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OPUS 4 | Buchpatenschaften, XII. Auswahlkatalog

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Buchpatenschaften

XII. Auswahlkatalog Die Erziehung der Jugend

2005

STADT- UND LANDESBIBLIOTHEK POTSDAM

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BUCHPATENSCHAFTEN

Die Pflege und Bewahrung der historischen Buchbestände der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam genießt bei den Potsdamern und Brandenburgern einen hohen Stellenwert. Beweis dafür ist ein großes bürgerschaftliches Engagement für unser Buchpatenprojekt, das auch über die Ländergrenze hinaus bekannt geworden ist.

Seit nunmehr acht Jahren wirbt die Bibliothek erfolgreich Paten für die Restaurierung wertvoller historischer Bücher, die ansonsten dem Verfall preisgegeben wären.

Seitdem haben sich 112 Buchpaten an dem Projekt beteiligt – jährlich kommen neue dazu. Mit insgesamt 125 Tsd. Euro Sponsorenmitteln konnten bisher 350 Bücher gerettet werden, die nun der interessierten Öffentlichkeit wieder zur Verfügung stehen.

Die Tradition, jedes Jahr einen thematischen Katalog mit restaurierungsbedürftigen Büchern vorzulegen, wird nun mit dem 12. Auswahlkatalog fortgesetzt.

In diesem Jahr suchen 26 „Patenkinder“ zum Thema Bildung und Erziehung, vorrangig aus dem 19. Jahrhundert, entsprechende Sponsoren. Die Werke geben uns einen Überblick über damalige Lebens- und Bildungsverhältnisse und angestrebte Wissensvermittlung.

Die Welt der Bücher ist ein kostbares Kulturgut, das es zu bewahren gilt. Dieser Verantwortung haben sich die Buchpaten – Privatpersonen, Institutionen, Firmen und Vereine – in den vergangenen acht Jahren gestellt.

Dafür möchte die Stadt- und Landesbibliothek allen Sponsoren herzlich danken.

Es wird auch weiterhin das Anliegen der Stadt- und Landesbibliothek sein, dieses Projekt unter Schirmherrschaft der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Frau Prof. Dr. Johanna Wanka, fortzusetzen. Die Bibliothek bittet mit ihrem neuen Katalog alle Bücherfreunde um Unterstützung.

Vielen Dank für Ihr Interesse.

Marion Mattekat

Direktorin Potsdam im April 2005

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Comenii, Johannis Amos: Auffgeschlossene Güldene Sprachen-Thür oder Pflantz-Garten aller Sprachen und Wissenschafften. - Leipzig: Grossens, 1661. - 274 S., [163] Bl.

Restaurierungskosten: 320,00 Euro

Johannes Amos Comenius, tschech. Jan Komensky, wurde am 28. März 1592 in Mähren geboren.

Er studierte an der Hochschule in Herborn und an der Universität Heidelberg. Dort weckte man sein enzyklopädisches Interesse. Er war Theologe, Pädagoge und Bischof der böhmischen Brüdergemeinde. Seine ökumenischen Bestrebungen bezogen sich auf die Überwindung der konfessionellen Zerrissenheit Europas, seine politischen auf den europäischen und den Weltfrieden. Aus seiner Heimat während des 30jährigen Krieges vertrieben, lebte er in Polen, Schweden, Ungarn und den Niederlanden. Das englische Parlament berief ihn zur Gründung des wissenschaftlichen Parlaments nach London. Wegen seiner Lehrbücher und Schriften, die in verschiedene Sprachen übersetzt wurden, zogen viele Könige und Fürsten Comenius in Fragen zur Bildungspolitik zurate. Johannes Amos Comenius hinterließ mehr als 200 Schriften. Historiker sprechen von ihm als "vielleicht der größte pädagogische Kopf, den Europa hervorgebracht hat"

(W. Diethey), "gigant among educators" und seine Reformen "timeless by any standards" (Jerome K. Clauser). Der große Freund der Menschheit starb am 15. November 1670 in Amsterdam. "Die Sprachentür" wurde von Comenius als Schulbuch konzipiert, um sich von den bisher üblichen Lernmethoden (Regeln ohne Erklärungen) abzusetzen. "Meine Methode zielt insgesamt darauf ab, daß die Tretmühle Schule in Spiel und Vergnügen verwandelt wird." Schulen sollten zu

"Werkstätten der Menschlichkeit" werden. Durch seine Reformen im Bildungswesen strebte er eine allgemeine Verbesserung des menschlichen Daseins an.

Einband: schlichter Schweinsledereinband

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Genelli, Hans Christian:

Das Theater zu Athen: hinsichtlich auf Architectur, Scenerie und Darstellungskunst überhaupt / erläutert durch Hans Christian Genelli. - Berlin [u.a.]: Nauch, 1818. - 301 S.: Ill.

Restaurierungskosten: 200,00 Euro

1818 brachte Hans Christian Genelli eine umfassende kulturgeschichtliche Abhandlung über "Das Theater zu Athen" heraus. In seinem modernen interdisziplinären Ansatz geht Genelli nicht nur auf die Architektur, sondern auch auf die dramatische Literatur und das Bühnenbauwesen ein. So gibt er eine Erklärung zu den Begriffen Tragödie, Theatron, Scenerie und dem Costum, d.h. die anschauliche Charakterisierung der Akteure mittels Benennung (Einheit von Person und Bedeutung seines Namens) und Kleidung. Hier weist der Autor, diesem Sachverhalt begegnet man eher selten in Literatur, die Leser auf die Zusammenhänge zwischen Namen und ihre Bedeutsamkeit im Kontext auf die Handlung hin. Die überaus wichtige Funktion des Namens streift Bereiche der Philosophie, Psychologie und Soziologie. Zum Buch gehören vier Kupfertafeln, von denen noch drei erhalten sind.

Einband: marmorierter Pappenband mit handschriftlichem Eintrag

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Dethier, Phil. Ant.: Historisch-Chronologische Gallerie oder Portrait-Sammlung der berühmtesten Männer aller Zeiten und Völker / von Phil. Ant. Dethier. - Cöln: Schlösser, 1832. - 142, [6] S.

