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Harmlos, aber hartnäckig

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ie große Mehrzahl die- ser gutartigen Hautwu- cherungen sind Infekti- onen mit dem huma- nen Papillomvirus HPV, welche über Mikroverletzungen direkt von Mensch zu Mensch oder über Schmierinfektionen übertragen wer- den. Die häufigste, „gewöhnliche Warze”, Verruca vulgaris, kommt oft in Grüppchen oder auch beetartig vermehrt vor. Die knötchenförmigen Gebilde, deren Oberfläche mit zu- nehmender Verhornung immer rauer

wird, finden sich im Prinzip in jeder Lokalisation, oft aber an Stellen mit großer mechanischer Beanspruchung wie den Fingern. Manchmal wachsen Warzen auch an Nagelrändern oder unter der Nagelplatte, was recht schmerzhaft ist und zum Ablösung des Nagels vom Nagelbett führen kann.

Weniger auffällig, aber oft in größe- rer Zahl können flache, kleine Papeln auftreten. Von diesen Verrucae pla- nae juvenilissind häufig Kinder be- troffen, vor allem im Gesicht, am

Handgelenk oder auch am Bein. Die so genanntenPlantarwarzenan den Fußsohlen (Verrucae plantares) holt man sich meist in Schwimmbädern oder Turnhallen; die Inkubationszeit dauert oft Monate. Sie stehen entwe- der in großer Zahl als flache weißli- che Mosaikwarzen zusammen, oder wachsen – an Stellen, auf denen hoher Druck lastet, wie am Fußbal- len oder an der Ferse – tief nach innen. Diese Dornwarzenbereiten beim Gehen oft starke Schmerzen.

Eine ganz andere Art von Hautknöt- chen wird durch das Molluscum- contagiosumvirus hervorgerufen.

Vor allem bei Kindern mit empfind- licher, oft trockener Haut, aber auch bei Menschen mit Immunschwäche beziehungsweise unter Immunsup- pression können sich kleine glän- zende, von nahem wächsern ausseh- ende, zentral eingedellte Auswüchse manifestieren: die Dellwarzen. In vielen Fällen gehen diese Wucherun- gen binnen Monaten von selbst zu- rück. Ansonsten stehen im Wesent- lichen die gleichen Therapieoptionen wie bei den gewöhnlichen Warzen zur Verfügung.

Harmlos,

aber hartnäckig

98 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juni 2013 | www.pta-aktuell.de

PRAXIS WARZEN

© robhainer / fotolia.com

Man kann sie mithilfe

starker topischer

Wirkstoffe aufweichen,

auskratzen, vereisen

oder lasern. Das

Problem

ist: Warzen kehren

häufig wieder.

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Lokaltherapeutika oder physika- lische Zerstörung Da diverse an- dere Hauterkrankungen – auch bös- artige – Warzen-ähnliches Aussehen annehmen können, sollte zu Beginn am besten ein dem Hautarzt zu Rate gezogen werden. Um ein Streuen der Viren zu vermeiden, dürfen die Wu- cherungen nicht aufgekratzt werden.

Therapiestandard ist die Kerato- lyse, also die Ablösung der verdick- ten Hornhaut, beispielsweise mit Salicylsäure oder Milchsäure, bei pla- nen Warzen im Gesicht oder Dell- warzen auch mit Vitamin-A-Säure (Tretinoin). Durch wiederholte Ap- plikationen – manchmal über Wo- chen – wird Schicht um Schicht auf- geweicht und anschließend abgetra- gen. Zum Schutz wird die umge- bende Haut zuvor durch eine fetthal- tige Salbe oder Zinkpaste abgedeckt.

Erklären Sie Ihren Kunden, dass nach der Selbstbehandlung die Hände sorgfältig gewaschen beziehungs- weise Hände und benutzte Gegen-

stände desinfiziert werden müssen, um ein Verschleppen der Erreger zu verhindern. Es existiert eine ver- schreibungspflichtige Tinktur, die Sa- licylsäure in Kombination mit 5- Fluorouracilenthält. Das Zytostati- kum wirkt, indem es die Zellvermeh- rung, insbesondere von sich rasch teilenden Zellen, hemmt. Beim Um- gang mit diesem Stoff ist besondere Vorsicht angezeigt, um Haut, Schleimhäute und Augen zu schüt- zen. Achtsamkeit erfordert auch die Anwendung des lokal ätzenden Sil- bernitrats, eines Salzes der Salpeter- säure, da es Entzündungen und Ver- färbungen hervorrufen kann.

Vor allem an sensiblen Stellen wie im Gesicht sollten Warzen möglichst grundsätzlich vom Dermatologen be- handelt werden.

Auch Vereisen (Kryotherapie) mit flüssigem Stickstoff ist eine Möglich- keit; besonders bei noch nicht so lange bestehenden Wucherungen er- zielt man damit gute Erfolge. Verfah- ren wie chirurgische Ausschabung, Abtragen mittels Laser oder Gewebs- zerstörung mit Elektrokoagulation sind meist mit postoperativen Schmer- zen und Narbenbildung verbunden.

Alternativmethoden Die zahlrei- chen überlieferten Methoden oder Hausmittel sind schlecht untersucht.

Erfolge dürften oft durch die hohe Spontanheilungsrate zu erklären sein, wie bei der Suggestivtherapie(et- wa in Form einer Schein-Strahlen- therapie oder durch Wiederholen be- schwörender Formeln), auf die vor allem Kinder ansprechen sollen.

Ein relativ neues Verfahren, das in dermatologischen Praxen angeboten wird, verspricht Chancen auch bei therapieresistenten Warzen: die was- sergefilterte Infrarot-A-Strah- lung (WIRA). Die Wirkung erklärt man sich über eine verbesserte Durchblutung und lokal gesteigerte Immunabwehr. Da die – nicht von den Kassen übernommene – Behand- lung schmerzlos ist, wird sie speziell auch für Kinder empfohlen.

p

Waltraud Paukstadt, Dipl. Biologin KRITISCHE

LOKALISATION

Feigwarzen (Condylomata acuminata) sind Wucherungen, die durch spezielle HP-Viren im Genital- oder Analbereich her- vorgerufen und sexuell über- tragen werden. Da sie nicht nur sehr belastend sein können, sondern auch mit einem er- höhten Risiko für Zervixkarzi- nome (Gebärmutterhalskrebs) assoziiert sind, sollten sie in jedem Fall vom Arzt behandelt werden, in leichten Fällen zum Beispiel mit demImmun- modulatorImiquimod oder Polyphenolen aus Grüntee- Extrakt. Der tetravalente HPV- Impfstoff bietet durch Immuni- sierung gegen wichtige Hoch- risiko-, aber auch Niedrigrisiko- typen der Viren einen gewissen Schutz vor dem Karzinom und Genitalwarzen.

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