• Keine Ergebnisse gefunden

OPUS 4 | Buchpatenschaften, XVI. Auswahlkatalog

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "OPUS 4 | Buchpatenschaften, XVI. Auswahlkatalog"

Copied!
25
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Buchpatenschaften

XVI. Auswahlkatalog

Heimatforschung Brandenburg

2009

STADT- UND LANDESBIBLIOTHEK POTSDAM

(2)

Fischbach, Friderich Ludewig Joseph:

Statistisch=topographische Städte=Beschreibungen der Mark Brandenburg : des ersten Theils, erster Band, enthaltend den Ober=Barnimschen Kreis / verfasset von Friderich Ludewig Joseph Fischbach. - Berlin [u.a.] : Horvath, 1786. - XVI, 606 S.

Restaurierungskosten: 265,00 Euro

Der Potsdamer Verleger Horvath dürfte damals wohl mit der Statistisch-topographischen Städte- Beschreibung auf dem Tiefpunkt seiner verlegerischen Karriere angelangt sein. Nicht nur, dass mit dem Tod Friedrichs des Großen 1786, dem Erscheinungsjahr des vorliegenden Bandes, Horvarth nicht mehr in der Gunst des preußischen Königshauses stand und somit für kurze Zeit weitere Großaufträge ausblieben, auch das vorliegende Werk fand keine Käufer. Fischbach, der Autor der Beschreibung, wurde mehr schlecht als recht für sein Arbeit entlohnt und konstatiert frustriert, dass die auf das Werk „von mir verwandten Kosten nebst Mühen und Fleiß mit dem Honorario des Herrn Verlegers in keinem Verhältnisse“ stehen und „dadurch nicht belohnet“ werden. So blieb es beim ersten Teil des ersten Bandes der Statistischen Beschreibungen. Horvarth selbst gelang es später mit anderen großen Projekten, sein Unternehmertum fulminant unter Beweis zu stellen.

Insbesondere erlangte er seinen Ruhm für die Nachwelt mit der Gründung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Leipzig. Hingegen Fischbachs Wunsch, dass durch seine Mühen „für die Mark Brandenburg ein Denkmal entstehet, welches, so lange die vaterländische Geschichte studiert wird, immer nützlich bleibt“, in Erfüllung gegangen ist. Noch heute gelten die Beschreibungen als ein Standardwerk für die Heimatforscher Brandenburgs.

(3)

Teuber, August:

Eberswalde und die Hohenzollern : Rede zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers und Königs gehalten in der Aula des Wilhelmsgymnasiums am 27. Januar 1898 / von August Teuber. - Eberswalde : Courtois, 1898. - 36 S. : Ill., Kt.

Restaurierungskosten: 140,00 Euro

Die Rede August Teubers zur Feier des Geburtstages Kaiser Wilhelm II., gehalten in der Aula des Wilhelmgymnasiums sowie veröffentlicht im Jahr 1898, ist das einzige Werk, das uns von Teuber bekannt ist. Teuber, der 1850 in Janow in Pommern geboren wurde und 1927 in Eberswalde verstarb, war allerdings für seine Wahlstadt Eberswalde derart bedeutend, dass er 1926 Ehrenbürger der Stadt wurde. Zum Gedenken an ihn findet man noch heute die Teuberstrasse in dieser Stadt. Neben seinen Aktivitäten als Gymnasialdirektor war er auch insbesondere als Kirchenältester in der Gemeinde Eberswalde stark engagiert.

Der vorliegende Text beschreibt die Geschichte Eberswaldes von den Anfängen im 14.

Jahrhundert bis in die Tage des deutsch-französischen Krieges 1870/71. Dabei wird die Entwicklung der Stadt ganz im Sinne einer Huldigung an den Kaiser und nationalem Heimatstolz immer im Spiegel des glanzvollen Aufstieg der Hohenzollern erklärt. „Wie im einzelnen ihre Schicksale mit der Geschichte unseres Vaterlandes und unseres Herrscherhauses zusammenhängen, wie viel Dank wir auch als Bewohner dieser Stadt dem Hohenzollerngeschlechte schuldig sind, wollen wir uns in dieser feierlichen Stunde in kurzen Zügen vor Augen führen.“ Der Leser erhält darüber hinaus einen umfassenden und in vielerlei Hinsicht detaillierten Einblick in die Eberswalder Stadtgeschichte.

(4)

Almanach zur Kenntniß der Preußischen Staaten für Reisende und Einheimische / hrsg. mit Genehmhaltung der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. - Berlin : Spener, 1795. - XII, 298 S. : Ill.

Restaurierungskosten: 160,00 Euro

Der vorliegende Almanach, der auch in einer französischen Variante erhältlich war, ist nicht wie für dieses Genre typisch, jedes Jahr neu aufgelegt worden, sondern nur einmalig in der vorliegenden Ausgabe erschienen. Vermutlich waren seitens des sehr rührigen und alteingesessenen Berliner Verlagshauses Haude und Spener weitere Ausgaben geplant, allein der geschäftliche Erfolg mit der ersten Ausgabe dürfte nicht ermutigend gewesen sein.

Der Almanach, oder anders gesagt der Reiseführer, mit 11 Kupferstichen versehen, ist in seiner inhaltlichen Aufmachung sowie in seiner buchbinderischen Gestaltung mit heutigen Reiseführern zu vergleichen. Einer allgemeinen Übersicht über die Geschichte, Geographie, Handel und weiteren Spezialaspekten folgt die genaue Beschreibung der berühmten Örtlichkeiten Preußens in den Grenzen von 1795. Dabei stehen die touristischen Besonderheiten Berlins und der Mark Brandenburg im Vordergrund der Betrachtungen. Im Vergleich dazu werden die Gebiete Ost-, Süd- und Westpreußens knapp dargestellt. In der Funktion eines Vademecums sind die Beschreibungen zumeist für den schnellen Leser angelegt und nur selten finden wir gleichsam erzählende Passagen wie die folgende: „Friedrich II ging um dies Palais herum, welches man eben angefangen hatte zu bauen, mit dem Markis d'Argens spazieren. Er zeigte ihm ein Grab, welches seinem Studierzimmer gegen über erbauet war, und sagte dabey: Wenn ich da seyn werde, dann werde ich ohne Sorgen (sans souci) seyn. Dies ist wahrscheinlich der Ursprung des Namens dieses Hauses, ...“

(5)

Cernitius, Johannes:

Decem è Familiâ Burggraviorum Nurnbergensium electorum Brandenburgicorum eicones, ad vivum expressæ, Eorumq res gestæ, unà cum genealogiis fide optimâ collectæ / publicatæque Johanne Cernitio. - Berlini : Typis Rungianis, 1628. - [4], 110 S. : Ill.