Restaurierungskosten: 124,00 Euro

Dethier liefert uns hier ein wunderbares Nachschlagewerk zu bedeutenden Persönlichkeiten der Weltgeschichte. Seine historisch-chronologische Gallerie oder Portrait-Sammlung beginnt mit dem 5. Jahrhundert v.Chr. und endet mit dem 19. Jahrhundert. Jede Tafel / Übersicht umschließt ein Jahrhundert, jede Zeile ein Jahrzehnt, jedes Viereck ein Jahr. In den Kästchen findet man die Amtsantrittsjahre bzw. den Beginn der geschichtlichen oder politischen Laufbahn. Jede Tafel enthält einen Namen, welcher aus der berühmtesten Person hervorgeht. Im Anschluss daran findet man die biographischen Texte zu den einzelnen Namen. Dethier sieht in den Texten nur eine Zugabe, ein Hilfsmittel und gegebenenfalls eine Anregung zu weiteren Studien. Die Bedeutsamkeit der Tafeln ergibt sich durch das Erlernen mittels des fotografischen Einprägens.

Einband: marmorierter Pappeinband mit Lederrücken und verstärkenden Lederecken

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Gutsmuths: Gymnastik für die Jugend: enthaltend eine praktische Anweisung zu Leibesübungen, ein Beitrag zur nöthigsten Verbesserung der körperlichen Erziehung / von Gutsmuths. - Schnepfenthal: Buchhand. der Erziehungsanstalt, 1793. - 662 S.: Ill.

Restaurierungskosten: 214,00 Euro

Johann Christoph Friedrich Guts Muths (beide Schreibweisen sind möglich) lebte von 1759-1839.

Der in Quedlinburg geborene Vertreter der philantropischen Leibeserziehung war Erzieher an der Anstalt in Schnepfenthal in Thüringen, wo er den ersten Sportplatz Deutschlands anlegen ließ. Er setzte sich für die Spiele und das Schwimmen im Turnunterricht ein, sowie für Handarbeits- und Werkerziehung. Gutsmuths wird als Wegbegleiter der modernen Körpererziehung an Schulen bezeichnet. Ihm zum Gedenken erhielt Europas größter Crosslauf, der einmal im Jahr über den Thüringer Rennsteig führt, den Namen "GutsmutsRennsteiglauf". Das vorliegende Buch ist untergliedert in drei Abteilungen. Der 1. Teil beschäftigt sich mit den körperlichen Schwächen, mit den Folgen vernachlässigter körperlicher Bildung, Nutzen und Zweck der Gymnastik. Im 2. Teil geht es um den Ort, die Eigenschaften und um die Übungen selbst, so beispielsweise das Springen, Laufen, Werfen, Ringen. Der 3. Teil beinhaltet das Baden und Schwimmen, das Üben der Sinne und eine Übersicht zu den Übungen.

Einband: marmorierter Pappeinband, der Rücken mit Leder verstärkt, Titel und Verzierungen gold, 1 gefaltetes Kupferblatt

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Arendt, Hans Heinrich Wilhelm: Uebungen im Kopfrechnen für Kinder / von H.H.W. Arendt. - Altona: Hammerich, 1803. - 96 S.

Restaurierungskosten: 235,00 Euro

Der Hamburger bzw. Altonaer Lehrer Hans Heinrich Wilhelm Arendt verfasste zahlreiche Schulbücher. Das vorliegende Buch versteht sich als Hilfsmittel zum Rechenunterricht für angehende Schul- und Privatlehrer. In seinem Vorwort bezieht er sich auf die methodischen Grundsätze und Regeln des Unterrichts im Kopfrechnen. Hier unterscheidet er zwischen der Erlangung einer gewissen mechanischen Fertigkeit und dem Gebrauch des Verstandes. Der Hauptteil des Buches besteht aus Sach- bzw. Textaufgaben. Im Anhang findet man den Lösungsteil mit den richtigen Resultaten. Das Zählen und Rechnen sieht Arendt als Übung zur Steigerung des Denkvermögens, welche durch eine gute Methode den Schülern äußerst interessant gemacht werden kann.

Einband: marmorierter Pappeinband, ledernes Rückenschild

(8)

Hagen, M. Friedrich Wilhelm: Materialien zu Uebungen in der Ciceronianischen Schreibart nebst einer Abhandlung über Periodenbau und Numerus nach Cicero und Quinctilian: 1. Bd / von M.

Friedrich Wilhelm Hagen. - Erlangen: Palm.

Enth.: 1. Samml. - 2., vermehrte und verbesserte Aufl, 1808. - 123 S. - 2. Samml. - 1796. - 130 S.

Restaurierungskosten: 132,00 Euro

Friedrich Wilhelm Hagen widmet sein Buch den jungen Lesern lateinischer Schriften, um ihr "Gefühl für Harmonie und Wohllaut" zu verfeinern. Hierzu sollen Muster aufgestellt werden, welche wiederum den Grund des Wohllauts erklären. In seiner ersten Sammlung wählt er zwei Briefe von Cicero und Quinctilian aus. Zuerst kommt die lateinische Übersetzung in "Deutschlatein ... wie es heut zu Tage bei vielen Mode ist", danach folgt zweispaltig seine gewählte Übersetzung und dem gegenüber das Original. Dem schließt sich der Vergleich beider Übersetzungen und die Auswertung bestimmter Phrasen, einzelner Wörter und des Stils an. In der zweiten Sammlung liest man zuerst die Übersetzung, danach das lateinische Original und dann die Auswertung.

Einband: Pappeinband, Buchrücken mit Aufdruck, Verfasser und Kurztitel in Gold

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Krohn, U. F. v.: Pädagogische Bemerkungen : mit besonderer Beziehung auf das Wesen und den Werth der wechselseitigen Schuleinrichtung / U. F. v. Krohn. - Schleswig: Königl. Taubstummen- Institut, 1825. - 63 S.

