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Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. Jahresbericht 2020

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Academic year: 2022

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Stiftung Saarländischer Kulturbesitz Jahresbericht 2020

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Die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz wird gefördert durch

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Stiftung Saarländischer Kulturbesitz Jahresbericht 2020

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Inhalt

Vorwort 5

Das Jahr in Bildern 6

Saarlandmuseum 17

Moderne Galerie 17

Alte Sammlung 30

Wissenschaftliche Dokumentation 35

Konservierung und Restaurierung 38

Archiv 42

Museum für Vor- und Frühgeschichte 43

Deutsches Zeitungsmuseum 51

Kunstvermittlung 56

Statistische Angaben 59

Publikationen 61

Bibliothek 62

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 63

Zahlen und Fakten 69

Organisation (Kuratorium und Beiräte) 69

Personal 72

Besucherzahlen der Museen 74

Finanzbericht 75

Förderung 77

Förderer und Unterstützer 77

Gesellschaft zur Förderung des

Saarländischen Kulturbesitzes e.V. 78

Impressum 79

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Liebe Leserinnen und Leser,

Das Jahr 2020 war von der weltweiten Corona-Pandemie und der zeit lichen Schließung der Museen der Stiftung Saarländischer Kultur- besitz geprägt: Geplante Ausstellungen und Veranstaltungen konnten nicht präsentiert werden und mussten auf das Jahr 2021 verschoben bzw. annuliert werden. Insgesamt waren die Museen vier Monate lang ge schlossen. So konnten zu unserem großen Bedauern das lang ersehnte Ausstellungsprojekt „Welt – Bühne – Traum. Die „Brücke“ im Atelier“ wie auch die Präsentation zu Sabine Groß nicht mehr 2020 dem Publikum zugänglich gemacht werden. Stattdessen boten wir digitale Ausstellungsrundgänge wie auch Blicke hinter die Kulissen an, um weiterhin für unsere Besucher*innen die Kunst am Leben zu halten.

Das Jahr 2020 stand ganz im Zeichen der Kooperationen. Im Januar endete die Ausstellung „Rodin/Nauman“ mit einem stark besuchten Tag der offenen Tür. Die Ausstellung bewies, wie fruchtbar sich eine Partnerschaft – in dem Falle mit dem Musée Rodin Paris – entwickeln kann. Eine internationale Kooperation markierte auch das Projekt

„Giuseppe Penone - Indistinti Confini“, das in Zusammenarbeit mit dem Centre Pompidou-Metz entstanden ist – die insgesamt dritte Kooperation mit dem renommierten Metzer Museum. Das Projekt wurde gefördert vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Programms INTERREG V A. Aus einer interdisziplinären Zusammenarbeit heraus entstand die Präsentation „Künstlerbücher“, die Leihgaben aus der Graphischen Sammlung der Universität Trier zeigte und gemeinsam mit Studierenden des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Trier erarbeitet wurde. Die Ausstellung des Fotografen Boris Becker entstand in Zusammenarbeit mit dem Künstler selbst und der Photographischen Sammlung / SK Stiftung Kultur in Köln.

Dank weiterer Kooperationen konnte im Sommer kurzfristig die Reihe

„Kunst im Grünen – Sommermatinéen im Skulpturengarten“ auf die Beine gestellt werden. An jedem Sonntag im Juli und August fanden am Vormittag verschiedene Angebote statt, so auch Ende August mit entsprechenden Vorkehrungen ein Konzert mit Musiker*innen der Deutschen Radio Philharmonie. Einige Programmpunkte aus dieser Reihe und weitere Veranstaltungen, die unabhängig davon stattfanden, gründeten auf einer Kooperation mit dem Netzwerk Freie Szene Saar.

Im Deutschen Zeitungsmuseum wurde nach der viel beachteten Aus- stellung „Faszination Mond“, die sich hauptsächlich an Familien und Kindern richtete, eine Ausstellung zu dem Fotoreporter Günter Zint präsentiert. Es gelang dem Zeitungsmuseum mit beiden Ausstellungen wieder einmal seine Diversität und Kompetenz auf dem Gebiet der Medien und des Journalismus aufzuzeigen.

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Tag der offenen Tür

Anlässlich des letzten Ausstellungstages Rodin/Nauman am 26. Januar 2020 bot die Moderne Galerie einen Tag der offenen Tür an. Den Auftakt bildete eine Klaviermatinée mit Dr. Karol Baffa, die in Kooperation mit dem Frankreichzentrum der Universität des Saarlandes, dem Institut für Kunstgeschichte und dem Institut Français entstand. Neben den Kuratorenführungen mit Museumsdirektor Roland Mönig standen den rund 1.100 Besucher*innen Live-Speaker in der Ausstellung Rede und Antwort. Für Kreative wurde das Museumsatelier geöffnet, in dem – entsprechend der Ausstellungsobjekte – Hände aus Ton und Gipsbinden erstellt wurden.

Das Jahr in Bildern

Ausstellungsansicht Rodin/Nauman © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

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Roland Krischke, Direktor des Lindenau-Museums Altenburg, Christine Streichert-Clivot, Ministerin für Bildung und Kultur und Roland Mönig, Direktor des Saarlandmuseums

Italienische Meister

Am 31. Januar 2020 eröffnete die Ausstellung „…Lorenzetti, Perugino, Botticelli…Italienische Meister aus dem Lindenau-Museum Altenburg“ in der Alten Sammlung des Saarlandmuseums. Die Präsentation konnte mit herausragenden Leihgaben begeistern, in der rund 40 renommierte Künstler vertreten waren. Dabei wurde anhand der Tafelmalerei aus den bedeutenden Kunstzentren Italiens wie Florenz, Siena und Perugia die Entwicklung des Bildes vom späten Mittelalter zur Renaissance nach- gezeichnet. 7.930 Besucher*innen schauten sich die Ausstellung an, die Pandemie-bedingt vom 14. März bis 15. Mai und erneut ab dem 2. November 2020 geschlossen werden musste. Aufgrund dieser Schließung stellte das Saarlandmuseum alle gezeigten Werke auf seiner

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Promenade au musée

Die Moderne Galerie lud am 8. März 2020 zur Finissage der Ausstellung Man Ray – zurück in Europa ein. Leihgaben aus international bekannten Sammlungen wie der Fondazione Marconi aus Mailand, des Centre Pompidou Paris und namhaften deutschen Sammlungen ver mittelten die mediale Vielseitigkeit des Werkes von Man Ray.

Highlight der Finissage bildete die Promenade au musée: Im Rahmen des Tanzfestivals Saar 2020 fanden in Kooperation mit dem Saarlän- dischen Staatstheater Aufführungen der italienischen Tänzerin und Choreographin Ambra Senatore in der Ausstellung statt. Aus Platz- gründen war die Zuschauerzahl während der Performances auf jeweils 30 Personen beschränkt, so dass die Veranstaltung binnen eines Tages ausgebucht war.

Tanzcompagnie Ambra Senatore

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Ministerin zu Besuch

Am Freitag, dem 15. Mai konnten nach Ende des ersten Lockdowns alle Einrichtungen der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz wieder geöffnet werden. Zu den ersten Besucher*innen der wiedereröffneten Modernen Galerie zählte am 16. Mai die Kuratorin der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Ministerin Christine Streichert-Clivot. Sie ließ sich von den Vorständen den umfangreichen Katalog der Hygienemaßnahmen er läutern und nahm zugleich die punktgenau zur Wiedereröffnung fertig gestellte Sonderausstellung „aufgeblättert – ausgebreitet: Künstler- bücher“ in Augenschein.

Christine Streichert-Clivot, Ministerin für Bildung und Kultur und Kuratorin Mona Stocker

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Kooperation mit Studierenden

Ein besonderes Projekt im Jahr 2020 war die Ausstellung „aufgeblättert – ausgebreitet: Künstlerbücher“, die gemeinsam mit einem Seminar des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Trier entstand. Student innen und Studenten konzipierten mit ihrem Dozenten, Dr. Stephan Brakensiek, und dem Saarlandmuseum eine Ausstellung zu Künstler büchern.

Die Leihgaben stammten dabei aus der Graphischen Sammlung der Uni versität Trier, ergänzt durch Werke aus dem Saarland museum. In der Präsentation ging es ausschließlich um Künstler bücher der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Diese gehen weit um Maler bücher hinaus, spielen Text und Bild doch eine eigen ständige, zusammenwirkende Rolle. Die Ausstellung wurde von Kurator*innen gesprächen, Führungen der Studierenden und weiteren Veranstaltungen begleitet, die viele Interessierte anlockten.

Ausstellungsansicht aufgeblättert – ausgebreitet: Künstlerbücher

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Neue Kunst- und kulturwissenschaftliche Vorständin in der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz

Dr. Andrea Jahn, ehemalige Leiterin der Stadtgalerie Saarbrücken, wurde zum 1. Juli 2020 zur Kunst- und kulturwissenschaftlichen Vorständin der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz ernannt. Gleichzeitig hat Frau

Andrea Jahn vor der Modernen Galerie

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Fotografie-Künstler Boris Becker zu Gast

Von 1984 bis 1990 schuf Boris Becker die Reihe „Hochbunker“, die in der Modernen Galerie vorgestellt wurde. Die heute noch zahlreich vor- zufindenden Bunkergebäude aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielen für den Künstler seit Beginn seiner beruflichen Laufbahn eine wichtige Rolle und boten ihm Anlass zur Erarbeitung der ersten umfangreichen Serie seines Werks. Am 16. Juli fand die gut besuchte Pressekonferenz zur Ausstellung „Boris Becker – Hochbunker. Photographien von Archi- tekturen und Artefakten“ statt, zu der auch der Künstler selbst anwesend war. Zahlreiche deutsche wie französische Journalist*innen hörten mit Begeisterung dem Rundgang mit Boris Becker und dem Kurator zu.