Enth.: Heinzelmann, Johannes:

Luna splendorem a sole Brandenburgico mutuata, redditum eidem; hoc est Consiliarius optimus redivivus Panegyrico explicatus, præmissa Seideliorum Origine, Studiis et Virtutibus; dicto et inscripto, honoribus supremis, memoriæ perenni et Famæ Nunouam intermorituræ viri Magnifici, Nobilissimi, Amplissimi, Dn. Erasmi Seidel II icti, in serenissimo electoris Brandenburgici Consilio et Senatoris et Consiliarii intimi, optime clarissimeque de patria undiquaque meritissimi, hereditarii in Blanckenfelde... / M. Johanne Heinzelmano. - Francofurti ad Oderam : Typis Erasmi Rösneri, 1658. - 91 S. : Ill.

Restaurierungskosten: 230,00 Euro

Das vorliegende Buch enthält zwei Werke. Zum einen eine Histographie von Johannes Zernitz und zum anderen eine Leichenpredigt auf Eramus Seidel II von Johannes Heinzelmann.

Johannes Zernitz, 1584 als Sohn des Archidiakons der Nikolaikirche in Berlin geboren, studierte an der Universität Frankfurt a.O. Rechtswissenschaft. Für damalige widrige Verhältnisse in den Zeiten vor und während des 30-jährigen Krieges kann seine berufliche Laufbahn als ausgesprochen gelungen bewertet werden. So konnte er 1613 als Kanzleischreiber der Kurfürstlichen Geheimen Kanzlei zu Berlin vereidigt und ab 1630 als Registrator der Kanzlei und auch als Sekretär ernannt werden. Seine Geschichte der brandenburgischen Hohenzollern beginnt nach knapper Darstellung der Vorgeschichte ausführlich mit dem ersten Hohenzollern Friedrich I. von Brandenburg, der im Jahre 1417 offiziell mit der Kurmark belehnt wird. Da das Werk 1628 in Druck ging, endet der Reigen der Kurfüstenbiographien mit den ersten Lebensjahren des Großen Kurfürsten. Zu jeder Vita findet sich ein exzellenter Kupferstich mit dem Konterfei des jeweiligen Kurfürsten von Brandenburg.

Eramus Seidel war bereits drei Jahre verstorben, als Johannes Heinzelmann seine Leichenpredigt 1658 in Druck gab. Wir können davon ausgehen, dass Martin Friedrich Seidel, berühmter Sohn des Verstorbenen, Heinzelmann darum bat, diese zu verfassen, stellt M. F. Seidel doch der Predigt ein lateinisches Dankgedicht voran. Beide waren über familiäre Beziehungen einander stark verbunden. Es ist überliefert, dass Heinzelmann, Rektor des Grauen Klosters, den von ihm verfassten „Panegyrius Seidelianus“ von seinen Schülern des Öfteren vortragen ließ.

(6)

Jobsten, Wolffgangum:

Kurze Beschreibung der Alten Löblichen Stat Franckfurt an der Oder : auch von ihrer ersten Fundation, Erbauung und Herkommen, und was sonst derselben Gelegenheit vor alters gewesen ... durch Wolffgangum Jobsten. Jetzo von neuem hervorgegeben und mit etlichen Anmerckungen vermehret von Johann Christoph Beckmannen. - Franckfurt an der Oder : Eichorn, 1676. - 80 S.

Restaurierungskosten: 150,00 Euro

Nicht nur der Urheber des vorliegenden Bändchen Wolfgang Jobst, sondern auch Johann Christoph Beckmann selbst, der die Geschichtsschreibung an diesem Bändchen von Jobst übernommen und erweitert hat, sind der Stadt Frankfurt an der Oder besonders verpflichtet. So wurde Jobst in Frankfurt geboren, wobei dessen Familiemitglieder hohe Ämter in der Stadt bekleideten. Jobst selbst berichtet, dass „Hieronymus Jobst, Burgemeister daselbst, mein lieber Vater, um Maria Liechtmesse verstorben und in der Pfarrkirchen begraben“ wurde. Beckmann hingegen ist durch sein herausragendes Engagement für die Universität Frankfurt a.O. und besonders durch seine Errungenschaften für das Bibliothekswesen und als Historiker in die Geschichte der Stadt eingegangen.

Wolfgang Jobst hatte bereits 1561 eine „Kurze Beschreibung der alten löblichen Stadt Frankfurt a.O.“ vorgelegt, die Beckmann mehr als hundert Jahre später, und zwar 1676, um das vorliegende Werk erweitert und fortschreibt. Der Inhalt erstreckt sich zum einen auf allgemeine Beschreibungen der Mark Brandenburg, insbesondere aber natürlich auf die Stadt an der Oder selbst. So lesen wir, dass „nachdem nun die Francken allhier ins Land kommen und ihr Wesen gehabt etliche Städte in der Marck Brandenburg (wiewol damals der Name der Marck Brandenburg noch nicht bräuchlich gewesen) gebaut worden sind“. Zum anderen werden, ganz im Sinne einer bibliothekarisch katalogmäßigen Erfassung der Ortsgeschichte, einzelne Begebenheiten kurz aufgeführt.

(7)

Abelinus, Johann Philipp:

Arma suecica: Das ist: Eigentliche und Warhafftige Beschreibung deß Kriegs, welchen Gustavus Adolphus, der Schweden, Gothen und Wenden, König: Wider die der Röm. Keyserl. Mayestät Ferdinandi II. Erwählten Römischen Keysers, in Germanien, auch zu Hungarn und Böheimb, Königs Armee in Teutschlandt geführet, dessen Ursachen, Anfang, und was sich biß auff gegenwärtige Zeit darbey verlauffen: Alles auff fleissige Nachforschung, und glaubwürdigen Bericht, auffs trewlichste zusammen getragen und beschrieben / durch Phil. Armanibævm Philo- historicum. - Jetzo zum andern mal übersehen, und umb ein namhafftes vermehret. - [Franckfurt] : [Friderico Hulsio], 1631. - 247 S. : Ill.

Restaurierungskosten: 210,00 Euro

Johann Philipp Abelin, der in dem vorliegenden Werk sich lateinisiert Arlanibäum nennt und vermutlich 1634 gestorben ist, legt mit diesem Werk wohl den aktuellsten Bericht über den Einfall Gustav Adolf von Schwedens in das „Teutsche Festland“ vor. Geschildert werden die fast ausnahmslos kriegerischen Ereignisse von den Jahren 1629 bis Ende 1631. Unter der Annahme, dass das Buch bereits erstmalig 1631 vom Verlag Hulsius zu Frankfurt am Main gedruckt wurde, möglicherweise sogar schon im selben Jahr in den Handel kam, kann dieses Werk angesichts der widrigen Umstände im 30-jährigen Krieg nur als eine verlegerische Meisterleistung betrachtet werden. Dem Buch wurde eine so hohe Bedeutung beigemessen, dass es kurz darauf noch mehrfach in anderer Form, so auch in lateinischer Sprache oder posthum 1635 im Theatrum Europaeum erschienen ist. Abelins Darstellungen sind einer historischen Objektivität verpflichtet.

