sie je eine Relation auf M, die reflexiv, irreflexiv, symme- trisch, antisymmetrisch resp. transitiv ist.

(3)

Wir charakterisieren die Relationseigenschaften auf endlichen Mengen bzgl. der Darstellung durch Pfeildiagramme:

Eine Relation∼auf einer endlichen MengeM ist...

• reflexiv, falls

• irreflexiv, falls

• symmetrisch, falls

• antisymmetrisch, falls

• transitiv, falls

Definition. Eine Relation, die reflexiv, symmetrisch und transitiv ist, nennt man eineÄquivalenz- relation. Eine Relation, die reflexiv, antisymmetrisch und transitiv ist, heißtOrdnungsrelation.

Aufgabe 3. Welche der folgenden Relationen sind Äquivalenzrelationen? Welche sind Ordnungs- relationen?

(1) ≤aufN (2) <aufN (3) = aufN (4) ⊆aufP(N) (5) |aufN (6) |aufZ

(7) ≡auf der Menge aller Aussagen

Aufgabe 4. Suchen Sie je zwei Beispiele für Äquivalenzrelationen auf (1) der Menge aller Menschen

(2) der Menge aller Dreiecke in der Ebene.

(4)

Beispiel. Beginnend beim Urknall kann manR0={t∈R|t≥0}als Menge aller Zeitpunkte auffas- sen. Sei∼definiert aufR0durcht1t2, fallst1undt2derselben Uhrzeit entsprechen. Es gilt

t1t2⇐⇒

Die Relation∼definiert eine Äquivalenzrelation aufR0:

Aufgabe 5. SeienM undN Mengen. Was ist eine Funktionf :MN? Wie haben Sie Funktionen in der Schule eingeführt? Finden Sie Beispiele für Funktionen.

(5)

Fallsf :MN eine Funktion ist, so ist eine Relation.

Definition. SeienM, N Mengen. EineFunktion ist eine RelationfM×N mit folgenden Eigen- schaften:

(1) (2)

Zusammengefasst bedeuten (1) und (2):

Statt (x, y)∈f schreibt man

y=f(x) oder x7→y.

Die MengeM wird alsDefinitionsbereichvonf und die MengeN alsWertebereichvonf bezeichnet.

Aufgabe 6. Bei welchen der folgenden Zuordnungen handelt es sich um Funktionen?

(1) Kind7→Vater (2) Vater7→Kind

(3) Mensch7→Telefonnummer (4) Mensch7→Alter

(5) Alter7→Mensch

Funktionenf :MN mitM, N⊆Rlassen sich durch einenFunktionsgraphendarstellen:

Aufgabe 7. Stellen Sie die folgenden Funktionen alsFunktionsgraphdar:

(1) f :R→R,x7→ |2x+ 1| (2) f :R→R,x7→(x−1)2+ 1

4 3 2 1 1 2 3 4

1 1 2 3 4 5

0 3 2 1 1 2 3 4 5

1 1 2 3 4 5

0

Definition. SeienM undN beliebige Mengen sowie f :MN eine Funktion. Wir nennen die Funktionf

injektiv, falls für allex1, x2M ausf(x1) =f(x2) schonx1=x2folgt.

surjektiv, falls für jedesyN einxMexistiert mitf(x) =y.

bijektiv, fallsf injektiv und surjektiv ist.

(6)

c d

3 4

c d

3 4

c d

3 4

c d

3 4

Aufgabe 9. Welche der Eigenschaften injektiv/surjektiv/bijektiv haben die folgenden Funktionen (als Funktionen [0,1]→[0,1])?

Beispiel. Die Funktionf :MN , f(x) =x2−1 ist

• weder injektiv noch surjektiv für

• injektiv, aber nicht surjektiv für

• surjektiv, aber nicht injektiv für

• bijektiv für

4 3 2 1 1 2 3 4

2

1 1 2 3 4 5

0

(7)

Für Funktionenf :MN mitM, N ⊆Rkann man die Funktionseigenschaften wie folgt geome- trisch interpretieren: Die Funktionf ist...

• injektiv, falls

• surjektiv, falls

• bijektiv, falls

Aufgabe 10. Welche Eigenschaften haben die folgenden Funktionen?

(1) f :Z→Z, a7→2a−1 (2) g:Q→Q, a7→2a−1 (3) h:R→R, x7→x2+ 6x+ 9 (4) k:N→N, n7→Q(n)

(8)

Formal istgf definiert durch (g◦f)(x) :=g(f(x)), d.h. wir wenden zuerstf aufxan, und danach gauff(x).

Beispiel. Seienf :R→R, x7→ |x|undg:R→R, x7→x−1. Dann gilt (g◦f)(x) =

Aufgabe 11. Seienf , g:R→Rmitf(x) =exundg(x) =x2. Geben Siegf undfgan. Erfüllt die Komposition von Funktionen das Kommutativgesetz?

Wie zeigt man, dass zwei Funktionenf , g:MN gleich bzw. verschieden sind? Die Funktionen f , gsind

• gleich, falls

• verschieden, falls

Lemma. Die Komposition von Funktionen erfüllt dasAssoziativgesetz, aber nicht dasKommutativ- gesetz, d.h. für Funktionenf :MN , g:NP undh:PQgilt

h◦(g◦f) = (h◦g)f ,

aber im Allgemeinen fg,gf (fürP =M).

Beweis.

Lemma. Seienf :MN undg:NP Funktionen.

(1) Fallsf , g injektiv sind, so istgf injektiv.

(2) Fallsf , g surjektiv sind, so istgf surjektiv.

(3) Fallsf , g bijektiv sind, so istgf bijektiv.

(9)

Beweis.

Für eine bijektive Funktionf :MN gilt:

D.h. man kann die Funktion auch (in eindeutiger Art und Weise!) „rückgängig“ machen:

Die Funktionf1:NM definiert durch

f1(y) =x⇐⇒f(x) =y wird alsUmkehrfunktionvonf bezeichnet.

Beispiel. Die Funktionf :R0→R0, x7→x2ist bijektiv mit Umkehrfunktion gegeben durch f1(y) =

−2 −1 1 2 3 4 5

−1 1 2 3 4 5

Man erhält die Umkehrfunktion durch Spiegelung des Funktionsgraphen von f an der Gerade y=x.

(10)

Für eine reelle bijektive Funktionf :MN mitM, N ⊆Rlässt sich die Umkehrfunktion durch Auflösung der Gleichungf(x) =ynachxbestimmen:

Beispiel. Wir bestimmen einen maximalen Definitionsbereich M und Wertebereich N, sodass die Funktion

x7→f(x) =

x+ 1

x−1 bijektiv ist und bestimmen die Umkehrfunktion.

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