Restaurierungskosten: 114,00 Euro

Der Autor, gestorben 1834, Major, Ritter von Dannebrog und Dannebrogsmann, Mitglied der Allerhöchstverordneten Kommission der wechselseitigen Schuleinrichtung, verfasste Titel zur Bildung von Soldaten und Offizieren. Krohns Streben bezog sich auf die Verbesserung des Volksschulwesens. In Verehrung Luthers bezieht er sich auf dessen Lehre, welche die Schulen als Grundsteine und Erhalter der Kirche sieht. Geist und Gemüt sollen vereint gebildet und veredelt werden. Daraus ergibt sich für Krohn die "sittlich- religiöse Veredlung". Eine große Bedeutung spricht er den Schuleinrichtungen an sich zu, welche sich wandeln sollen von Unterrichts- und Lehranstalten zu Erziehungsanstalten.

Ausgehend von der Schuleinrichtung als Form und dem Lehrer als Geist der Schule ist die Form nur gut, wenn sie den Fähigkeiten des Geistes Spielraum gibt und fördert. Für Krohn ist ein Schulregulativ kein Exerzierreglement. Sein Wunsch ist es, den erfahrenen und gelehrten Pädagogen Denkanstöße zu geben. Im Anschluss seiner Ausführungen findet man eine zusätzliche Liste von ihm anerkannter Schulbücher der Verlagsbuchhandlung des Taubstummeninstituts in Schleswig.

Einband: dunkel marmorierter Pappeinband, Buchrücken und Ecken mit hellem Leder verstärkt

(10)

Eißfeldt, Andream Helmreich von: Rechenbuch: erstlich von Vortheil und Behendigkeit, nach der welschen Practica, mit ihren unterschiedlichen Proportionibus / Andream Helmreich von Eißfeldt. - Halle: [o.V.], [o.J.]: 627 S.: Ill.

Restaurierungskosten: 135,00 Euro

Andreas Helmreich ist ein Rechenmeister und Schreibdiener für Schreibunkundige (Stuhlschreiber) aus Halle/Saale, welcher 1567 "ein gründlich und köstlich Kunstbüchlein, wie man aus Marmelstein, Kupfer, Messing, Stahl, Eisen, Waffen und Harnisch ätzen und vergolden kann".

Weiterhin beschäftigte er sich mit der Geometrie zur Feldmessung und erbrachte praktische Hinweise zur Haltung von Weinen. Das Buch behandelt in fünf Kapiteln die geographische und cosmographische Beschreibung mittels der Arithmetik. In Bezug auf Plato und Isidorus sieht Helmreich die Arithmetik und Rechenkunst als Fundament aller Künste, so der Musik, Architektur u.a.. Im 5. und letzten Abschnitt beschreibt er den Aufbau und die Handhabung von Sonnenuhren sowie den Lauf der Sonne. In Annaberg-Buchholz (Erzgebirge), der Geburtsstadt Adam Ries, beschäftigt sich das dort ansässige "Adam-Ries-Kolloquium" mit einer Vielzahl wenig bekannter bzw. selten besprochener und noch nicht ausreichend erforschter Rechenmeister. Andreas Helmreich befindet sich dort auf der Liste der noch zu vergebenden Themen.

Einband: schlichter Schweinsledereinband ohne weitere Prägung

(11)

Steinbeck, D. Christoph Gottlieb: Der aufrichtige Kalendermann / verfertiget und mit Bildern erläutert von D. Christoph Gottlieb Steinbeck. - 1. Theil. - 7. unveränd. Aufl. - Leipzig: Fleischer, 1820. - 134, [8] S.: Ill.

Restaurierungskosten: 200,00 Euro

Steinbeck mit seinem Kalendermann wurde als Bibelverdreher, Neuling und Ketzer beschimpft, da er sich in einem Kapitel seines Werkes gegen Quacksalberei, Bauernweisheiten und täglichen Aberglauben ausspricht. Damit trug er jedoch zum Überdenken bestimmter Auffassungen des täglichen Lebens, so beispielsweise der Volksmedizin, bei. Außerdem beschreibt er in seinem Buch das Sonnensystem, die Kugelform der Erde und astronomische Phänomene. Dem Kalendermann ist ein Hundertjähriger Kalender angefügt. Das Werk des Theologen, Pädagogen und Schriftstellers erlebte seit 1794 zahlreiche Auflagen.

Einband: mit Holzstichen im Titel und Text, mit acht von wahrscheinlich neun ausklappbaren Tabellen

(12)

Kleine Kinderbibliothek / hrsg. von Joachim Heinrich Campe. - 1. Theil. - Neue, stark verminderte, und dadurch verb. Ausg. - Braunschweig: Schulbuchhandlung, 1794. - 340 S.

Restaurierungskosten: 200,00 Euro

Johann Heinrich Campe wurde am 29. Juni 1746 in Deensen bei Holzminden geboren und starb am 22. Oktober 1818 in Braunschweig. Campe, Sohn eines Kaufmanns, heiratete eine bürgerliche Pfarrerstochter und lebte in einfachen Verhältnissen auf dem Lande. Er studierte evangelische Theologie und Philosophie, war Feldprediger in Potsdam, danach Erzieher von Alexander und Wilhelm von Humboldt, später wieder Prediger an der Heiligengeistkirche in Potsdam. Er arbeitete als Erzieher im Dessauer Philanthropinum und wurde dessen Leiter. Ein Jahr später ging Campe nach Hamburg um eine eigene Erziehungsanstalt zu gründen. Nach längeren Reisen wurde er

"hochfürstlicher Schulrath und Canonicus" in Braunschweig und übernahm die hiesige Leitung der Schulbuchhandlung. 1789 reiste er mit Wilhelm von Humboldt nach Paris und begeisterte sich für die Sache der französischen Revolution. Mit Klopstock, Schiller und Pestalozzi erhielt er den Ehrenbürgerbrief der französischen Republik. Dies wurde ihm in Deutschland sehr verübelt, obgleich er sich sehr vaterlandstreu verhielt. So riet er vom französischen Sprachunterricht ab und konzentrierte sich auf die Reinigung der deutschen Sprache von französischen Einflüssen. 1807 ging er nach Kassel und zog sich ins Privatleben zurück. 1809 ernannte ihn die Universität Helmstedt zum Ehrendoktor der Theologie. Die "Kleine Kinderbibliothek" (1779 - 1784) umfaßt insgesamt 12 Bände. Der hier vorliegende erste Teil der neuen und verbesserten Ausgabe enthält ein großes Sammelsurium an Gedichten, Versen , Liedern und Geschichten für die jüngsten Leser.