Über die Ausstellung, die auch bundesweit für ein breites Presseecho sorgte, wurde ausnahmslos positiv berichtet.

Boris Becker und Kurator Roland Augustin © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

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Neues Wahrzeichen in Saarbrücken

Seit Sommer 2020 ist eine neue Skulptur auf dem Vorplatz der Moder- nen Galerie zu bewundern. Auf Einladung des Saarlandmuseums und des Centre Pompidou-Metz hat der Künstler Giuseppe Penone parallel in Saarbrücken und Metz unter dem Titel „Indistinti confini“ Kunstwerke aufgestellt. Die in Saarbrücken aufgestellte Skulptur, die den Namen

Giuseppe Penone: Idee di pietra – 1891 kg di luce, 2010 © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

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Kultursommer in der Modernen Galerie

Während der Sommermonate bot das Saarlandmuseum unter dem Motto „Kunst im Grünen“ jeden Sonntagvormittag kulturelle Veranstal- tungen im Skulpturengarten der Modernen Galerie an. Dabei wurden zahlreiche Kooperationen mit weiteren kulturellen Veranstaltern wie dem „Netzwerk Freie Szene Saar“ eingegangen. Den Auftakt bildete ein Kunstpicknick am 5. Juli, gefolgt von Aquarellworkshops, Lesungen, Konzerten und Theaterworkshops. Highlight des Kultursommers war zum Finale das Konzert mit Musiker*innen der Deutschen Radio Philhar- monie. Aufgrund der Hygienemaßnahmen zur Covid 19-Eindämmung musste die Teilnehmerzahl zu allen Veranstaltungen eingeschränkt und die Abstandsregeln eingehalten werden. Auch mussten Besucher*innen sich für die Teilnahme vorher fristgerecht anmelden. Trotz der erschwer- ten Bedingungen wurden die Programmpunkte vom Publikum sehr gut aufgenommen, so dass eine Wiederholung für die nächsten Jahre angedacht ist.

Aristide Maillol: Venus sans bras, 1920

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Brücke-Schau

Nach einer zweijährigen Vorbereitungsphase wurde endlich im Herbst die Ausstellung „Welt – Bühne – Traum. Die „Brücke“ im Atelier“ aufge- baut. Die Ausstellung, die eigentlich ab 14. November 2020 zu sehen sein sollte, konnte Pandemie-bedingt erst ab 19. März 2021 dem Pub- likum zugänglich gemacht werden. Anhand von 113 Werken der inter- national renommierten Künstler Ernst-Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff wurde das Atelierleben und das Weltbild der „Brücke“-Künstler dargestellt. Dabei wurden 82 hoch- rangige, teils selten gezeigte Leihgaben präsentiert. Im Zentrum der Ausstellung stand das Werk „Badende im Raum“ von Ernst-Ludwig Kirchner, das als Schlüsselwerk des deutschen Expressionismus gilt.

Das Bild, das im Besitz des Saarlandmuseums ist, bedurfte einer neuen Konservierung. „Badende im Raum – unter die Lupe genommen“ hieß

Ausstellungansicht Welt – Bühne – Traum. Die „Brücke“ im Atelier © Pechstein / Hamburg-Tökendorf, 2021

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Orange The World

Zum internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November 2020 ließ die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz die Skulptur von Matschinky-Denninghoff vor der Modernen Galerie für 16 Tage in Orange strahlen. Auch das Kreisständehaus am Saarbrücker Schlossplatz wurde in orangener Farbe eingebettet. Die Stiftung Saar- ländischer Kulturbesitz beteiligte sich zum ersten Mal an der Aktion, die von UN Woman und Zonta International ins Leben gerufen wurde:

ein Zeichen der Solidarität und der Bitte um Aufmerksamkeit, Hinschauen und nicht Wegsehen.

Matschinksy-Denninghoff: Große Gaia, 1984 © Matschinksy-Denninghoff 2021

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Moderne Galerie

Sammlung/Neuerwerbung

Die zahlreichen Neuerwerbungen des Jahres 2020 finden Sie als Anhang am Ende des Jahresberichts.

Ausstellungen

Gerhard Hoehme. Der Ätna-Zyklus 7. März bis 13. März 2020

15. Mai 2020 bis 4. Januar 2021 Kurator: Dr. Roland Mönig

Im Februar 2020 hat sich der Geburtstag von Gerhard Hoehme, einem der wegweisenden Vertreter des deutschen Informel, zum 100. Mal gejährt. Aus diesem Anlass zeigte die Moderne Galerie ab dem 7. März sein Hauptwerk und malerisches Vermächtnis: den raumgreifenden Ätna-Zyklus. Erstmals war er im Erweiterungsbau des Museums zu sehen, dessen eindrucksvolle Raumhöhen und optimierte Lichtsituation Hoehmes Gemälde neu erfahrbar machen.

Gerhard Hoehme (1920-1989) zählt zu den markantesten Vertretern der deutschen Nachkriegskunst überhaupt. Für mehrere Jahrzehnte bekleidete er eine Professur für Freie Malerei an der Staatlichen Kunst- akademie Düsseldorf, wo Künstler wie Sigmar Polke oder Chris Reineke zu seinen Schülern zählten.

Das Werkensemble des zählt nicht nur zu den bedeutend- sten Schöpfungen der informellen Malerei, sondern ist auch als Höhe- punkt und Inbegriff von Gerhard Hoehmes Gesamtwerk anzusehen.

Die 14 monumentalen Leinwände und das zugehörige Bodenstück entstanden zwischen 1981 und 1984 in Folge einer mehrmonatigen Studienreise, die der Künstler 1980 nach Sizilien zum mythenum- wobenen Vulkan Ätna unternahm. Der Werkblock repräsentiert das ungeheuer reiche Spektrum malerischer Möglichkeiten und offenbart den vielschichtigen Dialog von Bild und Umraum, den Hoehme zeit- lebens verfolgte. Die farbigen PVC-Schnüre, die seit den 1960er Jahren zu einem der „Markenzeichen“ seiner Kunst wurden, veranschaulichen hier sinnbildlich das Zirkulieren von Energien und den Kreislauf zwischen Naturerfahrung, malerischer Setzung und Vergegenwärtigung mythi-

Ausstellungansicht

Gerhard Hoehme. Der Ätna-Zyklus

© VG Bild-Kunst, Bonn 2021

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„aufgeblättert – ausgebreitet: Künstlerbücher“

Vorgesehene Laufzeit:

4. April bis 9. August 2020 Coronabedingte Laufzeit:

15. Mai bis 1. November 2020 Kuratorin: Dr. Mona Stocker

Die konzeptuell angelegten Künstlerbücher der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehen über die Malerbücher vom Beginn des 20.

Jahrhunderts weit hinaus: Bilder dienen nun nicht mehr – im Rahmen kostbarer Editionen – als Illustration für Texte, sondern Text und Bild haben sich emanzipiert zu eigenständigen Ausdrucksformen, die eng zusammenspielen und ihre Aussage- und Gestaltungsmöglichkeiten wechselweise intensivieren. Neben neuen Spielräumen für das litera- rische und bildnerische Schaffen versprachen Künstlerbücher nun eine Demokratisierung von Kunst, die über neue Vertriebswege frei zugänglich sein sollte.

Entsprechend griff die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Fach Kunstgeschichte der Universität Trier im Rahmen eines studentischen Projekts erarbeitet wurde, großenteils auf eine in der Graphischen Sammlung der Universität Trier als Dauerleihgabe verwahrte Künstler- buchsammlung zurück. Ergänzt wurden diese Exponate durch Objekte aus dem Bestand des Saarlandmuseums.

Um die vielfach raumgreifenden Werke möglichst umfassend zu präsentieren, gliederte sich die Ausstellung in zwei Teile mit jeweils eigenem Auftritt.

Bereitstehende Tablets ermöglichten den Besucher*innen das digitale Durchblättern aller Exponate.

Zur Ausstellung erschien ein Katalog, der alle Exponate vollständig abbildet und erläutert.

Ausstellungsplakat Ausstellungsansicht aufgeblättert – ausgebreitet: Künstlerbücher

© VG Bild-Kunst, Bonn 2021

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„Das Team schafft Ausgleich, wo es nur geht, um die insgesamt 27 spannenden und sehr unterschiedlichen Arbeiten…ins beste Licht zu rücken“

(Sophia Schülke, Saarbrücker Zeitung, 15.05.2020)

„Es ist erstaunlich, welche Qualität die Ausstellung vereint“

(Bülent Gündüz, Opus, Juli 2020)

„Wer den ersten Teil dieser Ausstellung in der Modernen Galerie des Saarbrücker Saarlandmuseums gesehen hat, der ist vielleicht schon begierig auf weitere optische Leckerbissen dieser Art“

(LEO/Die Rheinpfalz, 27.08.2020)

Ausstellungsansicht aufgeblättert – ausgebreitet: Künstlerbücher © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

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GIUSEPPE PENONE

Indistinti Confini – Idee di pietra Seit 17. Juli 2020

Kurator: Dr. Roland Mönig

Auf Einladung des Saarlandmuseums und des Centre Pompidou-Metz hat der Künstler Giuseppe Penone, 2019 und 2020 mit einer großen Installation im Erweiterungsbau der Modernen Galerie präsent, parallel in Saarbrücken und Metz unter dem Titel „Indistinti confini“ künstle- rische Setzungen vorgenommen.

