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Ganz schön alkalisch

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2016 | www.pta-aktuell.de

Schon die alten Griechen und Römer verwendeten Seife zur Körperpflege.

Ist sie nach heutigen Erkenntnissen noch zum Waschen geeignet oder gibt es mittlerweile bessere Alternativen?

Ganz schön alkalisch

Z

ugegeben – es gibt sehr hübsche und dekorative Seifen- stücke zu kaufen, die herrlich duften und durch schöne Farben, Formen und manchmal auch eingearbeitete Pflanzenstückchen jedes Bade- zimmer bereichern. Aber es bleiben Seifen, Alkalisalze hö- herer Fettsäuren, und das ist das Problem. Seifen werden aus Fetten oder Ölen durch Versei- fung hergestellt. Das heißt, man kocht sie mit Natron- oder Ka- lilauge und spaltet dabei die Es- terbindungen der Triglyceride.

Mit Natronlauge entsteht feste Kernseife, das sind die Natri- umsalze der Fettsäuren, mit Ka- lilauge entsteht weiche aber ag- gressive Schmierseife, also die ent- sprechenden Kaliumsalze. Sie sollte überhaupt nicht zur Kör- perpflege verwendet werden.

Ein typisches Tensid Die Reinigungswirkung von Seifen ist sehr gut. Das liegt daran, dass sie in Wasser dissoziieren und das Säureanion mit der Carboxylgruppe ein sehr hydro- philes Ende und mit der langen Kohlenwasserstoffkette der Fettsäure ein ausgeprägt lipo- philes Ende besitzt. Der lipo- phile Teil hat eine Affinität zu Talg und Schmutz, der hydro- phile Kopf dagegen zu Wasser.

So kann Talg und was sonst an lipophiler Masse auf der Haut sitzt, quasi mit dem Wasser emulgiert und abtransportiert werden. Ohne Seife würde das Wasser einfach abperlen.

Aber der pH-Wert! Da Seifen aber Salze aus einer starken Base, nämlich NaOH, und einer schwachen Säure, der Fettsäure,

sind, reagieren sie in Wasser stark alkalisch. Und das be- kommt der Haut überhaupt nicht gut. Sie hat normalerweise auf ihrer Oberfläche einen pH- Wert von ungefähr 5,4 bis 5,9.

Sie ist also schwach sauer. Die- ser Säureschutzmantel unter- stützt die hauteigene Mikroflora und hemmt das Wachstum po- tenziell pathogener Keime. Er bietet damit einen wichtigen Schutz vor Infektionen. Seife hat in Wasser je nach Konzen- tration einen pH-Wert zwi- schen 9 und 10. Gesunde Haut braucht nach dem Waschen mit Seife etwa eine Stunde, um den pH-Wert wieder auf den phy- siologischen Wert zu senken.

Bei Kleinkindern und alten Menschen dauert es noch län- ger.

Alternativen Die meisten Pro- dukte zur Körperreinigung ent- halten heute sogenannte Syn- dets. Der Name steht für syn- thetische Detergenzien. Es sind beispielsweise Natriumalky- lethersulfate und zahlreiche Weiterentwicklungen, die man auf beliebige schwach saure pH- Werte einstellen kann. Auch Syndets gibt es als feste Wasch- stücke („seifenfreie Seifen“), meist aber in flüssiger Form.

Das Prinzip der Emulgierung von Schmutz und Talg ist iden- tisch mit dem von Seifen, aber sie haben nicht ihre negativen Eigenschaften auf die Haut.

Und eine schön anzusehende und gut duftende Seife ist doch eigentlich sowieso zu schade zum Waschen. ■

Sabine Breuer, Apothekerin/Redaktion

© Spiderstock / iStockphoto.com

PRAXIS WISSEN SIE ES NOCH?

Mit dieser Serie möch- ten wir Sie erinnern.

Und zwar an Dinge,

die Sie damals in der

PTA-Schule gelernt,

aber inzwischen

vielleicht nicht mehr

parat haben. Jenes

Wissen, das man nicht

unbedingt täglich

braucht, das jedoch

die beratungsstarke

PTA ausmacht.

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