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BPH natürlich behandeln

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Academic year: 2022

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EU G E N RI E D I, RO L A N D SC H O O P, AN D Y SU T E R

Probleme beim Wasserlösen, häufiger Harndrang und läs- tiges nächtliches Aufstehen tauchen beim Mann oft schon im «besten Alter» auf. Die benigne Prostatahyperplasie (BPH) kann heute als Volks- krankheit bezeichnet werden.

Die Hälfte aller 50-jährigen Männer weist Prostata-

beschwerden auf – ein Anteil, der sich mit zunehmendem Alter der Betroffenen stark vergrössert (1). Oft werden die Symptome von den Betroffenen als «normale Altersbeschwer- den» interpretiert und akzep- tiert. Dabei kann der Hausarzt viel zu einer Verbesserung der Lebensqualität beitragen.

Einleitung

Die Behandlungsoptionen reichen von Phytopharmaka bis zu den synthetischen Alpha-1-Blockern und 5α-Reduktasehem- mern. Gerade die Phytotherapie aber ge- niesst im Rahmen der BPH-Behandlung einen hohen Stellenwert. In den vergan- genen Jahren wurden mehrere Studien publiziert, die belegen, dass Phytophar- maka bei BPH gut wirksam sind (2). Zu den wichtigsten Phytopharmaka gehört ohne Zweifel der Sägepalmen-Extrakt, wie er in ProstaMed®enthalten ist.

Die verschiedenen Inhaltsstoffe aus der lipophilen Fraktion des Sägepalmen-Ex- trakts erlauben eine Behandlung der ver- schiedenen Symptome der BPH auf zwei Ebenen: Einerseits wirkt ProstaMed über die Hemmung der 5α-Reduktase (3) und die Hemmung der Rezeptorbindung von Dihydrotestosteron (DHT) (4) spezifisch antiandrogen. Andererseits hemmt Prosta- Med dosisabhängig die Ziklooxygenase und die 5-Lipoxygenase, wodurch deren Metabolitenspiegel konsequent gesenkt werden, was antiödematös und antiphlo- gistisch wirkt (5).

Kürzlich wurde bei niedergelassenen Schweizer Allgemeinärzten und Internis- ten ein Praxiserfahrungsbericht erhoben, in welchem Erfahrungen und Stellenwert einer BPH-Behandlung mit ProstaMed dokumentiert wurden. Dieser Bericht fasst die wichtigsten Resultate zusammen.

Erfahrungsbeobachtung

Die Erhebungen für den vorliegenden Praxiserfahrungsbericht wurden bei 85 nie- dergelassenen Ärzten in der Schweiz zwi- schen Mai 2003 und Juni 2004 durchge- führt. Begleitet und dokumentiert wurden 364 Männer von durchschnittlich 65 Jah-

ren mit nicht vorbehandelter benigner Prostatahyperplasie im Stadium I und II nach Alken. Wie bei Praxiserhebungen üblich, lagen Beobachtungsrhythmus, Be- handlung und Visitenintervalle im Rahmen der üblichen Praxisroutine beziehungsweise im Ermessen der Ärzte. Die Verschreibung und Dosierung von ProstaMed wurde gemäss den Empfehlungen der Fachinfor- mation durchgeführt.

Zu Beginn der Behandlung und nach acht Wochen wurde der Schweregrad der Prostatahyperplasie anhand des IPS- Score (Tabelle) erfasst, weitere Abklärun- gen betrafen den Lebensqualitätsindex bezogen auf die Miktionsqualität sowie die Beurteilung von ProstaMed bezüglich Wirksamkeit, Verträglichkeit und Wir- kungseintritt. Selbstverständlich wurden sämtliche unerwünschten Wirkungen dokumentiert.

Resultate

Wirksamkeit

Zu Beginn der Behandlung betrug der durchschnittliche IPS-Score aller Patienten 16,2, was einem mittleren Beschwerdebild bei benigner Prostatahyperplasie entspricht.

Nach nur acht Wochen wurde eine statis- tisch signifikante Verringerung des Scores um 35 Prozent festgestellt. Interessant ist dabei, dass die Verbesserung der Beschwer- den unabhängig vom Ausgangsscore statt- fand. Eine Subanalyse untersuchte nämlich die Wirkung von ProstaMed in Abhängigkeit der Schwere der Symptomatik (Abbildung 1).

Dazu wurden die Patienten anhand ihrer IPS-Scores in drei Gruppen eingeteilt – 0 bis 7 Punkte entsprachen einer leichten, 8 bis 19 Punkte einer mittleren und 20 bis 35 Punkte einer schweren Symptomatik.