Die in Saarbrücken aufgestellte Skulptur, die den Namen „Idee di pietra – 1891 Kg di luce“ trägt, wurde in den Außenanlagen der Modernen Galerie platziert, gegenüber dem Eingang zur HfM Saar, und bereichert dadurch das Kunstareal der erweiterten Modernen Galerie. Im Centre Pompidou Metz war die etwa 15 Meter hohe Skulptur im Forum aufge- stellt, wo sie die Besucher im Museum empfing.

Seit 2016 und der viel beachteten Ausstellung „Entre deux horizons“

verbinden das Saarlandmuseum und das Centre Pompidou – Metz ein intensiver kollegialer Austausch, der in dem gemeinsamen Projekt

„Noe/Noah“ fruchtete. Es wurde gefördert vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Programms INTERREG V A.

City-Card

Giuseppe Penone: Idee di pietra – 1891 kg di luce, 2010 © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

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So wurde mit den Mitteln der Kunst auf sinnfällige Weise eine Brücke nicht nur zwischen den beiden Museen Saarlandmuseum und Centre Pompidou-Metz geschlagen, sondern auch zwischen Deutschland und Frankreich. Eben darauf spielt auch der Titel „Indistinti confini“ –

„unbestimmte Grenzen“ an.

Bei dem Werk „Idee di pietra“ handelt es sich um einen Bronzebaum von rund 10 Metern Höhe, in dessen Geäst massive, 1891 kg schwere Flusssteine liegen. Ihre universelle Rundform lässt unter anderem die Gestalt von Schädeln assoziieren und verweist so auf den Ursprungsort von Gedanken (Idee di Pietra, „Ansichten eines Steins“). Das Kunstwerk schärft im innerstädtischen Raum Saarbrückens und in der Nähe des Saarufers das Bewusstsein für Naturprozesse.

„Damit überwindet Penones Kunst die Grenzen der Museumssäle, wo sie seit April 2019 in einer großen Installation zu erleben ist, und springt über in den öffentlichen Raum, den sie auf neue Weise erfahrbar macht“.

(Saarbrücker Zeitung, 4.03.2020)

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Boris Becker – Hochbunker.

Photographien von Architekturen und Artefakten Vorgesehene Laufzeit:

18. Juli bis 31. Januar 2021 Coronabedingte Laufzeit:

18. Juli bis 1. November 2020 19. März bis 11. April 2021 Kurator: Dr. Roland Augustin

Von 1984 bis 1990 schuf Boris Becker (Jg. 1961) die Reihe „Hoch- bunker“, die in unserer Ausstellung ausführlich vorgestellt wurde. Seine ersten Bunker-Bilder entstanden noch bevor er bei Bernd Becher an der Düsseldorfer Kunstakademie zu studieren begann. Für diese Aus- stellung hat der Künstler sein umfangreiches Archiv der Bunker-Aufnah- men ausführlich gesichtet und aus gegenwärtiger Perspektive reflektiert.

Die heute noch zahlreich vorzufindenden Bunkergebäude aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielen für Boris Becker seit Beginn seiner künst- lerischen Laufbahn eine wichtige Rolle und boten ihm Anlass zur Erarbei- tung der ersten umfangreichen Serie seines Werks. Als Relikte der Ver- gangenheit scheinen die Bauten ihrer ursprünglichen Funktion beraubt, sind sie doch vielfach in eine neue Nutzung überführt. Dennoch ist ihr Verweis in die Geschichte stets vorhanden. Boris Becker lotet die höchst unterschiedlichen Bauformen mittels Schwarz-Weiß-Fotografie sowie auch in Farbe aus, betrachtet sie in ihrem zumeist städtebaulichen Um - feld und bildet Oberflächenstrukturen und vorgefundene Details ab.

Ausstellungsplakat

Ausstellungansicht Boris Becker – Hochbunker © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

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Entstanden ist ein fundamentales Archiv der in Westdeutschland ab 1940 gebauten Hochbunker, das in großen Teilen in unserer Ausstellung präsentiert und dabei mit jüngeren, großformatigen Farbfotografien des Künstlers kombiniert wurde.

„Zusammen ergeben sie eine faszinierende Architektur- und Formenwelt.“

(Andrea Dittgen, Die Rheinpfalz, 18.07.2020)

„Sous le titre Hochbunker, Boris Becker a réalisé de 1984 à 1990 une

´serie de photographies de bunkers, dont un nombre important figure dans cette exposition“:

(Josette Briot, Le Républicain Lorrain, 23.07.2020)

„..Sie lassen vielfältige formalästhetische und inhaltliche Bezüge zu den historischen Großbauten zu, so dass insgesamt Beckers grundlegende fotografische Fragestellungen und Motivwelten zum Tragen kommen.“

(Jörg Huppert, City Journal, 30.07.2020)

„…un régal pour les yeux et l’esprit“

(Dominique van de Kerckhove, Les Affiches Moniteur, 07.08.2020)

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Welt – Bühne – Traum Die „Brücke“ im Atelier Vorgesehene Laufzeit:

14. November 2020 bis 07. März 2021 Coronabedingte Laufzeit:

19. März bis 23. April 2021

Kuratorin: Dr. Kathrin Elvers-Švamberk

Die Moderne Galerie zeigte rund 100 Werke der international renom- mierten Künstler Ernst-Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff. Im Zentrum der Ausstellung stand Ernst Ludwig Kirchners monumentale Atelierszene „Badende im Raum“

(1909/nach 1926). Mit diesem Gemälde besitzt die Moderne Galerie des Saarlandmuseums eines der Haupt- und Schlüsselwerke des deutschen Expressionismus. Thema der Darstellung ist Kirchners Wohnatelier der Jahre 1909-1911 in der Dresdner Friedrichstadt – ein unkonventionell gestalteter Lebens- und Arbeitsraum, der als eine der Geburtsstätten des Expressionismus anzusehen ist.

Zusammen mit seinen Künstlerfreunden, Partnerinnen und Modellen ließ Kirchner hier eine Welt erstehen, die das Ideal eines vermeintlich natürlichen Lebens propagierte und sich als radikaler Gegenentwurf zu den bürgerlichen Zwängen der wilhelminisch geprägten Gesellschaft

Ausstellungansicht Welt – Bühne – Traum. Die „Brücke“ im Atelier © Pechstein / Hamburg-Tökendorf, 2021

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verstand. So diente den Brücke-Künstlern das Atelier als Bühne für die Erschaffung einer eigenen Kunst- und Lebenswelt, in der die Inszenie- rung der „Natürlichkeit“ von People of Colour sowie weiblicher und kindlicher Körper eine besondere Rolle spielte. Entsprechend machte die kritische Auseinandersetzung mit den problematischen Facetten des weiblichen und kindlichen Akts im Werk der Dresdner Jahre, ebenso wie die Repräsentation außereuropäischer Menschenbilder vor dem Hintergrund der rassistischen Kategorien des Kolonialismus im Kaiser- reich einen wesentlichen Aspekt der Werkschau aus.

Einen eigenen Schwerpunkt des Projekts bildete die umfassende mal- technische Analyse sowie restauratorische Sicherung des Hauptwerks

„Badende im Raum“ – eine Maßnahme, die bereits seit Langem ein wichtiges Desiderat darstellte. Kirchner hat das ab 1909 geschaffene Gemälde in den zwanziger Jahren überarbeitet und in seiner Farbigkeit weitreichend verändert, worin tiefgreifende konservatorische Probleme begründet liegen. Verlauf und Perspektiven der Konservierungsmaß- nahmen wurden in einer eigenen Sektion der Ausstellung präsentiert.

Die Ausstellung wurde realisiert mit freundlicher Unterstützung von der Stiftung ME Saar, der Ernst von Siemens Stiftung, der Globus Stiftung und der Sparkassen Finanzgruppe.