Nur in wenigen Ausnahmen ergreift Abelin für einen der jeweiligen kriegerischen Kontrahenten, wobei Gustav Adolf für die evangelische, Kaiser Ferdinand II mit seinem Kriegsführer Tilly für die katholische Kirche Partei steht. Nachdem Magdeburg grausam durch Tilly erobert wurde („Ach, ach, Ich arme von aller Welt Hüllffe verlassene Statt wie liege ich nunmehr so lehr und wüste die ich so voller Volck war“), entscheidet sich nach Zögern auch der Kurfürst von Brandenburg der Sache Gustav Adolfs anzunehmen. Brandenburgs trauriges Schicksal war damit bis zum Ende des Krieges besiegelt.

(8)

Hübner, Christoph:

Jubilæum Brandenburgico-Politicum, oder Kurzer Entwurff von dem Weltlichen Jubel=Jahre, des durchl. Hauses Brandenburg, bey Gelegenheit des letzten weltlichen Jubel=Jahres, welches Anno 1715 den 26. December in den Königl. und Chur=Fürstl. Ländern, wegen der, durch drey Secula glücklich geführten Regierung höchstfeyerlich begagen war; nebst einem Anhange von denen Jubel=Jahren insgemein / Christoph Hübner. - Berlin : Schlechtigern, 1718. - 88, 16 S.

Restaurierungskosten: 200,00 Euro

Die Geschichte der Hohenzollern in der Mark Brandenburg währte etwas mehr als 500 Jahre. Sie begann im Jahre 1415 mit der inoffiziellen Übertragung der Lehnsrechte an Friedrich VI. Burggraf von Nürnberg, so dass dieser sich als Kurfürst und Markgraf von Brandenburg Friedrich I. nennen durfte. Allerdings berufen sich die Hohenzollern selbst eher auf das Gründungsjahr 1417, da erst mit diesem Jahr die Lehnsrechte urkundlich belegt sind. So geschah es denn, dass die jeweiligen Hundertjahrfeiern der Hohenzollernherrschaft in Brandenburg nicht nur auf ein Gründungsjahr beschränkt waren, sondern vielmehr die Feierlichkeiten sich über bis zu drei Jubel-Jahre erstrecken konnten.

Obwohl zur Festigung der Macht im Lande die Hohenzollern wohl darauf bedacht waren, dieses Jubiläum stets feiern zu lassen, sind insbesondere die ersten Hundertjahrfeiern durch Chronisten nur marginal erwähnt. Es verwundert daher nicht, wenn Christoph Hübner im Jahre 1718 die Notwendigkeit sah, rückblickend in mehreren Schriften von den gerade abgelaufenen Jubel-Jahren berichten zu wollen, denn „Drey derselben haben die Märckischen Länder gehalten und wir sind von dem letztern noch überbliebene Zeugen von dem ersten weiß Niemand nichts : von dem mittelsten geben zwar Geschichte Nachricht aber die könniglichen Archive haben nicht einen Buchstaben davon auf die Nach-Welt aufgehoben...“

(9)

Rothen, Abraham:

Minister Verbi, Columna Ecclefix! Ein Kirchenlehrer, ein Kirchpfeiler, aus denen Ihm selbst zu Leichen=Texten erwehlten Sprüchen: Pf 71, 18. Auch verlaß mich nicht Gott im Alter. und Efai 46,4. Ja ich wil Euch tragen bis in das Alter, erwiesen bey dem Begräbniß, des weiland Wohlehrwürdigen, Dorachtbaren und Wolgelahrten Hn. Amandi Cunradi, zwey Jahr anfangs in Friedersdorff Pfarrers, und folgends 36. Jahr wolverdienten Diaconi und Archi-Diaconi in Sorau der Niederlausitz. Als Er entlich im 70sten Jahr seines Alters am 11. Maji Montags nach Exaudi umb II.

Uhr zu Mittage seine Seel Gott übergeben, Freytags den 15. Maji darauf dem Leibe nach, in seine Schlaffkammern beygesetzet ward, auf der sämbtlichen Anverwandten Begehren / von M.

Abraham Rothen. - Guben : Grubern, 1672. - [25] Bl.

Restaurierungskosten: 185,00 Euro

Die vorliegende Predigt auf den verstorbenen Amand Cunradi aus dem Jahr 1672 ist ein klassisches Beispiel für die Gattung Leichenpredigt. Leichenpredigten sind fest in der evangelischen Glaubenspraxis verankert, denn bereits die erste Predigt wurde von keinem Geringeren als Martin Luther selbst erstellt. Insbesondere im mitteldeutschen Kernland der Reformation waren solche Leichenpredigten nicht nur Adligen und hohen Geistlichen vorbehalten, sondern fanden auch bei vermögenderen Bevölkerungsschichten ihre Beliebtheit. Es verwundert daher nicht, dass die massenhafte Anwendung dieser Schriftform, wobei vom Beginn des 16.

Jahrhunderts bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts bei weitem mehr als 100.000 Titel bekannt sind, zu einer starken Standardisierung geführt haben. Dem Vorblatt mit einer Kurzangabe der Lebensdaten des Verstorbenen und der Darlegung seiner Ehrenhaftigkeit als Christenmensch folgt das Exordium, die eigentliche Predigt. Das kleine Gedenken setzt sich mit dem Curriculum Vitae, dem Lebenslauf, des Verstorbenen fort und endet zumeist mit seinen Lieblingstexten, seien es nun Gedichte, Bibelzitate oder Sinnsprüche. So auch in vorliegendem Bändchen auf den Toten Cunradi, worin für uns sehr wertvoll das durchschnittliche Leben eines durchschnittlichen Geistlichen im Zeitalter des Barocks in der Region Niederlausitz, durch Abraham Rothe bekannt gemacht wird. Rothe, der 1699 verstarb, war so bedeutend, dass man ihm sogar sieben Leichenpredigten widmete.

(10)

von der Hagen, Thomas Philipp:

Beschreibung der Stadt Freyenwalde, des dasigen Gesundbrunnens und Alaun=Werks : aus Urkunden und glaubhaften Nachrichten zusammgetragen / Thomas Philipp von der Hagen. - Berlin : Paulischen Buchh., 1784. - 124 S. : Ill., Kt.