Das relativ kleine Format kommt der Handhabung der kleinen Leser zugute.

Einband: stark beschädigter Pappeinband, ein Deckel und Rücken fehlen, mehrere handgeschriebene Eintragungen

(13)

Campe, Johann Heinrich: Theophron oder der erfahrene Rathgeber für die unerfahrne Jugend / von J. H. Campe. - Hamburg: Bohn, 1783

Enth.: 1. Theil, 270 S. - 2. Theil, 192 S.

Restaurierungskosten: 160,00 Euro

Johann Heinrich Campe (1746 - 1818) gilt als der erste professionelle Jugendschriftsteller in deutscher Sprache. Als Berater der Jugend, vornehmlich in den Schriften "Theophron"

und "Väterlicher Rath für meine Tochter", formulierte er in immer neuen Wendungen, Beispielen, Erziehungsgesprächen und –situationen die Tugendideale des aufgeklärten christlich-deutschen Bürgertums und die Richtlinien für ein schon auf Erden in aller Begrenztheit glückseliges Leben, dessen Lohn ewige Glückseligkeit sein wird. Weitere biographische Angaben zum Autor siehe in diesem Katalog unter Campe "Kleine Kinderbibliothek" (Seite 10 des Buchpatenkatalogs). Im Theophron formuliert Campe in verschiedenen Situationen zum einen Ratschläge zum Eintritt in das Berufsleben sowie Hinweise zum Umgang mit Menschen. Im dritten Kapitel stellt er den Lesern "merkwürdige Lebensregeln aus des Grafen Chesterfield Briefen an seinen Sohn" vor.

Einband: dunkel marmorierter Pappeinband

(14)

Verbesserte und erleichterte griechische Grammatica: in deutlichen Regeln abgefasset und mit hinlänglichen Exempeln wie auch nöthigen Registern versehen. - 15. Ed. mit stehendbleibenden Schriften aber um mehrerer Richtigkeit willen Die Sechste. - Halle: Waisenhauses, 1756. - 358 S., [25 Bl.]

Restaurierungskosten: 200,00 Euro

Die uns hier vorliegende Grammatik wurde in fünf Kapitel unterteilt. Der erste Teil umfasst das sogenannte Fundament der griechischen Grammatik, d.h. die Konsonanten, die Vokale, die Tono (Betonung) und die notis diacritis (behilfliche Zeichen). Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Einteilung der Wörter in Substantive, Verben und Partizipien. Dem schließt sich drittens ein Abschnitt über die griechische Syntax (Satzbau) an. An vierter Stelle erhält der Leser einen Überblick über die verschiedenen Dialekte in der griechischen Sprache. Im fünften Kapitel werden die griechische Prosodia, Figuris grammaticis, Zahlen und der griechische Kalender vorgestellt.

Einband: marmorierter Pappeinband, Buchrücken nicht mehr vorhanden

(15)

Krüger, D. Johann Gottlob: Gedanken von Erziehung der Kinder / D. Johann Gottlob Krüger. - 2., mit einem Register vermehrte Aufl. - Halle: Hammerde, 1760. - 320 S., [6] Bl.

Restaurierungskosten: 149,00 Euro

Johann Gottlob Krüger wurde 1715 in Halle geboren und verstarb 1759 in Braunschweig. Er war Mediziner, Naturwissenschaftler und Philosoph. Krüger verfasste mehrere naturwissenschaftliche Schriften, so zur Mathematik, Physik und Geologie. Seine Laufbahn begann am mathematisch- physikalischen Lehrstuhl in Halle. Wegen Irreligiosität wurde er des Landes verwiesen. Friedrich der Große holte Johann Gottlob Krüger zurück und ernannte ihn zum Kanzler der Universität in Halle. Zu seinen Werken gehören auch populärwissenschaftliche Arbeiten zur Volksaufklärung (z.B."Diät oder Lebensordnung" und "Träume") . In "Gedanken zur Erziehung der Kinder"

beschreibt der Autor die Bildung des Leibes, der Seele und verschiedene Krankheiten der Kinder.

Im Anschluss daran findet man ein Stichwortverzeichnis und ein Autorenverzeichnis.

Einband: einfacher braun gesprengelter Pappeinband

(16)

Krause, Karl Heinrich: Versuch planmäßiger und naturgemäßer unmittelbarer Denkübungen für Elementarschulen / von K. H. Krause. - 1. Cursus. - 2. Aufl. - Halle: Hemmerde und Schwertschke, 1816. - 254 S.

Restaurierungskosten: 127,00 Euro

Karl Heinrich Krause war ein Anhänger der Pestalozzischen Elementarmethode. Er baute und systematisierte dessen schematische Sprachübungen aus und sah in seinen Lernmethoden nicht nur die Entfaltung der Denkweise, sondern auch die der Seelenkräfte. Das uns hier vorliegende Werk wurde vom Autor eingeteilt in: 1. Theoretische Anleitung zu den Denkübungen, 2. Praktische Darstellung der einzelnen Denk- und Sprachübungen und 3. eine Anweisung, wie man Kinder gewöhnen müsse, den empfangenen Unterricht in Denkübungen zweckmäßig anzuwenden.