„Die Wände und Stellwände, in einen warmen Rotton gekleidet, die

Lichtspots auf die Kunst gerichtet, verwandeln den Raum in einen Festsaal“

(Michaela Auinger, Forum, 11.12.2020)

„Die Ausstellung ist informativ, greifbar und vereint gekonnt Kunst mit Zeitgeschichte“

(Johanna Bayram, kunst:art, 11/2020)

Ausstellungsplakat

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Leihverkehr

Leihgaben aus der Sammlung der Modernen Galerie des Saarlandmuseums 2020 an andere Museen

Max Slevogt, Tiger im Zoo, 1901

Leipzig, Museum der Bildenden Künste,

Impressionismus in Leipzig 1900-1924: Liebermann, Slevogt, Corinth, 17.01.-19.04.2020

Max Slevogt, Bildnis der Mutter Caroline, 1887 Leipzig, Museum der Bildenden Künste,

Impressionismus in Leipzig 1900-1924: Liebermann, Slevogt, Corinth, 17.01.-19.04.2020

Max Slevogt, Godramstein im Herbst – Blick vom Balkon, 1910 Leipzig, Museum der Bildenden Künste,

Impressionismus in Leipzig 1900-1924: Liebermann, Slevogt, Corinth, 17.01.-19.04.2020

Max Slevogt, Gurkenstilleben mir Radieschen, 1902 Leipzig, Museum der Bildenden Künste,

Impressionismus in Leipzig 1900-1924: Liebermann, Slevogt, Corinth, 17.01.-19.04.2020

Alexander Archipenko, Kopf, 1913/1957

Paris, Musée de l’Orangerie, De Chirico, La peinture métaphysique, 31.03.-13.07.2020

Hamburg, Kunsthalle, De Chirico and the invention of metaphysical painting, 26.08.-13.12.2020

Max Slevogt, Die lustigen Weiber von Windsor, Bühnenbildentwurf, 1904

München, Deutsches Theatermuseum, Regietheater.

Eine deutsch-österreichische Geschichte, 08.07.2020-11.04.2021

Wien, Theatermuseum/KHM-Museumsverband, Regietheater.

Eine deutsch-österreichische Geschichte, 12.11.2020-22.02.2021

Max Slevogt, Saal im Schlosse zu Rimpar, Bühnenbildentwurf zu Florian Geyer von Gerhart Hauptmann, 5. Akt, 1904

München, Deutsches Theatermuseum, Regietheater.

Eine deutsch-österreichische Geschichte, 08.07.2020-11.04.2021

Wien, Theatermuseum/KHM-Museumsverband, Regietheater.

Eine deutsch-österreichische Geschichte, 12.11.2020-22.02.2021

Max Beckmann, Zwei Damen am Fenster, 1928

Hamburg, Kunsthalle, Max Beckmann, weiblich – männlich, 25.09.2020-24.01.2021

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Max Beckmann, Messingstadt, 1944

Hamburg, Kunsthalle, Max Beckmann, weiblich – männlich, 25.09.2020-24.01.2021

Christoph Voll, Taubstummes Mädchen, 1923

Hamburg, Ernst Barlach Haus/Stiftung Hermann F. Reemstma, Christoph Voll,

04.10.2020-17.01.2021

August Macke, Weiden am Bach, 1912 Wiesbaden, Museum Wiesbaden,

August Macke – Expressionist zwischen Bonn, München und Paris, 29.10.2020-19.04.2021

Max Beckmann: Messingstadt, 1944

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Provenienzforschung

Das neue Provenienzforschungsprojekt – seit Oktober 2019 erneut gefördert durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste – widmet sich der Prüfung eines Konvoluts von Zeichnungen und Aquarellen in der Graphischen Sammlung des Saarlandmuseums. Dabei handelt es sich um insgesamt etwa 750 Blätter von Max Slevogt, Ernst-Ludwig Kirchner, Max Pechstein und Erich Heckel.

Ein großer Teil der Zeichnungen von Max Slevogt und Ernst-Ludwig Kirchner ist mit der saarländischen Privatsammlung Kohl-Weigand im Jahre 1980 in das Eigentum der Stiftung gelangt. Zu dieser Sammlung haben sich laut Auskunft der Vorbesitzer keinerlei Ankaufsunterlagen erhalten. Dennoch ist insbesondere für die ca. 525 Zeichnungen von Max Slevogt die Quellenlage erfolgversprechend.

Im Jahr 2020 konnten trotz der durch die Pandemie-Situation zeit weise stark eingeschränkten Forschungsmöglichkeiten in anderen Archiven und Museen für insgesamt 126 Werke Erkenntnisse zur Provenienz ge - wonnen werden. Dabei konnten 57 Werke von Max Slevogt und 1 Blatt von Erich Heckel als unbedenklich eingestuft werden. Für 64 Werke ist die Provenienz noch nicht abschließend geklärt, während sich für 4 Zeichnungen Hinweise auf einen NS-verfolgungsbedingten Entzug ergeben haben.

Max Slevogt: Entwurf zu Blatt 27 der Zauberflöte „Alles fühlt der Liebe Freuden“, 1917/18

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Veranstaltungen

Sommer 2020: Kunst im Grünen 05.07.20: Kunst-Picknick

12.07.20: Erwachsenen-Workshop:

Malen wie die Impressionisten 19.07.20: Matinée mit Lyrik und Musik:

Sabine Göttel liest ihre Gedichte, musikalisch begleitet von Wollie Kaiser

26.07.20: Theaterworkshop für Familien mit Jenny Theobald 02.08.20: Erwachsenen-Workshop: Aquarellmalerei

09.08.20: Kunst-Picknick

16.08.20: Erwachsenen-Workshop:

Malen wie die Impressionisten

23.08.20: Erwachsenen-Workshop: Aquarellmalerei

30.08.20: Finale mit Musikern der Deutschen Radio Philharmonie, einer Kunst-Aktion, einem Theaterworkshop für Familien und einem Actionbound- Wettkampf

05.08.2020: Baumgeflüster

Thema der Live-Performance waren Gedichte und Klänge zu Giuseppe Penones Installation „Idee di pietra – 1891 kg di luce“. Die Lyrikerin und Drama turgin Eveline Sebaa rezitierte Gedichte aus ihrem Band „Eiswalzer“

zum Thema Natur, den Stimmungen der Wortbilder antwortete Pianist Manuel Krass mit E-Piano und Elektronik. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Kooperation der Modernen Galerie in Zu sammenarbeit mit dem Netzwerk Freie Szene Saar statt.

11.10.2020: Europäischer Tag der Restaurierung

Die Papierrestauratorin führte durch die Ausstellung „aufgeblättert – ausgebreitet: Künstlerbücher“, Gemälderestauratorinnen stellten bei Familienführungen ihre Arbeit vor. Darüber hinaus wurde die Konser- vierung des Bildes „Badende im Raum“ dem angemeldeten Publikum erläutert.

Baumgeflüster © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

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Alte Sammlung

Ausstellungen

…Lorenzetti, Perugino, Botticelli...

Italienische Meister aus dem Lindenau-Museum Altenburg Vorgesehene Laufzeit:

1. Februar bis 15. November 2020 Coronabedingte Laufzeit:

1.Februar bis 19. März 2020 15. Mai bis 1. November 2020

Kurator: Thomas Martin, Dr. Stefan Heinlein Vernissage: 31. Januar 2020, 19 Uhr

Die Alte Sammlung des Saarlandmuseums präsentierte über das Jahr 2020 italienische Meister aus dem Lindenau-Museum Altenburg.

Guido da Siena, Pietro Lorenzetti, Lippo Memmi, Fra Angelico, Filippo Lippi, Domenico Ghirlandaio, Sandro Botticelli, Pietro Perugino, Luca Signorelli, Domenico Beccafumi… – auf rund 40 große Künstlernamen lässt sich diese Aufzählung erweitern, die am Saarbrücker Schlossplatz zu sehen war. Anhand herausragender Beispiele der Tafelmalerei aus den bedeutenden Kunstzentren Italiens wie Florenz, Siena und Perugia wurde die Entwicklung des Bildes vom späten Mittelalter zur Renais- sance nachgezeichnet.

Der strahlende Goldgrund, ein abstraktes Symbol der überirdischen Sphäre, wandelt sich in weite Landschaftsausblicke. Körper gewinnen Plastizität und Modellierung. Die Wiederentdeckung der Perspektive gibt Architekturen Raum und Tiefe. Vormals flache, statische Figuren „lernen laufen“. Bewegung, Geschichte, Emotion erobern den Bildgrund. Neben diesen bahnbrechenden künstlerischen Innovationen zeigt sich auch ein Wandel im Selbstverständnis des Menschen: dominieren bei den frühen Werken noch ausschließlich religiöse Themen in Demut gebietender Darstellung, wie Passionsszenen, Marienleben und Heilige, bevölkert im Umbruchsgeist der Renaissance der Mensch die Bildwelten als Teil der göttlichen Schöpfung, aber auch des weltlichen Lebens. Die Ausstellung umfasste insgesamt 65 Werke vom zierlichen privaten Andachtsbild über Predellentafeln und Altarbildwerke bis zum großformatigen Tondo im Prunkrahmen.

Die Ausstellung wurde gefördert durch Ibeth Biermann.

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Die Ausstellung wurde realisiert mit freundlicher Unterstützung

von Frau Ibeth Biermann, Frankfurt a.M. kulturbesitz.de

Italienische Meister aus dem Lindenau-Museum Altenburg Saarlandmuseum – Alte Sammlung Schlossplatz, Saarbrücken

01.02. – 15.11.2020

... LORENZETTI, PERUGINO, BOTTICELLI ...