Restaurierungskosten: 220,00 Euro

„... »Der Freienwalder Gesundbrunnen liegt eine kleine Viertelmeile von der Stadt gegen Süden hin, in einem von ziemlich hohen Bergen eingeschlossenen Tal; die anmutigen Berge sind mit Eichen, Buchen, Fichten, auch niedrigem Baum- und Strauchwerk bewachsen und haben viele gute Kräuter.« So schrieb Thomas Philipp von der Hagen, dem wir die erste Beschreibung Freienwaldes verdanken, vor etwa hundert Jahren, und wir wüssten nicht, was wir an dieser Darstellung zu ändern hätten...“

Diese Würdigung des Werkes „Vom Alaun-Bergwerk bey Freyenwalde“ seitens Theodor Fontanes in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg zeigt bereits die Bedeutung Thomas Philipp von der Hagens für die Stadt Bad Freienwalde. Von der Hagen selbst stammt aus einem alten brandenburgischen Geschlecht. Dabei ist festzuhalten, dass das genannte Werk nicht das einzige ist, das der Autor von der Hagen der ältesten Kurstadt Brandenburgs als Reminiszenz überlässt, weitere folgen und sind in Auswahl in dem vorliegenden Werk zusammengefasst. Wie aktuell dabei diese Schriften geblieben sind, zeigt die Tatsache, dass Bad Freienwalde auch heute noch ein anerkannter Kurort ist, wo - gemäß der Abhandlung „Vom Gesundbrunnen oder Bade bey Freyenwalde“ - „...Tausende, welche von den empfindlichsten Schmerzen niedergedrückt, zu den Geschäften des Lebens untüchtig geworden waren, und bey deren Krankheit der Bestand der Aerzte vergeblich gewesen, ...durch die nach der vorgenommenen Brunnen- und Bade-Chur wieder erhaltene Gesundheit, und Brauchbarkeit zu den Arbeiten des Standes und Berufes eines jeden, die herrlichen Wirkungen dieses mineralischen Brunnes und berühmten Bades...“ beweisen.

(11)

Hermsdorf, Adolf:

Zwischen Dolgen und Scharmützel : Chronik der Ortschaften des Pfarrsprengels Reichenwalde ; 1. Teil: Von der Urzeit bis zur Neuzeit / von Adolf Hermsdorf. - Storkow, 1934. - 67 S. : Ill.

Restaurierungskosten: 185,00 Euro

2009 begeht die Stadt Storkow ihr 800-jähriges Bestehen. Historisch präziser ist allerdings die Aussage, dass „die Urkunde von 1209 die älteste Urkunde vom Bestehen der Stadt Storkow und des „Burgwardbezirks““ ist, wie wir in der vorliegenden Schrift von Rudolf Hermsdorf nachlesen können. „Storkow ist also als Stadt bedeutend älter als Berlin und andere weit größere Städte der Mark“. Wer mehr über die 800-jährige Geschichte der Gegend um den Scharmützelsee erfahren möchte, ist bei der Lektüre von Hermsdorf gut bedient. Seine Beschreibungen des Landstriches von der frühen Steinzeit bis zur Reformation und Gegenreformation sind nicht nur gründlichst in den Archiven recherchiert worden, sondern werden auch kenntnisreich und unterhaltsam vermittelt. Vielmehr ist aber darauf hinzuweisen, dass Hermsdorf, über den selbst keine weiteren biographischen Daten ermittelt werden konnten, mit dem vorliegenden Text wie auch weiteren Publikationen die Geschichte der Region als einer der ersten näher ins öffentliche Bewusstsein brachte.

Ein Fortschreiben der Geschichte der Region in einem zweiten Teil war zwar vom Autor geplant, konnte aber aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr zur Ausführung gebracht werden.

Jedenfalls waren seine publizistischen Aktivitäten mit dem vorliegenden Heft nicht abgeschlossen, erschienen doch seine letzten Studien über die Region noch im Jahre 1941.

(12)

Knesebeck, B. von dem:

Die Rittermatrikeln der Altmark nebst einer alphabetischen Uebersicht der Ritterschaft und der von derselben vertretenen Rittergüter / von von dem Knesebeck. - Magdeburg : Heinrichshofen'schen Buchh., 1859. - 50 S.

Restaurierungskosten: 120,00 Euro

Friedrich Wilhelm Boldewin Ferdinand von dem Knesebeck (1789 - 1867) entstammte einer in der Altmark alteingesessenen Adelsfamilie, die bereits bis in das 11. Jahrhundert in der Region nachgewiesen ist. Mitglieder dieser Familie konnten noch bis zum Ende des Deutschen Kaiserreiches bedeutende Ämter besetzten. So war Bodo Hugo Bernhard Paridam von dem Knesebeck Kammerherr und Sekretär sowohl der Kaiserin Augusta als auch der Kaiserin Augusta Victoria. Der adligen Familientradition daher ganz verpflichtet, nimmt es Friedrich Wilhelm auf sich, sowohl die bedeutenden Geschlechter der Altmark in mehreren Schriften mehr tabellarisch als beschreibend zu dokumentieren, als auch Stammtafeln, Regesten und Urkunden der Familie von dem Knesebeck zu veröffentlichen. Bekannt sind mehr als 40 Schriften bzw. Beiträge seitens des Autors.

Die Rittermatrikel der Altmark werden nach Landkreisen aufgeführt. Rittermatrikel, oder allgemein bekannter als Adelsmatrikel, sind amtliche Register, die die Adligen in einem Land oder einer Region auflisten, um u.a. unrechtmäßige Selbsternennung zum Adeltum zu vermeiden. Friedrich Wilhelms Auflistung ist zwar keine amtliche Auflistung, dennoch für den Heimatforscher eine ausgesprochen hilfreiche Quelle, da neben Sitz und der ersten urkundlichen Erwähnung auch die Größe der Güter darin aufgeführt wird. So sind denn im Landkreis Salzwedel das Gut Langenapel sowie Tilsen aufgeführt, welche jeweilige Stammsitze der von dem Knesebeck sind. Auffällig dabei sind die überdurchschnittlichen Größen beider Besitzungen. Konnte das Gut Langenapel die Zeit überdauern, so ist Tilsen vollständig zerfallen.

(13)

Gundling, Jacop Paul von:

Brandenburgischer Atlas oder Geographische Beschreibung der Chur=Marck Brandenburg, und des dasigen Adels uns den Landes Urkunden verfertiget / von Jacob Paul Gundling. - Potsdam : Neumann, 1724. - [7 Bl.], 352, 70 S.