Einband: marmorierter Pappeinband, kleines ledernes Rückenschild

(17)

Miller, D. Johann Peter: Grundsätze einer weisen und christlichen Erziehungskunst / D. Johann Peter Millers. - 2., verbesserte Ausg. - Göttingen: Kübler, 1771. - 256 S.

Restaurierungskosten: 105,00 Euro

Johann Peter Miller (1705-1789) war evangelischer Theologe und Pädagoge. Der Nachwelt bekannt ist er insbesondere als Schriftsteller unter anderem in der Kinder- und Jugendliteratur.

Zuerst als Rektor in Helmstedt, dann in Halle, wurde er Professor in Göttingen. Er verfasste wissenschaftliche und theologische Werke. Auf dem Gebiet der Pädagogik und Sprachdidaktik gilt Miller als Vorläufer der Philanthropinisten. Die Philanthropinisten oder Menschenfreunde erhoben die Hinwendung zur bürgerlichen Lebenspraxis zum obersten Prinzip. Sie fragten also bei allen Wissensgebieten zu allererst nach deren Nutzen. In dem vorliegenden Werk "Grundsätze einer weisen und christlichen Erziehungskunst" gibt er den Lesern, nach einer Anweisung zur Notwendigkeit und zur Geschichte der Erziehung, direkte Anleitungen zur schon frühkindlichen Formung, Umsorgung und erzieherischen Pflicht.

Einband: Pappeinband ohne Verzierungen

(18)

Engelhardt: Neuer Kinderfreund / von Engelhardt und Merkel. - Leipzig: Barth, 1797 Enth.: 1. Bd. - Neue, verb. Aufl. - 164 S.: Ill., Noten. - 2. Bd. - 2., verbesserte Aufl. - S. 165-320: Ill., Noten

Restaurierungskosten: 185,00 Euro

Der Kinderfreund ist, wie bereits der Titel einlädt, ein Lesebuch für den jungen Leser. In sehr eindrucksvoller Weise schildert der Verfasser das häusliche Leben in der Familie seiner Zeit. Im ersten Band werden Gewohnheiten, Tagesabläufe und Rituale in seiner Familie vorgestellt. Dem schließen sich Charakterisierungen der Kinder, bestimmter Verwandter und Bezugspersonen an. Wir erfahren etwas über deren Alter, ihre Interessen, Fertigkeiten, Schwächen und Stärken. Auch die Position als Familienvater in der Gemeinschaft wird erörtert. Den genannten Ausführungen folgt ein Schauspiel in zwei Aufzügen mit mehreren Auftritten zu Ehren der Eltern. Im zweiten Band kann man Anekdoten, geographische Beschreibungen und Geschichten nachlesen. Das Buch enthält vier Notenblätter, so u.a. zu Mozarts Vogelfänger, und ist mit mehreren Kupfern versehen.

Einband: marmorierter Pappeinband, Rücken abgestoßen

(19)

Kurzer Inbegriff aller Wissenschaften zum Gebrauch der Kinder von sechs bis zwölf Jahren. - 12., und mit einem kurzen Begriff der Brandenburgischen Geschichte vermehrten Aufl. - Potsdam:

Horvath, 1786. - 280 S.

Restaurierungskosten: 112,00 Euro

Das uns hier vorliegende katechetisch abgefasste enzyklopädische Werk wird oft dem Autor Georg Sulzer (1720 - 1779) zugeschrieben, da er ein Buch mit ähnlich lautendem Titel 1754 verfasste.

Wahrscheinlich stammt jedoch das Lehrbuch von Jean Palairet (1697 - 1774). Dieser war holländischer Agent in London und Erzieher der Kinder Georg II. Das Buch für die Jugend gestaltet sich als eine Vorform des Lexikons. Die einzelnen Stichwörter erscheinen meistens in Form von Einsatzfragen, welche im Anschluss kurz beantwortet werden. Zum Inhalt gehören Schöpfung, Religion, Geographie, königliche Häuser und ihre Regenten und Gesetze. Ein größerer Abschnitt wurde in dem Buch der Geschichte Brandenburgs gewidmet.

Einband: in Leder gebundenes Exemplar, Buchrücken mit gold. Ornamenten verziert und beschriftet

(20)

Fischer, Sigmund Caspar: Lehrbuch der Naturgeschichte für die Hauptschulen in den österreichischen Provinzen / verfaßt von Sigmund Caspar Fischer. - Wien: Verl. der Schulbücher, 1848. - 271 S.

Restaurierungskosten: 109,00 Euro

Sigmund Caspar Fischer war Professor für Mineralogie, Zoologie und theoretische Medizin an der Universität in Wien. Dieses Buch dient als Arbeitsmittel für Schüler der 4. Klasse an Hauptschulen,

"welche sich nicht für Gelehrte, sondern für das Fach der Künste und Gewerbe im bürgerlichen Leben vorbilden sollen". Nach einer Einleitung zur Naturgeschichte unterteilt sich das Buch in drei Abschnitte. Dazu gehört die Zoologie, die Botanik und die Mineralogie. Diesen Ausführungen schließt sich ein Register an.

Einband: bunt bedruckter Pappeinband, Rücken mit Leder verstärkt

(21)

Graßmann, F. H. G.: Anleitungen zu Denk- und Sprechübungen: als der naturgemäßen Grundlage für den gesammten Unterricht, besonders aber für den ersten Sprachunterricht in Volksschulen / F.

H. G. Graßmann. - Berlin: Reimer, 1825. - 406 S.: Ill.

Restaurierungskosten: 214,00 Euro

Graßmanns Buch zur Anleitung von Denk- und Sprechübungen versteht sich als Hilfsmittel und Schulmaterial für Lehrer an Grundschulen. Der Autor geht in seinen Auffassungen von den gängigen Lehrmethoden ab, hin zum "naturgemäßen Gang" beim Erziehen und Unterrichten. Dies beinhaltet eine vom Lehrer geführte Entfaltung der jeweils persönlichen Anlagen in einer bestimmten Ordnung. Hierzu bedarf es der Kenntnis des "natürlichen Ganges" der Geistesentwicklung der Kinder und der Kenntnis verschiedener Unterrichtsgegenstände und Wissenschaften seitens der Lehrer. Seine Übungen bestehen u.a. aus dem Benennen von Gegenständen, Wahrnehmung durch Gefühle, Geruch und Geschmack, der Ruhe und Bewegung, der Gestalt. Das Buch wurde mit drei Kupfertafeln versehen.