Sandro Botticelli (Werkstatt), Madonna mit Kind und Engeln (Detail), um 1480/90, Lindenau-Museum Altenburg

Ausstellungsplakat

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„Alles Gold, was glänzt… ein Glücksfall… In der Alten Sammlung ist eine Schau entstanden, die mehr Gold zu vereinen scheint, als das Depot der Deutschen Bundesbank… Beim Spaziergang durch die Ausstellung kann man sich kaum sattsehen…“

(Pfälzischer Merkur, 31.01.2020)

„Wer knobelt denn da bei der Kreuzigung? … Sie ist der Renner des Saarlandmuseums: Die Schau „…Lorenzetti, Perugino, Botticelli…“

(BILD, 18.02.2020)

„Leuchtende Preziosen… die vor violetten Wänden im Halbdunkel sanft

Ausstellungansicht …Lorenzetti, Perugino, Botticelli…Italienische Meister aus dem Lindenau-Museum Altenburg

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BotticelliDigital –

Die Saarbrücker Italiener-Ausstellung online entdecken

Durch die Corona-bedingte temporäre Schließung war es zeitweise leider nicht möglich, mit den präch tigen Originalen auf direkte Tuch- fühlung zu gehen. Dennoch wollte das Saarlandmuseum den Kunst- genuss alternativ auf digitalem Weg ermöglichen. Interessierte und Kunstbegeisterte waren eingeladen, die Ausstellung über die neue Sonder-Website BotticelliDigital zu entdecken.

Neben allen in Saarbrücken ausgestellten Gemälden im Einzelportrait hatte das Kuratorenteam Blicke „hinter die Kulissen“ zum Aufbau und Entstehen einer solchen Ausstellung zusammengestellt, die normaler- weise beim Museumsbesuch im Verborgenen bleiben. Die Rubrik

„Schon gewusst?“ gab zusätzliche Informationen zur Maltechnik dieser besonderen Kunstgattung und Wissenswertes zum Sammler und Museum preis. Unter „Impressionen“ konnten sich Besucher*innen durch die Räume klicken und so einen Vorgeschmack gewinnen auf den realen Ausstellungsbesuch. So wurde ein Entdeckungsgang durch die Welt des Spätmittelalters und der Renaissance auf ungewohnte Weise möglich – gerade über das Raffael-Jubiläum und die Osterfeiertage, die in den Lockdown fielen, eine besonders passende Beschäftigung.

Besonderen Zuspruch fanden neben den facettenreichen Inhalten die einfache Navigation und Bedienbarkeit im Vergleich zu sonstigen komplexen 360°-Online-Ausstellungsangeboten.

BotticelliDigital

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Tabatieren des 18. Jahrhunderts Eine Schenkung aus Privatbesitz Kurator: Dr. Stefan Heinlein

Die Alte Sammlung des Saarlandmuseums hat eine bedeutende Schen- kung erhalten, die ab Anfang März 2020 zu sehen war: Sie umfasste nicht weniger als 16 französische Tabatieren aus dem 18. Jahrhundert, allesamt Stücke von größter handwerklicher Perfektion und Kostbarkeit.

Mit dieser Schenkung wurde der kulturgeschichtliche Zweig des Hauses entschieden gestärkt. Zu verdanken ist sie der Großzügigkeit der in Völk- lingen geborenen Mäzenin Ibeth Biermann, Frankfurt a.M.

Tabatieren, also Tabaksdosen, kamen im Verlauf des 18. Jahrhunderts in Mode, als das Schnupfen die kultivierteste Weise des Tabakkonsums war. Obwohl es sich um Gegenstände des täglichen Gebrauchs handelt, waren sie nicht selten Handwerkskunst in Vollendung. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert waren Tabatieren auch in bürgerlichen Kreisen weit verbreitet, doch besonders wichtig waren sie für den Adel: als materiel- ler Ausdruck von Geschmack und Lebenskultur. Mit ihrer Hilfe wurden nicht nur Hierarchien und Abhängigkeiten bei Hofe deutlich gemacht, die Döschen kamen auch als subtile Instrumente von Diplomatie und Politik zum Einsatz.

Die Alte Sammlung des Saarlandmuseums verfügte bereits über einige historische Tabaksdosen, aber es handelte sich um eher bescheidene Arbeiten aus deutscher Produktion. Die nun geschenkten Stücke stam- men überwiegend aus Paris, dem Zentrum der Tabatierenproduktion im 18. Jahrhundert. Sie offenbaren ein breites Spektrum an künstleri- schen Gestaltungsmöglichkeiten – über Dosen komplett aus Gold, die mit geometrischen Mustern überzogen sind, bis hin zu fein gemalten Porträt miniaturen sowie einer Tabatiere aus Glas mit Goldeinfassungen.

Bemerkenswert sind außerdem die Beispiele für Geschenktabatieren, die hoch stehende Persönlichkeiten besonders verdienstvollen Unter- gebenen schenkten. Eine der Tabatieren überreichte etwa der dänische König Frederik V., eine andere gehörte Dom Pedro I., dem Begründer und ersten Kaiser des Kaiserreiches Brasilien.

Die Schenkung wurde in einer Publikation dokumentiert.

Präsentation Tabatieren des 18. Jahrhunderts

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Leihverkehr

Johann Friedrich Dryander, Familienbild des Hüttenbesitzers Philipp Heinrich I. Kraemer, um 1804

Iost Miller, Graphometer, 1617

Solitaire des Fürsten Wilhelm Heinrich zu Nassau-Saarbrücken, 1765-1768/70

Louis Krevel, Marie Louise Stumm, geb. Böcking, 1835 Reisenecessaire, Kosmetikschatulle/Maniküre, um 1850 Völklingen, Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Mon Trésor, 08.11.2020-27.06.2021

Johann Friedrich Dryander: Familienbild des Hüttenbesitzers Philipp Heinrich I. Kraemer, um 1804

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Wissenschaftliche Dokumentation

Neuerwerbungen

Die Neuerwerbungen aus dem Jahr 2020 (Ankäufe, Schenkungen, Dauerleihgaben) wurden in der Bestandsdatenbank des Saarland- museums erfasst und in einer Liste an die Direktion und an die Ver- waltung weitergeleitet. Ebenso wurden alle von der Restaurierung, der Technik oder aus den Sammlungen gemeldete Standortänderungen verzeichnet. Insgesamt sind derzeit für das Saarlandmuseum 51.553 Objekte digital erfasst. 65.886 Objekte für den Bestand der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. Insgesamt sind die Daten verknüpft mit 60.728 Bilddateien und 149 Audiodateien. 3.952 Literaturdokumente, 717 Iconclass-Dokumente sind inzwischen verzeichnet und mit den Objektdokumenten verknüpft.

Monika von Boch

Bis April 2020 wurden insgesamt 647 weitere Objekte aus dem Nach- lass Monika von Boch neu in die Datenbank ein- und von den bestehen- den Karteikarten übertragen. Damit ist der künstlerische Bestand aus dem Nachlass Monika von Boch komplett elektronisch erfasst und der bislang letzte noch ausstehende Bestand des Saarlandmuseums digital erfasst.

Datennetzwerke

Nachdem im ersten Viertel 2017, auf der Basis eines Vertrages mit der Philips Universität Marburg von 2016, erstmals Meta- und Bilddaten aus der Bestandsdatenbank der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz zur Implementierung der Sammlungsdigitalisate für das Portal Bildindex geliefert wurden, konnte davon ein Auszug von Daten zu Kunstwerken, deren Urheber bereits mindestens 70 Jahre verstorben sind, an die Deutsche Digitale Bibliothek von Foto Marburg im LIDO Format weiter- geleitet werden. Im September 2020 konnte dieser 958 Objekte zäh- lende Bestand online gehen. Im Dezember erfolgte die Weiterleitung an die Europeana.

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Hierbei geht es um die elektronische Abwicklung von Bestellungen hoch- auflösender Bilddateien. Das Portal bpk kann nun Vorgänge von der Bestellung bis zur Rechnungstellung für das Saarlandmuseum über- nehmen. Vom Saarlandmuseum werden knapp 2.000 hochauflösende Bilddateien mit den Metadaten aus der Bestandsdatenbank zur Verfü- gung gestellt. Die Vorarbeiten waren recht umfangreich, weil die Datei- namen in den Metadaten wie in den Bilddateien angeglichen werden musste. – Ein nachhaltiger Zeitaufwand, denn nun können Exporte von Hi-Res-Daten über die Datenbank erfolgen und können auch den ande- ren beiden kooperierenden Portalen bei der nächsten Datenlieferung zur Verfügung gestellt werden. Dies wird sich positiv auf die Performanz auswirken. Außerdem musste für ddb und europeana das Feld „Sach- begriff“ in allen 2.000 Datensätzen ergänzt werden, und für Bildindex und bpk der copyright-Nachweis pro Bilddatei im Fall einer Vertretung durch die VG Bild-Kunst oder nach Absprache mit Rechtsnachfolgern.

Hackathon

Digitale Kulturdaten werden kreativ genutzt: Die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz hat am grenzüberschreitenden Hackathon SaarLorLux teil- genommen. Als Projektpartner der Deutschen Digitalen Bibliothek, der HBKSaar und vielen anderen lieferte sie organisatorische und inhaltliche Unterstützung.

Das Saarlandmuseum lieferte zudem Datenmaterial aus seiner Bestands- datenbank, die von einem Team zu einer App „Once more with a feeling“

weiterentwickelt wurde, mit der potenzielle Besucher*innen unserer Museen ihre Stimmungen taggen können und nebenbei Grundlegendes über die jeweiligen Bilder erfahren können. Umgekehrt kann das Museum aufgrund der entstandenen Daten Auswertungen der Besucherdaten vornehmen.