Restaurierungskosten: 150,00 Euro

Wer kennt ihn nicht? Jacob Paul von Gundling. 1673 in Hersbruck im Frankenland geboren, 1731 in Potsdam gestorben. Gundlings Berühmtheit resultiert weniger aus seinem Werk als vielmehr aus seiner Biographie. Einem Till Eulenspiegel gleich diente er dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. einerseits als exzellenter Menschenkenner, der die aktuelle Situation Brandenburgs in damaliger Zeit sehr weitsichtig beschreibt, andererseits aber auch als Narr, den es stets zu verspotten galt. Für die Mark Brandenburg selbst ist das landeskundliche Werk Gundlings allerdings der bei weitem bedeutendere Verdienst. Das vorliegende Werk gibt ein beredtes Beispiel dafür.

Nach einem kurzen historischen Abriss der Geschichte Brandenburgs in der Zeit von der Völkerwanderung bis zur Regierungszeit Friedrich I. von Preußen und einer knappen geographischen Übersicht, widmet sich Gundling in fünf Teilen gründlichst den jeweiligen Regionen der Mark. Neben der Altmark, Mittelmark und Uckermark werden die einzelnen Dörfer und Städte der Neumark beschrieben. Dem Adel Brandenburgs wird abschließend ein eigenes Kapitel gewidmet, wobei es im Wesentlichen bei einer Aufzählung der bedeutendsten Geschlechter sein Bewenden hat. „In dem Anhang erzehle ich den Chur Brandenburgischen Adel / wie solcher in denen Provintzien und Creysen angesessen ist. Eine wichtige Sache / in dem solche Specificationen fast in Teutschland wenig kund gemacht werden.“

(14)

Werner, Adolf:

Notizen aus der Geschichte der Prignitz bis zu den Askaniern : Vortrag, gehalten im Handwerker=Verein zu Pritzwalk / von A. Werner. - Pritzwalk : Schuhr, 1880. - 48 S.

Restaurierungskosten: 180,00 Euro

Vorträge und Aufsätze, die in der Regel in Zeitschriften und Zeitungen zu finden sind, haben heute eine gute Chance, dauerhaft für die Nachwelt gesichert zu werden. Sei es, dass diese bereits verfilmt oder mittels Entsäuerungsverfahren gerettet wurden oder sei es, dass die Zeitschriften selbst, allein aufgrund ihres Umfangs, in Bibliotheksmagazinen fachgerecht aufbewahrt werden. Im hohen Maße gefährdet sind solche Schriften, wie die vorliegende und viele andere, die durch engagierte Heimatforscher zur damaligen Zeit in Form kleiner Heftchen und Einzeldrucke gestreut wurden. Adolf Werner, Lehrer in Mesendorf, zog es augenscheinlich vor, seine Schriften in diesem Kleinformat bekannt zu machen. So befinden sich, neben dem in diesen Katalog aufgenommenen Werk, die Titel „Vrederikestorph. Fretzdorf 1305 - 1912“ sowie „Burggut, und Dorf Mesendorf“ zwei weitere kleinere Schriften Werners in dem Bestand der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam. Dem Autor ging es also, ganz im Sinne eines pädagogischen Berufsethos, offensichtlich nicht nur um eine wissenschaftliche Anerkennung, sondern vielmehr auch um die Vermittlung der Prignitzer Heimatgeschichte in der örtlichen Bevölkerung. So war es ihm ein Anliegen, seine Publikationen möglichst kostengünstig zu produzieren und die Geschichte der Region auch Handwerker- Vereinen vorzutragen. Heimatforscher obliegt es aber auch, auf Lücken und weiße Flecken der Geschichtsschreibung ihrer Heimat hinzuweisen, so konstatierte Werner 1880 in seinem Vortrag, dass „Überhaupt... die Geschichte unserer lieben Priegnitzer Heimat bisher von Geschichts- forschern sehr wenig berücksichtigt (ist)... Dies ist eine betrübende Thatsache, die sich in keiner andern Gegend wiederholt.“

(15)

Manger, Heinrich Ludewig:

Nachricht von dem neuen Grundbaue zu einer Anzahl Häuser in Potsdam auf einem ehemaligen Sumpffe; welcher, auf Befehl Sr. königlichen Majestät von Preussen, im 1783sten Jahre, ist übernommen worden : vorzüglich für Bau= und Werkmeister, auch anderer Liebhaber ; mit practischen Bemerkungen / von H. L. Manger

1. Stück: Potsdam : Sommer, 1783. - 92 S.

2. Stück: Dessau [u.a.] : Buchh. der Gelehrten, 1784. - 93-206 S.

3. Stück: Potsdam : Horvath, 1786. - 209-332 S., [8 Bl.] : Ill.

Restaurierungskosten: 220,00 Euro

Weite Teile der Landeshauptstadt sind auf Sumpf gebaut. Wer wissen möchte, wie planvoll und kostenbewusst Bauten im 18. Jahrhundert auf sumpfigen Boden errichtet wurden, kann sich im vorliegenden Buch von Heinrich Ludwig Manger ausführlich die Techniken, die hierfür erforderlich sind, erklären lassen. „Wenn diese Nachrichten sich auch blos auf sumpfigen Boden, der unten Sandgrund hat, beziehen: so wird es doch einem Sachverständigen nicht schwer fallen, von denselben auch an solchen Orten Anwendung zu machen, wo sich unten steinigster oder gar felsigster Grund fände, das Pfaleinrammen aber doch erfordert würde.“ Manger selbst berichtet hierbei nicht aus rein theoretischer Anschauung, sondern aufgrund eigener jahrzehntelanger Praxiserfahrungen. Denn er war königlich preußischer Oberhofbaurat, Garteninspektor, Baumeister und Pomologe unter zwei preußischen Königen, Friedrich dem Großen und Friedrich Wilhelm II, und maßgeblich an der Errichtung mehrerer Gebäude in der Stadt beteiligt. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten gehört die Gestaltung des Wilhelmplatzes, dem heutigen Platz der Einheit, sowie die des Stadtkanals in Potsdam, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Stadt- und Landesbibliothek befinden. Nur selten wird man einen Ort finden, wo gleichermaßen das literarische Originalstück eines Autors und die Stätte seines Wirkens so nahe beieinander liegen.

(16)

Festschrift anläßlich des 25jähr. Bestehens des Vereins für die Geschichte Küstrins / hrsg. in Verbindung mit Studiendirektor i.R. Dr. Haase und Erzellenz Kaupert von Professor Dr. Thoma. - Küstrin=Neustadt : Adler, 1926. - 167 S.

Restaurierungskosten: 150,00 Euro

Im Frühling 1901 kommt es zur Gründung des Vereins für die Geschichte Küstrins e.V.

