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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juni 2021 | www.diepta.de
PRAXIS
W
er viel Sport treibt, sich gerne draußen aufhält oder im Freien arbeitet, ist ganz automatisch der UV-Strahlung der Sonne ausgesetzt. Meistens rei- chen die natürlichen Schutzmecha- nismen der Haut nicht aus, um die Haut bei intensiver Sonnenstrahlung gesund zu erhalten. Daher ist ein zu- sätzlicher Schutz dringend erforder- lich. Das geht am besten, wenn man sich im Schatten aufhält oder schüt- zende Kleidung, eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille trägt. Auf alle ungeschützten Partien des Körperssollte Sonnenschutzmittel aufgetra- gen werden, um einer vorzeitigen lichtbedingten Hautalterung und schweren Hauterkrankungen vorzu- beugen.
Lichtschutzfilter Ihre Schutz- wirkung erreichen Sonnenschutz- mittel durch UV-Filtersubstanzen, die auch als Licht schutzfilter be- zeichnet werden. Dabei wird zwi- schen löslichen organischen UV-Fil- tern und solchen auf Basis von mineralischen Pigmenten unter- schieden. Im Falle von löslichen Lichtschutzfiltern absorbieren die Filter die UV-Strahlung in der obers- ten Hautschicht und wandeln sie in Wärme um. Dabei bilden sie eine Art unsichtbares Schutzschild. Hierfür stehen UV-A-, UV-B- und die in bei- den Strahlungsbereichen absorbie- renden Breitbandfilter zur Ver- fügung. Mineralische Pigmente entfalten ihre Schutzwirkung hinge- gen auf Basis von Mikropigmenten, welche die Sonnenstrahlen auf der Hautoberfläche reflektieren, streuen und absorbieren.
Nanomaterial im Sonnenschutz Die in heutigen Sonnenschutzmit- teln verwendeten Mikropigmente wie Titandioxid und Zinkoxid wer- den in vielen Produkten in Na- no-Form verwendet. Die kleinen Teilchen haben hierbei lediglich einen Durchmesser von weniger als 100 Nanometer, wobei ein Nanome-
ter einem Milliardstel Meter ent- spricht. Der Vorteil der Lichtschutzfil- terpartikel in Nano-Form: Dadurch, dass die Partikelgröße im Nanometer- bereich liegt, lassen sich pigmenthal- tige Sonnencremes sehr leicht auf der Haut verteilen. Das ist nicht nur ange- nehm bei der Anwendung der Pro- dukte auf der Haut. Auch die Schutzwirkung gegen UV-Strahlung wird so wesentlich verbessert. Um einen möglichst breiten Schutz für die Anwender von Sonnenschutzmitteln zu erzielen, werden bei aktuellen Pro- dukten meist beide Formen des Schut- zes, also lösliche und mineralische UV-Filter, miteinander kombiniert.
Weitere in Sonnenschutzmitteln ent- haltene Wirksubstanzen, die soge- nannten sekundären Lichtschutzstoffe wie Antioxidanzien, unterbrechen die durch UV-Licht ausgelöste fotochemi- sche Reaktionskette, wenn dennoch UV-Strahlen in die Haut eingedrun- gen sind. Zu diesen Stoffen zählt bei- spielsweise Vitamin E. Diese antioxi- dativ wirkenden Stoffe helfen ebenfalls, unerwünschte Effekte der Sonnenbestrahlung wie Zell- und Erb- gutschäden zu mindern, auch wenn sie selbst keinen direkten Schutz vor UV-Strahlung bieten. Sie stellen in erster Linie eine Ergänzung zu den ei- gentlichen, vor den UV-Strahlen schützenden Lichtschutzfiltern dar. n
Birgit Huber, ikw (Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V.)
KOSMETIK
Sonnenschutzfilter und was sie leisten
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