Hackathon

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Das Gewinnerteam „Horizonte“ hat angekündigt, die Spiele-Idee aus dem Gewinnerprojekt auf das Werk von Monika von Boch zu übertragen.

Auch hierzu wird das Saarlandmuseum inhaltlich unterstützen und Daten zur Verfügung stellen.

https://codingdavinci.de/de/projekte/horizonte Ausstellungen/Leihverkehr

In regelmäßigen Abständen wurde eine Liste zu geplanten und laufen- den Ausleihen von Kulturgütern auf den Server und der Hausleitung zur Verfügung gestellt.

Provenienzforschung

Die Ergebnisse der Provenienzforschung 2020 sind in die Bestands- daten eingeflossen und damit auch für etwaige Berichte abrufbar.

Aktualisierung des wissenschaftlichen Apparats

Literatur- und Ausstellungsverzeichnisse wurden entsprechend der Eingänge der Belegexemplare aus dem Leihverkehr, der abgeschlosse- nen Reproduktionsverträge im Saarlandmuseum und der eigenen Projekte aktualisiert. Ebenso wurden die Versicherungswerte aus den entsprechenden Verträgen verzeichnet.

Aktualisierung der Definitionsdatei von HiDA

2019 ist die Definitionsdatei aktualisiert worden. Es ging hier insbeson- dere um ein neues Textfeld für Freitexte zur Provenienzforschung. Das ist für die datenbankbasierte Erstellung der Ergebnisberichte förderlich.

2020 konnte sie im Zuge des Serverumzuges der Bestandsdatenbank im Dezember installiert werden. Der Serverumzug der Datenbanken HiDA, HiDAweb und Actapro fand im Dezember 2020 statt.

codingdavinci

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Konservierung und Restaurierung

Erforschung und Konservierung von E.L. Kirchner: „Badende im Raum“

Das Forschungsprojekt zur kunsttechnologischen Untersuchung und Konservierung von Ernst Ludwig Kirchners großformatigem Schlüssel- werk „Badende im Raum“ war wegen des äußerst fragilen Zustands der sich trennenden Malschichten ein Desiderat und wurde in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Kunstvermittlung und der Ausstel- lungskuratorin für die Ausstellung „Welt – Bühne – Traum. Die „Brücke“

im Atelier“ durchgeführt, wo das Gemälde thematisch die Hauptrolle einnahm. Die mikroskopische Untersuchung des Gemäldes wurde mit professionellen Streiflicht- und UV-Aufnahmen verbunden und eine digitale Bestands- und Zustandskartierung angelegt. Die in Zusammen- arbeit mit der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Fachbereich Restaurierung, erstellten hochauflösenden Aufnahmen der Röntgen- analyse und Infrarotreflektographie ergaben unter anderem Einblick in kompositorische Veränderungsprozesse, die der Künstler vorgenommen hatte sowie das in den unteren Malschichten verborgene Schadensbild.

Bis dato geltende Thesen zu Kirchners Ausgestaltung der Erstversion des Gemäldes konnten revidiert und maßgeblich ergänzt werden.

Flexibel an die jeweils fortschreitende Pandemieentwicklung angepasst, waren die Abläufe für Filmaufnahmen und fotografische Begleitung umzusetzen und Teaser für Social Media einzusprechen. Die neuen Ergebnisse sind in den Sozialen Netzwerken, dem Youtube Kanal und unter www.bruecke.modernegalerie.org einzusehen.

Ausstellungen

Im Januar endete die Ausstellung mit den einander gegenübergestellten Objekten von Auguste Rodin und Bruce Nauman. Analog zum Installie- ren der 120 Leihgaben – Bronze- und Gipsplastiken Auguste Rodins, Skulpturen aus Bronze, Beton, Fiberglas und Sperrholz und Neon- und Videoarbeiten Bruce Naumans, Werke auf Papier und Fotografien beider Künstler – galt es mit größter Sorgfalt und in genauer Installati- onsreihenfolge die Objekte für die Rückreise zu präparieren. Zum detail- lierten Prüfen auf den Zustand und anschließenden Verpacken arbeite- ten Kolleg*innen des Musée Rodin Paris und der Modernen Galerie über eine Woche zusammen. Im Anschluss kamen Kuriere weiterer Häuser für den Abbau ihrer Objekte in die Moderne Galerie. Nach drei Wochen befanden sich alle Exponate wieder auf dem Weg zu den Leihgebern.

Die fragilen leuchtenden Neon-Werke und aus Wachs geformten Köpfe Bruce Naumans wie auch die von der Decke abgehängten rotierenden Stühle erforderten besonders akkurate Abbauplanung und ruhige Hand beim Manoevrieren und Verpacken.

Während gleichzeitig Planungen für den Abbau der Ausstellung Man Ray – zurück in Europa stattfanden, erfolgte in der Alten Sammlung die Anlieferung und Einrichtung der Ausstellung ...Lorenzetti, Perugino, Botticelli ...Italienische Meister aus dem Lindenau-Museum Altenburg.

Informationen zur Maltechnik der Tafelgemälde gab es anhand von Mustern nach historischem Schichtaufbau und von Materialien zur Vergoldung aus dem Restaurierungsatelier. Die Tafelgemälde wurden nach der Zustandsüberprüfung mit den Altenburger Kurieren in ihre

Erforschung des Gemäldes

„Badende im Raum“

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separat verpackten Kastenrahmen mit UV-Schutzglas montiert. Diese dienten als Klimapuffer, da die Holztafelgemälde extrem auf Schwankun- gen der relativen Luftfeuchtigkeit reagieren und leicht Schaden nehmen können. Zwei Tafelbilder wurden in eigens von der Museumstechnik entworfene Klimaschauvitrinen mit Silikageleinlage und Klima-Über- wachungsgeräten präsentiert.

Licht spielt eine große Rolle als Einflussfaktor bei der Schädigung von Kunstobjekten auf Papier. Zur Vermeidung stellt man Werke Grafischer und Fotografischer Sammlungen maximal drei Monate lang innerhalb von drei Jahren aus. Deshalb wurden die Ausstellungen aufgeblättert – ausgebreitet: Künstlerbücher und Boris Becker – Hochbunker in je zwei unterschiedlichen Blöcken von zusammen einem halben Jahr präsen- tiert. Leider hatten beide während den Lockdowns im Frühjahr und dem Herbst streckenweise verwaist dazuliegen. Solange die Ausstellungen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich waren, konnte die Beleuchtung heruntergefahren bleiben. Eine Verlängerung der Laufzeiten war dadurch teilweise möglich.

In der Ausstellung mit Künstlerbüchern der Grafischen Sammlung der Modernen Galerie in Kooperation mit der Universität Trier waren Bücher und Mappenwerke von Günther Uecker, Jim Dine und David Hockney u. a. zu sehen. Die Bilder und Texte, in vielfältigen druckgrafischen Ver- fahren hergestellt, waren Gegenstand der ersten Führungen, die nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 in Vor trägen mit anschließen- den Rundgängen durch die Ausstellung für wenige Besucher unter Hygienebedingungen durchgeführt werden konnten. Die Rahmung von je 70 Einzelblättern aus Büchern entsprach eigentlich nicht der Gestalt eines Buches oder einer Mappe. Zum An schauen der Arbeiten stellten sie ein Mittel der Wahl dar. Die Rahmen waren aufwendig mit Abstand- haltern ausgestattet worden und jedes Blatt einzeln aufmontiert. So wirkten die sonst haptisch erfahrbaren teils voluminösen Papiere und Drucke einerseits plastisch und hatten andererseits den geeigneten Raum in den Rahmen.

Als weitere Wechsel im Laufe des Jahres galt es den Abbau der Aus- stellung Katharina Hinsberg, das Austauschen der Objekte der Aus- stellungen aufgeblättert – ausgebreitet: Künstlerbücher und Boris Becker – Hochbunker (wie oben beschrieben), die Einrichtung der Ausstellung Sabine Groß - SHOWTIME. Eine Archäologie der Zukunft und die Neu- hängung von Gemälden von Albert Weisgerber durchzuführen.

Die Einrichtung der Ausstellung Welt – Bühne – Traum. ''Die Brücke'' im Atelier erforderte seitens der Museumstechnik die Entwicklung von Halterungsmontagen für die beidseitig einsehbaren Gemälde, die auf Sockeln mitten im Raum präsentiert wurden. Ein Gemälde musste für den Austausch der Rückwand durch eine Glasscheibe früher ange-

Restauratorische Vorbereitungen zur Aus stellung …Lorenzetti, Perugino, Botticelli…

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Klimamonitoring für ...Lorenzetti, Perugino, Botticelli ...

Innerhalb der Präsentation über ein Jahr galt es, ein eigens auf die Tafel- gemälde abgestimmtes Klima-Monitoring engmaschig zu kontrollieren.

Die Gemälde auf Holztafeln benötigen zur Erhaltung eine Luftfeuchtig- keit von 55% in einem engen, schwankungsarmen Korridor. Die Räume mit Teilklimatisierung wurden dafür mit mobilen Luftbefeuchtern und -entfeuchtern und digitalen Messfühlern als auch analog schreibenden Thermohygrographen bestückt.