Gründungsmitglieder sind u.a. Prof. Dr. Walter Thoma und Dr. R. Gustav Haase, beide sind Studiendirektoren am Königlichen Friedrich-Gymnasium Küstrin. Aber auch weitere Studienräte aus anderen Schulen der Stadt Küstrin beteiligen sich begeistert am neuen Verein. In den Trümmern des zweiten Weltkrieges ist nach 1945 die Fortführung des Vereins undenkbar. Die Stadt Küstrin ist buchstäblich dem Erdboden gleich gemacht. 94 % der Stadt sind zerstört, man spricht von einem „polnischen Hiroshima“. Aus einer in völkerrechtlicher Hinsicht deutsch- brandenburgischen wird eine polnische Stadt. Es muss daher wie ein kleines Wunder erscheinen, dass im Jahr 1994 eine Neugründung des Vereins gelingt. Zwar knüpft der wiedererstandene Verein an die Traditionen des vor 1945 existierenden an, doch stehen aktuelle Forderungen wie die der Völkerverständigung zwischen Deutschen und Polen besonders im Vordergrund. Ziel ist es, die bereits seit langem bestehende gemeinsame Geschichtstradition in Küstrin in Erinnerung zu halten.

In der vorliegenden Festschrift zum 25-jährigen Bestehen des Vereins, werden durch die Vorsitzenden des Vereins aktuelle Entwicklungen der damaligen Zeit in Küstrin referiert. Weiterhin finden wir in der Festschrift Betrachtungen zum siebenjährigen Krieg und „In den folgenden Blättern sind (auch) die Aufzeichnungen enthalten, die der Major Dallmer über die Belagerung Küstrins 1813/144 gemacht hat“.

(17)

Allgemeiner Wohnungs=Anzeiger für die königliche Residenzstadt Potsdam und Umgebung auf das Jahr 1882 : unter Mitbenutzung amtlicher Register / hrsg. von F. W. Schulz. - 19. Jg. - Potsdam : Pusch, 1882. - 204, 39 S. : Ill.

Restaurierungskosten: 120,00 Euro

Knapp 12.000 Wohngemeinschaften, 2 Kindergärten, einer davon am Wilhelmplatz (heute Platz der Einheit), keine Öffentliche Bibliothek und mehr als 20 Schulen befanden sich 1882 laut Allgemeinen Wohnungs-Anzeiger für Potsdam und Umgebung in der königlichen Residenzstadt.

Verzeichnisse wie das vorliegende sind geradezu eine Fundgrube für die Ermittlung exakter historischer Daten aus dem Alltagsleben der Stadt. Es wundert daher nicht, dass dieses Buch eines der meistgenutzten historischen Quellen der Stadt- und Landesbibliothek darstellt und somit bereits stark beschädigt ist. Der Wohnungs-Anzeiger ist erstmals 1858 erschienen und auch mit seinen Folgeausgaben nur noch sehr selten in anderen Bibliotheken zu finden. Die vorliegende Ausgabe enthält dabei nicht nur Daten zu den Einwohnern, sondern darüber hinaus auch eine sehr detaillierte Auflistung aller öffentlichen Einrichtungen und Betriebe. Zusätzlich wurden das gesamte Personal des Hofstaates seiner Majestät des Kaisers in Potsdam wie auch sämtliche Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung aufgeführt.

(18)

Kessel, Gustav von:

Henniges von Treffenfeld und seine Zeit : Beiträge zur Geschichte Friedrich Wilhelms des Großen Kurfürsten von Brandenburg / von Gustav von Kessel. - Stendal : Franzen und Große, 1863. - VI, 165 S. : Ill., Kt.

Restaurierungskosten: 100,00 Euro

Gustav Emil Bernhard Bodo von Kessel (1846 - 1918), preußischer Generaloberst, fühlte sich bereits in sehr jungen Jahren dem Militär nicht nur dienstlich, sondern auch historisch betrachtend verpflichtet. Sein Erstlingswerk, welches auch der breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde, ist das vorliegende über Henninges von Treffenfeld. „Friedrich II. sagt in seinen Werken... „Nach Derflinger waren die geachtesten Generale Görtzke, der die Schweden bei Splitter überfiel und Treffenfeld, der sie gänzlich aus seinem Herzogthum vertrieb.““

Zu Lebzeiten Kessels war insbesondere die Grablege der Treffenfelds berühmt, denn „in einer nach damaliger Sitte über der Erde erbauten gewölbten Grabkammer unter dem Kirchturme der alten Kirche zu Könnigde... ruhen die Gebeine Joachim Henniges von Treffenfeld, in einem mit rothem Plüsch überzogenen, sieben Fuß langen Sarge. Der Körper ist bei dem trockenen Zustande des Gewölbes sehr gut erhalten...“ Heute ist das Grab der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich, so dass uns nur die Abbildung und Beschreibung der Mumie Treffenfelds durch Anschauung des Autors überliefert ist. Aber auch darüber hinaus werden wir über das Leben des Haudegens, der trotz der Wirren des dreißigjährigen Krieges und steter Beteiligung an Kampfes- handlungen 1688 mit über 80 Jahren starb, durch Kessel umfassend und beinahe in romanhaftem Stil informiert.

(19)

Geschichte der Kreisstadt Guben : nebst einigen Nachrichten und der Regentenfolge von der Niederlausitz / hrsg. von Johann Christian Loocke. - Görlitz : Unger, 1803. - XXIV, 280 S.

Restaurierungskosten: 180,00 Euro

Dem früh verstorbenen Lehrer Johann Christian Loocke, geboren 1753, war es noch vergönnt, sein einzig uns heute erhaltenes Werk über die Stadt Guben zu vollenden und bei Ungers zu Görlitz in den Druck zu geben. Er starb 1804.

Seine Bemühungen um die Geschichte Gubens sind insofern bedeutend, als er einer der ersten war, diese zu publizieren obwohl „man... leider wenig uralte Nachrichten von dem Ursprunge dieser Stadt und ihren Begebenheiten“ hat. Trotz der spärlichen Datenlage, die sich allein schon aus der damaligen Größe der Stadt mit gerade mal 4.000 Einwohnern ergab, ist Loocke eine sehr detaillierte Darstellung gelungen. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf die Kirchengeschichte der Stadt, wobei seine vehemente Parteinahme für das Luthertum geradezu vergnüglich zu lesen ist. „Ehe noch die glückselige Reformation in der christlichen Religion angieng, sahe in der meisten Einwohner Händen Rosenkränze und Pater noster... Ja nicht allein die Lebendigen gingen damit um, sondern auch denen Todten gab man solche in die Hände, damit sie gleichsam einen Compas hätten, der sie gerades Weges zum Himmel führen würde.“

(20)

Wilmsen, F. P.:

Der Brandenburgische Kinderfreund : ein Lesebuch für Volksschulen / von F. P. Wilmsen. - 17.

unveränderte Aufl. - Berlin : Decker, 1827. - X, 294 S.