Einband: marmorierter Pappeinband, Rücken und Ecken mit Leder verstärkt

(22)

Keydel, Johann Caspar: Das güldene Büchlein Plutarchi von der Kinder-Zucht / von Johann Caspar Keydel. - Quedlinburg: Schwan, 1738. - 163 S., [16 Bl.] : Ill.

Restaurierungskosten: 178,00 Euro

Johann Caspar Keydel übersetzte Plutarchs Buch "von der Kinderzucht" aus dem Griechischen ins Deutsche, um Eltern eine Anweisung in Schul- und Hauszucht für ihre Kinder zu geben. Das Buch wurde zweispaltig versehen. Griechisch und Deutsch stehen sich gegenüber. Die Erläuterungen erscheinen darunter in lateinischer Sprache. Das Buch gliedert sich in drei Teile. Im ersten Abschnitt bezieht sich der Autor auf die zarte Kindheit. Hier findet man beispielsweise einen Abschnitt über das Stillen. Im zweiten Teil geht es um die Kindheit, z.B. die Heranziehung der Kinder zum Studium, den Verzicht auf Gewalt in der Erziehung. Der dritte Teil berichtet von der Jugend, im Speziellen der Rolle der jüngeren Männer in der Gesellschaft und beschreibt den Umgang zwischen Vater und Sohn. Zum Abschluss findet man einen Index und ein griechisch / lateinisches Lexikon.

Einband: schlichter marmorierter Pappeinband

(23)

Nöthigste Anweisung in der Zeichenkunst wie die Theile des Menschen durch Geometrische Regeln und nach den vollkommensten Ebenmase ganz leicht zu zeichnen, zusammen zu setzen, und die Gestalt eines Ganzen vorzustellen. - 3. Aufl. - Leipzig: Kaven, 1795. - 144 S.: Ill.

Restaurierungskosten: 194,00 Euro

"Die Schönheit ist nichts eingebildetes, sondern etwas wahrhaftes, welche eine aus vielen Stücken zusammenhängende Ordnung und Harmonie oder Übereinstimmung ist." (Seite 5 des vorliegenden Buches). Solch eine Ordnung findet man in der Architektur und in Gemälden, letzteres beispielsweise in der Mischung der Farben. Das Buch beginnt mit der Vorstellung verschiedener Schönheitsideale, geordnet nach Ländern, Künstlern und Zeiten. Diese Schönheitsideale werden aus der Sicht des ausgehenden 18. Jahrhunderts kommentiert und bewertet. Die in dem Buch genannte Wertung ist jedoch nicht ohne kritische Auseinandersetzung in die heutige Zeit übertragbar. Der Hauptteil des Buches beschäftigt sich mit praktischen Anleitungen zum Malen des menschlichen Körpers. In einzelnen Kapiteln kann man hier das Zeichnen der Augen, der einzelnen Gliedmaßen usw. erlernen. Diesem Teil schließen sich sechs (von wahrscheinlich acht) schönen Kupfertafeln mit Beispielzeichnungen an.

Einband: schlichter marmorierter Pappeinband

(24)

Ebert, Friedrich Adolf: Torquato Tasso's Leben und Charakteristik nach Ginguéné dargestellt und mit ausführlichen Ausgabenverzeichnissen seiner Werke begleitet / von Friedrich Adolf Ebert.

- Leipzig: Brockhaus, 1819. - 320 S.

Restaurierungskosten: 192,00 Euro

Friedrich Adolf Ebert (1791 - 1834) war ein bedeutender deutscher Bibliothekar und Bibliograph. Er studierte ab 1808 an der Universität Leipzig zunächst Theologie, später dann Philologie, und promovierte 1812 in Wittenberg. Seit 1814 war er im Bibliothekswesen tätig. So leitete er ab 1823 die Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel, von 1825 bis zu seinem tragischen Tode war er Direktor der Königlichen Öffentlichen Bibliothek in Dresden.

Hervorzuheben ist insbesondere sein großer Einsatz zur Anerkennung des bibliothekarischen Berufs und der damit verbunden Forderung nach einer allgemein anerkannten Bibliothekarausbildung. Weiterhin arbeitete er an der Monumenta Germaniae historica mit. Sein bedeutendstes Werk ist jedoch das Allgemeine Bibliographische Lexikon, welches zwei Bände umfasst. In dem vorliegenden Werk beschäftigt sich Ebert mit dem Leben und den Werken von Torquato Tasso. In seiner Einleitung geht er auf die Quellen, also auf die Schriftsteller ein, welche sich mit Tasso beschäftigten. Dem folgen die Darstellungen der Lebensepochen Tassos. Im Verzeichnis der Ausgaben und Übersetzungen Tassos, erörtert Friedrich Adolf Ebert auch die Schriften, die ihm fälschlicherweise beigelegt wurden.

Einband: graugrünlicher Pappeinband

(25)

Beyspiele des Guten: eine Sammlung edler und schöner Handlungen und Charakter-Züge aus der Welt- und Menschen-Geschichte aller Zeiten und Völker, der Jugend und ihren Freunden gewidmet. - 2. Theil. - 3., verbess. und stark vermehrte Aufl. - Stuttgart: Steinkopf, 1813. - 288 S.

Restaurierungskosten: 215,00 Euro

Das hier vorliegende Buch bildet den zweiten Teil der Sammlung "Beispiele des Guten" für die Jugend und ihre Freunde. Obwohl es keine Verfasserangabe enthält, kann man nach ausführlicher Recherche davon ausgehen, dass es sich um Johann Ludwig Ewald handelt.