Ersatzteilbestellung, Wartung und Reparatur der Befeuchtungsgeräte, Etablieren von Reinigungszyklen, Einweisung zum Befüllen der Geräte, Erstellen von Dienstanweisungen und wöchentliche Rundgänge mit Kali- brierungsmessungen, Justierung der Sollwerte der Geräte und Bericht- protokoll als Nachweis für den Leihgeber zeigen die Dimension, die zur Realisierung dieser Ausstellung beitrugen und bis zum Ausstellungsende fortgeführt wurden.

Leihverkehr

Beim Umgang mit Kunstobjekten steht die Festigkeit des Materialgefüges aus ganz praktischen Gründen an oberster Stelle. Das Verlorengehen von Partikeln der Malschicht oder der Patina kann langsam zu Verände- rungen am optischen und technischen Erscheinungsbild der Objekte führen. Zur Vermeidung von Schäden erstellen Restauratorinnen indivi- duelle Verpackungsvorgaben. Durch die Registrarin werden Leistungs- beschreibungen zur Fertigung und zum Transportieren auf den Weg gebracht. An 11 verschiedenen Orten fanden 2020 Ausleihen statt, auch wenn die Ausstellungen durch die Schließungen nicht immer zu sehen sein konnten. Zur Logistik gehörten Absagen, Verschieben oder auch Beibehaltung von Zusagen, sowie digitale Kurierbetreuungen.

Als ein Beispiel für Ausleihen sei die Plastik Kopf von 1913/1957 von Alexander Archipenko genannt. In Puncto Festigkeit der Patina weiste sie beim Transportieren eine Herausforderung auf. Dieses Exponat war in Paris im Musée d’Orsay zu sehen. Zwei Gemälde von Max Beckmann Zwei Damen am Fenster und Messingstadt konnten noch Ende September 2020 mit Kurierbegleitung in die Hamburger Kunsthalle gebracht werden.

In die Ausstellung „Mon Trésor“ ins Weltkulturerbe Völklingen gingen das Porzellan-Solitaire des Fürsten Wilhelm Heinrich von Nassau-Saar- brücken der Manufaktur Ottweiler und eine Regimentsfahne. Diese dem Bestand des Historischen Vereins für die Saargegend gehörende groß- formatige Textilarbeit ruhte auf einer speziellen Montageplatte. Das dar- auf befindliche Trägermaterial lässt die Fahne haften.

Darüber hinaus wurden zahlreich weitere Kunstwerke auf ihre Leihfähig- keit geprüft, konnten aber z.B. aufgrund ihres Zustandes, der Ausstel- lungsbedingungen der potenziellen Leihnehmer oder der Pandemie- entwicklung vorerst keine Ausleihzusage erhalten.

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Konservierung Silberobjekte Sammlung Sicks

Im Rahmen der Corona-Förderlinie der Ernst von Siemens Kulturstiftung konnte das Fotografieren von Silberobjekten aus dem Bestand der Alten Sammlung für eine Publikation auf den Weg gebracht werden. Dafür waren zunächst einige Objekte dieser Sammlung zu präparieren. Ein hauchdünner Überzug aus Kunststoff sollte eigentlich diese Objekte vor Oxidationen schützen, vermochte dies jedoch nicht vollständig. Das Anlaufen von Silberoberflächen ist nachteilig: Nicht nur in ästhetischer Hinsicht, sondern auch in Bezug auf die Erhaltung sollten die Verdunk- lungen

vom Materialgefüge entfernt oder gemindert werden. 33 als prioritär angesehene Objekte wurden von einer freiberuflichen Restauratorin des Fachbereichs Angewandter Kunst bearbeitet. Die Überzüge wurden abgenommen. Anschließend erfolgte die behutsame Minderung der Oxida tionen der Oberflächen. Dadurch ähneln die Objekte nun wieder dem ursprünglichen Zustand. Hüllen aus funktionsfähigem Textil, das schädigende Bestandteile der Raumluft aufnimmt und bindet, schützt in Zukunft. Weitere Objekte dieser Sammlung sollen Hüllen dieser Art zur konservatorisch günstigen Aufbewahrung erhalten.

Europäischer Tag der Restaurierung am 11. Oktober

Rege Besucherteilnahme und ein Karussell ausgebuchter Führungen boten einen vielfältigen Einblick in aktuelle Restaurierungsarbeit: Mit der Grafikrestauratorin konnten sich die Besucher den grafischen Techniken der Ausstellung „aufgeblättert – ausgebreitet: Künstlerbücher“ widmen und erhielten spannende Einblicke, was hinter den Kulissen zur restau- ratorischen Vorbereitung einer solchen Ausstellung nötig ist. Im Restau- rierungsatelier fanden alternierende Führungen statt: zum Forschungs- projekt der Untersuchung und Konservierung von Kirchners „Badende im Raum“ bot sich die Möglichkeit, dieses Gemälde einmal ausgerahmt und unverglast zu erleben und aus erster Hand zu erfahren, mit welchen Verfahren neue Ergebnisse zur Komposition und zum Zustand sichtbar und entdeckt werden konnten. Bei den Kinderführungen schauten die jungen Besucher durch das Mikroskop, rochen am Störleim, fühlten seine Klebkraft an den Fingerspitzen und spürten warme Sandsäckchen, die bei der Festigung von Malschicht eingesetzt werden, in ihren Händen.

Dabei waren sie behutsam ganz nah am Kunstwerk dran!

Ausstellungsplakat

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Archiv

Das Archiv des Saarlandmuseums birgt einen reichen Bestand an Dokumenten und Briefen, die der saarländische Unternehmer Franz Josef Kohl-Weigand zu seiner Kunstsammlung zusammengetragen hat.

Dieser Bestand kam zusammen mit seiner Kunstsammlung 1980 ans Haus und bildet einen einmaligen Fundus an kunsthistorisch bedeut- samem Material, insbesondere zu den Künstlern Max Slevogt, Hans Purrmann und Albert Weisgerber. Im Jahr 2020 wurden 349 Dokumente in der Archivdatenbank erfasst und die daraus gewonnenen Ergebnisse in die Inventarisierungsdatenbank HiDA eingetragen. Ein Teil der Doku- mente zu Max Slevogt wurden dabei transkribiert und können über die Archiv-Datenbank ActaPro den Benutzern zugänglich gemacht werden.

Auf Grundlage dieses umfangreichen Bestandes ist das Archiv des Saarlandmuseums ein wichtiger Kooperationspartner des am Landes- museum Mainz angesiedelten Max Slevogt-Forschungszentrums, vor allem auch im Hinblick auf die geplanten Werkverzeichnisse zu den Gemälden, Zeichnungen, Grafiken und dem Schriftverkehr des Künstlers.

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Ausstellung

Sabine Groß

SHOW TIME – Eine Archäologie der Zukunft Vorgesehene Laufzeit:

22. Dezember 2020 bis 7. November 2021 Coronabedingte Laufzeit:

19. März bis 23. April 2021 Ab 22. Mai 2021

SHOW TIME weckt zunächst Assoziationen von glitzerndem Entertain- ment, schillernden Oberflächen und ausgefallenen Kunststücken – eine Welt, die nicht wirklich ins Museum passt! Und doch assoziieren

Ausstellungsansicht Sabine Groß – SHOW TIME. Eine Archäologie der Zukunft © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

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In „SHOW TIME“ vollzieht die Künstlerin noch einen weiteren Schritt, indem sie sich mit der Ästhetik und der Materialität römischer und mittelalter licher Funde beschäftigt, die eine auffallende Nähe zu den minimalistischen Objekten unserer eigenen Zeit aufweisen. Es ist die Verschiebung von Alltags- und Kunstgegenständen in einen neuen Kontext, in dem wir mit der Frage konfrontiert werden, was denn ein Objekt überhaupt zur Kunst macht. Dabei spielen die Formen der Präsentation und ihre Inszenierung eine zentrale Rolle.

Solche „musealen Verfahrensweisen“ treten in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus aktueller künstlerischer Praxis. Ausgraben, sammeln, archivieren und präsentieren gehört zum Standardrepertoire der archäo- logischen Arbeit. Doch die mit diesen Methoden verbundenen Ordnungs- und Sammlungsbegriffe werfen heute kritische Fragen auf und vermeint- lich „wissenschaftliche“ Klassifizierungen kommen auf den Prüfstand.

Gleichzeitig lenken aktuelle Künstler*innen, wie Sabine Groß, ihren Blick auf die visuelle Ästhetik der Archäologie, auf die Materialität und Bedeu- tung ihrer Fundstücke. Indem sie ikonenhafte Kunstwerke der Minimal Art tatsächlichen Ausgrabungsstücken gegenüberstellt, konfrontiert uns Groß eben mit der Frage, wie durch Storytelling und Inszenierung Bedeutung überhaupt erst konstruiert wird.

Ausstellungsplakat

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Leihverkehr

Der Leihverkehr im Jahr 2020 stand ganz im Zeichen der großen Son- derausstellung „Mon Trésor – Europas Schatz im Saarland“ im UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte, in der auch Objekte aus der archäolo- gischen Schatzkammer des Saarlandes zu sehen waren. Das Museum für Vor- und Frühgeschichte steuerte unter anderem den Faustkeil von Ludweiler bei, mit einem Alter von über 130.000 Jahren das älteste Objekt der archäologischen Sammlung. Auch weitere kostbare und ungewöhnliche Sammlungsobjekte wie der Silbermünzschatz von Wiesbach, Tierterrakotten aus einem römischen Gräberfeld in Dillingen, ein mittelalterliches Engelsrelief aus Mettlach und die sogenannte Münzfälscherwerkstatt von Pachten wurden in der großen Gebläsehalle des denkmalgeschützten Hüttenwerks präsentiert.