Restaurierungskosten: 280,00 Euro

Von Friedrich Philipp Wilmsens zahlreichen, hauptsächlich in das Gebiet des Unterrichtswesens gehörenden Schriften, hat keine eine weitere Verbreitung gefunden, wie sein „Deutscher Kinderfreund“. Das Werk wurde 1800 ausschließlich für die Volksschulen Brandenburgs mit dem Titel „Der Brandenburgische Kinderfreund“ und bereits 1802 für alle anderen deutschen Regionen erstmals aufgelegt. Die Version für das Land Brandenburg wurde bis zur 22. Auflage im Jahre 1832 fortgeführt, hingegen der Verlag Reimer die gesamtdeutschen Ausgaben noch bis 1888 bereits in der 226. Auflage in die Schulen lieferte. Was ist also das Bedeutende des vorliegenden Exemplars, wenn es denn so viele davon gab?

Wilmsen selbst erklärt in seinem Vorwort die Einmaligkeit, denn „Bei dieser neuen Ausgabe ist die Geschichte Brandenburgs eingeschaltet worden, damit dieser Kinderfreund den Namen des Brandenburgischen mit Recht führen, die Jugend frühe mit den Schicksalen und Thaten der biedern und kräftigen Vorfahren bekannt werden, und desto treuer und inniger das Vaterland lieben möge“. Es ist also die erste Schulbuchausgabe in der brandenburgischen Geschichte, in den Schülern die Historie Brandenburgs vermittelt wird.

(21)

Wolff, F.:

Die Glocken der Provinz Brandenburg und ihre Gießer / von F. Wolff. - Berlin : Zirkel, 1920. - 208 S. : Ill.

(Denkmalarchiv der Provinz Brandenburg)

Restaurierungskosten: 280,00 Euro

Felix Wolff, Konservator im Elsaß, erhielt 1917 den Auftrag, eine komplette Liste der in Brandenburg befindlichen Glocken aufzustellen. Dabei hatte er zwischen drei Qualitätsgruppen zu differenzieren. Die erste Kategorie bezeichnet solche Glocken, „die keinen besonderen wissenschaftlichen, geschichtlichen oder Kunstwert haben“, die zweite „deren Erhaltung wünschenswert ist“ und die dritte deren „Erhaltung aus Rücksicht“ erforderlich ist. Der Auftrag wurde ihm durch die Heeresverwaltung erteilt, um an Hand der Liste eine entsprechend große Anzahl an Glocken zu Kanonen umgießen zu lassen. „So konnten in dem Glockenverzeichnis über 5700 Glocken in der Provinz Brandenburg aufgeführt werden und in dem Gießerverzeichnis 345 Glockengießer, die über 3600 Glocken in der Provinz gegossen haben, genannt werden.“ Da die Erstellung der Liste erst in den letzten Kriegsmonaten erfolgte, dürfte es zu einer Umsetzung des Vorhabens wohl weitestgehend nicht mehr gekommen sein. Vielmehr wurde durch den Druck der Liste im Jahre 1920 der Nachwelt eine wertvolle Übersicht aller in Brandenburg befindlichen Glocken vor dem 2. Weltkrieg überliefert. Diese in ihrer Ausführlichkeit einmalig existierende Übersicht gilt als Standardwerk der Brandenburger Glockenkunst.

(22)

Mittelalterliche Backstein-Bauwerke des preussischen Staates / gesammelt und hrsg. von F. Adler. - Berlin : Ernst & Korn, 1859

[Supplement zur Festschrift für Bauwesen / hrsg. unter Mitwirkung der königl. technischen Bau- Deputation und des Architekten-Vereins zu Berlin. Redigirt von E. Erbkam]

Heft 1: Stadt Brandenburg. - 32 S., [20 Bl.] : zahlr. Ill.

Restaurierungskosten: 255,00 Euro

Friedrich Adler, dessen ganze Lebensspanne von 1827 bis 1908 in die Epoche der preußischen Großmachtwerdung fällt, ist Kind seiner Zeit. Nicht nur diente er als Architekt mit der Planung und Durchführung von Gebäuden im gotischen Stil dem historisierenden Zeitgeschmack, sondern auch seine profunde Begeisterung für die antike Architektur führte ihn zu den Großprojekten archäologischer Ausgrabungen in Griechenland, die damals insbesondere durch die preußische Krone großzügig gefördert wurden.

Adlers Karriere als Baurat beginnt mit intensiven Studien historischer Bauwerke in Preußen, wovon das vorliegende Werk beredtes Beispiel gibt. Hierin schildert er sehr detailliert an 14 Denkmälern die Baugeschichte in der Stadt Brandenburg, denn „wenige Städte in dem Gebiete der baltischen Tiefebene, der eigentlichen Heimath des nordeutschen Backsteinbaues, sind durch hohes Alter, berühmte Namen und Reichthum an mittelalterlichen Bauwerken so ausgezeichnet wie Brandenburg“. Originale des Werkes, das auf 12 Hefte ausgelegt war, wobei insbesondere die Bauwerke des Landes Brandenburg im Mittelpunkt der Betrachtung standen, sind trotz der Berühmtheit seines Verfassers heute nur äußerst selten zu finden. Die uns hier vorliegende Ausgabe aus dem Jahr 1859 konnte unsererseits bisher in keiner weiteren Bibliothek in Deutschland ausfindig gemacht werden.

(23)

Buchpaten der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam

AGAPHI - Aktionsgemeinschaft für den Aufbau der Potsdamer historischen Innenstadt e.V.