Weitere biographische Angaben sind in Ewalds "Geist und Vorschritte" zu finden. In dem vorliegenden Werk werden dem Leser mittels kleiner Anekdoten und Geschichten innerhalb verschiedener Rubriken ehrbare Charaktere aufgezeigt. Die Titel der Geschichten lauten beispielsweise "Menschenliebe", "Edelsinn und Großmuth",

"Barmherzigkeit", "Sanftmuth und Versöhnlichkeit", "Bescheidenheit, Demuth, Anspruchslosigkeit", "Thätige Mitwirkung zum gesellschaftlichen Wohle", "Treue und Glauben", "Anerkennung fremder Verdienste" und "Uneigennützigkeit". In den Geschichten finden sich Namenlose und Namhafte verschiedener Stände, so Vertreter des Adels, Leute aus dem Volk, Könige und Regierungsmitglieder aus Deutschland und Europa.

Einband: marmorierter Pappeinband, Buchrücken Leder mit gold. Aufschrift

(26)

Wilmsen, Friedrich Philipp: Miranda: eine auserlesene Sammlung bewundernswürdiger und seltener Ereignisse und Erscheinungen der Kunst, der Natur und des Menschenlebens für die Jugend und ihre Lehrer / von Friedrich Philipp Wilmsen. - Berlin: Amelang, 1825. - 520 S.: Ill.

Restaurierungskosten: 90,00 Euro

In einer untypischen Form wurde das Deckblatt zum Werk "Miranda" handschriftlich gestaltet. Da man jedoch nach sehr gründlicher Untersuchung weder eine Person namens Friedrich Wilhelm Wilmsen, noch ein Werk namens "Miranda" ausfindig machen kann, handelt es sich hier wohl um einen Schreibfehler. Dabei kam es zu einer falschen Wiedergabe des Vornamens. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um den Autor Friedrich Philipp Wilmsen handeln wird – ein fruchtbarer Kinderbuchautor und erfolgreicher Lesebuch-Verfasser des 19. Jahrhunderts. Da man das vorliegende Werk weder in Bibliothekskatalogen noch in Bibliographischen Verzeichnissen finden kann, darf derzeit davon ausgegangen werden, dass uns hier eine Rarität vorliegt. Friedrich Philipp Wilmsen (1770 - 1831), als Schüler von Karl Ph. Moritz bekannt mit Lavater, wurde auf Initiative Königin Luises von Preußen Gründer der Luisenstiftung in Berlin. Durch die Herausgabe des "Brandenburgischen Lesebuches" und vom "Deutschen Kinderfreund"

wurde er im großen Maße im Norden Deutschlands bekannt. Sein Ziel war es, beim Kind Lust und Liebe durch ein vielfältiges Leseangebot zu wissenschaftlichen Studien zu wecken. Dies soll sich, nach Wilmsen, positiv auf die Gesinnung, den Verstand und die Phantasie auswirken. Mit "Miranda" haben wir ein hübsches Büchlein von kleinen Abmaßen vor uns, welches 12 wunderbar illuminierte Kupfer enthält. Die Geschichten berichten von "der wundervollen Lebensrettung bei einem Lawinensturz", "der Besteigung des Vesuvs während eines Ausbruchs", "Reise nach Südindien", "Ein Wunder aus der Tierwelt", "Die Einsiedler auf Spitzbergen", "Die Eisfelder im Polarmeer" u.v.a..

Einband: Pappeinband, Rücken mit led. Schild und gold. Buchstaben, Deckblatt handschriftlich

(27)

Zeune, August: Das Nibelungenlied / von August Zeune. Ins Dt. übertr. - Berlin: Maurersche Buchhandl., 1814. - 254 S.: Ill.

Restaurierungskosten: 220,00 Euro

Über die Berliner Grenzen hinaus bekannt und berühmt wurde Johann August Zeune (1778 - 1853) als Blindenpädagoge. 1806 erhielt er per Cabinetsorder vom König Friedrich Wilhelm III. den Auftrag, in Berlin die erste deutsche Blindenlehranstalt zu gründen. Selbige befindet sich auch heute noch in Berlin-Steglitz. Seit 1810 war Zeune Professor der Geographie an der Universität in Berlin. So las er dort von 1811 - 1821 über die deutsche Sprache und Literatur. Weniger bekannt, deswegen aber nicht unbedeutender war seine Funktion als Gründungsmitglied der "Berlinischen Gesellschaft für deutsche Sprache". Zu seinen literarischen Pseudonymen gehören die Namen Wellentreter und Frischmut.

Einband: Pappeinband mit Lederrücken

(28)

Titi Liuy von Padua: deß fürtrefflichen History Schreibers hinderlassene Bücher: von Ankunfft und Ursprung deß Römischen Reichs / Jetzund auff das newe auß dem Latein verteutscht. - Straßburg: Dietzel, 1631. - 887 S.: Ill.

Restaurierungskosten: 392,00 Euro

Titus Livius (59 v. Chr. - 17 n. Chr.) war einer der bedeutendsten römischen Geschichts- schreiber. Der aus Padua stammende war u.a. Lehrer des späteren Kaisers Claudius.

Titus Livius schrieb insgesamt 124 Bücher, davon sind erhalten die Bände 1 - 10 (bis 293 v. Chr.) und 21 - 45 (218 - 167 v. Chr.), ab dem 41. Band jedoch nur lückenhaft.

Insgesamt beschäftigte er sich mit der Zeit ab Gründung der Stadt (753 v. Chr.) bis zu Drusus´ Tod (9 v. Chr.). Livius war kein Forscher. Die Inhalte der Annalen nahm er als Wahrheit an, daher rührt auch die Kritik an seinen ersten zehn Bänden. Gewürdigt wurde er jedoch als Schriftsteller, da er die Geschichtsschreibung lebendig gestalten wollte. Sein an Cicero angelehnter Stil erreichte in der Schilderung dramatischer Aktionen (Schlachten, Versammlungen) seinen Höhepunkt. Aus seiner republikanischen Gesinnung machte er keinen Hehl. So idealisierte er die Frühzeit und sah in der Spätrepublik den Verfall. In Augustus, der ihn förderte, sah Titus Livius die Wiederherstellung der alten Republik. Mit seinem Werk hat er bereits im Altertum, dann von der Renaissance bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, das Bild der römischen Geschichte mitbestimmt. Das vom Verleger Th.