Die Beschwerden aller drei Patientengruppen konnten statistisch signifikant vermindert

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BPH natürlich behandeln

Ein Praxiserfahrungsbericht zu ProstaMed

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werden – um 42 Prozent, 38 Prozent be- ziehungsweise 30 Prozent. Interessant ist dabei die gute Wirkung auch bei Patien- ten mit hochgradigen Beschwerden. Ihr IPS-Score konnte von durchschnittlich 23 auf 16 Punkte reduziert werden.

Aufgrund des Wirkeintritts innerhalb von vier Wochen bei 82,7 Prozent der Patien- ten und der effektiven Reduktion des IPS- Score beurteilten die involvierten Prüfärzte die Wirksamkeit von ProstaMed insgesamt

sehr positiv – 35 Prozent fanden die Wir- kung sehr gut, 53 Prozent gut und nur 12 Prozent ungenügend.

Auch der auf die Miktionsprobleme bezo- gene Lebensqualitätsindex (Quality of Life due to Urinary Problems) konnte signifikant verbessert werden (Abbildung 2). Zu Beginn der Behandlung fühlten sich die Betroffenen bezüglich der Probleme beim Wasserlösen eher unzufrieden, während sie nach acht Wochen überwiegend zufrieden waren.

Verträglichkeit

Eine einzige unerwünschte Wirkung wurde im Verlauf der Beobachtung vermeldet – ge- legentliches Aufstossen. Ansonsten wurde die Behandlung von Ärzten und Patienten als sehr gut verträglich beurteilt (Abbildung 3), und 86,5 Prozent der Patienten wünschten die Behandlung fortzusetzen.

Diskussion

Ziel des Praxiserfahrungsberichts war es, Daten zur Wirksamkeit und Verträglich- keit von ProstaMed in der alltäglichen Praxis zu sammeln. Selbstverständlich ist die Aussagekraft eines Praxiserfahrungs- berichts beschränkt und kann eine fun- dierte Studie nicht ersetzen, in welcher der Einsatz einer Behandlung durch einen Prüfplan diktiert wird. Den Resultaten aus klinischen Studien gegenübergestellt, ge- ben die Ergebnisse aus dieser praktischen Beobachtung wichtige Anhaltspunkte für

BPH natürlich behandeln

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P R A X I S E R F A H R U N G S B E R I C H T R A P P O R T D ’ E X P É R I E N C E P R A T I Q U E

Abbildung 1: Reduktion des IPS-Score durch ProstaMed®unabhängig vom Ausgangswert.

25

20

15

10

5

0

IPS-Score

leicht (IPSS: 0–7) mittel (IPSS: 8–19) schwer (IPSS: 20–35)

-42%

-37,8%

-30,3%

*

*

*

Beginn nach 8 Wochen ProstaMed® 320 mg (n = 364)

Behandlungsdauer 8 Wochen

Ta b e l l e : I P S - S c o r e ( I n t e r n a t i o n a l e r P r o s t a t a - S y m p t o m - S c o r e )

Wie oft während der letzten gar nicht weniger als ein- weniger als ungefähr in mehr als in fast immer

4 Wochen ... mal von 5-mal in der Hälfte der Hälfte der der Hälfte

der Fälle Fälle der Fälle

1. hatten Sie das Gefühl, 0 1 2 3 4 5

die Blase nicht vollständig entleeren zu können?

2. mussten Sie innerhalb von 0 1 2 3 4 5

2 Stunden nach dem letzten Wasserlassen urinieren?

3. haben Sie bemerkt, dass der 0 1 2 3 4 5

Harnstrahl während dem Wasserlassen mehrmals unter- brochen wurde?

4. hatten Sie Schwierigkeiten, 0 1 2 3 4 5

das Wasserlassen hinauszuzögern?

5. haben Sie einen abgeschwächten 0 1 2 3 4 5

Harnstrahl bemerkt?

6. mussten Sie pressen oder sich 0 1 2 3 4 5

anstrengen, um Wasser lassen zu können?

gar nicht einmal 2-mal 3-mal 4-mal 5-mal

oder mehr

7. mussten Sie nachts durchschnittlich 0 1 2 3 4 5

zum Wasserlassen aufstehen?

Gesamt-Score IPSS = Summe der Punkte aus Fragen 1–7)

(3)

den Einsatz von ProstaMed in der täg- lichen Praxis.

Mit der 30-prozentigen Reduktion der irri- tativen und obstruktiven Beschwerden, gemessen anhand des IPS-Score, und der signifikanten Verbesserung des Lebens- qualitätsindexes entsprechen die Resul- tate von ProstaMed den Anforderungen einer modernen BPH-Therapie. Sie stim- men auch mit den aktuell verfügbaren Studien zu Sägepalmen-Extrakt überein, die eine analoge Reduktion des IPS-Score belegen (2). Auch im Vergleich zu ande- ren konventionellen Therapiemöglichk- eiten wie zum Beispiel Finasterid, einem 5α-Reduktasehemmer, zeigt ProstaMed vergleichbare Wirksamkeit bei geringerer Nebenwirkungsrate (6).