Allianz Versicherung AG, München und Potsdam Amt Bergholz-Rehbrücke

Gilda Angerstein, Potsdam

Arbeitsgemeinschaft Brandenburgische Buchverlage e.V., Potsdam Helga und Dr. Klaus Arlt, Potsdam

Renate und Peter Asmussen, Potsdam Augenoptik Sämisch, Potsdam

Prof. Dr. Claus Baldus, Fachhochschule Potsdam Klaus Becker, Kritzmow

Rita und Hans-Joachim Beier, Kassel Ursula Boettger, Berlin

Elfriede Böhm, Glindow Lutz Borgmann, Potsdam

Brandenburgischer Kulturbund, Potsdam

Brandenburgische Provinzial Genossenschaft des Johanniter-Ordens, Berlin Dr. Hans Bräutigam, Potsdam

Dr. Marilies von Brevern, Potsdam Hans Joachim Burdack, Freiburg Klaus Büstrin, Potsdam

Prof. Dr. Friedrich Buttler, Potsdam Hartmut Canzler, Berlin

CDU Ortsverband Innenstadt Nord, Potsdam Wolfgang Cornelius, Potsdam

Ursula Czychowski, Potsdam

Dr. Hans-Dieter Dannenberg, Potsdam Deutsche Bank AG, Potsdam

Deutsche Telekom AG, Potsdam Claus Dobberke, Potsdam

Susanne Dombert, Wilhelmshorst Bernd Dubberstein, Waldesruh ELBAU GmbH Berlin

Energieversorgung Potsdam Dr. Heinz-Werner Feldhaus, Hörstel Prof. Dr. Wilfried Fuhrmann, Potsdam Horst Funke, Potsdam

Gemeinnützige Gesellschaft für Fortbildung, Forschung und Dokumentation mbH, Potsdam

Klara Geywitz, Potsdam Diethart Goldammer, Ettlingen Reimar Golz, Potsdam

Birgit Gorholt, Potsdam

Helmuth von Gottberg, Düsseldorf Dr. Gabriele Göldner, Henningsdorf

(24)

Dr. Frank Göse, Potsdam Wilfried Grabow, Zeschdorf Dr. Horst Gramlich, Caputh Dr. Volker Gutsmuths, Potsdam Dr. Wolfgang Hackel, Potsdam

Haus der Brandenburgisch-Preussischen Geschichte, Potsdam Haus- und Versorgungstechnik GmbH, Potsdam

Prof. Dr. Hans-Joachim Hannemann, Berlin Henning G. Heese, Berlin

Hans Hellmuth, Rauen

Hotel- und Gaststättenverband Brandenburg e.V., Potsdam Yamina Ifli, Potsdam

Inner Wheel Club Potsdam

Investitionsbank des Landes Brandenburg, Potsdam Oberbürgermeister Jann Jakobs, Potsdam

Günther Jauch, Potsdam Eckhard John, Potsdam

Charlotte und Gerhard Joop, Potsdam Hanni und Oswald Kammann, Berlin Dr. Herbert Knoblich, Potsdam Brigitte Kowalski, Berlin

Marianne und Hartmut Kreft, Potsdam Jürgen Kuhl, Berlin

Rüdiger Kuhn, Berlin Marion Kuschke, Potsdam

Heide-Marie Ladner, Schwielowsee Karl-Dietrich Laffin, Eberswalde Dr. Horst Lahr, Potsdam

Barbara Lambrecht-Schadeberg, Schweiz Dr. Arnim Lang, Potsdam

Jutta Lärz, Wilhelmshorst Bodo Lemmer, Krefeld

Märkische Allgemeine Zeitung, Potsdam Märkischer Verlag, Wilhelmshorst

Martin Meißner, Werder Gerhard Menzel, Berlin August Mertinat, Potsdam Mikro Universe GmbH, Berlin

Mittelbrandenburgische Sparkasse, Potsdam Ministerialrat Jürgen Müller, Kleinmachnow Gabriele Niethammer, Eberswalde

Jutta und Rudolf Noack, Neu Fahrland Rosa Nußbaum, Potsdam

Rosemarie Oback, Potsdam

Ostdeutsche Sparkassenstiftung, Berlin Dr. Lutz Partenheimer, Potsdam

(25)

Dr. Susanne und Mike Paulukat, Potsdam Marlis Pinkert, Potsdam

Ministerpräsident Matthias Platzeck, Potsdam Roswite und Volker Pollert, Potsdam

pro Brandenburg, Potsdam Cornelia Rau, Potsdam Steffen Reiche, Potsdam

Dr. Andreas Reichel, Mülheim an der Ruhr Dr. Gudrun Rogall, Potsdam

Susanne Routschek, Potsdam Silke Satthoff-Hübscher, Potsdam Werner von Scheven, Geltow Rosl Schiffmann, Caputh

Minister Jörg Schönbohm, Kleinmachnow Dr. Karl-Viktor von Schöning, Berlin

Prof. Dr. Hans-Joachim Schreckenbach, Potsdam Dr. Ilse Schumann, Kleinmachnow

Dieter Seidel, Potsdam Dr. Wilma Simon, Potsdam Michael Söhlke, Laatzen

Soroptimist International, Club Potsdam Rosemarie und Berthold Spatz, Potsdam Brigitte Stargardt, Bremervörde

Heidi und Dr. Alexander Steinicke, Potsdam Gert Streidt, Potsdam

Ina und Ulrich Treuter, Potsdam Dr. Astrid Tributh, Potsdam

Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e.V.

Carla Villwock, Fahrland

WALL Verkehrsanlagen GmbH, Velten Dirk Walter, Potsdam

Ministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, Potsdam Hans-Peter Warnecke, Potsdam

Weltkugel-Stiftung, Potsdam Karin Wernike, Potsdam Petra Wesch, Potsdam

SKH Wilhelm Karl Prinz von Preußen Christa Wolf, Berlin

Ingrid Wolf, Berlin

Hermine Wüllner, Sandhausen

Stand : 28. April 2009

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Jahrhundert, so wird man unschwer feststellen, dass der Autor des vorliegenden Werkes, dem Manuale Mathematicum, zwar das Glück hatte bereits mit großen

Einleitung zur Universal-Historie, Worinn die merkwürdigsten Begebenheiten vom Anfange der Welt bis auf diese Zeit in Fragen und Antwort kurz vorgetragen werden : nebst einem Anhange

Die Arbeit dieser Frauenvereine trug im großen Maße dazu bei, der Rolle der Frau nicht nur in, sondern auch für die Gesellschaft, mit Respekt zu begegnen... Mythologischer

Dieses Buch enthält zum einen biographische Angaben Luthers, aber auch den Wortlaut einiger historischer Dokumente (z.B. einen Brief Luthers an seinen Vater oder seine 95

„Das Gefühl der Trauer über die Verödung der herrlichen Landstriche“, die Ross auf seiner Reise durchzog, „der Gedanke, zu welcher Blüthe sie unter der Hand gewerbsamer und

Über die Berliner Grenzen hinaus bekannt und berühmt wurde Johann August Zeune (1778 - 1853) als Blindenpädagoge. 1806 erhielt er per Cabinetsorder vom König Friedrich Wilhelm III.

Er entschloss sich im Jahre 1882, ein Werk über die Königlichen Gärten in Potsdam zu verfassen, in welchem er zehn wunderschöne Gartenmotive in Lichtdruckbildern fest- halten

Die Stadt- und Landesbibliothek Potsdam nimmt sich in ihrer landesbibliothekarischen Funktion des Schrifttums über das Land Brandenburg in seinen heutigen und in seinen