Dietzel ca. 1000 Seiten umfassende Prachtexemplar verfügt über eine Vorrede, eine Livische Chronik, die Inhaltsangaben des sogenannten Florus und über ein Register. Die Rezeptionen des Historiographen Titus Livius waren im 16. Jahrhundert die meistgelesenen Geschichtsschreibungen und für den Verleger mit vielen Neuauflagen bis ins 17. Jahrhundert ein großer Verkaufserfolg.

Einband: stark zerschundener Pappeinband, mit handschriftlichem Vermerk auf dem Deckblatt

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Buchpaten der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam

AGAPHI - Aktionsgemeinschaft für den Aufbau der Potsdamer historischen Innenstadt e.V.

Allianz Versicherung AG, München und Potsdam Amt Bergholz-Rehbrücke

Gilda Angerstein, Potsdam

Arbeitsgemeinschaft Brandenburgische Buchverlage e.V., Potsdam Helga und Dr. Klaus Arlt, Potsdam

Renate und Peter Asmussen, Potsdam Augenoptik Sämisch, Potsdam

Prof. Dr. Claus Baldus, Fachhochschule Potsdam Rita und Hans-Joachim Beier, Kassel

Ursula Boettger, Berlin Lutz Borgmann, Potsdam

Brandenburgischer Kulturbund, Potsdam

Brandenburgische Provinzial Genossenschaft des Johanniter-Ordens, Berlin Dr. Hans Bräutigam, Potsdam

Dr. Marilies von Brevern, Potsdam Hans Joachim Burdack, Freiburg Prof. Dr. Friedrich Buttler, Potsdam Hartmut Canzler, Berlin

CDU Ortsverband Innenstadt Nord, Potsdam Wolfgang Cornelius, Potsdam

Dr. Hans-Dieter Dannenberg, Potsdam Deutsche Bank AG, Potsdam

Deutsche Telekom AG, Potsdam Claus Dobberke, Potsdam

ELBAU GmbH Berlin

Energieversorgung Potsdam

Dr. Heinz-Werner Feldhaus, Hörstel Prof. Dr. Wilfried Fuhrmann, Potsdam Horst Funke, Potsdam

Gemeinnützige Gesellschaft für Fortbildung, Forschung und Dokumentation mbH, Potsdam

Reimar Golz, Potsdam Birgit Gorholt, Potsdam

Helmuth von Gottberg, Düsseldorf

(30)

Dr. Gabriele Göldner, Henningsdorf Dr. Frank Göse, Potsdam

Birgit Gorholt, Potsdam Dr. Horst Gramlich, Caputh Dr. Wolfgang Hackel, Potsdam

Haus der Brandenburgisch-Preussischen Geschichte, Potsdam Haus- und Versorgungstechnik GmbH, Potsdam

Prof. Dr. Hans-Joachim Hannemann, Berlin Henning G. Heese, Berlin

Hotel- und Gaststättenverband Brandenburg e.V., Potsdam Yamina Ifli, Potsdam

Investitionsbank des Landes Brandenburg, Potsdam Oberbürgermeister Jann Jakobs, Potsdam

Günther Jauch, Potsdam Eckhard John, Potsdam

Charlotte und Gerhard Joop, Potsdam Hanni und Oswald Kammann, Berlin Dr. Herbert Knoblich, Potsdam Brigitte Kowalski, Berlin

Marianne und Hartmut Kreft, Potsdam Jürgen Kuhl, Berlin

Rüdiger Kuhn, Berlin

Karl-Dietrich Laffin, Eberswalde Dr. Horst Lahr, Potsdam

Barbara Lambrecht-Schadeberg, Schweiz Jutta Lärz, Wilhelmshorst

Bodo Lemmer, Krefeld

Märkische Allgemeine Zeitung, Potsdam Märkischer Verlag, Wilhelmshorst

Martin Meißner, Werder August Mertinat, Potsdam Mikro Universe GmbH, Berlin

Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam Ministerialrat Jürgen Müller, Kleinmachnow Gabriele Niethammer, Eberswalde

Jutta und Rudolf Noack, Neu Fahrland

Rosa Nußbaum, Potsdam

(31)

Rosemarie Oback, Potsdam

Ostdeutsche Sparkassenstiftung, Berlin Dr. Lutz Partenheimer, Potsdam

Dr. Susanne Paulukat, Potsdam Marlis Pinkert, Potsdam

Ministerpräsident Matthias Platzeck, Potsdam pro Brandenburg, Potsdam

Cornelia Rau, Potsdam Steffen Reiche, Potsdam

Silke Satthoff-Hübscher, Potsdam Werner von Scheven, Geltow Rosl Schiffmann, Caputh

Minister Jörg Schönbohm, Kleinmachnow Dr. Karl-Viktor von Schöning, Berlin

Prof. Dr. Hans-Joachim Schreckenbach, Potsdam Dr. Ilse Schumann, Kleinmachnow

Dr. Wilma Simon, Potsdam

Soroptimist International, Club Potsdam Berthold Spatz, Potsdam

Brigitte Stargardt, Bremervörde

Heidi und Dr. Alexander Steinicke, Potsdam Gert Streidt, Potsdam

Ina und Ulrich Treuter, Potsdam

Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e.V.

Carla Villwock, Fahrland

WALL Verkehrsanlagen GmbH, Velten Dirk Walter, Potsdam

Ministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, Potsdam Hans-Peter Warnecke, Potsdam

„Weltkugel-Stiftung", Potsdam Karin Wernike, Potsdam

SKH Wilhelm Karl Prinz von Preußen Christa Wolf, Berlin

Ingrid Wolf, Berlin

Hermine Wüllner, Sandhausen

Stand 31. März 2005

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