Interessant ist, dass nach acht Wochen Behandlungszeit unter ProstaMed ein durchschnittlicher Behandlungserfolg er- zielt wurde, der dem von Langzeitstudien mit einer Dauer von sechs Monaten (7) oder einem Jahr (6) entsprechen.

Die hier diskutierten Resultate der gröss- ten in der Schweiz bisher mit Sägepalmen-

Extrakt durchgeführten Untersuchung stimmen also mehrheitlich mit denjenigen aus kontrollierten klinischen Studien über- ein. Dies zeigt auch, dass die Compliance innerhalb von praktischen Beobachtungen gewährleistet ist.

ProstaMed eignet sich somit zur wirksamen und nebenwirkungsarmen Behandlung der BPH im leichten und mittleren Sta- dium. ProstaMed ist kassenzulässig in der Grundversicherung und gehört damit zum Standard-Arsenal der BPH-Therapie.

Als besonders kostengünstige Variante entspricht es zudem aktuellen Bestrebun- gen, die Kostenentwicklung im Gesund- heitswesen zu bremsen.

Die wichtigsten Ergebnisse

Es wurden in dieser Praxisbeobachtung 364 Patienten erfasst, welche einen durchschnittlichen IPS-Score von 16,2 auf- wiesen. Unter der Therapie mit ProstaMed reduzierte sich deren Score signifikant (p < 0,05) um 35 Prozent auf 10,5.

Die Wirksamkeit von ProstaMed wurde

sowohl von den Patienten als auch von den Prüfärzten als gut bis sehr gut beur- teilt, und 82,7 Prozent der Patienten vermeldeten den Wirkungseintritt bereits nach vier Wochen.

Die Verträglichkeit erwies sich als sehr gut. Während der gesamten Beobach- tung wurde nur eine in Zusammenhang mit der Prüfmedikation stehende uner- wünschte Wirkung vermeldet – gelegent-

liches Aufstossen. ●

1. Madersbacher S., Studer U.E.: Benigne Pros- tatahyperplasie. Schweiz Med Forum. Nov 2002;

45: 1068–73.

2. Wilt T., Ishani A., Mac Donald R.: Serenoa repens for benign prostatic hyperplasia (Cochrane Review) In: The Cochrane Library 2003; 1. Oxford: Update Software.

3. Koch E., Biber A.: Pharmakologische Wirkun- gen von Sabal- und Urtikaextrakten als Grund- lage für eine rationale medikamentöse Thera- pie der benignen Prostatahyperplasie. Urologie 1994; 34: 90–95.

4. Briley M. et al.: Permixon, a new treatment for prostatic benign hyperplasia, acts directly at the cytosolic androgen receptor in rat prostate.

Br J Pharmacol 1983; 79: 327.

5. Wagner H. et al.: Über ein neues antiphlogis- tisches Wirkprinzip aus Sabal serrulata I. Planta Med. 1981; 41: 244–251.

6. Carraro J. et al.: Comparison of phytotherapy (Permixon) with finasteride in the treatment of benign prostate hyperplasia. A randomized in- ternational study of 1098 patients. The Prostate 1996; 29: 231–240.

7. Debruyne F. et al.: Comparison of a phyto- therapeutic agent with an alpha-blocker (tam- sulosin) in the treatment of benign prostate hyperplasia: a 1-year randomized international study. Prog Urol 2002 Jun; 12 (3): 384–92.

Dr. med. Eugen Riedi Leitender Arzt Urologie Kantonsspital Chur Roland Schoop Andy Suter Bioforce AG, Roggwil

Interessenlage: Die Praxiserhebung wurde von Bioforce AG finanziert.

BPH natürlich behandeln

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P R A X I S E R F A H R U N G S B E R I C H T R A P P O R T D ’ E X P É R I E N C E P R A T I Q U E

Abbildung 3: Beurteilung der Verträglichkeit von ProstaMed®durch Ärzte und Patienten Abbildung 2: Verbesserung des Lebensqualitätsindex (0 = ausgezeichnet, 6 = sehr schlecht)

sehr gut gut

ProstaMed®, 320 mg (n = 364)

Behandlungsdauer 8 Wochen 82,1

17,0

79,9

17,1

% Nennungen

Ärzte Patienten

90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 5 4

3

2

1

0

ProstaMed®, 320 mg (n = 364)

Behandlungsdauer 8 Wochen

* p < 0,05

*

Beginn nach 8 Wochen

Lebensqualitäts-Index (betreffend Mlktionsproblemen)

Referenzen

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