Faustkeil von Ludweiler, Altsteinzeit

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Veranstaltungen

10.02.2020: Öffentlicher Abendvortrag

„Im Glanze der Kaiser und Götter.

Zur römischen Stadtgeschichte von Baalbek/Heliopolis“,

Referent: Dr. Clemens Brünenberg, Technische Universität Darmstadt, in Kooperation mit Freunde der Antike im Saarland e.V.

11.10.2020: Europäischer Tag der Restaurierung Pferdegrab und Tierhatz – den Restaurator*innen über die Schulter geschaut

Zum Europäischen Tag der Restaurierung boten das Museum für Vor- und Frühgeschichte und das Landesdenkmalamt des Saarlandes in Kooperation gleich zwei spannende Angebote an: Als Premiere wurde bei einem Rundgang durch die archäologische Restaurierungswerkstatt erstmalig das neue, spektakuläre Fundpräparat „Pferdebestattung eines merowingerzeitlichen Fürsten“ öffentlich gezeigt. Restaurator*innen und Archäolog*innen erklärten den spannenden Weg von der Bergung aus dem Grabungsloch über die aufwendigen Zwischenschritte bis zum ferti- gen Großpräparat und boten einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der Werkstätten und des Depots.

Im Museum für Vor- und Frühgeschichte konnten interessierte

Besucher*innen den beiden Weilburger Restaurator*innen live bei ihrer Arbeit an den römischen Wandmalereien aus Mechern mit Szenen aus dem Amphitheater zusehen und Fragen zur Konservierung und dem Beruf des/r Restaurator*in stellen. Besonders spannend war der Ver- gleich zwischen den schon restaurierten Teilen der Fresken und den noch unbehandelten Flächen.

„Seltenes Fundstück aus dem Merowingerreich… 2007 wurden sie bei Ausgrabungen in Reinheim entdeckt. Am Sonntag werden sie im Landes- denkmalamt als eine Art 3D-Knochen-Puzzle der Öffentlichkeit präsentiert.“

(BILD, 07.10.2020)

„Restauratoren öffnen ihre Werkstatt… Was muss mit einem neuen Fund wie einem merowingischen Pferdegrab gemacht werden? Antworten gibt es am Sonntag, wenn Restauratoren … des Museums für Vor- und Früh- geschichte sowie des Landesdenkmalamts zum Europäischen Tag der Restaurierung durch ihre Werkstätten führen.“

(Saarbrücker Zeitung, 06.10.2020) Europäischer Tag der Restaurierung im

archäologischen Depot

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Kooperationen

2019/2020 beschäftigte sich die ABU Berufsakademie Saarland im Rahmen einer Fallstudie mit der römischen Villa Nennig. Die ange- henden Betriebswirte analysierten die archäologische Stätte auf ihr touristisches Potenzial und gaben kreative Ideen zur Verbesserung des Marketings und der gezielten Ansprache jüngerer Zielgruppen.

Die Studierenden stellten am 9. März 2020 in Anwesenheit des saar- ländischen Kulturstaatssekretärs Jan Benedyczuk ihre Ergebnisse vor.

Mit ZDF_aspekte auf den Spuren der Kelten im Saarland

Im November 2020 eröffnete in der St. Petersburger Eremitage die große Sonderausstellung „Eisenzeit – Europa ohne Grenzen“, die einen Einblick in die Entwicklung des 1. Jahrtausends v. Chr. in Mitteleuropa gibt. Kern der Ausstellung sind im Zweiten Weltkrieg kriegsbedingt in die Sowjetunion verlagerte Fundbestände aus Berliner Museen, die erstma- lig wieder öffentlich zu sehen sind. Auch hochwertige Stücke aus saar-

ZDF_aspekte: Sammlungsleiter Thomas Martin im archäologischen Depot

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Forschung

Münzschatz von Bliesmengen-Bolchen

Eine Anfrage des Vereins für Dorfgeschichte Bliesmengen-Bolchen war Anlass, sich mit einem Altfund im Münzbestand des Museums für Vor- und Frühgeschichte erneut zu beschäftigen: dem Münzhort von Bliesmengen-Bolchen. Der große, römische Münzschatz, bestehend aus ca. 900 Bronzemünzen des 3. und frühen 4. Jh. n. Chr., war ein erfreu- licher Zufallsfund im Jahr 1955, den ein Hüttenarbeiter beim Ausheben einer Mistgrube in seinem Garten entdeckte. Die zugehörigen Fundakten geben Aufschluss über die Fundumstände und Schwierigkeiten der staatlichen Denkmalpflege, um den Fund zu seinem dauerhaften Erhalt für das Museum zu sichern – Teile des Fundes waren bereits als Souve- nirs in die Dorfbevölkerung und die Verwandtschaft des Finders diffun- diert. Die zeitgenössischen Fachpublikationen der 50er Jahre warfen unter dem heutigen Blick Fragen auf. Daher wurden vereinzelte Münzen dankenswerterweise am INM – Leibniz-Institut für Neue Materialen auf dem Universitätscampus Saarbrücken mit modernen Technologien wie Rasterelektronenmikroskopie untersucht, durch die eine frühere Forschungsthese revidiert werden konnte. Das Beispiel des Münzschat- zes macht deutlich, dass es lohnt, auch ältere Sammlungsbestände, die auf den ersten Blick wissenschaftlich „abgearbeitet“ erscheinen, immer wieder neu zu hinterfragen und aktuellen Untersuchungsver- fahren zuzuführen.

Unterstützung wissenschaftlicher Recherchen

Das Museum für Vor- und Frühgeschichte steht auch bei Rückfragen von Heimatforschern und Fachkolleg*innen hilfsbereit mit Rat und Tat zur Verfügung und leistet Unterstützung bei universitären Qualifikations- arbeiten und wissenschaftlichen Recherchen. Die entferntesten Anfragen zu museumseigenen Sammlungsbeständen erreichten das Museum 2020 aus Übersee: aus Georgia, USA (Kennesaw State University) sowie aus Hawaii, USA (University of Hawaii).

Münzschatz von Bliesmengen-Bolchen, 3./4. Jh. n. Chr.

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Restaurierung und Konservierung

Kopflos ins Grab:

die herrschaftliche Pferdebestattung eines Mero wingerfürsten wird präpariert. Ein ungewöhnliches Archäologie-Puzzle.

Bei Ausgrabungen am „Homerich“ im saarländischen Reinheim wurde 2007 ein großer Adelsgrabhügel der späten Merowingerzeit freigelegt.

Die Hauptgrabkammer des Verstorbenen war beraubt. Im direkten Um - feld des im Durchmesser 18 m messenden Grabmonuments aus der 2. Hälfte des 7. Jh. n. Chr. fand sich jedoch ein äußerst seltener und spektakulärer Fund: eine weitere Grabgrube mit vier geköpften Pferden, sowie zwei großen Hunden. Eine solch wertvolle Beigabe – Pferde und Jagdhunde waren gesellschaftliche Statussymbole – deutet auf eine hochrangige Persönlichkeit hin und gilt europaweit als einzigartig für das Merowingerreich des 7. Jahrhunderts. Bei der Ausgrabung konnten die Tierskelette sorgfältig dokumentiert, geborgen und zur Konservierung und Analyse in das Depot des saarländischen Landesdenkmal amtes verbracht werden. Aus den Knochenfunden wurde ein Großpräparat erstellt, damit der ungewöhnliche Fund zukünftig auch in Ausstellungen öffentlich gezeigt werden kann. Dazu wurde eine Platte aus ultraleichtem Spezialmaterial in Größe der Grabgrube (3,5 x 1,5 m) angefertigt, mit Gewebe kaschiert und mit einem Sandbewurf versehen als Montage- grund für die Knochen. Darauf wurden in zahlreichen Tagwerken die Skelette der sechs Tiere wieder wie in Fundlage ausgelegt – mit fachlicher Unterstützung von zwei Tierärzten für Hund und Pferd, einer Tierosteo- pathin und einem Bereiter, damit alle Knochen anatomisch korrekt verortet werden. In Folge wurden die Knochen von der archäologischen Restauratorin befestigt, so dass sich das komplexe 3D Knochen-Puzzle in ein dauerhaftes Exponat für museale Präsentationszwecke verwandelt hat, das den saarländischen Sammlungsbestand zur Merowingerzeit um ein spektakuläres und einzigartiges Objekt bereichert und mittel- fristig hoffentlich einen dauerhaften Platz im Museum für Vor- und Frühgeschichte finden wird.

„Headless horses in baffling grave of mysterious prince. Four headless horses found in a raided royal grave have had archaeologists puzzled for years since they were found in Germany…“

(Real Press/Ananova News, UK, 19.10.2020)

„Headless Horses In Prince’s Grave Go On Display. A mysterious royal grave featuring the remains of four headless horses and their human master have been put on public display for the first time in Germany…“

(Zenger News, Austin/Texas, USA, 14.10.2020)

Auslegen der Pferdeskelette auf der Trägerplatte

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